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Sette 2 KitzbÜheler Anzeiger Samstag, 24. September 1966 Der steigende Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft sowie die beschränkte Ein- satzmöglichkeit von arbeitsparenden, lei- stungsfähigen Maschinen auf steilen Hän- gen lassen eine rationelle Bewirtschaftung sogenannter Grenzertragsböden nicht mehr zu. Insbesondere wird die landwirtschaft- liche Nutzung solcher Flächen der steigen- den Konkurrenz in der Agrarwirtschaft nicht mehr gerecht werden können. Diesen Ueberlegungen, der waldfreund- liehen Einstellung der bäuerlichen Besitzer sowie dem Bewußtsein über die Bedeutung des Waldes für die landwirtschaftlichen Betriebe und nicht zuletzt der Erkenntnis der bäuerlichen Waldbesitzer über die viel- fachen Wohlfahrtswirkungen des Waldes ist eine ständig zunehmende Aufforstung landwirtschaftlicher Grenzertragsböden, wie entlegener Wiesen, Bergmähder, aufgelasse- ner Weideflächen u. dgl., zuzuschreiben. In den Jahren 1961 bis 1966 wurden im Bezirk Kitzbühel beinahe 200 ha derartiger Flächen mit insgesamt 1,35 Mill. Pflanzen aufgeforstet. Die durchschnittlichen Kosten betrugen pro ha rund S 6000.—. Für diese Arbeiten, die insgesamt rund 1,2Mill. S er- forderten, wurden rund S 186.000.— Bundes- und Landesheihilfen gewährt. Die Aufforstungen wurden teils mit be- triebseigenen, teils mit aufgenommenen Ar- beitskräften ausgeführt. Im letzten Fall übernahm die Bezirksforstinspektion die gesamte Organisation. Als Pflanzmethode hat sich vor allem die Winkelpflanzung mit der Wiedehopf- haue durchgesetzt. Sie bietet große Vorteile hinsichtlich Arbeitsleistung und Anwachsen der Pflanzen. Ihre Anwendung ist beson- ders bei der Aufforstung landwirtschaft- licher Böden zu empfehlen. Die Leistung pro Arbeitskraft und Tag liegt bei der Winkelpflanzung im Durchschnitt hei 600 Pflanzen. Es sind jedoch auch Leistungen bis zu 1000 und mehr Pflanzen je Tag erzielt worden. Die Aufforstung wird als Gute Plätze für TC Kitzbühei bei Unterländer-Meisterschaft Beim Fischer-Gedächtnisturnier in Wörgl, den Unterländermeisterschaften 1966, gab es zwar keinen Sieg, jedoch drei zweite und einen dritten Platz für den Tennis Club Kitzbühel. 108 Nennungen waren in Wörgl abgegeben worden und auf den vier Plätzen des TC Wörgl sowie den beiden Plätzen des ESV Wörgl gab es spannende Kämpfe. Im Herren-Einzel kamen die Spieler des TC Kitzbühel Harald Höck, Peter Märkl, Hans Hölzl und Ing. Kießler unter die letzten Acht. Dort unterlag Ing. Kießler gegen Walter Grimm (Wörgl) mit 0:6, 1:6, Märkl verlor gegen Winkler A. mit 6:8,4:6 und Hans Hölzl gegen Harald Höck mit 4:6, 0:5. Im Halbfinale besiegte dann Höck den Wörgler Wiechenthaler mit 2:6, 6 ,3,6:2 und verlor erst im Endspiel gegen Wink- ler A. mit 6:4, 3:6, 5:7. Ein Muskelkrampf im dritten Satz nahm ihm den bereits sicherscheinenden Sieg. Im Doppel gab es durch Höck—Prax- mair ebenfalls einen zweiten Platz. Im Halbfinale schlugen sie Grimm—Winkler S. (Wörgl) und Winkler A. - Wiechenthaler (Wörgl) schlugen Ongania—Hörtnagl aus Schwaz. Bedingt durch den Muskelkrampf von Höck konnten Höck—Praxmair auch im Doppelfinale ihre volle Leistung nicht Einmannarbeit durchgeführt, wobei auch weibliche