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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Oktober 1966 her 14,5 Millionen Schilling nicht ein- gezahlt haben und eine Bedeckung hie- für gefunden werden muß, steigt das Erfordernis auf 744,5 Millionen Schil- ling. Es wird daher beantragt, der Land- tag wolle beschließen: Es wird zur Kenntnis genommen. daß zum weiteren Ausbau der Felber- tauernstraße 150 Millionen Schilling er- forderlich sind. Am 14. Oktober 1966 versammelte sich der Vereinsvorstand unseres Tier- schutzvereines beim Eggerwirt. Die Sit- zung stand unter der Trauer um den verstorbenen Vereinskassier Johann R je dm ann am Vorabend seines Be- gräbnisses. Eine flackernde Tischkerze mit Trauerflor vor seinem verlassenen Platz gab dem Abend eine besinnliche Wärme. Tierschutzobmann Dr. Gan- ster an- ster gedachte in schlichten Worten des Tierfreundes Riedmann, der viel zu früh und viel zu unbegreiflich aus dem Leben seiner geliebten Familie, aus seinem Beruf und aus der Mitte des Tierschutzvorstandes gerissen wurde. Der Vereinsvorstand beauftragte Schrift- führer Emmy Ganster mit der kom- missarischen tYbernahme und Verwal- tung der Vereinskasse bis zur Jahres- hauptversammlung im Herbst. Fräulein Ulli Seng übergab dem Vereins- vorstand wieder eine Liste von 93 (!) Neuaufnahmen jugendlicher Tier- schützer. Die reichhaltige Tierschutz- bibliothek, welche der Tierschutzverein Kitzbühel zu Händen von Fräulein TJlli Seng an der Hauptschule unterhält, er- freut sich eines großen Zuspruches. Für weitere Buchankäufe gab der Vereins- vorstand wieder 1000 Schilling frei. Fräulein Seng berichtete, daß die Schul- jugend bereits bei Schulbeginn schon von der Sommerexkursion mit unserem Tierschutzverein träumt. Die Vereins- leitung müsse sich in diesem Jahr auf einen jugendlichen Massenandrang ge- faßt machen. Die letzte Fahrt mit dem Tierschutzverein in den Salzburger Tier- park Helibrurin sei für die jugendlichen Teilnehmer zu einem großen unver- geßlichen Erlebnis geworden. Ob die Vereinskasse diesen Ansturm auch aus- hält, meinten die Vorstandsmitglieder humorvoll, dafür wird sich der Ver- diesem Betrag für den seiner und der Beteiligung der Gemeinden an der Ge- sellschaft entsprechenden Anteil in Höhe von 60 Millionen Schilling, zu- züglich Zinsen und Kosten, die Haf- tung als Bürge und Zahler. 3. Diese Haftungsübernahme gilt nur unter der Voraussetzung, daß die Fi- nanzierung der restlichen 90 Millionen Schilling der Bund sicherstellt. Der Antrag wurde einstimmig an- einsvorstand allerdings noch manches graue Haar holen. Die bisherigen ver- blüffenden finanziellen Leistungen un- seres Tierschutzvereines sind nur durch spartanisch gehaltene Sparsamkeit der internen Vereinsaufwendung, der groß- zügigen Beitragseinzahlungen mit durch- wegs zusätzlichen Spenden und den Er- lös des Jahrmarkts möglich ge- wesen. Nachdem der Winter vor der Türe steht, gab der Vereinsvorstand den An- kauf von 1000 kg Vogelfutter frei. Der Tierschutzverein wird nach bewährter Methode auch in diesem Winter wieder Vogelfutterdepots anlegen. Vor allem in Schulen und in seinen Außenstellen. Aus technischen Gründen ist es der Vereinsleitung leider nicht möglich laufend verbilligtes Vogelfutter abzu- geben, weil einfach niemand vom Aus- schuß dazu Zeit hat. Der Tierschutz- verein wird aber Vogelfutter verein- zelt an