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Samstag, 10. September 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 derungen der Zeit an die Jungbauern- schaft Bildungsfreudigkeit und Hilfs- bereitschaft ab. Das prächtige Spätsommerwetter ver- hinderte - zu viele mußten das „Heu- wetter" nützen und bald abfahren - die Durchführung der üblichen sport- lichen Wettkämpfe. Das Nachmittags- programm beschränkte sich daher auf das gesellige Beisammensein, einige kulturelle Einlagen und das Spiel der „Riesbergbuam" mit ihren Tanzweisen. Vom Fußball Fußball-Lokalderby Kitzbühel—St. Johann Bei herrlichem Wetter und ener impo- sarten Zuschauerkulisse fand das schon lange mit Spannung erwartete Lokalderby statt. Der Sieg der St. Johanner Mann- schaft über Kitzbühel mit 2:0 war verdient, denn ihr Spiel war sehr zielstrebig und mit einer Mannschaft erkämpft, die zur Zeit in dieser Liga die beste Form auf- weist. Das Spiel begann auf beiden Sei- ten sehr nervös, aber es dauerte nicht lange und die Zuschauer bekamen ein sehr spannendes und temporeiches Spiel zu sehen. In der ersten Halbzeit hätte Kitz- bühel seinen leichten Vorteil in ein bis zwei Tore Vorsprung verwandeln missen, aber es war im letzten Moment immer wieder ein Bein des Gegners dazwischen. Man ging mit 0:0 in die Kabinen. Nach der Pause war es dann die St. Johanner Mannschaft, welche mit enormem Kampf- geist auf das Feld kam und be-eits in der 54. Minute hieß es dann 1:0 für die Gäste. Man hatte sich von diesem Schock noch nicht erholt, als es bereits in :1er 58. Mi- nute 2:0 für die Gäste stand. In der Folge wollte Kitzbühel noch mit den letzten Re- serven und mit großem Einsatz der ge- Im Jahre 1380 verkaufte das Stift Re- gensburg die Burg Itter mit der Vogtei und dem Landgericht und dem Turm Engelsberg mit der Propstei und dem Amt Partschins an der Etsch um 18.000 Gulden, gegen Wiederlosung (Rück- kaufsrecht), dann aber 1385 gegen eine Zahlung von weiteren 8000 Gulden für immer an das Erzstift Salzburg, nach- dem Regensburg 1377 das Brixental um 3000 Pfund Pfennig an den Bischof von Chiemsee, der zugleich Weihbischof von Salzburg war und im Chiemseehof in Salzburg seine Winter- und im Chiemseehof in St. Johann seine Som- mer-Residenz hatte, verpfändete. So wurde das Brixental 1380/1385 salz- burgisch (nachdem es von 902 an re- gensburgisch war) und blieb es bis zur Säkularisierung (Verweltlichung) im Jahre 1803, die zugleich mit dem geist- lichen Reichsfürstentum Salzburg auch samten Mannschaft einen Umschwung in die Begegnung bringen, aber gerade in dieser Drangperiode erwies sich die St. Johanner Abwehr als sehr erfolgreich, wenn auch diesmal das Glück dem besseren zur Seite stand. Ein Pauschallob gebührt bei- den Mannschaften für das schöne und äußerst fair geführte Treffen - es gab keine einzige Verwarnung - und das machte aus diesem Treffen einen besonde- ren Fußball-Sonntag. Kitzbühel Res. -Kirchberg Res.: Das Er- gebnis von 10:0 für Kitzbühel wurde er- zielt, da die Kirchberger leider nur mit sieben Mann antreten konnten. Aus die- sem Grund soll es nicht unerwähnt blei- ben, daß die Kirchberger ihr letztes gaben und lange Zeit das Ergebnis im Rahmen war (Halbzeit 2:0). Kitzbühel Schüler - FC Söll Schüler: Kitz- bühel gewann diese Begegnung mit 4:0 und es muß ganz objektiv festgestellt werden, daß es eine Freude ist, den klei- nen Knirpsen zuzusehen, mit welchem Ei- fer sie bei der Sache sind. Es ist ein großes Verdienst des unentwegten Be- treuers Ernst Kili, daß diese Kleinen mit so viel Freude und Erfolg dem Leder nachjagen. Torschützen: Strobl, Pletzer, Schwingenschlögl und Egger. Kitzbüheler Sportklub Kitzbühel - St. Johann 0:2 von Walter Mössenlechner Ein herrlicher Herbsttag, über fünfhundert Zuschauer und die flotten Märsche der Musikkapelle Reith vom benachbarten Bier- zelt waren