Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. August 1966 1650 Dr. Wilhelm Bieners Entlassung aus seiner Kanzlerwürde. Ein Jahr spä- ter wurde ihm nach neuerlichen Hetze- reien der Prozeß gemacht, dessen Be- weisführung später stark angezweifelt wurde - das Urteil lautete auf Tod durch Enthauptung. Die ersten Gnaden- gesuche hatten trotz seiner Verdienste um das Land Tirol keinen Erfolg. Die v olistreckung des Urteils erfolgte am 11. Juli 1651 zwischen 10 und 11 Uhr vormittags. Um 15 Uhr, also vier Stun- den später, traf der Bote mit dem Auf - shubbefehl ein. - Die „Kitzpichler" versuchen mit die- Die Stadtgemeinde Kitzbühel besitzt nach dem Grundbesitzbogen von 1947. angelegt vom damaligen Stadtamts- direktor Josef K i m b a c h e r (1 1959) insgesamt 43 ha und 37 Ar Weide- fläche am Schattberg und 240 ha, 43 Ar Almflächen am Ehrenbach und am Ju- fen; am Jufen liegen 3 ha auf Joch- berger Gemeindegrund; beim Zusam- menschluß Kitzbühel Stadt und Kitz- bühel Land am 1. Jänner 1938 betrug die städtische Almfläche 190 ha, da die Streifalm mit 50 ha im Rayon der Landgemeinde lag. Die Waldungen 'ha- ben ein Ausmaß von 196 ha. Almen und Wälder sind uraltes Eigentum von Kitzbühel Stadt, genau genommen seit 669 Jahren, denn am 23. März 1297 .‚begabte" Herzog Rudolf von Bayern die Bürger von Kitzbühel mit den Gü- tern am Schattberg, am Ehrenbach und am Jufen. Ueber die Gemeindegrenze am J u f e n gab es vor alter Zeit einen Prozeß mit der Gemeinde Kirchberg. den die Stadt Kitzbühel für sich ent- scheiden konnte. Sicherlich ist seit die- ser Zeit der Name „Streitegg" aufge- kommen, welcher früher nie eine Er- wähnung fand. Nach der Abhandlung von Landes oberarchivar Dr. Eduard W i d m 0 s e r (Kitzbüheler Anzeiger vom 1. Jänner 1964) wurden für die städtischen Almen (ohne die Streifalm) 228 Kuhgräser und 16 R o g r ä s e r genehmigt. Außer- dem wurden 25 Ziegen aufgetrieben. Die J u f e n a 1 m war damals, es han- delt sich um die ‚.Alpstift" des Jahres 1684, eine R o ß a im. Am Sonntag, 21. August 1966 fand auf Einladung des Obmanns des Schatt- berg- und Wirtschaftsausschusses Ge- meinderat Josef Oberhauser eine Begehung der städtischen Almen statt. an welcher seitens der Gemeinde Bür- germeister Hermann Reis eh, die Ge- meinderäte Andreas 0 b e r n a u e r, Jo- sef Foidl und Franz Feiersinger. als Elektro- und Wasserexperte Be- triebsleiter Hans H e c h e n b e r g e r, als Experte für die Gebäudeerhaltung Ing. ser Veranstaltung die Zuschauer mit einer für Tirol historisch interessanten Zeit bekanntzumachen. Es ist zu hoffen. daß Petrus ein Einsehen hat. damit der ehrliche Wille der „Kitzpichler" auch einmal belohnt wird. - Die Ver- anstaltung findet auf der Freilicht- bühne vor dem Hotel Tiefenbrunner am Samstag. 27. August 1966 um 20.30 Uhr statt. Die Stadtmusik Kitzbühel spielt freundlicherweise ab 20 Uhr. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstal- tung auf Sonntag, 28. August 1966 ver- schoben. Sitzbänke werden aufgestellt. Eintritt S 15.—. Norbert C u f e r, seitens der Bergbahn AG der Vorstand Dipl.-Kfm. Fritz T s c h o 11 und Betriebsleiter Ing. Hu- bert G r ö b n e r und von seiten des Fremdenverkehrsverbandes Kurdirektor Baron Carl M e n s h e n g e n und des- sen Stellvertreter Dipl.