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Samstag, 1. Oktober 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Andre Feiler - Chorleiter der Stadtpfarrkirche Vom Pfarrkirchenrat und von der Pfarrfinanzverwaltung Am Sonntag, 25 September 1966 nach dem Abendgottesdienst fand in der Bauernstube des Pfarrhofes unter dem Vorsitz von Stadtpfarrer Dr. Joseph K r e u z e r die erste Pfarrkirchenrat- sitzung dieses Jahres statt. Infolge ei- niger Neubesetzungen erfolgte auch dessan Konstituierung. Der Herr Stadt- pfarrer legte dem Kirchenrat die Jahresrechnung zur Einsichtnahme vor. Aus dieser wurde u. a. entnommen, daß die finanziellen Eingänge aus den Lei- stungen für die kirchlichen Begräb- niss, die Trauungen und Taufen, den Jahresbetrag von 8000 Schilling nur knapp erreichen. Der Vorschlag, diese Kirchenabgaben zu erhöhen, fand beim Herrn Stadtpfarrer keine Gegenliebe. .,Ich setze keine Gebühren hinauf und ich predige auch nicht um ein besseres Sammelergebnis. Meine Pflicht ist es. das Wort Gottes zu predigen." Dieser Standpunkt wurde von allen Kirchen- räten akzeptiert, obwohl der Umstand, daß es immer noch erwachsene Men- schm gibt, welche den „Klingelbeutel" mit z eh n Groschen versorgen, wie seit Jahrzehnten, nicht befriedigen konnte. Sehr erfreut zeigten sich die Kirchen- räte über die Mitteilung des Stadtpfar- rers, daß Stadtkapellmeisterstellvertrete und Musiklehrer Andre F e 11 e r, der schon längere Zeit provisorisch die Chrleiterstelle innehat, mit dieser defi- nitiv betraut wird. Ein schönes Ergeb- nis brachte auch kürzlich die Zählung der sonntäglichen Gottesdienstbesucher. denn es konnten fast zweitausend gezählt werden. Die vorher abverlang- ten Schätzungen lagen weit darunter. Mit diesem Ergebnis eroberte sich die Brixental (Westendorf). In der gleichen Richtung muß sich einst der Verkehr der Sämer, von der heute noch die Samerhöhe in Westendorf (Dorf und Moosen) Kunde geben, bewegt haben. Die Sämer von Westendorf brachten ihre Ware über die Tauern her nach Bayern. Hauptsächlich dürften sie Wein und das in-. Tal erzeugte Schmalz und Käse in das Bayerische gesömert haben und auf dem Rückweg Salz und Getreide ins Gebirge herein mitgenommen haben. Ein Sämerzug bestand gewöhnlich aus 12 Pferden und 2 Begleitern, dem Sämer und seinem Knecht. Eine Pferdelast hieß ein Saum. Die Sampferde gingen hinter- einandergekoppelt. Die Ware „ging" in Fässern, Ballen, Körben oder Beuteln, auch Plpen genannt. Die Sämerhöfe im Dorf und in Mosen unterstanden grundrechtlich den Herzögen vn Bayern. Dem Sämerhof gegenüber im Dorf stand der Granglerhof des Wirt und Gastgebers von Westendorf und das Schmiedlehen des Schmiedes von Westen- dorf. Das zum Granglerhof gehörige Koh- lerhaus ist heute das Gasthaus zur Post. Zum Windauer Tauernweg ist es noch interessant zu ergänzen, daß die „obere Gasse" über Kreichling, Taxach, Nieder- windau (Windaber), Oberwindau (das heu- tige Gassen) nach Scherntrein führte. Seelsorge Kitzbühel einen Spitzenplatz in der Erzdiözese Salzburg. Gegenstand der Debatte waren wei- ters die Erneuerung der Fassade des Pfarrhofes, die notwendige Reparatur des Glockenturmes der St.-Andreas- Kirche und die Restaurierung der Lieb- Frauen-Kirche, insbesondere der Unter- kirche. Stadtpfarrer Dr. Kreuzer wies dabei darauf hin, daß es heuer schwer sein wird, von der eb. Finanzkammer größere Geldmittel zu erlangen. Die Kirche ist daher weitgehend auf ein Opfer der Bevölkerung sowie auf die Zuschüsse der Stadtgemeinde angewie- sen. Die anwesenden Gemeinderäte Stadtrat Hirnsberger und Ge- meinderat Oberhauser wurden er- sucht, im Gemeinderat für eine Zu- wendungsbereitschaft einzutreten. Man glaube nicht, daß die Stadt Kitzbühel für kirchliche Zwecke nichts oder nur wenig übrig hätte, daß aber die ent- Un jetzt Trotteur-Schuhe InSudan Cubana-Iraun und Lack Die