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Seite 14 Kitzühe1er Anzeiger Samstag, 24. Set)tember 1966 Japans hervorragendsten Skifahrer und mit die am weitesten entfernte Sport- Eisläufer wurden in Sapporo geboren oder anlage. Durch den Bau einer neuen Auto- ausgebildet. straße kann sie jedoch von Sapporo aus Die Wahl Sapporos zum Austragungsort der Winterspiele 1972 bedeutet somit die Verwirklichung eines 32 Jahre alten Wun- sches. Für die Wahl Sapporos wurden vor allem folgende Gründe genannt: 1. Sapporo war 1940 wegen der Weltlage an der Ab- haltung der Winterspiele gehindert; 2. Der große Erfolg der Olympischen Sommer- spiele in Tokio 1964 bewies, daß Japan voll imstande ist, internationale Großveranstal- tungen erfolgreich durchzuführen; 3. Die meteorologischen und geographischen Be- dingungen Sapporos sind für diesen Zweck ausgezeichnet geeignet; 4. Im Vergleich mit den Austragungsorten vergangener Winterspiele hat Sapporo den Vorteil, als große Stadt für die Teilnehmer der Win- terspiele leicht zugänglich zu sein; 5. So- wohl die Behörden von Sapporo als auch die japanische Regierung haben sich sehr für die Abhaltung der Winterspiele in die- ser Stadt eingesetzt. Der Bürgermeister von Sapporo, Yosaku Harada, gab bekannt, daß die Pläne für die Vorbereitungsarbeiten der Winterspiele bereits fertiggestellt wurden und daß die Bauarbeiten für die Sportanlagen und die Transporteinrichtungen schnellstens in An- griff genommen werden. Als Sprecher für die japanische Re- gierung erklärte Unterrichtsminister Urne- kichi Nakamura, daß die japanische Re- gierung der Stadt Sapporo alle mögliche Hilfe für die erfolgreiche Durchführung der Winterspiele angedeihen lassen wer- de, wie das auch bei der Abhaltung der Olympischen Sommerspiele in Tokio der Fall gewesen war. Die Stadt Sapporo hat 790.000 Einwoh- ner und befindet sich auf Hokkaido, der nördlichsten der japanischen Inseln. Die Stadt ist das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum von Hokkaido. Sapporo ist von Tokio in einer Stunde zu erreichen. Zum Zeitpunkt der Olympischen Winter- terspiele, im Jahre 1972, werden die Er- weiterungsarbeiten am Flughafen von Sap- poro, Chitose, fertiggestellt sein und es wird möglich sein, Sapporo ohne Umweg über Tokio zu erreichen. Die Entwicklung von Hokkaido, einstmals eine dicht bewaldete und dünn besiedelte Insel, wurde in der Meiji-Aera (1868 bis 1912) in Angriff genommen, als Japan mit der allgemeinen Modernisierung des Lan- des begann. Sapporo wurde neu gegründet, um als Zentrum der Modernisierung von Hokkaido zu dienen. Aus diesem Grunde kann die Stadt nicht auf eine lange Tra- dition zurückblicken, wie dies bei den meisten anderen japanischen Städten der Fall ist. Indessen ist Sapporo eine moder- ne, helle und fröhliche Stadt. Es ist für seine Brauereiindustrie bekannt. Die Universität von Hokkaido in Sapporo ist nicht nur als akademisches Zentrum berühmt, sondern hat auch wesentlich zur Modernisierung der Landwirtschaft und Entwicklung der nördlichen Insel beigetra- gen. Das sogenannte Schneefestival, welchel alljährlich im Februar in Sapporo abgehal- ten wird, zieht zehntausende von Besuchern an. Zu dieser Zeit sind die breiten Straßen Sapporos mit zahlreichen Eis- und Schnee- skulpturen geschmückt. Der Winter be- ginnt in Hokkaido im November, das ist einen Monat früher als auf den südlichen Inseln, und dauert bis März. Während die- ser Zeit wird die Stadt zum Mekka des japanischen Wintersports. Abgesehen von Schwimmen im Sommer gehören Skilauf und Eislaufen zu den beliebtesten Sport- arten in Japan. Sechs Millionen Japaner sind Skiläufer, viele von ihnen bevorzugen das ausgezeichnete Skigelände um Sapporo. Die meisten Einwohner von Sapporo sind selbst begeisterte Wintersportler. Viele von Die günstigste Zeit für den Ski- und Eis- laufsport in Sapporo ist der Februar. Auf Grund langjähriger Erfahrung ist damit zu rechnen, daß in dieser Zeit keine plötz- lichen Veränderungen in Temperatur, Wind- geschwindigkeit und Schneefall auftreten. Die mittlere Tagestemperatur in Sapporo im Februar beträgt 7 bis 8 Grad unter Null, eine für den Wintersport ideale Tem- peratur. Die Luftfeuchtigkeit beträgt im Februar etwa 74 Prozent, die Schneelage beträgt durchschnittlich zwei Meter. Dadurch be- steht keine Gefahr, daß Sportveranstaltun- gen wegen Schneemangel verschoben werden müssen. Der Schnee besteht meistens aus leichtem Pulverschnee, der für die Ski- wettbewerbe besonders geeignet ist. Hin- sichtlich des genauen Datums der Winter- spiele stehen zwei Pläne zur Debatte: Plan A sieht die Zeit vom 10. bis zum 19. Fe- bruar vor, Plan B die Zeit vom 3. bis zum 12. Februar. Obwohl die Winterspiele erst in sechs Jahren stattfinden werden, sind die Behör- den bereits mitten in der Planung, um die