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Seite 6 Kltzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Oktober 1986 stand nachteilig empfunden werden muß. Besonders im Winter, wo doch der Urlauber größtenteils die Bahn- benützung bevorzugt und unter den bisherigen Umständen beispielsweise in Wörgl für Deutschlandreisende An- schlußwartezeiten bis zu 90 Minuten entstehen, wäre eine Berücksichtigung der ständig ansteigenden Besucherfre- quenz wünschenswert. Man hofft in Kirchberg, daß man an den maßgeben- den Stellen für den dringenden Bedarf an verbesserten Fernverbindungen Ver- ständnis zeigen und dem in absehbarer Zeit auch Rechnung tragen wird. H. J. Moser, Kirchberg Selbstverwaltung des bäuerlichen Berufsstandes Guter Besuch und zufriedenstellender Verlauf in Maishofen Die am 30. September in Maishofen abgehaltene 270. Zuchtversteigerung war von Käufern aus dem Inland sowie aus Bayern und Südtirol gut besucht und nahm einen zufriedenstellenden Verlauf. Zum Auftrieb gelangten 292 gealpte Stiere, Kühe und Kalbinnen. Die Qualität der Stiere wie auch der Kühe und Kalbinnen war schwächer als ge- wohnt und es fiel insbesondere der nur schwach befriedigende Futterzustand auf. Trotzdem zeigten die weiblichen Rinder im allgemeinen gute Nutzungs- eigenschaften. Allen Verkäufern muß jedoch wieder einmal gesagt werden, daß für die Preisbildung und für die Erzielung entsprechender Einsatzlei- stungen eine gute Vorbereitung (Markt- kondition) aller Tiere entscheidend wichtig ist. Gerade heuer, wo die Tiere in nicht besonders gutem Futterzustand von den Almen kamen, ist dies doppelt notwendig! Im Vergleich zur gleichen Versteigerung des Vorjahres lagen die Preise bei den Stieren etwas höher und bei den Kühen fast gleich hoch. Die Durchschnittspreise der Kalbinnen la- gen im Vergleich zum Vorjahr um rund 900 Schilling höher. Folgende Er- gebnisse wurden erzielt: Stiere: Auf- trieb 33, gekört 21, verkauft 17 zu Prei- sen von 7900 bis 24.000 Schilling. Kühe: Auftrieb 120, bewertet 98, verkauft 88 zu Preisen von 7000 bis 17.200 Schilling. Kalbinnen: Auftrieb 139, bewertet 129, verkauft 112 zu Preisen von 6000 bis 14.300 Schilling. - Verkaufsrichtung: Die verkauften Stiere blieben großteils im eigenen Verbandsgebiet, 5 gingen in die Bundesländer und 2 wurden nach Bayern exportiert. Von den 200 ver- kauften Kühen und Kalbinnen blieben 66 in den Salzburger Gebirgsgauen, 95 gingen in den Salzburger Flachgau und 26 in die Bundesländer, in der Haupt- sache nach Oberösterreich und Tirol. 12 Tiere wurden nach Bayern und 13 nach Südtirol exportiert. Die nächste Versteigerung für gealpte Pinzgauer Kühe und Kalbinnen findet am Don- nerstag, 20. Oktober in Maishofen statt. Gute Pinzgauer Rinder auf der Bozner Messe Im Rahmen der 19. Bozner Messe fand vom 23. bis 26. September eine mit vier Hafltngerzuchthengsten und über 100 Rindern aller in Südtirol hei- mischen Rassen beschickte Tierausstel- lung statt, welche einen überaus star- ken Besuch zu verzeichnen hatte. Die Pinzgauer waren mit 30 Tieren ver- treten und fanden allgemein großen Anklang. Der Pinzgauer Zuchtverband Südtirol zeigte eine Zuchtviehkollektion von 18 typgerechten, leistungsstarken Tieren, welche trotz Alpung eine durch- schnittliche Höchstleistung von 4084 kg Milch -- 4.14 Prozent Fett - 169 kg Fett aufwies und die Landwirtschaft- liche Genossenschaft Lienz, Abteilung Viehexport eine Exportkollektion von 12 Kalbinnen mit hohen Leistungsnach- weisen. Die aus Osttirol stammenden Kalbinnen fanden sehr lebhafte Nach- frage und konnten ob ihrer guten Qua- lität zu sehr guten Preisen verkauft werden. Besondere Beachtung fand der sie- benjährige Pinzgauer Zuchtstier „Bri- gant 2901" der Viehzuchtgenossenschaft Lajen, der einzige „zuchtwertgeprüfte" Stier der gesamten Ausstellung. Er wurde 1960 aus Österreich importiert, verkörpert in bester Weise das Zucht- ziel des Pinzgauer Rindes und hat über seine Töchter, welche unter schwieri- gen Südtiroler Bergbauernverhältnissen eine durchschnittliche