Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. Oktober 196 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Werke eines Brixentaler K00 ünstlers der jungen Generation im Innsbrucker Kunstpavillon! Erste Ausstellung Josef Anton Obermosers in Tirol - Aquarelle, Kohlezeich- nungen, Plastiken und Skuiptomalereie n vermitteln Querschnitt durch sein Schaffen - Reges Interesse auch seitens offizieller Stellen J A. Obermoser, 1933 in Kitzbühel geboren, in Kirchberg aufgewachsen, tritt nunmehr mit dieser Ausstellung ersmals vor die Tiroler Oeffentlich- keit. Auch an ihm bewahrheitete sich lange Zeit der Spruch vom „Propheten, der im eigenen Land nichts gilt!" Doch Zähigkeit, Fleiß und nicht zuletzt Ta- lent verhalfen ihm nunmehr zum Durchbruch auch in seiner engeren Heimat. Sein Weg begann mit einer halbjähri- geR Tischlerlehrzeit in der Möbeltisch- lerei Josef Moser (nunmehr Hermann Moser) in Kirchberg, die dem Halb- wasen und Pflegekind nicht nur die ersten selbstverdienten Groschen ein- brachte, sondern die ihm auch die grundlegenden Vorkenntnisse in der Holzbearbeitung vermittelte. Dann ver- half ihm ein Stipendium zum 11/2 jähri- gen Besuch der Kunstschule „Rosen" in Kufstein. Anschließend erlernte er beim akad. Bildhauer Sepp Kals, Kirch- berg, zwei Jahre lang praktische Bild- hauerei. Ein neuerliches Stipendium er- möglichte ihm endlich das Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, das er als Schüler weltbekannter Kapazitäten wie Professor Andr und Professor Wotruba mit Erfolg absol- vierte. Seither beteiligte sich Obermo- ser an mehreren Ausstellungen in Wien und Graz. Er zeigte neue Ideen im Internationalen Künstlerklub, in der Galerie Synthese am Graben sowie im Künstlerhaus. Unter den teilweise sehr stark voneinander abweichenden Kriti- ken erntete er besonders von einem der renommiertesten Blätter Öster- reichs, dem „Kurier", eine sehr positive Besprechung. Daß der Künstler bisher fast ausschließlich im Wiener Raum von sich reden machte, hat seine Ur- sache nicht zuletzt darin, daß er, seit „Als ich bei meiner Ankunft in Kirch- berg den freundlichen sauberen Bahn- hof sah, dann wußte ich: hier werde ich mich wohifühlen", solche und ähnliche Aussprüche hört man immer wieder von zahlreichen Urlaubsgästen aus dem In- und Ausland. Eine bessere Visitenkarte für einen aufstrebenden Fremdenver- kehrsort kann man sich wohl kaum wünschen! Aber nicht nur der äußere Eindruck vom gepflegten Blumen- schmuck, den hellen, gut belüfteten Räumen und der übersichtlichen An- ordnung der verschiedenen Informa- tionstafeln imponiert, auch die größten- teils klaglose Abwicklung des Schalter- und Frachtverkehrs läßt gut geschultes Personal erkennen. Wie man hier mit einem Minimum an finanziellen Mitteln ein Maximum an Wirkung erreichen kann, zeigt ein nachahmenswertes Bei- Jahren mit einer ebenso repräsentati- ven wie kunstverständigen Wienerin verheiratet, seinen Wohnsitz in der Bun- deshauptstadt aufgeschlagen hat. Zu den am meisten beachteten Werken J. A. Obermosers zählen u. a. die überlebens- große Madonna in Neukirchen (Nö) so- wie die Plastiken in der Sankt-Bern- hard-Kapelle auf dem Hahnenkamm. Daß Obermoser nun auch im Tiroler Raum Anklang gefunden hat, läßt das rege Interesse erkennen, das man be- reits in der Tiroler Metropole seinen Schöpfungen entgegenbringt! Man kann also dem bescheidenen sympathischen Tiroler Künstler nur zurufen: „Toi-toi- toll" H. J. Moser spiel auf: Sämtliche Frerndenbeherber- gungsbetriebe erhalten die jeweils neu gültigen Fahrpläne frei ins Haus ge- liefert. Zum Dank und als Anerkennung dieser entgegenkommenden Geste sor- gen die Leute stets für frischen Blu- menschmuck, stellen seltene Zierbäume zur Verfügung und verhelfen