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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Oktober 1966 Projekt Brixentaler Bundesstraße im Raum Kitzbu"hel genehmigt Bericht von der 78. Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates Am 12. Oktober fand im großen Rat- haussaal unter dem Vorsitz von Bürger- meister R eis eh die 78. Gemeinderat- sitzung statt. Als Referenten in der Angelegenheit des Projektes Brixen- taler Bundesstraße Raum Kitzbühel sprachen die Leiter des Bezirksbau- amtes Kufstein Hofrat Dipl.-Ing. Karl Graf Enzenberg und Baurat Dipl.- Ing. Elmar Reinstaller. Hofrat Dipl.-Ing. Enzenberg erinnerte an die in der a. o. Sitzung vom 8. April 1965 vorgebrachten Änderungswünsche. Da- mals wurde vom Kitzbüheler Ge- meinderat der Wunsch ausgesprochen. die Reither Straße über die Bundes- bahn zu führen und bei der Halte- stelle Schwarzsee eine Fußgänger- unterführung zu errichten. Diese Wünsche wurden nun vom Pro- jektanten erfüllt, sodaß Kitzbühel nach Verwirklichung des neuen Projektes von der Brixentaler Bundesstraße wie auch von der Reither Straße schie- n ehie- n e n f r e i angefahren werden kann. Das neue Projekt der t)berführung der Bundesbahn auf der Reither Straße ergab zwangsläufig eine Äderung der Trassenführung. Die neue Reither Straße zweigt daher schon beim Hof Seebach von der jetzigen Trasse ab und überquert die Bundesbahn und die Brixentaler Straße etwas östlich vom Schnitzerbach. Für die Bahn- überführung ist ein Brückenprojekt mit einer lichten Höhe von 6.5 Meter vor- gesehen. Der Ausbau des Abschnittes Kitzbühel—Kirchberg, weiters die Um- fahrung von Kirchberg sowie die Ein- fahrt Kitzbühel, bei welcher wieder- um die Bundesbahn überführt werden wird, konnte auf Verlangen von Lan- deshauptmann Eduard Wall n ö f e r und Sektionschef Dipl.-Ing. Alois Seid] den anderen Abschnitten vorgezogen werden. Wenn dieser Abschnitt ausge- baut ist, folgt die organische Baufort- setzung und zwar die Umfahrung Kitz- bühel (von Ecking bis in die Lang- au) und die Abschnitte Kirchberg— Brixen—Hopfgarten. Hofrat Dipl.-Ing. Enzenberg erläu- terte an Hand der Projektsunterlagen die Trassenführung und die Erstellung der Kunstbauten und ersuchte den Ge- meinderat einerseits, dem vorliegenden Projekt zuzustimmen und andererseits sich über die Reihenfolge des weiteren Ausbaues zu äußern. Vom Gemeinderat wurde die Ände- rung des Projektes, insbesondere was die tYberführung der Reither Straße betrifft, mit Genugtuung aufgenommen. Da im Projekt die schienengleiche tber- setzung bei der Haltestelle Schwarz- see in F:ortf all kommt, wies Vize- bürgermeister Peter Sieb er r darauf hin, daß sich der Gemeinderat in Zu- kunft mit der Errichtung einer direk- ten Straßenverbindung Kitzbühel— Schwarzsee zu befassen haben wird. Die Zustimmung zum Projekt erfolgte einstimmig! Zur Frage der „Reihenfolge" des wei- teren Ausbaues wies Bürgermeister Reisch darauf hin, daß Kitzbühel schon im Hinblick auf die „Skiweltmeister- schaften 1970" auf den Ausbau der Um- fahrungsstraße in Kitzbühel drängen muß. Diese wird bekanntlich von Ek- king entlang des Bahnkörpers bis in die Langau geführt und erreicht beim neu- en Sportplatz die Paß-Thurn-Straße. Ein Großprojekt im Abschnitt Kitz- bühel—Kirchberg ist die Bahnüberfüh- rung und die Überführung der Sperten- taler Ache in der Nähe des Kirchberger Fußballplatzes. Hier ist eine Brücke mit einer Länge von 277 Meter er- forderlich; die Brücke über die Bun- desbahn und den Seebichlweg in Kitz- bühel wird 275 Meter lang. Hofrat Dipl.