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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. November 1966 ein Begriff. Nach dem frühen Tod von Sebastian Monitzer, der am 30. März 1927, kaum 40jährig, starb, übernahm Rudi das Erbe seines Bruders. Bei sei- nem Eintritt in die Skischule im Grand- hotel bestand in Kitzbühel unter Max Faller eine zweite Skischule mit dem Sitz im „Sporthotel". Die Skilehrertätigkeit war anfangs der zwanziger Jahre ein freier Beruf und in keiner Weise geschützt. Das war aber nicht nur in Oesterreich so, sondern im ganzen skifahrenden Aus- land. Es mußten daher auch die Vor- aussetzungen geschaffen werden, um die gedeihliche Entwicklung der Ski- schulen zu schützen. Die Brüder Mo- nitzer, weiters Sepp Hellensteiner so- wie Hannes Schneider vom Arlberg. Hauptmann Völk, Seefeld, und Spiel- mann, Ehrwald, beauftragten den Ski- lehrer Siegfried Faller, der schon 1913 als Jugendlicher einen Artillerie-Ski- kurs in Kitzbühel zu leiten hatte, beim damaligen Unterrichtsministerium in Wien für eine entsprechende Gesetz- gebung einzuschreiten. Fallers Weg nach Wien hatte Erfolg und der im- mer bescheidene Rudi Monitzer konnte die Genugtuung mit ins Grab neh- men, daß er in •der Organisation des' Skischulwesens Pionierarbeit geleistet hat. 1924 kam Sepp Hellensteiner nach Kitzbühel und lehrte die sogenannte ‚Arlbergschule", damals ein Schlagwort von Hannes Schneider, mit dem Hellen- steiner freundschaftlich verbunden war. Den Brüdern Monitzer aber, den ein- gefleischten Kitzbühelern, war dieses Wort ein Mißton im Ohr. In späteren Jahren wurde der Ausdruck „Arlberg- technik" in Fachzeitschriften abgelehnt. Im Jahre 1925 trat erstmals der Ge- danke auf, die beiden Skischulen, die autochthone der Brüder Monitzer und die moderne Hellensteiners, zu einer einzigen großen Skischule Kitzbühels zu vereinen. Der kürzlich verstorbene Altbürgermeister Ernst Reisch war der Verkünder dieser Idee. In diesen Jahren der Einigungsbestre- bungen produzierte Rudi Monitzer den ersten österreichischen Skifilm „Das Kreuz am Schneeferner" und entfaltete mit ihm eine große Propaganda für Kitzbühel in Deutschland, Holland und in Ungarn. Dieser Streifen wäre heute ein ungemein anziehendes Objekt der Produzierung der alten Skilehrtätigkeit und der damaligen Skimode. Leider - und viele in Kitzbühel bedauern dies - fand Rudi gar bald kein Verständnis mehr über seinen Film, auch in Kitz- bühel, und erst in den letzten Jahren vor seinem Tod fand er neue Freunde dieses Films - jedoch in Amerika und so ist dieses Skidokument für immer für Kitzbühel verlorengegangen. Das erfolgreiche Wirken der Ski- schule Monitzer im Grandhotel bildete für die gesamte Skilehrertätigkeit in Kitzbühel eine begrüßenswerte Lei- stungssteigerung. Die Einigungsbestre- bungen führten schließlich 1935 zum Erfolg. Dr. Ekkehard Kofler und Ernst Reisch waren die Paten der Auferste- hung der größten Skischule der Welt. Die organisatorische Leitung wurde Ba- ron Carl Menshengen übertragen, die technische Leitung dem Dreigestirn Rudi Monitzer, Sepp Hellensteiner und Sepp Ritzer. Im Sommer 1950 wurde von den Kitz- büheler Skilehrern, darunter auch un- ser Rudi Monitzer, und den Bergfüh- rern der Verein der Kitzbüheler Ski- Guter Besuch, viel Beifall für National- rat Dr. Bassetti und eine rege, fast zwei Stunden dauernde Debatte waren die äuße- ren Merkmale einer harmonisch verlaufe- nen Wirtschaftsbundversammlung in Kirch- berg. Nachdem der Ortsobmann des ÖWB Kirchberg Bürgermeister H. P aufl er die Erschienenen, darunter besonders National- rat Dr. Bassetti, Landtagsabgeordneten KR Christian Huber, ÖWB Bezirksob- mann Komm.