Winterolympiade zur Besten zu machen, die jemals abgehalten wurde. Gegenwärtig bestehen in und um Sapporo verschiedene Skipisten und Eislaufplätze, jedoch planer die Behörden von Sapporo sowohl den Ausbau der bestehenden Einrichtungen, als auch ein riesiges Neubauprogramm. Die Sprungschanzen von Okura und Yukijirushi werden ausgeweitet; je eine 70- und eine 90-Meter-Schanze werden neu errichtet. Die Schanzen werden von dem weltberühmten Schanzenexperten Heins Klopfer entworfen und werden 40.000 bis 60.000 Zuschauerplätze sowie 200 Parkplätze aufweisen. Die Makomanai-Langlaufstrecke wird ausgedehnt; am Start und Ziel die- ser Strecke werden Tribünen für 3000 Zu- schauer eingerichtet. Weiters werden an beiden Enden der Strecke Umkleidekabi- nen für die Sportler gebaut. Die Slalom- und Riesenslalomstrecke auf dem Teine-Berg wird ausgebaut und ver- bessert. An den Zielpunkten der beiden Strecken werden weitere Zuschauertribü- nen und Skilifte errichtet werden. Eine neue Abf ahrtslaufpiste wird auf dem Eniwa-Berg eingerichtet. Der Start- punkt wird sich 1.200 Meter ii. d. M. befin- den. Diese Piste befindet sich etwa 30 km vom olympischen Dorf entfernt und istda- Die Tagung der Gärtner und Blumen- )inder Österreichs in K i t z b ü h e 1 vorn 15. bis 18. September 1966 lief in harmonischer Klarheit ab. Wie uus Bundesinnungsmeister Ing. Karl Ber- g er- g e r mitteilen konnte, wurden die fach- lichen Tagungen und Exkursionen wie auch die gesellschaftlichen Zwischen- arrangements, die nun einmal zur Stär- kung und Festigung des Berufsstolzes dienen, einesteils im Sinne organisato- rischer Aufbauarbeit und dem frucht- baren Gedankenaustausch der Fach- iräfte der Bundesländer auf eine ge- diegene Basis gestellt. Leider war zu den festgelegten Terminen der schöne in weniger als 20 Minuten erreicht werden. Bei Makomanai wird ein großes Eislauf-. zentrum entstehen, bestehend aus einem Eislaufplatz im Freien für den Eisschnell- lauf sowie einem Eishockeyfeld, einer Eis- laufhalle mit einem Feld für den Kunst- lauf und zwei Plätzen für Eishockey. Ein weiterer Eislaufplatz für Trainingszwecke wird ebenfalls errichtet. Alle Felder wer- den mit Kunsteiseinrichtungen versehen werden. Das Eislaufzentrum befindet sich nur 500 Meter vom olympischen Dorf ent- fernt und wird Tribünen für 30.000 Be- sucher aufweisen. Weiters werden neue Bob- und Tobog- ganpisten auf dem Teine-Berg gebaut. Die Pisten für Viererbob und Zweierbob be- ginnen 500 m ü. d. M. und weisen eine durchschnittliche Neigung von 5 Grad über eine Strecke von 1700 Meter auf. Die To- bogganpiste wird entlang der Bobpiste er- richtet werden und mit einer Neigung von 4,5 Grad über 1200 Meter führen. Eine Be- leuchtungsanlage für Nachtveranstaltunger sowie eigene Straßen zum Transport der Sportgeräte werden ebenfalls gebaut. Das olympische Dorf wird in einer Ent- fernung von sieben Kilometern vom Stadt- zentrum von Sapporo bei Makomanai er- richtet. Es wird 1500 Sportler und Funk- tionäre beherbergen können. Das Dorf wird aus zwei fünfstöckigen Stahlhetongebäu- den bestehen, die sowohl die Verwaltung als auch einen großen Speisesaal, Bank- schalter, Postämter, eine Klinik und Klub- räume enthalten werden. Ferner wird das olympische Dorf Parkplätze für 500 Wa- gen und Trainingsanlagen aufweisen. Der Transport der Sportler und Funktionäre wird ausschließlich mit Autobussen be- werkstelligt. Der Bau der Sportanlagen wird etwa 245 Mill. Schilling kosten, die Kosten für das olympische Dorf werden auf 105 Mill. geschätzt. Die Planungsstellen von Sap- poro wollen die diversen Bauten und An- lagen bis Ende 1970 vollenden. Im Winter 1971 soll eine Generalprobe stattfinden, zu der Ski- und Eisläufer aus aller Welt eingeladen werden sollen. Mehr als 60.000 Besucher aus dem Ausland werden zur Winterolympiade erwartet. Um diesen Tou- ristenstrom bewältigen zu können, haben die Fremdenverkehrsstellen von Sapporo und Umgebung bereits begonnen, die Zahl der Unterbringungsmöglichkeiten zu er- weitern. Rathaussaal nicht frei; durch Entgegen- kommen der Bezirksstelle der Tiroler Handelskammer unter Bezirksobmann Landtagsabgeordneten Christian Hu- b er fanden die Exponenten der Garten- baukunst und des Blumenbindergewer- bes im Kammersaal die gewünschte Gastfreundschaft - wie auch in Kitz- bühel selbst. Im fachlichen Teil wurden in bezug auf die Orchideenzucht und insbeson- dere in bezug auf die Begrünung der durch den gewaltigen Straßenbau, den Bau der Pipeline, von Sportstätten und Güterwegen aufgerissenen Mutter Erde, die bisher gemachten Erfahrungen aus- Glanzvolle Gertenbautage in Kitzbu ""hel Osterreichs lnnungsmeister von Kitzbüh& begeistert! Höhepunkt des gesellschaftlichen Programms: Besichtigung der Felbertauernstraße
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