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Seite 2 Kitzbüheier Anzeiger Samstag, 15. Oktober 1966 Frage eines weiteren Beitrages der Ge- meinden e- meinden besprochen. Man denkt an eine Gemeindegarantie von sieben bis acht Millionen Schilling. Die Hauptlast müßte jedoch die Stadt Lienz tragen, welcher große Summen an Gewerbe- steuern zufallen. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich weiters mit dem Bau der Umfahrungs- straße Mittersill. Die Kosten dieser Urnfahrungsstraße wollte man der AG anlasten. Sektionschef Dr. Sei dl sagte jedoch zur Freude aller Aufsichtsräte zu, daß er sich dafür einsetzen werde. daß die „Umfahrung Mittersill" in das Bundesstraßenbauprogramm des Landes Salzburg aufgenommen wird. Darüber hinaus wird sich Sektionschef Dr. Seid dafür verwenden, daß der Ausbau der Paß-Thurn-Straße, von Kitzbühel bis zur Landesgrenze, mit einer Summe von 80 Millionen Schilling in das Bun- desstraßenprogramm des Landes Tirol einbezogen wird. Zum Straßenbauprogramm berichtete der Bürgermeister noch ergänzend, daß gegenwärtig die Trasse für die Brixen- taler Umfahrungsstraße vermessen wird. Im kommenden Jahr soll die Strecke „Schwarzsee - Ecking" aus- gebaut werden. (Eine große Straßenbaudebatte in Sa- chen Brixentaler Straße erfolgte im Gemeinderat in der Sitzung vom 12. Oktober 1966, über welche wir in der kommenden Ausgabe berichten.) Im Baureferat wurden die neuen Teilverbauungspläne Georg B a c h 1 e r. Bichin, und Dr. Gabriele S ö 11 ne r, Sonnberg-Mauring, mit der vom Stadt- bauamt betreffend die Skiabfahrt ein- gezeichneten Abänderung genehmigt. Die Zonung wurde mit Erdgeschoß plus einem Stockwerk festgelegt. Es handelt sich um 13 Grundparzellen aus dem Gutshof „Bichin" und sechs Grund- parzellen aus dem Hof „Sonnberg-Mau- ring". Die Abwässer der künftigen Ob- jekte sollen nach Vorklärung durch mechanische Einzelkläranlagen über drei Kanalstränge in eine zentrale, voll- biologische Scheibentropfkörperanlage eingeleitet werden, deren tYberwässer in ein offenes Taggerinne in den Wink- lerbach eingebracht werden sollen. Genehmigt wurde weiters die Ab- änderung des Teilverbauungsplanes Pe- ter Obernauer. Demnach wird die bis- her mit 4500 m2 festgelegte Bauparzelle auf drei Einzelparzellen unterteilt. Das Ansuchen der Eheleute Johann und Maria Graswander auf Abbruch des Stadtstadels wegen Feuergefähr- lichkeit wurde teilweise erfüllt, indem der Zubau abgetragen wird (nun bereits abgetragen) und der Abbruch des gro- ßen Stadels zu einem späteren Zeit- punkt erfolgt. Ein Ersatzobjekt ist be- reits projektiert, jedoch fehlen die Mit- tel zur Erstellung. Dem Gemeinnützigen Wohnungswerk W je ii wurde die Errichtung von fünf Wohnblöcken auf dem Rieserfeld (Nähe Siedlung Frieden) gestattet. Für die ersten 14 Wohnungen wurden bereits die Förderungsbeiträge vom Bundes- wohn- und Siedlungsfonds zugesagt. Um diese erste Bauetappe erfüllen zu können, genehmigte der Gemeinderat auf Antrag des Bürgermeisters, die sei- nerzeit vorgeschriebenen Bauauflagen (Erschließungsstraße, Generalkanalisie- rung etc.) auf dieses eine Wohnungs- werk zu beschränken. Den Eheleuten Sebastian und Maria Obermoser, Kloster-Mauring, wurde das Ansuchen auf Einbeziehung einer Flä- che in das offene Verbauungsgebiet zur Errichtung eines Wohnhauses geneh- migt. Genehmigt wurde weiters das Bau- ansuchen des akad. Bildhauers Josef Dangl zur Errichtung eines Ateliers im Weiler Gundhabing. Dem Ansuchen der Stieglbrauerei um Bewilligung der Gruppenbauweise zur Errichtung eines Lager- und Garagen- objektes wurde ebenfalls stattgegeben. Der Bürgermeister berichtete weiters. daß der Besitzer von Hintersteuerberg Franz Klingler am Abhang des Vorder- steuerberges gegen den Hof Filzen zu durch eine deutsche Gesellschaft ein F e r i e