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Samstag, 10. September 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Kössner Männergesangvereins erwiesen sich als wertvolle Bereicherung der Ver- anstaltung. Die Kössner entledigten sich ihrer Aufgabe mit viel Schwung und brauchten sich um den Applaus nicht zu sorgen. Die „gewaltige" Stimmung am Sonntag Abend ging nicht zuletzt auf ihr Konto. Unserer modernen Zeit, die den Men- schen nach seiner Verwendbarkeit und Leistungsfähigkeit einzustufen pflegt. erscheinen die bejahrten Mitbürger un- wichtig, uninteressant, weil sie ja vom Standpunkt der reinen Nützlichkeit aus betrachtet keine nennenswerten Plus- punkte aufzuweisen hätten. Aber hat man es vergessen? Sie waren es, die in schweren und schwersten Jahren in und nach zwei verlorenen Kriegen - und in bitterster Nachkriegszeit - un- ermüdlich arbeiteten, selbstics, in ihren verschiedenen Berufen, Betrieben den Grund zum heutigen Wohlstand gelegt haben. - Wohl hat unsere Zeit manches zur Bewältigung der Probleme des Lebensabends geschaffen. Doch es sind nicht so sehr finanzielle Sorgen, die das Gemüt der Alten belasten. Es ist etwas ganz anderes! Die Strecke ihres letzten Lebensabschnitts ist be- schattet von dem unsagbar schmerzli- chen Gefühl der Vereinsamung, des „Nicht-mehr-gebraucht-werdens", eines scheinbar sinnlos gewordenen Lebens. Dieser seelischen Belastung sollte allseits gütiges Verständnis, menschliche Wär- me und Anteilnahme entgegengebracht werden. Deshalb hat sich das Kath. Frauenwerk auch heuer wieder bemüht, die hochbejahrten Frauen und Herren von 80 Jahren aufwärts in den Blick- punkt warmen Interesses zu stellen und ihnen eine herzliche Feier zu bereiten. Zum Feiern gehört eine verständnis- volle, liebenswürdige Umgebung mit aufmerksamer seelischer und körper- licher Umsorgung und eine gemütliche vertraute Gesellschaft. Beides wurde in unserem Fall nach dem einstimmigen Urteil unserer Ehrengäste erreicht. - Überdies wurde die Feier mit einem prächtigen sonnendurchglänzten Sonn- tag (4. September) beschenkt. Nun zum Ablauf der Feier: In der Katharinenkirche fand eine schöne, von Stadtpfarrer Dr. Josef Kreuzer gemein- sam mit Kooperator Binder gestaltete Segenandacht statt. In feinster Einfüh- lung in die Situation des Alters wies Stadtpfarrer Dr. Kreuzer in seiner er- hebenden Ansprache auf die lichtvollen Ausblicke des gereiften arbeAserfüllten Lebens hin, das auch einst lächelnd der Stunde wartet, die geborgen in Gott den ewigen glücklichen Feiertag bringt. Die Altersjubilare begaben sich dann geschlossen in das Hotel Tief enbrunner. wo die gastfreundliche Frau Chefin Ma- Viele tausend Besucher kamen zur „Feuerwehr". Von allen wurde der Zelt- betrieb gelobt, der gepflegte Restaura- tionsbetrieb und die musikalischen Dar- bietungen, die ja immer Mittelpunkt wa- ren. Die organisatorische Arbeit der Ver- anstalter war vorbildlich. Unsere Feuer- wehrmänner haben gute Arbeit geleistet. na Mamoser die Ankommenden in herz- lichster Weise begrüßte. In der reizen- den Anordnung der mit Blumen ge- schückten Tische im wunderschönen Saal lag schon der Hauch edler Freude. Der Stadtpfarrer sprach den herzlichen Willkommensgruß an die Erschienenen. dankte der gütigen Herrin des Hauses für all ihr freundliches Entgegenkom- men und dankte dem kath. Frauen- werk, der Veranstalterin Oberlehrerin Maria Laner, ihren tatkräftigen ver- ständnisvollen Mitarbeiterinnen und den edlen Spendern. Namens der Er- schienenen dankte Kaminkehrermejster Sebastian Huber H. H. Stadtpfarrer Dr. Kreuzer für die schöne Feier in der Katharinenkirche mit der eindrucks- vollen ergreifenden Ansprache, dem