-Rat Hermann G a i sb i c h - 1 e r, den Bürgermeister von Brixen Andrä 5 c h e r m er und den Bezirkssekretär des ÖWB D. H. Küchenmeister begrüßt hatte, ergriff Nationalrat Dr. Bassetti das Wort. In seiner, von den Wirtschaftstrei- benden so sehr geschätzten Weise gab er zunächst einen allgemeinen Überblick über die wirtschaftliche Lage und einen Aus- blick auf die Zukunft, welche sosehr von der Haltung aller Österreicher abhängig sein wird. In offenen Worten malte er ein Bild, das zu denken gab. Schonungslos zeigte er die großen Gefahren auf, die auf die Wirt- schaft dadurch aber auf uns alle zukom- men. Er warnte nachdrücklich vor Lohn- forderungen, wie sie heute vom Gewerk- schaftsbund gestellt werden, mahnte zur Preisdisziplin, um die Schraube nicht ins Unendliche zu drehen. Lohnerhöhungen aufgrund einer mögli- chen Produktivitätssteigerung zu fordern, heißt Geld ausgeben, das man noch nicht verdient hat, heißt Schulden machen. Auch die Meinung, mehr Geld unter die Leute bringen zu müssen, damit die Kon- sumkraft steige und somit wieder die Be- triebe eine erhöhte Produktivität erreichen, ist ebenso demagogisch. Das Wunder, weniger arbeiten und mehr verdienen, kann nie eintreten. Maßhalten - Preishalten aßhalten- Preishalten soll und muß die oberste De- vise sein. Man kann nicht oft genug und eindringlich davor warnen, die Ansprüche ins Unermeßliche zu steigern. Jeder ver- nünftige Arbeiter wird einsehen, daß er nur dann mehr verdienen kann, wenn mehr gearbeitet, mehr geleistet wird. Aufgabe des Staates muß es aber sein, die Wirtschaft zu unterstützen, ihr Mög- lichkeiten zu bieten, Investitionen vorzu- nehmen. Mit dem ersten Teil der Wirt- schaftswachstumsgesetze wurde damit be- reits begonnen. Aber auch zur Arbeit selbst müssen zusätzliche Anreize gegeben wer- den. Die Frage der Überstunden ist für Unselbständige und Selbständige gleich ak- tuelL Mahnend verwieß Nationalrat Bas- lehrer und Bergführer gegründet. Bei der Gründerversammlung wurde Karl Koller zum Obmann gewählt. Diese Vereinsbildung zeigte wahrhaft geniale Auswirkungen auf die alpine Skitouri- stik durch Schaffung des „Goldenen Skibuches Kitzbühel". Bei der großen Jubiläumsfeier „50 Jahre Skiunterricht und 25 Jahre Ski- schule Kitzbühel" am 20. und 21. Fe- bruar 1954 wurde Rudi Monitzer als ersten Kitzbüheler das „Ehrenzeichen für 25jährige Skilehrertätigkeit" ver- liehen. setti auf die Tatsache,daß sich unsere Zahlungsbilanz seit Ende 1965 sehr ver- schlechtert hat. Konnte der Fremdenver- kehr bis 1965 das Loch aus der Differenz zwischen Importen und Exporten noch stopfen, so sieht dies heuer ganz anders aus. Die Importe stiegen, ohne daß die Ex- porte im gleichen Maße steigen konnten. Ein Beweiß mehr, daß wir über unsere Verhältnisse leben. Nationalrat Dr. Bassetti kam dann auf weitere große Probleme zu sprechen, die unpopulären, aber doch so notwendigen Maßnahmen des Staates, Tariferhöhungen bei Bahn und Post, Benzinpreiserhöhung und Notopfer, Abbau der Preisstützungen. Nicht alle diese Aktionen bringen nur Mehreinnahmen, sie bringen auch Mehr- ausgaben - Erhöhung der Kinderbeihil- fen, Rentenerhöhungen. Abschließend warf Nationalrat Dr. Bassetti noch einen Blick auf unser Nachbarland im Norden, wo man mit ähnlichen Schwierigkeiten kämpft und schloß mit dem nochmaligen Appell - Maßhalten bei den Lohnforderungen - Preise halten - nicht über unsere Verhält- nisse leben. Dem mit viel Beifall aufgenommenen Re- ferat folgte eine rege Debatte, an der sich rund 30 Besucher beteiligten. Daraus einige der interessantesten An- fragen und die Antwort von Nationalrat Dr. Bassetti: Straßenbauskandal: zu begrüßen ist ein hartes Durchgreifen. Die Klärung werden dann die Geri±te bringen. Die Aufgabe der Wirtschaftspoli- zei ist es, ohne Rücksicht aufzudecken und den Gerichten vorzubringen. Zur Z w a n g s - k r a n k e n k a s s e gab Nationalrat Dr. Bas- setti eine ausführliche Schilderung wie und warum es zu diesem Gesetz kam. Jetzt liegt es aber an den Wirtschaftstreibenden selbst, denn sie müssen in ihren Innungen, Fachgruppen etc. abstimmen. Man kann nur immer wieder die Leute darauf hin- weisen, daß sie von ihrem Recht Gebrauch machen, daß sie mitstimmen. Ob ja cder nein -das ist jedem einzelnen selbst über- lassen. Großen Raum nahmen Fragen der Steu - ervereinfachung teu- ervereinfachung und der Verwal- tungsvereinfachung ein. Ein heißes Eisen ist und wird solange bleiben, bis endlich Abhilfe geschaffen wird, das Straßenproblem. Ob im Brixen- tal oder irgendwo im Bezirk Kitzbühel. So nicht verwunderlich, daß gleich mehrere Debattenredner dieses Problem anschnitte und bittere Beschwerde führten, daß man Nationalrat Dr. Bassetti sprach auf Wirtschcftsbundversammlung in Kirchberg
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