Kitzbüheler Anzeiger

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Seite Kitzühe1.r An-zeiger Samstag 3. September 1966 die Heimfahrt über Brüssel, wo noch eine kurze Stadtbesichtigung erfolgte. Die „Waldringer" bildeten mit ihrer schmucken Heimattracht und dem glanz- vollen Musikvortrag die Attraktion des belgischen Festes. Ihr Auftraten gestaltete sich zu einem großer Erfolg und die je- weils von drei- bis viertausend Personen besuchten Konzerte in Midelkerke, in Brüg- mit großer Begeisterung aufgenommen. Die ge, Antwerpen sowie in Brüssel wurden mit großer Begeisterung aufgenommen. Die „Tiroler Steinplattler" hatten mit Erfolg die Vermifllerrolle übernommen. Für die Waidringer brachte die Reise nach Belgien nicht nur unvergeßliche Eindrücke, sondern sie war im besonderen eine gute Wer- bung für das ganze Fremdenverkehrsland Tirol. Die Bundesmusikkapelle Waidring hat unser Land würdig vertreten und einen wertvollen Beitrag zur völkerverbindenden Idee geleistet. Man kann die Musikkapelle Waidring, die schon seit Jahren bei den Bezirksmusik- festen durch ihr schönes und exaktes Spiel die Bewunderung aller Musikfreunde er- regte, zu diesem neuen Erfolg nur be- glückwünschen. Das Heimatmuseum in Kitzbühel er- warb zu Beginn der vierziger Jahre ei- nen bronzezeitlichen Fund, der anläß- lich von Grundaushebungsarbeiten auf dem Grundeigentum des Stefan Kauf- mann im Bereich von Brixen-Hof im Herbst 1930 geborgen werden konnte. Es handelt sich (Tiroler Heimatblätter 1941, Heft 7-9, mitgeteilt von Prof. Dr. Richard Pittioni) um eine Bronzenadel. die in einer Schaufel Erde steckend zufällig gesehen und von einem Arbei- ter aufgehoben worden war. Der gan- zen Eigenart des Fundes entspricht es. daß die Nadel wahrscheinlich als Teil einer größeren Grabbeigabe anzuspre- chen ist, die nicht bekannt wurde. Es ist daher bedauerlich, daß nicht sofort geeignete Untersuchungen einsetzten. um die Fundumstände zu klären und vielleicht noch weiteres Material zu retten. Die Kugelkopf nadel zeigt eine im Rahmen der Urnenfelderkultur geläu- fige Form; der Kopf ist unverziert, un- terhalb von ihm auf dem Schafthals sind einige konzentrische Kreise ein- graviert und darunter befinden sich drei Reihen von eingepunzten Fischgräten- mustern. Die Oberfläche ist ziemlich stark patiniert und die Patina an man- chen Stellen abgesprungen. Die Spitze des Nadelschaftes ist stumpf. Die Läng der Nadel beträgt 12,5 Zentimeter. Es kann kein Zweifel sein, daß die Nadel der Urnenfelderkultur, und zwar ihrer in Nordtirol beheimateten Abart. nämlich der Höttinger Kultur, ange- hört, wie u. a. auch ein ähnliches Stück aus Völs (Siehe R. Pittioni, Urgeschich- te, 1937, Tafel 29). Das ist umso auf- „Der Kanzler von Tirol" wegen Schlechtwetter abgesagt Nach vier versuchten Seefesten war Petrus den „Kitzpichlern" auch bei dieser Großveranstaltung nicht freundlich ge- sint. Alles war gewissenhaft vorberei- tet: die Absperrung der Stadt, der Büh- nenaufbau, der Transport der 53 Schau- spieler und des benötigten Theatermate- rials (Beleuchtungskörper, Kulissen usw.) vo Rattenberg nach Kitzbühel, das E-Werk hätte sich in dankenswerter Weise zur Ver- fügung gestellt. Als es aber Freitag mit- tags noch immer regnete und die Wetter- frösche für das Wochenende nur schlech- tes Wetter verhießen, sah sich der Verein „Die Kitzpichler" gezwungen, die Auffüh- rung kurzfristig abzusagen. Unter äußersten Anstrengungen wäre es vielleicht möglich gewesen, die Bühne bi Samstag abends aufzubauen - doch ga es zwei Gründe vor allem, die davon ab- rieten: erstens wäre es den Schauspielern der Schioßbergspiele Rattenberg nichtmög- lich gewesen, eine auch nur kurze Probe auf der für sie völlig neuen Bühne ab- zuhalten, was die Qualität der Aufführung sehr beeinträchtigt hätte, und zum zweiten war es sowohl Samstag als auch Sonntag abends wegen der vorangegangenen Schlechtwetterperiode zu kalt. Die Auffüh- rung dauert zirka 21/2 Stunden; wer hätte so lange ohne Wintermantel ausgeharrt? schlußreicher, als das Brixental als Fundgebiet der Hötttnger Kultur seit langem bekannt ist und Brixen-Hof selbst ein willkommenes Bindeglied zwischen