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Das Porträt von Hans Hechenberger: immer t5tig bei Wasser und Strom, immer freundlich, aber bestimmt und zielstrebig Neben ihm (als „Wasserschmecker") schi• Nachfolger Elektromeister Herbert 1-1 a s 1 w a n e r. Stehend: Elektromonteur Bru- no Landgraf. - Eigenphoto der Redaktion bei der Wasserprobe 1963 in der Langau. (Seit Fronleichnam ist der Red.- Photoapp. abgängig. Eine „Jubiletta" aus dem Jahre 1938; alt, aber beliebt. Für jede Auskunft wäre die Red. dankbar.) Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Oktober 1966 gungsgebiet, einschließlich dem Hahnen- kamm. Errichtung einer automatischen Netz- kommando- bzw. Fernsteuerungsanlage nach dem System „Zeliweger". Das Elektrizitätsw erk Kitzbühel war da- mals das erste Werk dieser Größen- ordnung in Oesterreich, das eine solche Einrichtung erhielt. Diese Anlage wurde im Laufe der Jahre durch eine zweite Sendeanlage erweitert und wäre im Dienste eines geordneten Stromversor- gungsbetriebes nicht mehr wegzuden- ken. Leitungsanlagen Das oberspannungsseitige Versor- gungsnetz unserer Stadt, soweit dies bis 1950 überhaupt bestanden hat, wur- de unter Hechenberger restlos erneu- ert. Dazu kam noch eine durch Be- triebsgründungen und durch die zahl- reichen Neubauten zwangsweise er- forderliche Erneuerung, die längen- wie auch leistungsmäßig das bis 1950 bestandene Netz übertrifft. Beson- sonders hinzuweisen ist auf die langen Kabelneuanlagen zwischen der Hauptsammelschjene und den E n d- p u n k t e n des Versorgungsbereiches. Mit diesen Kabelneuanlagen konnten Ringverbindungen geschaffen wer- den, die für jede einwandfreie Strom- versorgung unerläßlich sind. Hier nur einige Stationen: Werk 1 Sammelschiene über den Sonnberg zum neuen Krankenhaus bis hinunter zur Siedlung Frieden mit einer Länge von rund f ü n f Kilometer. Werk 1 Sammelschlene über „den Högl"—Marchfeld---Maurach zum im Bau befindlichen Kurmittelhaus, von dort zum Schwarzsee und zum im Bau befindlichen neuen Purnpwasserwerk bei Gundhabing mit einer Länge von s e eh s Kilometer. Werk 1 Sammelschiene über Schloß Kaps zum Stockerdöril. zur Stadtsied- lung, Südtiroler Siedlung und zur Sied- lung Lukasbühel, 1.5 km. Werk 1 Sammelschiene und Schalt- anlage zum Ehrenbachwerk und von dort zum Hahnenkamm und zum Hotel Ehrenbachhöhe, 5 km. Aber auch die weiteren oberspan- nungsseitigen Stichkabelleitungen um- fassen ein beträchtliches Maß an Strecke und Leistung. Unzählige Erweiterungen. Aenderun- gen und Erneuerungen gab es für das gesamte Niederspannungsverteilungs- netz. 1956 konnte die Bereitstellungs- pflicht der TIWAG zur Lieferung von Strom von 1500 auf 3000 kW vertraglich festgelegt werden. Allerdings nur ge- gen Zahlung eines Leitungsbeitrages von vier Millionen Schilling, zuzüglich einer Zinsenablösung von 500.000 Schil- ling. Dafür legte die TIWAG eine neue 110-kV-Leitung von Kirchbichl nach St. Johann. Inzwischen konnte diese Bereitstellungspflicht auf 5000 kW er- höht werden. Mit der TIWAG konnte Betriebsleiter Hans Hechenberger stets ein gutes Klima schaffen, das auch da- zu beitrug, daß Kitzbühel die im Win- ter 1955/56 durch abnormale Trocken- heit und Kälte aufgetretene „Strommi- sere" eher überwand als andere Orte. obwohl Kitzbühel infolge des wech- selnden und sprunghaften Auftretens von höchsten Belastungsspitzen einen Sonderfall darstellt. Die nahe Zukunft bringt nun Kitzbühel einen weiteren Stromvertrag mit der TIWAG, durch den die Bereitstellungspflicht um ein Vielfaches erhöht wird. Der Strom- bedarf wird dann für weitere Jahr- zehnte gesichert sein. Wasserwerk - Wassergewinnungsanlagen Parallel mit der enormen Ausweitung des Elektrizitätswerkes stiegen die Lei- stungen des Wasserwerkes. 1956 wurde mit dem Bau des Langauwasserwerkes begonnen und in seiner ersten Phase bis zur Wintersaison vollendet. Zu die- sem Wasserwerk gehört auch die Neu- anlage der Zubringerleitung als erstes Teilstück des Stadtringes. 1963 wur- de dieses Werk in der Leistung verdrei- facht (90 Sekundenliter) und seit heuer ist der Bau eines zweiten Rohrbrun- nens im Gange. Am Schattberg wurde bei der soge- nannten „Bärenruh" ein Quelle gefaßt und deren Schüttung in einen Hoch- behälter geleitet. Der Hochbehälter mit einem Fassungsraum von 200 Kubik- meter dient speziell in den Winter- monaten als kleine Ergänzung zur Ge- samtwasseraufbringung. Gegenwärtig wird durch die TAL (Transalpine Oelleitung Triest—Ingol- stadt) im Weiler Gundhabing für die Stadtgemeinde Kitzbühel (und die Ge- meinde Reith) ein neues Wasserwerk errichtet und zum Lebenberg eine „Hauptleitung" gelegt. Wenn auch die TAL vertraglich zum Bau dieses neuen Werkes verpflichtet werden konnte. wurde mehrmals die schlagkräftige In- tervention von Hans Hechenberger öf- fentlich erwähnt. Sein „sechster Sinn" in Beziehung auf die Neuerschließung von Strom- und Wasserprodukten ist „wünscheirutenartig-genial". Sein prak- tischer Sinn, gepaart mit technischem Können, sein Patriotismus und sein Wissen um die Belange der Stadtwerke gestatten es ihm, auch unangeneh- me nangeneh- me Entscheidungen zu treffen, falls diese zum Wohle Kitzbühels nicht zu umgehen sind. Wasserverteilungsanlagen Der Wasserring: Errichtung der Zu- sammenschlußstelle in der Jochberger Straße (Kreuzgasse). Hier fließen die Wasser des Sonnberg-Hochbehälters mit jenen des Langau-Pumpwerkes zu- sammen. Der „Wasserring" verläuft entlang der Großache zur Siedlung „Klausnerfeld" und zum Hauptvertei- ler in der St. Johanner Straße und von dort auf den Lebenberg. Auf dem Le- benberg kommt nun der Zusammen- schluß mit der Hauptspeiseleitung vom Wasserwerk „Gundhabing" zustande und nun „drücken" Sonnberg, Leben-
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