regensburg-salzburgische Vogtei Itter Im Jahre 1380 erwarb das Stift Salzburg vom Stift Regensburg mit der Burg Itter auch die Vogtei und das Gericht über das Brixental. Zum Unterhalt des Schirmvogtes und des Landrichters mußten fast alle Güter soweit sie nicht zum Urbar der Burg Itter gehörte (Sitz der Urbarpropstei war der Turm Engelsberg) - einen ngelsberg) - einen sogenannten Haherdienst leisten, der, soweit er dem Vogt zukam, V o g t h a b e r und soweit er dem Richter zukam, Rich- terhaber ich- terhaber genannt wurde und für ein ganzes Gut 3 Star Haber betrug. Im Laufe der Zeit wurde der Haberzins in einen Geldzins umgewandelt. Vom Vogtha- ber und Richterhaber befreit waren merk- würdigerweise die Güter in der Kreuztracht Brixen. Vogthaberdienstbare Güter waren: Itter: Grünholzen, Koder, Torwärtl; Hopfgarten: Oberlindrain, Niederlindrain, Ittenbichl, Aschermoos, Oberschweibern, Niederschweibern und Streichen; Westendorf: Burgwegen, Burgegg, Nieder- au, Oberau, Hollern, Nachtsölden, Mitter- berg, Roßrugg, Enthal, Großenich und Gas- sen. Kirchberg: Schering, Stöckl, Panker, Fah- ring, Keßler, Unterhub, Oberhub, Votzen- sprechenden Anträge gestellt werden müßten. Die Reparatur des Pfarrkirchenturms wurde als vordringlichste Aufgabe fest- gelegt und die Kirchenräte Josef Oberhauser und Toni Sailer er- sucht, unverzüglich die Schäden fest- zustellen, eine Schätzung der Repara- turkosten (soweit möglich) vorzuneh- men und dem Herrn Stadtpfarrer Be- richt zu erstatten. In der Debatte wurde weiters die eifrige Tätigkeit des Stadtpfarrmesners gelobt und das gute Sammelergebnis für die Hochwasserhilfe. Abschließend dankte der Herr Stadt- pfarrer den Kirchenräten für die eifrige Mitarbeit und versprach, bald wie- der einmal eine Sitzung einzuberufen. Dem Stadtpfarrer stehen zwei Aus- schüsse zur Verfügung, der P 1 a r r - kirchenrat und Pfarrausschuß. Die Pfarrkirchenräte werden auf Vor- schlag des Stadtpfarrers vom Hoch- würdigsten Herrn Erzbischof bestellt und dienen dem Pfarrherrn zur Schaf- fung der finanziellen Grundlagen zur Führung der Pfarre und die Mitglieder des Pfarrausschusses werden für die Einteilung und Pflege des Kirchen- dienstes mitherangezogen. ibüe1cr okIuQd)ridti - Geboren wurden: ein K u r t der Friseurin Margarethe Foidl, Fieberbrunn 446; eine Sabine und eine Claudia der Verkäuferin Anna Obermoser, Reith 120; eine An d r e a Anna der Auguste Mauerlechner, Hausmädchen, Jochberg Nr. 317. - Gestorben sind: am 18. September 1966 in Solbad Hall die Hausfrau Augu- tahl, Reichsiedler, Kals, Reitham, Gaisberg, Platten, Gaasleiten, Obfelden, Plaiken, Hagau, Aschbach, Unternstett, Großkrim- bach, Wahrstett, Lehen, Nisbichl, Zister- stett, Hirzing, Schwent, Niederrettenbach, Oberrettenbach, Röhrrnoos und Rettenberg; Söll: Niederniering, Haus, Obhausen, Obersalfen, Ramsau, Straß und Egg. Richterhaberdienstbare Güter. Hopfgarten: Klasner zu Egg, Thumen, Jäger und Trembl zu Asten, Enterasten, Schernfeuchten, Risberg, Untermamosen, Hasen, Seisl, Schipfling, Vollach, Platzern, Drapichi, Mosen, Obern Hof, Feuersing, Farmegg, Faistenau, Neuschwend, Egg, Ri- sen, Haslau und Trampenau, Schlöglstett und Wiflberg, Schwaighof, Rauchen, Farm- egg (ein zweites), Pollenpichl, Sölden, Feuer- sing (ebenfalls ein zweites), Fuxern, Stegen, Egham, Pramau, Schattau, Schernthann, Hörbrunn, Untermanzengaden, Lieming, Al-. berschwendt, Hintermittermosen, Schlaf- ham, Tilfiecken, Obermanzengaden, Ober- achen, Litzlau, Wittal, Unterstem, Durach, Jordan, Premstett, Oberrottenau, Pauch- schwent, Haunpichl und Schneider zu Pen- ning; Westendorf: Hinterlehen und Pair zu Holz- ham, Niedernpichl, Mitternpichl, Obern- pichi, Neukam und Schwend, Kar und Tehenpichl, Kogler und Horn, Manhart, Schwender, Portner, Leu, Hohenhaus, Glan- man kann nie genug schuhe haben!
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