dem urnenfelderzeitlichen Fund von Ki r c h h e r g (R. Pittioni. „Ein Einzeifund aus Kirchberg in Tirol" Wiener Prähistorische Zeitschrift, XVII.. 1930, Seite 140) und den seinerzeit frei- gelegten gleich alten Urnengräbern von Westendorf (G. Kryle, „Die Höttin- ger Kultur in ihrer Beziehung zu den endbronzezeitlichen Kupferbergwerken der nördlichen Ostalpen". Wiener Prä- historische Zeitschrift, XIX, 1932, Seite 7 ff) darstellt. Weiters schrieb Herr Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni in den bereits genann- ten „Heimatblättern": „Die Nadel von Brixen-Hof möge zum Anlaß genom- men werden, wieder einmal auf die Bedeutung der Bodenfunde als den ein- zigen Geschichtsquellen aus der ältesten Vergangenheit unserer Heimat hinzu- weisen und an alle das Ersuchen rich- ten, gerade diesen Zeugen der Kultur unserer Urväter besondere Aufmerk- samkeit zu schenken. Vor allem sei an die Lehrerschaft und an die Gen- d a r m e r i e unseres Landes die Bitte gerichtet, alle Erdbewegungen zu überwachen und die Bewohnerschaft über die Bedeutung der Bodenfunde entsprechend aufzuklären! Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum wie auch das Kitzbüheler Heimatmuseum sind gerne bereit, nähere Hinweise zur Ver- fügung zu stellen." Neuer Fund in Brixen! An dem am 1. August 1966 im großen Rathaussaal zu Kitzbühel gehaltenen Vortrag des Aus diesen zwei Gesichtspunkten heraus war es das Vernünftigste, die Aufführung des Schauspiels „Der Kanzler von Tirol" durch die Sch!oßbergspiele Rattenberg ab- zusagen. Bestimmt hat sich der eine oder andere geärgert, daß diese für Kitzbühel wohl elnmoige Schauspielaufführung auf einer Freilichtbühne nicht zustande kam. Jedoch die Idee ist gut und die „Kitzpichlerw wer- den uns bestimmt ein anderes Mal dazu einladen. PS.: Wollen wir den ambitionierten jungen Leuten wünschen, daß Petrus ihnen für das nächstemal Wolkenschieber zur Ver- fügung stellt. F.chkurso in KitzM3hsl Die Bezirksstelle der Tiroler Handels- kammer gibt neuerlich bekannt, daß dem- nächst folgende Fachkurse beginnen wer- den: Anfang September: Doppelte Buchführing 1 für Gewerbetreibende. Kursstunden jeweils Samstag ganztägig. Dauer: 60 Stunden; Kurskosten S 180.— Ende September: Maschinschreibkurs. - Dauer: 40 Stunden. Kursbeitrag S 130.—. (Eigene Schreibmaschine ist nicht erforder- lich.) Anmeldungen bei der Bezirksstelle der Tiroler Handelskammer, Kitzbühel, Kloster- gasse 12 (Tel. 05356 2425). Leiters des Instituts für Ur- und Früh- geschichte an der Universität Wien Prof. Dr. Richard Pittioni - veranstaltet von der österr. Jugendbewegung - nahm auch ein Herr aus Brixen im Thale teil. Dieser noch unbekannte Mann sprach nach dem Vortrag kurz mit Herrn Pr:i f. Pittioni und gab diesem bekannt, er könnte auf einen neuen prähistorischen Fund aus Brixen bzw. der Hohen Salve verweisen. Leider konnte sich Prof. Pittioni nicht so intensiv mit dem Herrn aussprechen, da nach dem Vortrag eine Besichtigung des Heimatmuseums an- gesetzt war, bei welcher der bekannte Wiener Wissenschaftler die Führung zu übernehmen hatte. Nach der Führung war keine Möglichkeit mehr, sich mit dem Mann aus Brixen zu unterhalten. Professor Dr. Pittioni gab dies vorige Woche noch vor seiner Rückreise nach Wien bekannt und ersuchte die Re- daktion, in einem Zeitungsaufruf nach dem Mann zu forschen. Wir ersuchen hiermit, im Interesse der Oeffentlichkeit, insbesondere der heimatverbundenen Bevölkerung des gesamten Brixentales, den noch unbe- kannten Mann, daß er sich mit dem Kitzbüheler Heimatmuseum, mit der, Redaktion unserer Zeitung bzw. mit Herrn Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni selbst (Wiener Adresse: Wien 1., Univer- sitätsstraße 7-1) oder auch mit dem Ti- roler Landesmuseum Ferdinandeum - Frau Dr. Liselotte Plank - in Verbin- dung setzen möge. „Seinem Fund' ge- schieht nichts, er wird ihm weder ab- genommen noch beschlagnahmt, falls er ihn nicht freiwillig zur Verfügung stellt. Die Visenschaft ist leig ich dar- an interessiert, den „Fund' zu registrie- ren, zu untersuchen und auszuwerten! Wieder neuer Fund in Brixen?
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