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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. November 1966 Kitzbühels Proiekte nehmen Gestalt an Obwohl die Vergabe der Alpinen Weltmeisterschaft 1970 noch nicht in den Bereich der Unmittelbarkeit ge- rückt ist und die Entscheidung, wer das Rennen machen wird, erst im Mai oder Juni 1967 auf der FIS-Konferenz in Beirut fallen wird, arbeitet Kitzbühel ungerührt an seinen Projekten, geht die Gamsstadt den Weg der Vorberei- tungen geradlinig weiter. Die Stadt bzw. die Stadtväter wissen, daß noch eine Menge Arbeit vor ihnen liegt, obwohl auf Grund des FIS-A-1-Rennens am Hahnenkamm zahlreiche Geräte und Sportanlagen vorhanden sind. Diese Arbeit kann weder eine einzelne Insti- tution vorbereiten noch ausführen. Da- her haben sich der Fremdenverkehrs- verband, die Stadtgemeinde und die Bergbahn AG entschlossen, auf die- sem Gebiet engstens zusammen zu ar- beiten. Nur durch das Ineinandergreifen zahl- reicher Zahnräder konnte bereits in diesem Jahr mit dem Ausbau der Da- men - Riesentorlaufstrecke vom Seidl- alm-Köpfl über Kampen zur Waldhof- wiese begonnen werden. Eine richtige Damenstrecke und herrliche Abfahrt. wie sie - nach Ansicht von Prof. Friedi Wolfgang - nicht zweckmäßiger und idealer geschaffen sein könnte. Er- schlossen wird die Piste durch den neuen Doppelsessellift „Streifalm 1" der Bergbahn AG Kitzbühel, der eine För- derkapazität von 720 Personen pro Stunde aufweist. Der Ausbau der Strecke ist soweit vorangetrieben, daß wahr- scheinlich noch diesen Winter mit der Befahrung derselben gerechnet werden kann. Allein auf diesem Abschnitt muß- ten rund 16.000 m2 Waldfläche geschlä- gert und die Rodungen angeschlossen werden. Erfreulich im allgemeinen das Verständnis und Entgegenkommen der Grundbesitzer. Die zweite Sektion des Doppelsesselliftes „Streifalm II", mit der selben Stundenbeförderung wie die Stufe 1, führt auf das Walde-Köpfl di- rekt am Hahnenkamm hinauf. Die Hah- nenkammseilbahn und die beiden Dop- pelsessellifte werden die Wartezeiten auf ein Minimum reduzieren können. Kitzbühel weiß aber auch, nicht zu- letzt aus Erfahrung durch vorangegan- gene Weltmeisterschaften anderorts, daß im Rahmen eines derartig großen Ski- sportfestes dem Skifahrer bzw. Gast unbedingt und genügend Ausweich- strecken zur Verfügung stehen müs- sen, daß die Pisten für den Urlauber nicht wegen der Rennen oder des Trai- nings blockiert werden dürfen. In die- sen Belangen ist Kitzbühel in der glücklichen Lage, nicht nur zahlreiche Abfahrten, sondern ganze Skiterrains anbieten zu können. So würden in die- sen vom WM-Raum vollkommen aus- geklammerten Skigebieten in den Jah- ren 1965 und 1966, zur Verbesserung der Strecken, nicht weniger als 2500m Skiwege am Hahnenkamm, 1500 m am Horn und 1800 m auf der Bichlaim an- gelegt. An Geländeformen wurde um- gestaltet bzw. korrigiert: zirka 31.000m2 am Hahnenkamm, 33.000 m2 im Horn- gebiet und 15.000 m2 auf der Bichlaim. Die beiden letztgenannten Terrains wer- den vom Renngeschehen überhaupt nicht berührt und den Gästen zur un- gehinderten Ausübung des Skisports re- serviert bleiben. Daneben aber arbeiten im Tal, das heißt am Lebenberg-Schloß, die Beto- niermaschinen um die Kunsteisbahn. dank der Initiative