Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Jänner 1966 habe, sowie Gemeindesekretär Ma - n via- n e s c h und wünschte allen Familien weiterhin viel Erfolg. Mit einem Auge auf den rührigen Sportverein, dem vcn der Generalversammlung 500 Schilling für Ehrenpreise genehmigt wurden. sprach der Bürgermeister zum Ab- schluß den Wunsch aus, sich bei Mög- lichkeit der ‚Astbergskiabfahrt" anzu- nehmen. Pfarrprovisor Vikar Andreas R a - cl a u e r bezeichnete den Fremdeaver- kehr auf dem Lande als Kraftprobe der Menschlichkeit und der Nächsten- liebe. Man soll dem „Kumpel von der Ruhr" genauso vom Herzen zu Her- zen begegnen, wie dem Generaldirektor. An der Debatte beteiligten sich wei- ters Jakob Hager, Andreas Lindebxer. Josef Jöchl jun. und Alois Schmiederer. Schmiederer regte an, die Friedhofs- betreuung durch den Fremdenverkehrs- verband durchzuführen. Einstimmig genehmigt wurde der Haushaltsplan für 1966. An Einnahmen aus den Aufenthaltsbeiträgen wurden 5.000 Schilling veranschlagt und aus Pflichtbeiträgen 6000 Schilling. Bei ei- nem Grundumsatz von zwei Millionen Schilling sind dies drei Promille, womit Reith wohl die niedrigsten Pflichtbei- träge von allen Fremdenverkehrsv.r- bänden des Bezirkes einhebt. Die Ausgaben 1964 betrugen 58.000 Schilling. Ein kleiner Überschuß wird auf neue Rechnung vorgetragen. Eine Debatte entwickelte sich über das Arrangement der Tiroler Abende und der Tanzabende. Die Bedeutung der Platzkonzerte durch die Musik- Unter dieser fettgedruckten Schlag- zeile wurden die Verkehrsverhältnisse auf den Straßen, Gassen, Plätzen und Gehsteigen im Stadtbereich Kitzbühel der Öffentlichkeit publiziert. Der Stadt- rundgang des Münchner Gastes K. Schubert endete mit einer recht sach- lichen Kritik über die Um- und Miß- stände des Fahrzeug- und Fußgänger- verkehrs in Kitzbühel. Ganz gleich, ob es sich in seinen Darlegungen um die „Rennbahn" bei der Nord-, Ein- oder Ausfahrt von Kitzbühel, die Nichtbeach- tung der gekennzeichneten ‚.Halte- und Parkverbote" oder um das verkehrs- technische Wunder der „Hornweg-Ei- senbahn-Kreuzung" handelt; die „Nar- renfreiheit der Autofahrer" im Blickfeld der Weihnachts- und Neujahrsfrequenz wurde auch von den zuständigen Be- hörden und diensttuenden Organen sehr sorgenvoll und unangenehm vermerkt. Aus einer ganz bestimmten Statistik über die allgemeine Verkehrsdisziplin der Gäste und einheimischen Verkehrs- teilnehmer ergibt sich eine recht un- erfreuliche Bilanz. kapelle wurde klar erkannt; aber auch andere Veranstaltungen sollen nicht fehlen. Vom Geschäftsführer Egid Jöchl wurde mitgeteilt, daß für den Sommer zahlreiche Anfragen aufliegen. Nach der Gaststättenliste besitzt Reith 397 Fremdenbetten. Die Gästefrequenz be- trug 1965 27.878 und stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 3000; erreichte aber trotzdem nur einen jährlichen Aus- lastungsstand von 70 Übernachtungen pro Bett. Mit der Intensivierung des Winterfremdenverkehrs erhofft man sich eine Erhöhung der Bettenquote. Der Fremdenverkehrsverband Reith (früher Verkehrsverein) wurde am 20. Jänner 1950 beim Tischlerwirt gegrün- det. Unter dem Vorsitz von Bürgermei- ster Hans Jöchl wurde folgender „Grün- derausschuß" gewählt: Obmann Josef Jöchl, Reitherwirt; Stellvertreter Alois Ritter, Münichauerwirt; Kassier Martin Wörgötter, Schriftführer Josef Brunner. Beiräte: Andreas Zierl, Josef Keusch- nigg. Von der Gründungsversammlung wurden auf Grund ihrer Verdienste im damaligen Verschönerungsverein fol- gende Ehrenmitglieder ernannt: Peter A d e 1 s b e r g e r, Krämer, geb. 15. Fe- bruar 1865, gestorben 4. November 1953: Andreas Z i e r 1, Riedfeldbauer, geb. 26. Juni 1875, gestorben am 7. Dezember 1964; und Thomas Schmiederer vulgo Plattenthoma, geb. am 13. Okto- ber 1878, gestorben am 4. Dezember 1962. Die Jahresrechnung 1964 war die 15. seit Bestehen des Verbandes. Das Bud- get bestand im ersten Jahr zum Groß- teil aus Zuwendungen der Gemeinde. Die