Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kltzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Oktober 1966 - Kirchweih und Erntedank. Zwar hält unser Pfarrmesner das Gotteshaus immer peinlich sauber, zwar bemüht sich Klara Krause mit lobenswertem Eifer um die Katharinenkirche, zwar kümmern sich kun- dige Hände um die Frauenkirche und Sei- tenaltäre der Pfarrkirche -‚ aber einmal im Jahr (am vergangenen Mittwoch) geht's bei der Kirchenreinigung besonders hoch her, weil ja am kommenden Sonntag das Kirchweihfest gefeiert wird. Gott h a t mitten in Kitzbühel seine Woh- nung aufgeschlagen, mitten unter uns armen Sündern. Und wie gleich- gültig und kalt behandeln wir IHN oft! - Allen, die mitgeholfen haben, unser herrliches Gotteshaus zu reinigen und zu schmücken, möge Gott selber vergelten. - Dank gebührt aber auch jenen, die das lebendige Gotteshaus in der christlichen Familie und Pfarre aufbauen helfen, für saubere Luft und gutes Seelenklima sor- gen und schädliche, gottfeindliche Ein- flüsse fernhalten! Dank auch schließlich jenen, die an Sonn- und Festtagen aktiv am Gottesdienst mitwirken und im täg- lichen Leben ein christliches Beispiel ge- ben. - - Erntedank am Sonntag, 23. Oktober. Schon sind unsere Mädchen wieder dabei, die Erntekrone des Jahres zu binden und manches frohe Heimatlied weben sie mit hinein. Wir haben heuer ganz besonderen Grund, das Erntedankfest würdig zu be- gehen. - Ein Teil des Erntedanks waren die 19.000 Schilling, die wir in der Pfarre für die Hochwassergeschädigten aufge- bracht haben. Es ergeht daher die aus- drückliche und dringliche Einladung, daß kein Bauernhof, kein Bürgerhaus und kei- ne Familie in Kitzbühel beim Erntedank - Startschuß der kathol. Landjugend. Bei den Ortsbauernobmannsleuten im ‚schö- nen Malerndörfel draußen trafen sich am Donnerstag, 13. Oktober junge Leute aus dem Bauernstand. Wer mehr wissen will, soll selber kommen und zuhören und mit- machen, wenn sie euch das nächstemal einladen. Fragt den Hochw. Herrn Vikar (vulgo M o i s es - Hansl), der gibt euch ger- ne Auskunft! Der Nachbar hat's g'sagt Der Nachbar hat's g'sagt: Wer genau danach fragt fehle, das ist Ehrensache dankbarer Chri- sten. - - Was die Turmkraxler sahen. Am 30. September stiegen Kirchenratsobmann Sepp Oberhauser, Herr Toni Sailer senior, Pfarrmesner Toni K i 1 i und der Pfarrer auf den Pf arrkirchenturm und haben dort bedeutende Dachschäden festgestellt. Noch in diesem Herbst sollen schadhafte Stel- len im Kirchendach ausgebessert werden und der Glockenstuhl verlangt kleinere Reparaturen. - Der Turmhelm über den Schaufenstern soll nächstes Frühjahr mit Kupfer eingedeckt werden, so wie die oberste Turmspitze. - Das Aufsteckkreuz an der Frauenkirche ist abgebogen, die kleinen Dächer über dem Kryptaabgang und über der Aufgangstiege zur Frauen- kirche sind sehr schadhaft. - Die Blitz- schutzanlagen an den Kirchen bedürfen der Überprüfung und Erneuerung durch einen Fachmann. Der Pfarrhof schreit schon lange nach einer Außenrenovierung und die Schneebäume sind verfault, die rückwärtige Dachrinne ist sehr schadhaft. - Aber erfreut waren die Turmkraxler über die herrliche Aussicht und den wun- derbar gepflegten Friedhof. - - Kaisermesse für Much Wieser bei Kai- serwetter. Wer dabei war, wird diesen Gottesdienst sobald nicht mehr verges- sen. Herzlichen Dank der Familie Hu- ber, den Männern der Edelweißgilde un- ter Obmann Toni Werner, der Goin- ger Musikkapelle und allen Bergfreun- den, die mitgeholfen haben, einen schö- nen