-Volksw. Dr. Ziepi teilnahmen. Die Teilnahme der Berg- bahn und des Fremdenverkehrsverban- des betraf den Bau der neuen Liftanla- gen bzw. den Ausbau und die Ver- besserung von Skiabfahrten. Trotz des Regens wurde die Begehung im vollen vorgesehenen Umfang durch- geführt und alle Baustellen der Berg- bahn AG, alle im Bereich des Hahnen- kamms in Arbeit befindlichen Gelände- arbeiten für die Verbesserung von Ski- abfahrten und die Alpbetriebe Streit- egg, Melkalpe und Ehrenbachalpe sowie die ..Asten" besichtigt. Die ‚.Streif" und der Schattbergweidebetrieb wurden in den Disput mit einbezogen. Das Interesse der Bergbahn AG an der Almbegehung hatte einen doppelten Grund: erstens hat die Bergbahn die Absicht, zur Fortsetzung des großen Skizirkusses bis zum Pengelstein von der Stadtgemeinde die erforderli- chen Grundstücke zu erwerben und auf dem Waldeköpfl und auf dem Gebiet der Lifte auf ..Streitegg" kleine Grund- berichtigungen vorzunehmen und zwei- tens mit den Vertretern der Stadt- gemeinde die notwendigen Verbesse- rungen der Skiabfahrten zu besprechen. An Ort und Stelle konnten sich die Ge- meindevertreter über die Ausmaße und die Lage der von der Bergbahn ge- wünschten Flächen überzeugen und auch von der Notwendigkeit, diese in den Besitz der Bergbahn AG zu über- tragen. Durchwegs handelt es sich nur um Eigentumsrechte und nicht um Nut- zungsrechte; der Weideboden wird, da die Flächen nicht eingezäunt werden, nur geringfügig vermindert. Voraus- schauend hat die Bergbahn in verschie- denen Aktionen bereits mehrere Grund- parzellen, die sich im Besitz von Aus- wärtigen befanden und als sogenannte „Fremdkörper" zu bezeichnen sind, be- reits käuflich erworben. Ueber diese Aktionen zeigten sich die Vertreter der Stadtgemeinde erfreut und äußerten gleichzeitig, die entsprechenden Anträ- ge dem Gemeinderat vorzulegen, damit die Bergbahn ihre Projekte, die mit den Bedürfnissen der Oeffentlichkeit gleichzusetzen sind, ohne Störung durchführen kann. Der Vorstand der Bergbahn AG Dkfm. Fritz Ts c h 011 erinnerte dabei an einen bereits vor 30 Jahren gefaßten Beschluß des Ge- meinderates, für die finanzielle Hilfe. welche die Bergbahn AG der Stadt- gemeinde beim zweiten Ankauf der oberen S t r e i f a 1 m leistete, dieser Flä- chen im Ausmaß von mindestens einem Hektar zu überlassen. Besichtigt wurde die Baustelle der Bergstation des Doppelsesselliftes auf dem Waldeköpfl und die neue Schlepp- liftanlage vom Streiteggboden zur Eh- renbachhöhe. Dieser Schlepplift hat be- reits im vergangenen Winter gute Dien- ste geleistet und die früheren Warte- zeiten im Ehrenbachgraben aufgefan- gen. Skiabfahrts - Baustellen konnten vor allem zu Streitegg und bei der vorde- ren Ehrenbachaim besichtigt werden. Der Ausbau der „Astenabfahrt" über die vordere Ehrenbachalpe zum Schatt- berg ließ sich wegen des Nebeleinfal- les und des Regens nicht in vollem Umfang übersehen. Diese Skiabfahrt, in welcher vor allem der Forstweg als Verbindungsstück zwischen der „Asten" und dem Schattberg dient, er- fordert gewaltige Erdbewegungen; auch einige Waldschneisen müssen der Ab- fahrt weichen. Heuer wird der „Neu- bau" der Skiabfahrt bis zur Asten vor- getrieben; auch er leidet unter dem schlechten Wetter. Der Ausbau der Asten erfolgt im nächsten Sommer. Die Besichtigungen der Almwirt- schaftsbetriebe ergaben ebenfalls zu- friedenstellende Ergebnisse. Streiteggaim: Pächter Rupert La i - m i n g e r, Wörgl, mit 70 Kuhgräsern. Der Zustand der Almhütte und des Almbodens war erfreulich. Mit dem Pächter wurde ein Uebereinkommen betreffs der Schäden am Weideboden durch die Skiabfahrtenverbesserungen getroffen. Eine Debatte wurde auch betreffs Benützung der Asten, welche für „Streitegg-Jufen" als sogenannte „Schneefluchtalm" dient, abgeführt. In den letzten Jahren benützt die „Som- merweide" auf der Asten vom 14. bis 28. Juli der Pächter der Schattberg- weide und zwar als Ersatz für ver- lorenen Weidegrund am Schattberg durch den Bau von Wohnhäusern, die Anlage von Holzablageplätzen und den Bau des Forstweges. Der Pächter von Streitegg erhielt dafür einen Zinsnach- laß von 1000 Schilling. Die Asten am Schattberg mit 8,5 ha wird vom Streit- eggpächter im Frühjahr und im Herbst Von der Almbegehung des Kitzbüheler Gemeinderates, der Bergbahn AG und des Fremdenverkehrsverbundes
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