Tierfreunde verschenken, für die der Ankauf ein empfindliches finanzielles Opfer bedeutet. Mitbürger mit ordentlichem beruflichem Einkom- men müssen aber Verständnis dafür haben, daß unser Tierschutzverein aus seinen Mitgliedsbeiträgen und Spenden grundsätzlich keine privaten Vogel- fütterungen subventionieren kann. Wie auf allen gesellschaftlichen Sparten trifft man auch hier manchmal auf den typisch verdorbenen Zeitgeist, daß man von einem Gemeinschaftswesen glaubt, einfach verlangen zu können. ohne sich zu überlegen, von wo und wieso. So habe, berichtete Dr. Ganster humorvoll, bei ihm im vergangenen Winter eine Dame angefragt, wie hoch der Mitgliedsbeitrag sei, und ob es richtig sei, daß man dann seinen Vogel- futterbedarf beim Tierschutzverein kostenlos abholen kann. Obmann Dr. Ganster berichtete dem Vorstand über die Leistungen der von ihm geführten Tierambulanz, welche der kostenlosen Behandlung oder Ein- schläferung herrenloser, kranker und verwundeter Tiere gilt. Aus dem tierärztlichen Tagebuch der Ambulanz konnten sich die Vorstandsmitglieder ein anschauliches Bild von manchem Tierdrama, vor allem des Straßenver- kehrs, aber auch von der Wohltat des Kitzbüheler Samariterdienstes für die Tiere in Not machen. Tierarzt Doktor Ganster erhält für diese Leistungen aus den Vereinsmitteln der Tierambu- lanz der Totalausgaben für verwendete Medikamente und 1.50 S pro Kilometer. Im Verhältnis zu der geleisteten Tat für die hilflose Kreatur sind die dafür aufgewendeten Vereinsmittel minimal. Ortsobmann Fritz J ä g er von St. Jo- hann berichtete als Delegierter des Tierschutzvereins Kitzbühel von der Herbsttagung des Arbeitskreises österr. Tierschutzvereine in Baden bei Wien. Eine heftige Diskussion entwickelte sich dort über die skandalöse Art der amt- lichen Taubenvertilgung der Stadt Salzburg. Diese brutale Aktion hat nach dem Bericht von Hofrat Dr. Pich- 1er sowohl unter den Einheimischen wie unter den vielen ausländischen Gästen lebhaften Protest hervorgeru- fen. Das Echo im Ausland sei für eine Fremdenverkehrsstadt sehr be- schämend. Auch über die moderne Art der sogenannten Legebatterien der Hühner und der Masttierhaltung wurde ausführlich beraten und es sind für die Detailfragen Experten aus dem Tier- schutz bestimmt worden, welche bei den zuständigen Ministerien im Sinne des Tierschutzes intervenieren werden. Als wichtige Entscheidung wurde be- grüßt, daß zukünftige Lehrpersonen. die sich nachweislich tierfeindlich und tierschutzfeindlich benehmen, dem Un- terrichtsministerium zur Anzeige ge- bracht werden. Die diesjährige Jahreshauptversamm- lung unseres Tierschutzvereines wurde für die zweite Novemberhälfte be- schlossen. Der Tierschutzverein wird in diesem Jahre den Tierschützern Kitz- bühels einen ausgezeichneten Abend mit Gastreferenten und Filmvorführung bieten. Nach einer abschließenden Ge- denkminute für Johann Hiedmann ver- löschte Obmann Dr. Ganster die Kerze und verabschiedete die erschienenen Vorstandsmitglieder aus der Trauer- sitzung. Das Land Tirol übernimmt von genommen. Unser Tierschutzverein rüstet f ür den Winter Polstermöbel, Fauteuil, Bettbänke, Sitzgruppen in Stoff und Leder Anden Sie in großer Auswahl im Einrichtungshaus M C!] M i0 r Inh. Ferdinand Maler jun., Tisdilermelster . mtbhel, Hammerschmiedstraße 3, Telephon (05356) 2318
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