Berggottesdienst zu feiern. Das schön- ste Geschenk an diesem 9. Oktober mach- te uns der Herr der Natur selber mit diesem strahlenden Kaiserwetter! Und wer neugierig is, Dem verzählt's d' Nachbarlies. Die Gäste sand fort Und i glab enk aufs Wort, Daß's eahn' g'falln hat in Kitz, Is beileibe koa Witz. Kurz werd scho der Tag, Und wer's kann und wer mag, Schiaßt an Bock drein im Grab'n, Weil mir eh viel z'viel habn! Am Kirchtag is Tanz Für die Wetti und für'n Franz, Und wer d' Musi nit mag, Is für all' Leut a Plag! J. K. Pf. Sprechtage LAbg. KR Huber - LAbg. KR Christian Huber hält in der kommenden Woche im Bezirk fol- gende Sprechtage ab: Kitzbühel: Montag, 17. Okt. 11-12 Uhr im Handelskammergebäude; Fieberbrunn: Donnerstag, 20. Okt 8,30 bis 9,30 Uhr im Gemeindeamt; Kirchberg: Donnerstag, 20. Okt. 10-1--Uhr im Gasthof Bechiwirt; Brixen: Donnerstag, 20. Okt. 11-12 Uhr im Gemeindeamt; Westendorf: Donnerstag, 20. Oktober von 13-14 Uhr im Gasthaus Schermer; Hopfgarten: Donnerstag, 20. Okt. l—1 Uhr im Gasthaus Traube; Going: Donnerstag, 20. Okt. 16-17 Uhr im Gasthaus Dorfwirt; Kirchdorf: Donnerstag, 20. Okt. 17,30 bis 18,30 Uhr im Gemeindeamt; Küssen: Donnerstag, 20. Okt. 19-20 Uhr im Gasthaus Sötz. Alle Wirtschaftstreibenden, aber auch al- le anderen Kreise der Bevölkerung sind eingeladen, Anfragen etc. vorzubringen. Kinder- und Sportwagen Kinderbetten, Gehschulen in moderner Ausführung B.M.Rupprecht, Kitzbühel,Jos..Pirdl.Str.38 Urlaubsmißgeschick Eine resche fesche 1Vienerin ver- brachte ihren Urlaub im Stockerdörfl in Kitzbühel und in der Eile der Ab- reise passierte ihr folgend beschrie- benes Mißgeschick: Kurz war die schöne Urlaubszeit, Das Ende kommt schon morgen, Wohl ist nach Wien der Weg nicht weit, Doch als Hausfrau hat man Sorgen. Was koch ich gleich am ersten Tag, Daß ich nicht hab' die Einkaufsplag; Es wird wohl gar das beste sein, Man kauft ein Hendl ein. Am Urlaubsort im Kühlschrank liegt Das Hühnchen, tiefgefroren. Doch bleibt, wer Reisefieber kriegt, Ganz selten ungeschoren. Große Eile bringt doch niemals Glück -‚ Das Huhn, es bleibt in Kitz zurück. Nach Wien, da reisen Kuttelfieck, Unbrauchbar für den Zweck. Die Katze voller Schwermut schaut: Wo bleibt denn heut' mein Fressen? Das Hühnchen wär wohl aufgetaut, Doch das ist Menschenessen. Ich mag viel lieber Kuttelfieck, Doch sind verschwunden die und weg. Was haben denn die Leut' im Sinn? Ich fahr doch nicht nach Wien! Doch ist das Unglück ja nicht groß. Es gibt Schlimmeres im Leben. Was hätt' man denn zum Lachen bloß, Tät's nicht Verwechslung geben. Und die Moral von der Geschieht: Man soll auch in den Kühlschrank nichl Die Sachen wahllos legen. Denn wenn man's dann so eilig hat, So bringt das keinen Segen. Klaus JöchL Hier meldet sich der Pfarrchronist Kirchweih und Erntedank. - Was die Turmkraxler gesehen haben. - Kaiser- messe bei Kaiserwetter. - Startschuß der katholischen Landjugend. - Der Nachbar hat's g'sagt. Weiß mir ein' Hochaltar im Land Tirol Aus Stein und Fels - von wilder Schönheit voll: Der Wilde Kaiser ist's, von Gott gebaut - Lobt froh den Herrn mit euren Liedern laut! Weiß einen Bergfreund mir, DER niemals weicht, ER trägt auch deine Last und macht sie leicht. ER streckt die Arme aus und reicht dir Brot - SEIN Fleisch und Blut als Stärkung in der Not! Drum, Freunde, Mut und hebt empor den Blick - Für einen Bergfreund gibt es kein Zurück! HERR, schenke uns nach dieser Erdenzeit Die Gipfelfreuden DEINER Herrlichkeit!
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