Frauenwerk und besonders dem güti- gen Entgegenkommen der hoch- geschätzten Chefin Frau Maria Mamo- ser. Bald entwickelte sich froheste Stimmung. Es gab ja soviel zu erzäh- len von vergangenen Tagen. „Weißt du noch damals ..." Mit aufmerksamster Bedienung wurde eine reichliche, vor- zügliche Jause geboten, die wohl jedem Geschmack entsprach. Musikbegabte Jugend erfreute durch ihr frisches. schneidiges Spiel. In unverkennbar glücklichster Stimmung kehrten die lieben „Alten" in ihr Heim zurück, größtenteils in den durch Frau Berta H e r z für die Hin- und Rückfahrt be- reitgestellten Autos. „Auf Wiedersehen nächstes Jahr, es ist halt das schönste Fest für uns!", danken sie mit leuchten- den Augen. Es sei noch bemerkt, daß unsere Frauen Glückwunsch mit der aus- gezeichneten Festjause jenen Gelade- nen überbrachten, die aus Gebrechlich- keit nicht erscheinen konnten. Da war auch immer große Freude und dank- bare Ergriffenheit. - Die ältesten Mit- bürger: Frau Anna Wach mit 95 Jah- ren, Josef H a n s e r mit 94, Hofrat Dr. Haßlwanter und Martin Za- n i n e t t e mit 93 Jahren. Herr Roman P f u r ts c h ei 1 e r (war anwesend) mit 92 Jahren, Frau Elsa Brockhausen, und Frl. Hermine Wild ne r mit 92 Jahren. Seit September 1965 sind aus diesem Kreis verstorben: Theresia W i n d e r 1. Maria Lindner, Andreas Weißleit- ner, Ottilie Niederegger, Anna Zimmermann, Wolfgang Burian, Anna V ö t t e r, Barbara Maier, Jo- Hüttenschuhe bei Sport- Huber und Zwicknagl Kitzbühel hanna Herwath, Theresia Kistl, Mich. K r e i p 1, Sigmund 13 n g e r e r, Katharina Klausner, Stefanie B e- satti,Maria Sapelza, Viktor Höck. Jakob R .0 a t. Ehre ihrem Andenken! - Öffentlicher Dank. Das Fest unse- rer ältesten Mitbürger - ab Geburts- jahrgang 1886 - ist wieder nach dem übereinstimmenden Urteil der bejahr- ten Festgäste zum schönsten Erlebnis des Jahres geworden. Es drängt uns da- her, allen verehrten Spendern, Gön- nern und Freunden, die in hochherzi- ger Weise dieses menschenfreundliche Werk und dessen Durchführung so er- erfolgreich unterstützten, den wärmsten Dank mit den herzlichsten Segenswün- sehen auszudrücken. Das kath. Frauenwerk Kitzbühel. Stadt wurden in die Bezirksbewertung eingereiht und von diesen konnten vierzehn für die Landesbewertung vorgeschlagen werden. Ein Ergebnis. das kein Ort des Landes aufzuweisen hat. Als einziger Konkurrent im Lan- desgärtenwettbewerb um den „Wander- pokal" der Tiroler Landesregierung tritt die Salinenstadt Solbad Hall auf. Wel- che von diesen beiden Städten den Sieg davontragen wird, dies entschei- det in nächster Zeit die Kommission. Vorige Woche wurden von der Lan- deskommission und von der Bezirks- kommission eine Reihe von Orten un- seres Bezirks besucht; Von der Landes- kommission der Leiter Oberlandwjrt- schaftsrat Dr. Erich Z e eh a, Regie- Das frohe Fest unserer „Alten" .Kitzbühel hat bekanntlich im Vor- jahr im Landesgartenwettbewerb erst- mals den Wanderpokal der Tiroler Lan- desregierung erhalten und hat im Wett- bewerb mit den anderen Orten Tirols mit Abstand den ersten Rang ein- genommen. Das heurige Hagelwetter und die vie- len Regentage stellten die Gartenbesit- zer vor ein großes Problem. Fleiß und Tüchtigkeit, Idealismus und Blumen- freude trugen jedoch auch heuer wieder den Sieg davon. Kitzbühel ist in den Blumenstädten und Blumenorten Tirols immer noch die Perle im Land, dies bestätigte kürzlich der Leiter der Bun- desgärten in Innsbruck Regierungsrat Eng. Franz C e d e. 117 Gärten unserer Regierungsrat Ing. Franz Cede: Die Gartenstadt Kitzbühel - eine Perle Tirols Solbad Hall in Konkurrenz ihn Landesgartenwettbewerb
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