Arbeiterinnen gute Durchschnitts- leistungen zu vollbringen imstande sind. Bei der Aufforstung landwirtschaftlich genutzter Flächen hat sich die Verwendung starker Pflanzen als vorteilhaft erwiesen, da diese rascher dem Gras entwachsen. Hauptsächlich werden vierjährig verschulte Fichten aufgeforstet. Es ist jedoch auf jeden Fall zu empfehlen, je nach Stand- ort auch andere Baumarten beizumischen. Der Pflanzenbedarf pro ha richtet sich hauptsächlich nach der Bodengüte. Im Durchschnitt kann mit rund 6000 Pflanzen pro ha gerechnet werden, was bei An- wendung des Ouadratverbandes einen Pflanzen- bzw. Reihenabstand von zirka 1,3 m ergibt. Da immer mit geringen Aus- fällen gerechnet werden muß und ein mög- lichst rascher Bestandesschiuß der Kultur erzielt werden soll, darf der Pflanzen- abstand nur auf besten Standorten größer gewählt werden. Bei der Aufforstung nasser Wiesengründe ist vorher eine Entwässerung vorzunehmen. Dies geschieht in der Mehrzahl der Fälle durch einfache Gräben, die meist händisch ausgehoben werden. Der Einsatz von Ma- schinen ist infolge mangelnder Aufschlies- sung sowie wegen der Geländeausformung nur beschränkt möglich. Bei der Durch- führung solcher Entwässerungen ist für den üblichen Abzug des Wassers zu sorgen. Bei der Bestandesbegründung auf vernäßten Böden zeigt die Beimischung von Erle sehr gute Erfolge. Sie wirkt sich auf die Boden- verbesserung sehr günstig aus, da diese dem Boden sehr viel Wasser entzieht und zudem mit Stickstoff anreichert. Im Jahr 1966 werden im Bezirk Kitz- bühel erstmals rund 50 ha vernäßte Wie- sen mit Hilfe des Forststreifenpfluges ent- wässert. Die Aufforstung dieser Flächen ist für das kommende Jahr vorgesehen. Die Organisation dieser Kultivierungsmaßnah- men erfolgte in Zusammenarbeit von Be- ausspielen und verloren gegen Winkler— Wiechenthaler. Im Endspiel des Damen-Einzels stand Irmgard Hölzl und unterlag dort gegen die Wörglerin Andratsch mit 4:6, 2:6. Der Kitzbüheler Peter Eder erreichte im Jugend-Einzel einen dritten Platz. Im Halb- finale unterlag er in einem spannenden Spiel dem Schwazer Walter Hugo mit 2:6, 6:3, 2:6. Tennis-Bezirks-Balibuben- und Schülermeisterschaften Vor kurzem fanden auf den Plätzen des Tennis Clubs Kitzbühel unter Leitung \rou Dieter Küchenmeister die ersten Bezirks- meisterschaften für Ballbuben und Schüler statt. In drei Klassen (12 Jahre und jünger, 14 Jahre und jünger und Doppel) kämpften die jüngsten Tennisspieler mit großem Ein- satz und bereits erstaunlichem Können. 36 Spiele wurden abgewickelt, ehe die Sieger feststanden: In der Klasse 1 (12 Jahre und jünger) siegte Manfred Fabi vor Konrad Staudinger, Waldbauer und Leitzinger. Die nächsten Plätze belegten Schwarzenbacher, Tschallener und Eberharter. - In der Klasse 2 (14 und jünger) gewann der klei- ne Schwingenschlögl vor Fabi Arnold, Zaggl und Oberhauser. Hier belegten Hetzenauer A., Mader und Hetzenauer W. die nächsten Plätze. - Die Herausforderung der beiden zirksforstinspektion, Forstverband, Kitzbü- hel und Landwirtschaftskammer. Die Ko- sten werden zur Gänze aus Bundesmitteln getragen. Die Düngung aufgeforsteter landwirt- schaftlicher Gründe hat sich In den letzten Jahren stark eingebürgert und zeigt jeden- falls besten