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Samstag. 22. Jänner 1966 Kitzbtlheler Anzeiger Seite sowie beim Unterleitenbauern GR Jo- sef 0 b e r h a u s e r, welcher den Christ- baum beistellte. Mit vielen guten Wün- schen wurde im Kino der Vormittag beschlossen. Am Nachmittag traf man sich in der .‚Tenne" zum besinnlicheren Teil des Jubiläumstages. Bis um 13.30 war schon jedes Plätzchen in der „Tenne" be- setzt. Viele Bäuerinnen und Mädchen besuchten wohl zum erstenmal dieses Lokal, das sie immer nur vom Hören und Sagen gekannt hatten. Dann flackerte bald auf jedem Tisch ein Kerzlein auf und das elektrische Licht erlöschte. Weihnachtliche Ruhe war im Raum. Die Schülerinnen der Haushaitungsschule „Weitau" unter der Führung des Singlehrers Hermann Seibl leiteten mit ihrem gepflegten Gesang den Gang durch den „Advent" ein. Mit einem Gedicht, vorgetragen von der Sporthotel Hinterbräu Reisch Das Haus mit der gepflegten Küche Schülerin Anni Zwischenbrugger, wurde an die Hl. Barbara gedacht. Direktor B r a n d s t ä t t e r mit seinen musizierenden Kindern gebührt höch- stes Lob. Sie trugen wesentlich zur Gestaltung dieses adventlichen Nach- mittages bei. Durch alte Volksweisen, gespielt auf Flöte, Hackbrett und Gi- tarre erfreuten die Kinder alle Zuhörer. Die dazwischen vorgetragenen Gedichte der Brandstätterkinder zauberten man- ches Lächeln auf ernste Gesichter im Zu- hörerraum. Direktor Dipl.-Ing. Ludwig P a r t 1 las bekannte Weihnachtsgeschichten des Dichters Karl-Heinz Waggerl vor. Wie voll und harmonisch klangen dann die vier Stimmen des in Kitzbü- hel wohlbekannten Quartetts (Stadt- pfarrer Dr. Kreuzer, Koop. Radauer, Dir. Brandstätter, Singschulleiter Fel- 1er) im Saal. Vertraute Hirtenlieder wurden vorgetragen. Die Schülerinnen der Haushaltungsschule schlossen mit ihrem Vortrag an. Die Anklöpflergruppe aus Reith, angeführt von Kooperator Radauer, ließ die adventliche Nachmit- tagstunde ausklingen. Bezirksobmann LA Oek.-Rat M a n z 1 ergriff zum Schluß dieses Tages noch cinmal das Wort. Er dankte noch ein- mal, allen, die zu diesem Gelingen des Jubiläumstages beitrugen. Der Dank ge- bührt in erster Linie wohl den Freun- den des Bauernstandes Prof. Kapf- hammer aus Graz, Direktor Oberreßl, Hotelier Guido Reisch, sämtlichen Ge- staltern der Adventstunde und den vie- len stillen, aber so notwendigen Helfern. Ein schlichtes herzliches „Vergelt's Gott" war für die Wirtschaftsberate- rin Ursula H o 1 u b das größte Dankbar- keitszeichen für ihre Bemühungen und Sorgen um einen wirklich erlebnisrei- chen Bäuerinnentag. Bei einer Kaffeejause konnten noch Das „Gasselfahren" am Neujahrstag 1966 konnte vom 1. Nordtiroler Trab- rennverein Kitzbühel unter Obmann Max Werner wiederum mit Erfolg durchgeführt werden. Nach dem Platzkonzert der Stadt- musik unter Stadtkapellmeister Sepp Ga s t e i g e r, zu dem sich in der Vor- derstadt ein beachtlich zahlreiches Pu- blikum sammelte, zogen die Haflinger- Siegerstuten des Haflingerzuchtvereins Kitzbühel auf und im klingenden Spiel der Stadtmusik erfolgte nach einem Umzug durch die Hinter-. und Vorder- stadt der Einmarsch in die Rennbahn. Dort machte die Haflingergruppe nach der Begrüßung durch Obmann Werner eine Ehrenrunde auf der Bahn. Die Siegerstuten liefen unter dem Sattel ihrer Besitzer und trugen stolz ihre in Innsbruck bei der Europaausstellung errungenen Medaillen: Goldmedaille: Rosi, 4jährige Stute des Verbandsobmannes Martin