-Ing. Enzenberg gab weiters be- kannt, daß das Baulos „Söll—Hopfgar- ten" im Sommer 1967 dem Verkehr übergeben werden wird. Dieses Baulos wurde auf Verlangen der Markt- gemeinde Hopfgarten als erstes in An- griff genommen unter der Argumenta- tion, daß Itter und Hopfgarten bisher überhaupt keine Straßenzufahrt für große Omnibusse und schwere Last- autos besaß. Nun wird in Innsbruck wie auch in Wien der Raum Kitzbühel als wichtigster und vordringlichster im Straßenbau anerkannt. Das Projekt „Eberhartling—Kitzbühel" sowie der weitere Ausbau der Paß-Thurn-Straße bis zur Salzburger Landesgrenze laufen parallel. Das Projekt für die Brixen- taler Bundesstraße stammt vom Wiener Straßenbauer Dipl.-Ing. Dr. techn. Paul Petrovic. Mit dem Ersuchen, die Kitzbüheler Interessen weiterhin vertreten zu wol- len, verband der Bürgermeister den Dank an die Herren des Bezirks- bauamtes Kufstein für ihre Bemühun- gen, bei der Projektsverfassung die ört- lichen Belange, soweit geographisch möglich, gewahrt zu haben. Acht Millionen für die Weltmeister- schaften Der Bürgermeister berichtete sodann, daß er anläßlich der Eröffnung der Innnsbrucker Messe Gelegenheit hatte, mit den Herren Vizekanzler Dr. Bock, Bundesminister Dr. Hetze flauer, Sek- tionschef Dr. S e i dl und Sektionschef Dr. Bruckner zu sprechen. Haupt- gegenstand war die Bewerbung Kitz- bühels um die Durchführung der al- pinen Skiweltmeisterschaften 1970 und der Bürgermeister konnte darauf ver- weisen, daß die Bewerbung bisher er- folgreich verlief. Der Generalinspektor der FIS Dr. Danilo D o u g an, Jugo- slawien, inspizierte vom 10. bis 12. Juni 1966 sämtliche vorhandenen und ge- planten Rennstrecken für alle sechs Weltmeisterschaftsbewerbe. Weiters in- spizierte Dr. Dougan die Ausweich- strecken, die Zufahrtsmöglichkeiten, die Räume für Großparkplätze, die Seil- bahnen und Skilifte und die Orga- nisation der Internationalen Hahnen- kammrennen, deren klaglose Abwick- lung nicht zuletzt entscheidenden Ein- fluß auf das Ergebnis der Abstimmung im Juni 1967 in Beirut haben wird. Weiters konnte der Bürgermeister dar- auf hinweisen, daß auch der techni- sche Inspektor der FIS Hans Urban, Deutschland, die genauen Detaiis der Rennstrecken begutachtete und dem Generalinspektor der FIS darüber schon Bericht erstatten konnte. Kitz- bühel erwarte wie 1958 Gastein und 1964 Innsbruck auf eine namhafte Un- terstützung durch die hohe Bundes- regierung. Sektionschef Dr. B r u c k- n e r, der sich über den Stand der Be- werbung Kitzbühels um die Welt- meisterschaften 1970 bestens orientiert zeigte, stellte in Aussicht, daß Kitz- bühel, falls der Stadt beim FIS-Kon- greß am 14. Juni 1967 in Beirut, Liba- non, die Weltmeisterschaften zugespro- chen werden, mit einer finanziellen Beihilfe von acht Millionen Schilling rechnen könne. Zum neuen Krankenhaus berichtete der Bürgermeister weiter, daß in den letzten Monaten wieder 2,5 Millionen Schilling bezahlt werden konnten. Für die Endabrechnung erfülle Baumeister Stadler noch eine wichtige Funktion. Die Endabrechnung für den Umbau der Villa Sixt zu einem Schwesternheim wird die Vorkalkulation von 1,9 Mil- lionen nicht überschreiten. Einstimmig genehmigte der Gemeinde- rat den Kaufvertrag mit Frau Chri- stine Hämmerle geb. Klausner über den Klausnerwald im Bereich der neuen Kampenabfahrt, welcher als Tausch- objekt mit dem „Tiefenbrunnerwald" erworben wurde. Der Bürgermeister bezeichnete die Aktion als einen Glücks- fall, da der Tief enbrunnerwald, welcher für den Ausbau der Kampenabfahrt geschlägert werden muß, nur über ein Tauschobjekt zu erwerben war. Die Bedeckung des Kaufpreises von 380.000 Schilling erfolgte aus dem Kapitel „Skiabfahrten" (300.000) und der Rest aus dem Holzerlös. Die Schülerinnen und Schüler des polytechnischen Jahrganges bedankten sich beim Gemeinderat für die Zurver-
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