ihrem Bahnhof somit ständig zu einem schmucken Kleid. Doch sind sich Gäste wie Einheimische nicht nur im Lob für die umsichtigen Bahnbeamten einig, man ist auch allgemein der Ansicht, daD Kirchberg bei der Erstellung des Fahr- plans doch etwas stiefmütterlich be- handelt wurde. Zieht man nämlich den Vergleich zwischen den Nächtigungs- ziffern Kirchbergs (7. Stelle von Tirol) und beispielsweise Fieberbrunns (17.), wo doppelt soviele Schnellzüge halten. so wird man verstehen, daß dieser Um- Kirchberg kann auf seinen Bahnhof stolz sein 00 In unserer Küchen-Spezialabteilung zeigen wir Ihnen stets das Neueste an Einbauküchen Wir beraten Sie gerne und planen für Sie! EINRICHTUNGSHAUS MC2bEI M e ier 21 Inh. Ferdinand Mater jun., Tischlermeister. Kitzbühel, I4ammerschmledstraße 3, Telephon (05356) 238 Trotz der spärlichen Zeugnisse der alten Wehren im Paß Strub bleibt die Erinne- rung an die heldenhafte Verteidigung die- ses Eingangs nach Tirol hellwach, weil sich die Kämpfe in diesem Raum Tirols ein eigenes Blatt der Geschichte des Ti- roler Freiheitskrieges mit roter Tinte ge- schrieben haben. Wir wollen davon zwei bedeutsame Kapitel lesen. Das erste Kapitel beginnt mit der Ka- pitulation der österreichischen Armee vor der. Truppen Napoleons am 20. Oktober 1805 in Ulm. Napoleon befiehlt die Eroberung. Tirals, um einerseits seine Flanke zu si- chern, andererseits die Verbindng mit sei- nen in Italien operierenden Kräften her- zustellen. Ein Teil dieses Befehls bein- haltete den Angriff über Reichenhall—Lo- fer—St. Johann—Wörgl. Am 1. November gewannen die im Verein mit Frankreich kämpfenden bayerischen Truppen den Bo- denbühel, den Melleck- und Kniepaß und besetzten Lofer. Mit einem Sturm auf den Paß Strub war in Kürze zu rechnen, auf diese Klause Tirols, die kaum 1500 Mann, darunter 6 Tiroler Schützenkompanien, be- setzt hielten. Die Schützenhauptleute Ha- ger und Wintersteller inspizierten in Be- gleitung des Schützenoberleutnants Hei- scher während der ganzen Nacht vorn 1. auf 2. November ihre Posten, besetzten sämtliche Zugänge, Wege und Stege und ließen mit Benützung der technischen Kenntnisse Reischers Verstärkungen des Geländes anbringen, wo überall sie solche nötig erachteten. Die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit solcher Maßnahmen bewiesen die folgenden zwei Tage. Schon am Morgen des 2. No- vember setzten die bayerischen Truppen, die an Zahl den Verteidigern weit über- legen waren, zum Angriff auf den Paß Strub an. Sowohl im Tal wie entlang der Berglehnen rückte die Infanterie vor, vor allem trachtete sie, durch Umgehung der Sperren in den Rücken der Verteidiger zu gelangen, um so den Widerstand rascher zu brechen und die Enge freizukämpfen. Beinahe wäre dies auch gelungen, da brave Tiroler Schützen im Schutz der Nacht vorgehende feindliche Stoßtrupps mit ei- genen Kaiserlichen verwechselten. Aber ein mit großem Schwung durchgeführter Ge- genstoß Tiroler Landstürmer bereinigte die gefährliche Lage. So brachen alle pausen- los geführten sechs Angriffe der bayeri- schen Infanterie an der Tapferkeit der Verteidigung zusammen. Am Nachmittag des 3. November befahl Generalmajor Graf Minucci das Abbrechen der Angriffe und den Rückzug nach Reichenhall. In den Gefechten um den Paß Strub am 2. und 3. November 1805 verloren die Bayern gegen 1500 Mann an Toten und Verwunde- ten, die Tiroler Schützen 170 Mann an To- ten, Verwundeten und Gefangenen und die kaiserlichen Trupppen 89 Mann. Beide Sei- ten, Bayern wie Tiroler, hatten mit großer Tapferkeit und ganzem Einsatz um den Sieg gerungen, der aber dank des Helden- mutes der Tiroler Schützen und der Gunst des Geländes an Oesterreichs Fahnen ge-
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