Brandstätter, Seiwaldbauer, Reith. Silbermedaille: Tabinia, 5jährige Stute des Otto Stanger, Birkenhof, Kitzbühel. Bronzemedaille: 12jährige Stute des Major Pachhofer, Reith; im Sattel Ste- fan Reiter jun. Der Galaschlitten der Bahnrichter wurde von dem Haflingergespann des Züchters Alois Pl e t z e r, Branderbauer in Aurach, gezogen; auf dem Bock Os- wald Pletzer. Diese Haflingergruppe erregte berech- tigtes Aufsehen, insbesondere bei den Züchtern und bei den Fremdengästen. Rätin ist eine Mutterstute mehrerer Goldmedaillenstuten, la-Stuten und 1a- Hengste und war immer der Stolz von Major Pachhofer und der Schaf ferfami- lie Stefan Reiter. Das Rennen wies wieder sieben Disziplinen auf und konnte plangemäß und ohne Unfall abgewickelt werden. Die Rückverlegung des Starts in die Scheibe war der unmittelbare Grund zweier Fehlstart, welche jedoch dem alle Bäuerinnen und Mädchen mit Be- kannten, die man eben nur am Bäuerin- nentag trifft, plaudern. Viele mußten leider schon zum Autobus oder zum Zug. Einige konnten noch Weihnachts- besorgungen erledigen. So lösten sich die Teilnehmerinnen zwanglos von- einander. Man kann heute auf einen eindrucks- vollen Jubiläumstag zurückschauen; ein Tag, der für jeden Teilnehmer noch viel sein soll, solange bis wieder die Einla- dung für den kommenden Bäuerinnen- tag ins Haus flattern wird. Allen Gönnern, Mitwirkenden und Helfern sei von der Bezirksland virt- schaftskammer auf das herzlichste ge- dankt. Rennverlauf keinen Abbruch taten. Nach einem pünktlichen Beginn konnte nach 80 Minuten die letzte Disziplin gestartet werden. Auffallend war heuer die starke Be- teiligung der Traber, von denen 23 zweimal an den Start gingen; weiters liefen 8 Haflingerstuten, 7 Norikerstu- ten und 7 Warmblutpferde im Skikjö- ring; insgesamt also 45 Pferde. Die Siegerliste veröffentlichten wir ,bereits in der Ausgabe vom 8. Jänner. Das Renngeschehen sowie der Einzug auf die Rennbahn mit der Stadtmusik und der Haflingergruppe wurde in un- zähligen Lichtbildern verewigt. Zahl- reich waren auch die Amateur-Film- regisseure, darunter Nationalrat Otto M i t t e r e r, ein Stammgast des Grand- hotels. Als Aufsichtsrat im „Osterreichi- sehen Rundfunk" ließ er sich eingehend über den Stand der Angelegenheit des Fernsehsenders auf dem Kitzbüheler Horn unterrichten. Von ausländischen Pferdefreunden wurde das „Gasselfah- ren" sehr gelobt und als prachtvolle Veranstaltung bezeichnet. Die Preisverteilung im Hotel Tief en- brunner vereinte nochmals die zahl- reichen Pferdebesitzer und Fahrer mit den Ehrengästen aus nah und fern und mit den Mitgliedern der Rennleitung. Dem Fahrer des 10jährigen Hengstes Rih Franz Kofler, Kufstein (Besitzer Gebrüder Jakob und Franz Kofler), wurde von der Rennleitung nachträg- lich ein Fahnenpreis zuerkannt. Nach dem Dank des Obmanns Max Werner jun. an alle Pferdebesitzer und Fahrer, an alle Funktionäre und Helfer und insbesondere an die Sub- ventionsträger und Spender, an der Spitze die Stadtgemeinde und der Frem- denverkehrsverband, an die Stadtmusik und an die Haflingergruppe, an das Team der Stadtwerke mit Betriebsleiter Hans Hechenberger und der Zeit- nehmung von Hans B e r a n e k sprach der Obmann des Fremdenverkehrsver- Kitzbiiheler „Gasselfahren" im Mittelpunkt vieler Privatfilme Neue ennt.rmlne: 6. Februar Kufstein, 13. Februar Kössen und 20. Februar Kitzbühel von der Zentrale genehmigt
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