Polizei- und Gendarrnerieorgane, die in den Tagen des Weihnachtsfrie- dens und der heiteren Neujahrsglück- wünsche mit viel Verständnis und To- leranz bei der größten Verkehrsdichte auf der Straße standen, waren und sind sicher für alle sachlichen und verkehrs- rechtlich realisierbaren Anregungen und Vorschläge zu einer vernünftigen Lö- sung der alamierenden Verkehrspro- bleme in unserer Stadt dankbar. Die Sicherheitsorgane leisten gerade in Spit- zenzeiten des Saisonverkehrs nach un- geschriebenen Normen dienstlich und menschlich vielleicht mehr, als die ge- rechten und ungerechten Verkehrskriti- ker in schnellen Fahrzeugen oder am Rand der Straße sehen und im Repor- terbuch für Presse und Fernsehen ver- merken. Es soll hier nicht davon ge- schrieben oder diskutiert werden, mit welchen Schwierigkeiten die Verkehrs- organe ihre Pflicht erfüllen. Es gibt aber sehr viel rücksichtsvolle und dis- ziplinierte Verkehrsteilnehmer, die oft und gerne unsere Frerndenstadl besu- chen, die örtlichen Verkehrsverhältnisse einsichtsvoll berücksichtigen und die polizeilichen Anordnungen respektieren. Nur ein ganz kleiner Kreis von Gä- sten, ganz gleich von wo und mit wie- viel Geld sie kommen, zeigt für den verkehrspolizeilichen Ordnungsbegriff auf der Straße und auf den Parkplätzen sehr wenig oder kein Verständnis. Diese Fahrzeuglenker, es kann wohl nur von Einzelerscheinungen gesprochen wer- den, die sich außerhalb der völkerver- bindenden Verkehrsgemeinschaft bewe- gen, kommen erfahrungsgemäß immer wieder und recht extrem mit der Ver- kehrsordnung des Gastlandes in Kon- flikt. Damit ergeben sich unaufhaltsam Berührungspunkte und meist unange- nehme Kontroversen mit den Sicher- heitsorganen. Die Endrunde wird bei der zuständigen Behörde ausgetragen und bildet dann den Nährstoff für ein- seitige und unglückliche Diskussionen. Zu diesem kleinen Kreis von unbe- lehrbaren Verkehrsteilnehmern in der stärksten Frequenz des Weihnachtsver- kehres 1965/66 zählte wohl der Autor des Artikels in unserer letzten Ausgabe „Leserbrief eines amerikanischen Pu- blizisten". Er zeichnet mit Ferdinand Legros, z. Z. Kitzbühel. Die Kitzbüheler Verkehsrundschau fragt zu diesem publizierten Leserbrief des amerikanischen Gastes berechtigt: „Was ist los?". Diese Frage sollen nun die Kitzbüheler Polizei- und Gendar- merieorgane selbst beantworten und die entstellte Publikation in das Licht der Wahrheit stellen! Was war los? Der amerikanische Gast, 35 Jahre, fiel bereits beim Weihnachtsrummel 1964/65 als unbelehrbarer und arroganter Ver- kehrssünder sehr unangenehm auf. Er beachtete so wie heuer nie die „Halte- und Parkverbote" im beengten Ver- kehrsraum von Kitzbühel und ignorierte alle Anordnungen der Beamten der Stadtpolizei. Das betont ungehörige und provozierende Verhalten des amerikani- schen Gastes den Polizeiorganen gegen- über hat bereits im Vorjahr zu mehre- ren Amtshandlungen geführt. Nur durch die Sonntagsruhe der Verkehrsbehörde entging der Verkehrs-Publizist 1965 da- mals der Festnahme und der damit verbundenen Vorführung vor die Be- hörde. Der Eindruck, daß dieser Ver- kehrsteilnehmer die österr. Polizei und Gendarmerie als „Freiwild" betrachtet und behandelt, blieb im Gedächtnis der Kitzbüheler Stadtpolizisten haften. Und was war zu Weihnachten 1965/66 mit Herrn Charles Ferdinand Legros aus New York los? Inzwischen hat der Amerikaner festgestellt, daß es in Öster- reich keine Analphabeten mehr gibt? Er wunderte sich genauso wie im Vor- jahr, daß sein verkehrswidriges Verhal- ten, das zu einer völligen Blockierung des Fahrzeugverkehrs gerührt hat, nicht mit einem wohlwollenden Lächeln und einer freundlichen Handbewegung lega- lisiert wurde Wie oft wird das getan und warum in diesem Fall nicht? Auch Die ‚Narrenfreiheit der Autofahrer in Kitzbühel' und Diffamierung der Verkehrsorgane durch den Leserbrief eines amerikanischen Publizisten
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