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Samstag, 8. Oktober 1966 Kitzbüeler Anzeiger Seite 3 00 1869 Johann Schmid, Jägerhäusiwirt Verpflanzung von 60 Jahre alten Baumen 1884 Egid Moser und Elise geb. Graus Gärtnermeister Leo G a s s e r führte diese Woche eine interessante Baum- verpflanzung durch. Infolge Neuerstel- lung das Gastgartens des Hotels Jäger- wirt mit verbundener Kellererweite- rung mußten die drei bekannten Trauer- bzw. Hängeulmen am alten Platz weichen. Sie standen schon vor der Jahrhundertwende an diesem Platz. Den Bäumen wurde bei der Verpflan- zung ein ausreichender Wurzelstock be- lassen, ebenfalls das weitausladende Geäst. Bei der tlberführung auf den neuen Standplatz gegen die Kapser Brücke hin, welche vom Baggerführer Josef Angerlechner von Baumeister Dr. Luis Meise durchgeführt wurde, wurde der schwerste Baum auf ein Gewicht von 3000 Kilogramm geschätzt. Die Stämme wurden, um eine Rinden- verletzung zu verhindern, mit alten Teppichen umwickelt. Die Verpflan- zung mußte in Anbetracht der Jahres- zeit ohne Vereisung des Wurzelstocks erfolgen und es ist daher vom Erfah- rungsstandpunkt aus eine Garantie auf die Erhaltung und das Gedeihen frag- lich. Jedenfalls hoffen Besitzer und Pflanzer, daß das Werk gelingen möge. Wir wünschen der Baumverpflanzung viel Erfolg! Vom „Neuhäusl" zum Hotel „Jägerwirt" Das Hotel „Jägerwirt", das seit dem Um- und Zubau zu einem Hotel mit hundert Betten aufgerückt ist, hat im vorigen Jahrhundert und bis in die Jahre nach dem ersten Weltkrieg viele Besitzer, aber auch Namen aufzuwei- sen: Neuhäusl, Wegmacherhäusl, Jager- häusl, Jagerwirt und nun Hotel Jä- gerwirt. ä- gerwirt. Auf der Westseite schmückt ein Fresko das Hotel, darstellend einen Jäger mit angeschlagenem Stutzen, und im Innern ein Glasgemälde von Prof. Franz Schunbach, Wörgl, darstellend die Hubertuslegende, hergestellt von der Tiroler Glasmalerei und Mosaik- anstalt Innsbruck. Dieses Glasgemälde Wer mit dem Kraftwagen über Reichen- hall nach Salzburg fährt und nicht die Autobahn Kiefersfelden—Rosenheim—Salz- burg benützt, quert die Landesgrenze im nordöstlichen Tirol im Paß Strub. Trotz des verhältnismäßig guten Straßenzustan- des, der ein zügiges Durchfahren erlaubt, wird einem doch einprägsam vor Augen geführt, dies kann man sogar wortwörtlich nehmen, daß man eine enge, finstere, bei schlechtem Wetter gar schaurige Schlucht durchquert. Man gewinnt dabei nicht so sehr den Eindruck eines Passes, sondern es drängt sich vielmehr der Charakter einer Klause auf. Diese Enge, Schlucht, Klause oder die- ser Paß, welche Bezeichnung man wählt. entstand 1960 und wurde durch den Tiroler Kunstkritiker Alfred Strobel mi einer guten Kritik versehen und die Initiative des Hotelbesitzers als bei- spielgebend in der Kunstpflege bezeich- net. Wandern wir kurz „auf den Spuren von Kustos Egid Moser" zu den Besit- ze:n zurück: 1842 Franz Emberger, Schneidermeister und Stadtmagistratsdiener, besitzt lt. Dekret des Stadtmagistrates vom 8. März 1842 ein Grundstückl oder Anger im Burgfrieden Kitzbühel, unweit der Kapser Brücke, worauf er mit kreisamtlicher Genehmi- gung vom 13. April 1842 ein Haus neu erbaute, welches mit Nr. 6 l/, bezeichnet wurde, das ‚ ‚Neuhäusl" genannt. 1846 Michael Emberger, Schneider- meister 1856 Jacob Graßmann, Wegmacher 1865 Josef Schwaiger, Kaufpreis 1400 Gulden Mit einem Bericht über die Sommer- veranstaltungen leitete Bezirksobmann Walter N in dl die Bezirksausschußsit- zung der österr. Jugendbewegung, an der auch Nationalrat Paul Landmann und LA Christian Huber teilnah- men, ein. Außer dem Vortragsabend mit Univ.