die Vorzeichen zum großen Fußball-Bezirksderby zwischen den beiden alten Rivalen Kitzbühel und St. Johann. Unter den Zuschauern befanden sich mehr St. Johanner als Kitzbüheler Fußballanhän- ger und sorgten somit für eine Stimmung und Kulisse, die an die besten alten Spiele dessen Herrschaft Itter im Brixental verweltlichte. Zur regensburg-salzburg ischen Grund- herrschaft Itter - die vom Propst von Engelsberg als Oberbeamten und den Amtsmännern von Kirchberg, Hopf- garten und Partschins als Unterbeamte verwaltet wurden - gehörten der ehe- malige Herrenhof des Schlosses Itter mit neun Stiftsgütern im Dorf Itter. der Maierhof Brixen (Hof) mit 75 Gü- tern in den Kreuztrachten Brixen, We- stendorf und Kirchberg, der Malerhof Kelchsau mit 25 Gütern in der Kreuz- tracht Hopfgarten, der Maierhof Söll mit 33 Gütern in den Pfarren Kirch- bichl und Söll, davon 18 im Burgfrieden Itter, der zur Pfarre Kirchbichl gehörte. der Maierhof Rabland mit 12 Gütern in Rabland, Guntraun und Partschins an der Etsch im Burggrafenan-il Tirol (Meran) und vier Güter in Oberhofen erinnerte. Für beide Mannschaften stand viel auf dem Spiel. Zwar keine Meister- schaftsvorentscheidung, trotzdem wollte Kitzbühel gewinnen, um das Publikum zu versöhnen, das nach den letzten gezeig- ten Leistungen und mageren Erfolgen schon unruhig geworden war. St. Johann wollte der Favoritenrolle gerecht werden und sich für die nächsten Spiele das nöti- ge Selbstvertrauen holen und siegte auch 2:0. Der Anhang war für St. Johann der „12. Mann". Jeder Spieler weiß, daß seine Leistung mit der Unterstützung des Anhangs steht und fällt. St. Johann ist in der glücklichen Lage, auf eine stimm- kräftige Unterstützung des Anhangs rech- nen zu können. Besonders bei Auswärts- spielen ist er immer dabei. Kitzbühel hatte euch einmal einen solchen Anhang. Vor Jahren, als die Mannschaft aufgestiegen ist und in den ersten Jahren der Lan- desliga. So mancher Punkt wurde mit diesem Anhang gewonnen. Der Anhang war dabei, als die Mannschaft kämpfte, als sich einer für den anderen einsetzte und die entsprechenden Erfolge erkämpft wurden. Er kam nicht nur zu den Spielen, sondern sah sich ab und zu das Training an und bildete sich seine Meinung. Heute hat sich dieser Anhang verlaufen. Man kommt zwar zusehen, aber man drückt weniger, man schreit weniger und man kritisiert mehr. Die Kitzbüheler Mannschaft sollte eine Chance erhalten. Vielleicht fas- sen sich die Anhänger beim nächsten Heimspiel noch einmal ans Herz und un- terstützen wieder wie früher. Die Mann- schaft jetzt, wo sie zweifelsohne in einer sehr schwierigen Situation steckt, im Stich zu lassen, wäre unfair. Ein Geschenk in Form eines Punktes be- kam der KSC vom Tiroler Fußballverband. Obwohl gegen Niederndorf nur unent- schieden gespielt wurde, wurde auf dem grünen Tisch mit 3:0 für Kitzbühel ent- schieden. Walter Haid, ehemals Kitzb- im obern Inntal in der Herrschaft Hörtenberg und der ehemals zum Schloß Engelsberg gehörige Maierhof Hopfgarten. Dazu kamen noch vier Grundherren um Meran, darunter 1607 der damalige Landeshauptmann an der Etsch Hans Jakob Khuen und je ein Grundholde in den Herrschaften Land- egg (Fließ) und Laudegg (Prutz). Die Malerhöfe Hof, Kelchsau und Söll selbst bildeten eigene, kleinere Grundherrschaften und waren zugleich auch Zechenthöfe des Bischofs von Salzburg. Die „Hafer Maier" waren im oberen Brixental (Brixen, Westen- dorf, Kirchberg), die „Kelchsauer Mai- er" im unteren Brixental (Hopfgarten) und die „Söller Maier" im Söllande Zechentmajer (Zechenteinnel-imer) des Bischofs. Bis zur Errichtung der Urbaräinter Kirchberg (erstes Amt) und Hopfgar- ten (zweites Amt) waren die Maier von Hof, Kelchsau und Söll Güter- aufseher und die Kämmerer von Kirch-. Die regensburg-salzburgische Propstei Engelsberg
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