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Musikheim für St. Johann Jahresrechnung 1965 mit einer Million Uberschuß Einbruch in Erholungszentrum BürgermeisterAufwandsentschadigung für Gemeindecaritas Seite 16 Kitzbüheler Anzelger Samstag, 3. September 1966 Der Gemeinderat der Marktgemeinde St. Johann unter dem Vorsitz von Bürgermeister Georg Oberleitner faßte nach Anhörung der Vertreter der Bundesmusikkapelle den Beschluß, ein eigenes Musikheim zu errichten. In die- sem sollen außer der Musik auch der Kirchenchor und die Sängerrunde ihr Heim finden. Die bisherigen ungünsti- gen Raumverhältnisse der Musikkapelle, nicht zuletzt aber ihr diszipliniertes Auftreten und ihre guten musikalischen Leistungen haben den Gemeinderat zu diesem großzügigen Beschluß bewogen. Der Bürgermeister wurde beauftragt, gemeinsam mit dem Baumeister Ing. Klaus Brunnschmid die Situierung fest- zulegen und die Planung in Auftrag zu geben. Das neue Musikheim soll im Real der Hauptschule bzw. der zu er- bauenden Turnhalle erstehen. Nach einer anregenden Debatte, wel- che durch die Forderung eines Ge- meinderates ausgelöst wurde, „händi- sche Arbeit" in Gemeindediensten zu honorieren, was der Gemeinderat ab- lehnte, wurde die Aufwandsentschädi- gung des Bürgermeisters in die Debatte gezogen. Dieser Debatte entzog sich Bürgermeister Oberleitner mit einer sensationellen Erklärung: „Ich erkläre, daß ich auf die der- zeitige Aufwandsentschädigung von 4500 Schilling monatlich bestehe und diese meine Forderung nach dem Gesetz zu Recht besteht. (Auch Ge- meinderatsbeschluß zur Budgetdebat- te 1966.) Ich erkläre aber weiters, daß ich von dieser Aufwandsentschädi- gung nur 600 Schilling beheben wer- de und den Rest von 3900 Schilling dem Armenfonds der Marktgemeinde St. Johann zur Verfügung stelle. Über die Jahressumme soll der Ge- meinderat zu Weihnachten frei für die Armen der Gemeinde verfügen." In der Angelegenheit „Friedhofs- erweiterung" berichtete der Bürger- meister, daß die Verhandlungen mit Herrn Dekan Josef Ritter auf Ver- pachtung des Reals „Heldenfriedhof" im Ausmaß von 20.000 m 2 erfolgreich waren. Das Grundstück wird auf 99 Jahre gegen einen Pachtzins von jähr- lich 4000 Schilling von der Markt- gemeinde gepachtet. Im Pachtvertrag ist auch ein Vorkaufsrecht eingebaut. Das Grundstück liegt etwa 15 Minuten ; außerhalb des Marktzentrums und ist für den vorgeschlagenen Zweck gut ge- eignet. Der Gemeinderat nahm den Be- richt des Bürgermeisters einstimmig und erfreut zur Kenntnis. Die derzeiti- gen Friedhöfe bei der Dekanatspfarr- kirche und bei der Antoniuskapelle bleiben selbstverständlich bestehen. Verkehrsregelung auf Probe Auf Vorschlag des Verkehrsreferen- ten der Bezirkshauptmannschaft und des Gendarmerie-Postenjcommandanten Hans Kometer beschloß der Gemeinde- rat, auf der Bahnhofstraße und auf der Dechant-Wieshofer-Straße probeweise einen Einbahnverkehr anzuordnen. Die Bahnhof straße darf demnach vom Hauptplatz aus nur in Richtung Ge- meindehaus befahren werden und die Dechant-Wjeshofer-Straße vom 1-laus Hofer nur in Richtung Hauptplatz. Weiters wurde für den Kirchplatz ein Parkverbot verhängt. Der Kirchplatz wird zur besseren Kennzeichnung mit rot-weiß-roten Säulen umgeben. Man will damit auch erreichen, daß die Be- völkerung nach dem Besuch des Got- tesdienstes nicht mehr auf