n d o r f errichten möchte. Die Er- schließung würde von der „Schwarzen Brücke" aus erfolgen. Auch die Filzenbauernsöhne beabsich- tigen die Errichtung von zwei Wohn- häusern. Die entsprechenden Ansuchen sind in nächster Zeit zu erwarten. Umspannstation TIWAG Direktor Wagensoner der Tiroler Wasserkraftwerke erklärte kürzlich dem Bürgermeister, daß die neue, auf dem Klausnerfeld am Bahnhof zu er- richtende Umspannstation ausschließ- 3. Teil und Schluß DIE LÜFTERSTATIONEN Beim Nordportal des Felbertauern- tunnels wurde die ATT-Ausflugsgesell- schaft von Bauleiter Hofrat Dipl.-Ing. Robert P a p s c h erwartet. Seine Er- klärungen fanden starkes Interesse. Das Bauwerk der Lüfterstation, oberhalb des Tunnelportals, erregte die beson- dere Aufmerksamkeit. In diesem Bau- werk, das eine Höhe von etwa 20 Meter erreichen wird, findet die riesige Me- chanik der Lüfterstation Platz. Die Herstellerfirma hat diesen Maschinen- satz vor der Lieferung zum Felber- tauern in Hannover ausgestellt. Die Station - eine gleiche wird beim Süd- portal gebaut - entwickelt eine Lei- stung für tausend Fahrzeugeinheiten pro Stunde, ohne daß deren Insassen vom Kohlenoxyd oder von einer Trüb- sieht geplagt werden. lich der Stromversorgung der Stadt- gemeinde dienen wird. Die Kosten dürften sich auf acht Millionen Schil- ling belaufen, doch würde jener Anteil. den Kitzbühel seinerzeit für die Er- richtung der Umspannstation in St. Jo- hann entrichtete, eingerechnet werden. jedoch müßte die Stadt immerhin noch mit einer Geldleistung von sechs bis sieben Millionen rechnen. Dazu kom- men noch die Grundkosten. Mit der Errichtung dieses Werkes wird der Stadt das Bezugsrecht von 20 MW (bisher 5 MW) garantiert, ein Bedarf. der auch in zehn Jahren noch nicht er- reicht würde. Ein ausführlicher schrift- licher Bericht der TIWAG wird dem- nächst erwartet. Zum Bau der Ersatzwasserleitung der TAL und der damit verbundenen Erstellung einer Pumpstation in Gund- habing berichtete Stadtrat Christian E g g e r. Nach schwierigen Verhandlun- gen konnte die Vereinbarung erzielt werden, daß durch die Stadtwerke der elektrische Anschluß für die Fern- steueranlage errichtet wird. Die Probebohrungen, die bis in eine Tiefe von 38 Meter erfolgten, ergaben zwei Wasserhorizonte. Der obere Was- serhorizont liegt zwischen 14 und 24 Meter und ist ausbauwürdig. Der un- tere hingegen nicht. Die Firma Latzel & Kutscha, Wien, erhielt von der TAL den Auftrag zur Erstellung dieses Tief- brunnens. Wenn die aus dem Tiefbrun- nen fließende Wassermenge nicht aus- reichen sollte, Kitzbühel und Reith mit dem erforderlichen Wasser zu versor- gen (Kitzbühel 60 Sekundenliter und Reith 15), wird eine Horizontal - f a s s u n g ausgeführt. Dies geschieht in der Weise, daß vom Schacht aus sternförmig in horizontaler Richtung Stollen in das Wasservorkommen ge- trieben werden. Um die Zufuhr von Frischluft auf der ganzen Länge des Tunnels zu ge- währleisten, wurde dieser in vier Be- lüftungszonen eingeteilt. Innerhalb die- ser Zonen wird im Abstand von sechs Metern die Luft durch Düsen in den Verkehrsraum geblasen. Diese Düsen sind über der Fahrbahn angebracht (zum Unterschied der Schweizer Stra- ßentunnels, in denen sich die Düsen in der Fahrbahn selbst befinden). Sie werden vollautomatisch gesteuert. Fünf im Innern des Tunnels anzubringende Meßstellen zeichnen die Qualität des CO2-Gehaltes der Luft auf; ebenfalls die Trübsicht, die für den Autofahrer unangenehm empfunden wird. An der Trübung der Luft haben die Auspuff- gase der Dieselfahrzeuge den größten Anteil. Wenn nun Wertgrenzen in der Lufttrübung überschritten wer- den, schaltet sich automatisch das Ge- bläse ein, das nach dem bekannten Sy- ATTmBesichtigungsführt zur Felbertauernstraße
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