-Prof. Dr. Pittioni im Rat- haussaal wurden drei Diskussionen mit jungen Amerikanern abgeführt. Ein be- snderes Ereignis war die Urauffüh- rung der Messe von Prof. Maria Hofer in der Klosterkirche, ist doch diese Komposition der Jugendbewegung ge- widmet. Mit einer bescheidenen Ehrung wurden schließlich die Verdienste von Schwester F1orentia Mayrhofer anläß- ist nicht von Belang, stellt eine kurze Längssenke zwischen den östlichen Aus- läufern der Nordtiroler Kalkalpen, den Loferer und Leoganger Steinbergen und den nördlich vorgelagerten tirolisch-baye- :isch-salzburgischen Voralpen dar. Durch sie ist eine bequeme Verbindung von der Querfurche des Leukentales zum Quer- iurchhruch der Saalach, begrenzter aus- gedrückt, zwischen dem Uebergang von Waidring und der Talweitung von Lofer möglich. Doch genug mit diesen allgemeinen Er- klärungen. Es scheint mir zweckmäßiger, eine kurze Geländebeschreibung an Ort und Stelle, also im Paß Strub selbst, zu machen. Darf ich Sie, verehrte Hörerin 1906 Josef Friedensbacher (er pflanzte die Hängeulmen) 1910 Georg Senger 1913 Adolf Studer 1913 Johann Knoll 1915 Nikolaus Huber 1919 Josef Scheffauer und Nothburga geb. Ascher 1920 Richard, Eduard, Josef und Maria Veronesi 1921 Richard Veronesi 1921 Alois Gausch und Leopoldine geb. Zelger 1922 Johann Hechenberger und Filo- mena 1928 Karl Pörnbacher und Filomena 1929 Filomena Pörnbacher geb. Schwaig- hofer 1935 Filomena Pörnbacher verehelichte Asti 1950 Oskar Bartenstein und Elsa geb. Pörnbacher lich des Achtzigers und des Abschieds von Kitzbühel anerkannt. Das Wohnungsproblem und die Ver- bauungsfrage haben schon lange die Ju- gendbewegung der Volkspartei beschäf- tigt. Sie ist über das Stadium der Dis- kussion im eigenen Kreis bereits hin- ausgestoßen und veranlaßte eine „Woh- nungsenquette" mit den Nationalräten Franz Prinke und Paul Landmann, dem Wohnbaureferenten der Landesregie- rung Landesrat Dr. Karl Eriacher und den Gemeinderäten der Fraktion der Volkspartei in Kitzbühel. Dabei wurden die zuständigen Herren mit den Pro- blemen vertraut gemacht. Mit Nach- druck verdient betont zu werden, daß und geehrter Hörer, zu diesem Zweck bitten, mit mir unweit des Gasthauses Paß Strub, beim Gedenkstein an die Tiro- ler Freiheitskämpfe zu halten. Hier läßt sich alles leichter erklären. Wir befinden uns an der engsten Stelle der Schlucht, die von der Hasenache durch- rauschte Enge hat hier nur eine Breite von 20 bis 30 Metern. Da die Längssenke ungefähr in der West-Ost-Richtung ver- läuft, geht die Nord-Südlinie längs unseres Körpers, wenn wir uns quer zum Paß stellen. Südlich von uns, also rechter Hand. stür- zen jäh die felsigen Ausläufer des mächti- gen Breithorn, Barmschoß genannt, in die Schlucht herab. Nördlich von uns, also linker Hand, erhebt sich der schroffe, wandartige Absturz des fast überhängen- den Strubkopfes oder Url-Kogels. Beim Vergleichen der beiden Seiten stellen wir fest, daß die nördliche weitaus schroffer als die südliche Ist, doch erkennen wir auch, daß beide Hänge sich für eine Um- Paß Strub, die „Thermopylen" Tirols Von Landesoberarehivar Dr. Eduard Wldmoser Jugendbewegung beginnt Herbstarbeit Erfolgreiche Initiative in der Wohnbauf rage
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