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Seite 16 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Oktober 1966 zeuge und Pelze. Eines aber gab es nicht: „Einen Führer bzw. eine Chronik von Bo- chum." Soweit ist die junge Universitäts- stadt noch nicht. Von „Quelles" Ruhm, daß es nichts gibt, was dieses Haus nicht führt, bröckelte ein Teil ab. Die „Praxmairgruppe" war in der Ju- gendherberge Witten untergebracht. Sie hat- te eine „gewaltige" Fahrt hinter sich. Um 18 Uhr am Freitag Abfahrt in Kitzbühel, um 6 Uhr Frühstück in Siegburg bei Bonn (Abendessen um 23 Uhr in Steigerwald, wie die Reither) und um 8.30 Uhr Probe in der Ruhrlandhalle. Praxmairs Haus- und Hofchauffeur L e o hatte es aber geschafft. Die Begrüßung war herzlich. Die Probe ließ für die Zuhörer ahnen, daß der Auf- tritt beider Gruppen zu einem Ereignis werden wird. Die Musikkapelle Reith war mit 32 Mann und die Praxmairgrupppe mit 22 Damen und Herren erschienen; die ge- räumige und schöne Ruhrlandhalle mit den Beleuchtungskanonen fand auch die Be- wunderung des weitgereisten und in diesen Dingen verwöhnten Toni Praxmair. Am Abend nach 18 Uhr nahmen schon die ersten Gäste Platz, obwohl der Ein- marsch der beiden Gruppen erst für 19.30 Uhr anberaumt war. Pünktlich auf die Mi- nute erfolgte dieser. Von der einen Seite betraten mit klingendem Spiel die Reither die Halle und von der anderen die Kitz- büheler Nationalsänger. Toni Praxmair und Jöchl hatten folgendes Programm zusam- mengestellt, das in knapp drei Stunden vorgetragen wurde: (In Anführung die Mu- sikstücke der Musikkapelle Reith.) „Hoch Tirol" - Hochzeitslader mit Bandi- tanz -- A Büchsal zum Schießn Rangg- lerplattler - Das Nageistöckei - Herz- klopfentanz. „Schenkt man sich Rosen in Tirol" Mädchenterzett. „Holzhackermarsch" - Holzhackerplattler - Die singende Säge, Solo von Toni Prax- mair - Der Heutanz - Wenn ich auf hohen Bergen steh' - Der Auerhahnplatt- 1er - Gemischter Chor - Der Eifersuchts- tanz - Das Almagläut Reiterwinkler- plattler. „Ein Abend am Schwarzsee" Bäurisch Singen und Tanzen - Jodiersolo von Ro- semarie Salinger Der Maskentanz. „Kitzbüheler Standschützenmarsch". Nach diesem Marsch wurde das Abendessen ser- Sonntaqsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 9. Oktober 1966 Kitzbühel: Dr. Rudolf Hengl, Tel. 2227 Kirchberg-Brixen: Dr. Burghart, Brixen, Tel. (0 53 34) 81 14. Hopfgarten-Westendorf: Med.-Rat Dr. Hermann Holinsteiner, Westendorf, Tel. (0 53 34) 205 St. Johann Fieberbrunn Waidring Kirch- dorf: Dr. Mann, Fieberbrunn, Tel. (05354) 215 Apothekenbereitschaftsdienst Kitzbühel vom Montag, 10. bis Sonntag, 15. Oktober 1966: Stadtapotheke Mag. Oswald Vogi, Kitz- bühel, Vorderstadt, Tel. 24 15. Tierärztlicher Sonntaesdienst für den Re- viert, zu welchem die Musikkapelle Reith konzertierte. Nach der Pause: Hochzeitstanz - Gemischter Chor mit dem Frühlingsmarsch - Xylophonsolo von Hans Salinger Figurentanz - Der Kuah- tuttenmuch. „Auf Oesterreichs Bergen" - Der Std- zentanz - Duett Salinger - Lindner: Wenn i von der Alm obakimm - Der Müllertanz. „Bozner Bergsteigermarsch" - Das Den- gellied - der Bankerltanz - Von der Alm da san ma ganga - Der Watschenpiattler. „Alte Kameraden". Als Draufgabe boten die Kitzbüheler Na- tionalsänger den Landlerpiattler und den Fenstertritt und die Musikkapelle Reith „Ein Tag so wunderschön wie heute". Noch beim Aufzählen der einzelnen Stücke sieht und hört man noch den oft orkan- artigen Applaus der Jubiläumsgäste. Eine solche Vielzahl und Mannigfaltigkeit an Musik, Lied und Tanz hatte niemand er- wartet. Abgeschlossen wurde das „Okto- berfest" mit den Tanzweisen der „Reither Buam", zu denen auch „Kögei & Co" aus Kirchberg gehören. Im Nu war der Tanz- platz voll besetzt und alt und jung gab sich den schmissigen Tanzweisen hin. Die Gemeinde Reith ehrte das Ehepaar Mönninghoff Viele Jahre schon verbrachten Dr. Paul und Dr. Gerda Mönninghoff in Kitzbühel ihren Urlaub. Sie schlossen unser Land in ihr Herz und bauten sich auf dem Müni- chauer Feld ein eigenes schönes Landhaus. Nun ist Reith ihre zweite Heimat gewor- den. Frau Dr. Gerda Mönninghoff sagte dies in ihrer Begrüßungsansprache. In die- ser dankte sie Vater und Mutter für die Werksgründung, für die Pionierarbeit und er- wähnte, daß Vater Mönninghoff bei der äl- teren Generation der Arbeiter Immer noch als beispielhafter Chef in bester Erinnerung steht. Sie dankte den beiden Konzert- gruppen aus Kitzbühel und Reith und bat, an Bürgermeister Hans