Einsatzleistung von 12.4 kg und über 4 Prozent Fett Aktivierung der Ortsbauernräte Landeshauptmann Oekonomierat Eduard Walinöfer hat als Bundesobmann des Ti- roler Bauernbundes die Erstellung von Ar- beitsprogrammen für die nächsten sechs Jahre in allen Ortsbauernschaften ange- regt und angeordnet. In diesen Arbeitspro- grammen sollen die dringendsten Anliegen der Bauernbundsortsgruppe, aber auch der ganzen Gemeinde, erwähnt und zu ihrer Lösung Vorschläge erstattet werden. Damit sind die dringendsten Anliegen der Ortsbauernschaft - Güterwegebau und Regulierung der Nutzungsrechte am Ge- meindegut - nicht mehr, wie bisher, Pri- vatanliegen der am Wegbau und an der Regulierung des Gemeindewaldes interes- sierten Bauern, sondern eine Angelegen- heit des Ortsbauernrates als unterstes Or- gan der Selbstverwaltung des bäuerlichen Berufsstandes. Da nach dem Erkenntnis des Obersten Agrarsenats in Wien vom Jahre 1960 die Einnahmen aus dem Gemeindegut (dar- unter ist der Gemeindewald zu verstehen) widmungsgemäß für den Wege- und Brük- kenbau zu verwenden sind, stehen auch in Kirchberg für den Wegebau genügend Ge- meindemittel zur Verfügung, da der Ge- meindewald Kirchberg im Rechnungsjahr 1965 bei 964.030 Schilling an Einnahmen und 542.769 Schilling an Ausgaben einen Einnahmenüherschuß von 421.261 Schilling ftAAøfij1'fts DeAohlt? aufweisen, seine hohe Vererbungskraft aufweist. A. F. ULtJU%VUIJL bewiesen. heftet wurde. In den Gefechtsberichten steht geschrieben: „Die Hauptleute Wintersteller der 1. und Hager der 2. Kitzbüheler Kompa- nie begeisterten ihre Milizmänner durch auf- munternde Worte zu den größten Anstren- gungen. Ihr Beispiel war es, das auch die Linientruppen mit fortriß und zur Erklirn- mung der steilsten Höhen in finsterer Nacht bestimmte." Und trotzdem kam Tirol durch den Preßburger Frieden vom 2. Dezember 1805 an Bayern. Etwas mehr als drei Jahre später sollte Graf Minucci mit seiner Brigade so wie 1805 wiederum den Paß Strub angreifen. Tirol hatte sich in den Apriltagen des Jah- res 1809 gegen die Fremdherrschaft erho- ben. Napoleon erteilte Marschall Lefebre den Befehl, das aufständische Tirol nie- derzuwerfen. Zur Oeffnung der Pässe im Nordosten Tirols wurde die Division Wrede angesetzt, zu der die Brigade des General Graf Minucci gehörte. Generalleutnant Wrede befahl den An- griff auf den Paß Strub für den 11. Mai. Dazu stellte er 8000 Mann auserlesener Truppen zur Verfügung. Auf der Tiroler Seite standen nur etwas über 500 Mann, die sich im Paß Strub verschanzt hatten. Die Verteidiger setzten sich vor allem aus den Schützenkompanien des Gerichtes Kitz- bühel zusammen, die unter dem Kommando der Hauptleute Anton Oppacher von Joch- berg, Josef Hechenberger von Kitzbühel, Martin Geißl von St. Johann und Josef von Prugger von Waidring standen. Am frühen Morgen des Christi-Himmel- fahrtstages griff der sechzehnfach über- legene Feind an. Fünf Angriffe führten die Bayern gegen das kleine Häuflein der Verteidiger, die sich mit dem Mut eines Löwen wehrten. Aber noch immer hielt das Bollwerk Paß Strub. Erst durch eine Umgehungsbewegung der Bayern in den Rücken der Tiroler brach der Widerstand zusammen. Das nordöstliche Tor Tirols stand nun offen und der Weg nach Inns- bruck war frei, wo die Bayern und Fran- zosen am 25. und 28. Mai die Niederlage erwartete. Wenn auch der Paß Strub im Tiroler Heldenjahr noch einige Male seine Zähne den Angreifern zeigte, so war er dennoch ein gebrechlicher Mann geworden, der bald ins Ausgedinge gehen wollte. Dies war dann auch bald der Fall, als Tirols Frei- heitskampf nach der unglücklichen vier- ten Bergisel-Schiacht zusammenbrach und Tirols Klausen und Pässe unbeschützt dem Feindoffen standen. Und der Paß Strub blieb seitdem, Gott sei gedankt, immer allen offen, die Tirol durch ihn betreten woll- ten. Es waren immer Freunde. Möge es auch in Zukunft so bleiben. Feuernotruf Tel. 122 nur für Ktzbühe Reftwi (Roter. Kreuz) T&. 144 Notruf Gendarmerie 133
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