Erfolg. Die Vorteile solcher Kulturdüngungen liegen vor allem im ra- schen Entwachsen aus dem Unkraut, dem rascher eintretenden Schluß der Kulturen und damit in einer Verringerung der Wild- und Weideschäden sowie dem leichteren Ueberwinden des Schocks, den die Pflan- zen durch die Aufforstung erleiden und der sich meist im folgenden Jahr durch ein Gelbwerden der Pflanzen zeigt. Die kümmernden Pflanzen ändern durch eine entsprechende Düngergabe meist rasch ihre Farbe und werden zu gutem Wachstum angeregt. Die Zeit der Düngung fällt auf Mitte Mai (Zeit des Austreibens) bis Ende Juni. So- wohl vor zu früher als auch zu später Düngung wird gewarnt. Im ersten Fall wird, Insbesondere auf landwirtschaftlichen Gründen, der Graswuchs, der die Pflan- zen verdämmt, stark gefördert. Im zweiten Fall werden die Forstpflanzen zu längerem Wachstum angeregt. Sie verholzen dann spät und werden bei Frühfrösten geschä- digt. Zur Anwendung dürfen nur chlorfreie Handelsdünger gelangen. In der Hauptsache sind es Vollkorn rot, Vollkorn spezial und Blaukorn. Vollkorn grün ist chiorhältig, wirkt daher auf die Forstpflanzen schä- digend und ist daher zur Düngung von Aufforstungen nicht geeignet. Die Dünger- gabe erfolgte erstmals in dem der Auffor- stung folgenden Jahr, wobei je Pflanze ein bis zwei gehäufte Eßlöffel Volldünger im Kronenbereich verstreut wurden. Die Aufforstung landwirtschaftlicher Grenz- ertragsböden sichert die bestmögliche Nut- zung der von der Landwirtschaft auf- gegebenen Flächen. Sie stellt somit nicht nur einen echten Beitrag zur Rationalisie- rung der einzelnen Betriebe und damit zur Hebung der volkswirtschaftlichen Leistung, sondern auch zur Sicherung der Landes- kultur dar. Klassensieger um den Bezirksmeistertitel gewann der jüngere Manfred Fabi gegen Schwingenschlögl mit 7:5, 6:0. Beide zeig- ten wieder gute Anlagen und große Be- geisterung. - Das Doppel gewannen über- raschend Manfred Fabi -Konrad Staudin- ger. Den zweiten Platz belegten Zaggl und Mader. - Dritte wurden Waldbauer—Leit- zinger und Fabi A. - Schwingenschlögl. - Dank dem Entgegenkommen zahlreicher Kitzbüheler Firmen standen dem Tennis Club schöne Preise für die Sieger zur Ver- fügung. Anläßlich einer kleinen Jause nahm der zweite Obmann Hubert Bodner in Ver- tretung des Präsidenten Hans Zwerger zu- sammen mit Turnierleiter Dieter Küchen- meister die Siegerehrung und Preisvertei- lung vor. Für die beiden Sieger im Einzel gab es Pokale, für alle Teilnehmer Sach- preise, die bei den jüngsten Tennisspielern große Freude hervorriefen. Abschließend teilte Hubert Bodner den jungen Tennis- spielern noch mit, daß sie In den kommen- den Jahren, in denen sie in die Lehre kommen und nicht mehr als Ballbuben tätig sein können, auf den Plätzen des Tennis Clubs gratis spielen dürfen. Mit dieser Aktion setzt der Tennis Club seine Bemühungen fort, die Jugend für den Ten- nissport zu interessieren und Talente zu fördern. Wie das Interesse und die Leistun- gen der jungen Tennisspieler zeigten - eine erfolgreiche Aktion. Tiroler Bauernzeitung vom 17. Sept. 1966: Seit 1961 200 Hektar Neupflanzungen Aufforstung landwirtschaftlicher Grenzertragsböden Im Bezirk Kitzbühel
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