der Fahr- bahn steht, sondern den freien Platz vor der Kirche benützt. Die von Bürgermeister Oberleitner vorgelegte Haushaltsrechnung 1965 wurde unter dem Vorsitz von Vize- bürgermeister Johann R a ß ohne Ein- wände genehmigt und dem Bürger- meister einstimmig die Entlastung er- teilt. Die Haushaltsrechnung erbrachte folgende Ergebnisse: Einnahmen 63.000 Allgemeine Verwaltung 129.000 Öffentliche Ordnung und Si- cherheit 178.000 Schulwesen 52.000 Kultur- und Gemeinschafts- pflege 147.000 Fürsorgewesen und Jugend- hilf e 218.000 Gesundheitswesen 571.000 Bau-, Wohnungs- und Sied- lungswesen 1,208.000 Öffentliche Einrichtungen ur Wirtschaft 1,009.000 Wirtschaftliche Unternehmui gen 9,915.000 Finanz- und Vermögens- verwaltung 13,495.000 Einnahmen-Summe Hof im Brixental - Hofer Maier und Hofer Watscher Der Weiler Hof bei Brixen ist - wie schon sein Name andeutet - aus einem großen herrschaftlichen Maierhof entstan- den. Er trug, zusammen mit der Flur, wo die Kirche und das Widemgut liegen, ursprünglich wohl den Namen Brixen und dürfte mit der Schenkung des Edlen Ausgaben 796.000 Allgemeine Verwaltung 430.000 Öffentliche Ordnung und Si- cherheit 1,251.000 Schulwesen 200.000 Kultur- und Gemeinschafts- pflege 428.000 Fürsorgewesen und Jugend- hilfe 1,014.000 Gesundheitswesen 579.000 Bau-, Wohnungs- und Sied- lungswesen 1,990.000 Öffentliche Einrichtungen 940.000 Wirtschaftliche Unternehmun- gen 4,759.000 Finanz- und Vermögens- verwaltung 12,396.000 Ausgaben-Summe Im außerordentlichen Haushalt wur- den folgende Vorhaben finanziert: Hauptschulanbau (Rest) mit 128.000 Erholungszentrum (Rest) mit 3,948.000 Altersheim mit 2,130.000. Die Einnahmen des ordentlichen und außerordentlichen Haushaltes von 19,702.000 Schilling stehen den Ausgaben von 18,603.000 gegenüber. Der Rech- nungsüberschuß des Jahres 1965 be- trägt daher 1,099.000 Schilling. Auf Vor- schlag von Amtsleiter Hermann Seibl wurden folgende Uberschreitungsposten einstimmig genehmigt, da diese bereits in rechtskräftigen Gemeinderatsbeschlüs- sen gedeckt sind: Kindergarten 18.000, Eishockey-Freund- schaftsspiele 7000, Schwimmbad-Eröff- nung 85.000 und Kanzleiverlegung und Schulhausrenovierung 45.000 Schilling. Gemeinderat Andreas M a r i a c h e r gab dem Gemeinderat bekannt, daß im Erholungszentrum ein Einbruch verübt wurde. Es muß sich bei dem Täter um eine ortskundige Person gehandelt ha- ben, da sämtliche Geldverwahrungs- stellen einschließlich der Automaten aufgebrochen wurden. Der finanzielle Verlust ist zwar unbedeutend, der Schaden an Bauteilen und Einrichtungs- gegenständen jedoch beachtlich. Mariacher beantragte als Straßen- referent, den großen Platz vor dem Feuerwehrzeughaus, der auch als Spiel- platz der Schüler der Volksschule ver- wendet wird, zu asphaltieren. Der An- trag wurde einstimmig genehmigt. Radolt im Jahr 902 an die Regensburger Kirche gekommen sein und ging im Jahr 1380 durch Kauf an die Salzburger Kirche, die Hof bis zur Säkularisation (Verwelt- lichung) im Jahr 1803 besaßen. In der Zeit des Ueberganges des Maier- hofes vorn Stift Regensburg an das Stift Salzburg dürfte auch die Teilung des Ho- fes in einen oberen und einen u n t e- Zum Gedenkjahr 1816-1966, 150 Jahre Tiroler Brixental und zum Brixentaler Bezirksmusikfest vom 9. bis 11. September
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