Jöchl die be- sten Grüße überbringen zu wollen. Bürgermeisterstellvertreter Alois Ritter erwiderte Dank und Gruß und bezeichnete die Familie Mönninghoff als Gönner der Reither Musik. Er gab der Hoffnung Aus- druck, daß sie sich weiterhin in Reith wohl- fühlen mögen, in Reith, wo sie hochverehrt sind und wo sie alle kennen. Im Auftrag des Bürgermeisters überreichten dann Rit- ter und Jöchl Frau Dr. Mönninghoff eine Urkunde der Gemeinde Reith, die mit einem Dorf- und Kirchenbild geschmückt war und mit welcher der Dank mit den Unterschriften des Gemeinderates besiegelt war. Bochumer Aphorismen „Steinhäger - des Herrgotts liebstes Getränk. Herr Dr. Paul Mönninghoff erwies sich nicht nur als fürsorglicher, sondern auch als humorvoller. Gastgeber. In der Werks- kantine, beim „echten Steinhäger", er- zählte er den Reithern, daß dieser des Herrgotts liebstes Getränk wäre. Im na- hen Steinhagen heißt es, wenn ein Mit- bürger stirbt: „Nun hat der Herrgott wie- der einen Steinhäger zu sich genommen." Niemand wußte etwas von ihm. „Wie klein ist doch die Welt", denn er traf vor der Ruhrlandhalle zufällig einen Sommergast seines Gasthauses, der ihn sofort mit 'reu- den in Beschlag nahm. Pünktlich aber zum Konzert war Georg Hauser, der viele Jahre in Reith Kapellmeister war, gesund und wohlbehalten wieder da. Nach Leverkusen erhielten die Kitzbühe- ler Nationalsänger am Sonntag eine private Einladung und zwar vom Schwiegervater des Tenors und Schuhplattlers Wastl Jo- chrim. Dieser „Abstecher" wurde mit Freu- de absolviert. Bei der Hochzeit von Wastl und Monika vor einigen Wochen in Fieberbrunn sang die Praxmairgruppe die Bauernmesse von Annitta Thoma. Erste Fahrt von Anita Haldacher. Die Kitzbüheler Nationalsänger verpflichteten für die Ruhrlandhalle die junge Harmo- nikaspielerin Anita Haidacher, da Senior Adolf Heiß die Fahrt aus beruflichen Grün- den nicht mitmachen konnte. Anita, Schü- lerin der städt. Musikschule, ist allen Be- suchern des Abschlußkonzertes (19. Juni im Kolpingsaal) durch die Aufführung des „Einzugsmarsches" aus der Oper Tannhäu- ser, der erstmals bei der Harmonikawelt- meisterschaft 1959 in New York gespielt wurde, in bester Erinnerung. Anita Hei- dacher hat in Bochum sehr gut gefallen. Tausend Jahre Reith. Herr Schneider er- wähnte im Lauf der Stadtbesichtigung, daß Bochum eine alte Siedlung wäre und schon um 1200 erstmals urkundlich erwähnt wur- de. Das kleine Dorf Reith ist aber älter. Die erste urkundliche Erwähnung geschah im Salzburger Urkundenbuch Im Jahre 976. Demnach in zehn Jahren: Tausend Jahre Reith! Fertighaus „Königstein". Die Mönninghof f- Baugesellschaft ist wegen ihrer Aufge- schlossenheit gegenüber modernen Bau- methoden und großzügigen Rationalisie- rungsmaßnahmen über Bochums Grenzen hinaus bekannt. Ein moderner Betriebs- zweig ist das schlüsselfertige Eigenheim. Der Typ „Königstein" wurde bereits im deutschen amtlichen Fertighausverzeichnis aufgenommen. Jagdreviere mitten im Stadtgebiet. In Bo- chum gibt es vierzehn Jagdreviere (Bochu- mer Zeitung vom 1. Oktober 1966). Meistens wird auf Niederwild „angelegt". 13 sind Ge- meinschaftsjagden; die 14. - auf dem Ge- lände der Ruhruniversität - gehört dem Land Nordrhein-Westfalen. Im Weitmarer Holz und in Stiepel stehen auch Rehe. Die Jagd im Stadtgebiet ist aber nicht unge- fährlich. Im oben genannten Weitmarer Holz erhielt kürzlich eine Frau eine Ladung Schrot ins Gesicht. Die Stadt Bochum ist Jagdbehörde und muß sich nun mit diesem Fall befassen. Bochumer Milchbauern sind Spitze. Aus- gezeichnete Erfolge brachten die von der Deutschen Landwirtschaftgesellschaft durch- geführten milchwirtschaftlichen Qualitäts- prüfungen der Milchversorgung Bochum. Es gab vier „große Preise" für vollhomoge- nisierte Trinkmilch, drei „silberne" und zwei „bronzene"; auch Schlagsahne und Joghurt wurden prämiiert. Den Bochumer Milchspezialisten wurde hohe Anerkennung gezollt. Die Bochumer Milchversorgung zählt zu den Spitzenbetrieben des Landes. Zwei Millionen Defezit weist das Nach- Hörpfingörgel entführt? In den Reihen zirk Kitzbühel: Dr. Günther Much, Fie- berorunn, Tel. 330 (053 34). der Musikkapelle Reith befanden sich mit Josef Joch!, Geiersbichler, und Georg Hau- Kössen und Schwendt: Dr. A. Schwaig- ser vulgo Hörpfingörgei, Gastwirt in St. hof er, Wörgl, Clemens-Pair-Straße 5, Jakob in Haus, zwei Altkapeilmeister. - Hör- Tel, 2413 (0 5332). . pfingörgel war nach der Probe abgängig.
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