der Stadtgemeinde und des Landes, zu sanieren, damit sie im Winter 1966-67 wieder voll einsatz- fähig ist. Zweifellos ist diese Anlage ebenfalls eine große Bereicherung der Wintersportstadt, nicht nur weil die Eissportler eine fixe Heimat finden. sondern vor allem auch weil durch das Kunsteis den Eisläufer, Curiern und Hockeyspielern die so verhaßten Ueber- nulltemperaturen nichts mehr anhaben können. Ein drittes, wahrhaft großes Projekt. Zur Linderung der Not der Hoch- wassergeschädigten von Osttirol ver- anstalten die Kitzbüheler Nationalsän- ger unter der Leitung von Toni Prax- m a jr an einem der vier Adventsonnr tage um 14 Uhr im Kinosaal in Kitz- bühel ein Advent- und Weihnachts- singen. Den Kinosaal stellt Fräulein Hauer für diesen Zweck unentgelt- lich zur Verfügung, wofür ihr schon jetzt der Dank ausgesprochen wird. Der genaue Termin wird noch bekannt- gegeben. Der Reinerlös fließt, wie schon gesagt, den Hochwassergeschädigten von Osttirol zu. Zum Gedenken an Heribert Meisel Am 31. Oktober 1966 starb in Wien der bekannte und beliebte Fernseh- und Rundfunkkommentator Dipl.-Kfm. Heribert M e i s e 1 im Alter von erst 46 Jahren. Eine tückische Krankheit hat diesen großen Freund Kitzbühels dahingerafft. Der Verstorbene war Mit- glied des Kitzbüheler Skiklubs und seit vielen Jahren, vor allem zur Winters- zeit, Gast in Kitzbühel. Er schuf für Kitzbühel einen „Fernseh-Film" und holte immer wieder Kitzbüheler an den Fernsehschirm, wenn er die von ihm gegründeten interessanten „Sportstamm- tische" gestaltete. Der Skiklub Kitzbü- hel legte unter Präsident Kurt Bera- nek beim Begräbnis, das am 7. Novem- das mehr und mehr Gestalt annimmt. muß in diesem Zusammenhang gerade- zu organisch angefügt werden, weil es eine echte Ergänzung zum Ski- und Eissport darstellt, nämlich das Hallen- bad der Kitzbühel Kur- und Moorbad AG, mit den angeschlossenen Saunen und später einzugliedernden Moorthera- pien. Die Anlage dürfte in ihrer Kon- zeption und Ausführung eine der größ- ten und modernsten Oesterreichs sein. Gibt es etwas Schöneres als nach ei- nem vollen Tag intensiver sportlicher Betätigung einen Sprung in das große Becken zu tun, sich zu saunen oder mit einer Massage sich für den langen Abend so richtig in Form bringen zu lassen? Zentral gelegen wird das Hal- lenschwimmbad ein neuer und sport- licher Treffpunkt in Kitz werden. Daß sich die Verantwortlichen Kitz- bühels nicht nur interessieren, sondern aktiv mitarbeiten, beweisen die ständi- gen Besuche des Bürgermeisters, der Stadt- und Gemeinderäte, des Frem- denverkehrsobmannes und der Aus- schußmitglieder sowie der Bergbahn- AG-Vorstände bzw. -Aufsichtsräte an den Baustellen und ihre Anwesenheit bzw. ihr Einsatz bei den Begehungen und Verhandlungen. Dkfm. Dr. Josef Ziepl Adventsingen: Gastwirte und lote- liere, die für das Anklöpfln und Weih- nachtssingen der Kitzbüheler National- sänger Interesse haben, wenden sich so bald wie möglich zwecks Festsetzung des Zeitpunktes an den Leiter der Sän- gergruppe Toni Praxmalr, Kitzbühel. Tel. 2646 (05356), oder an den Kitz- büheler Kummerkasten, Frau Käthe Nagiller-Pikl, Klausnerfeld. Der erste Auftritt der Kitzbüheler Nationalsän- ger findet, wie bereits berichtet, am ersten Adventsonntag, 27. November statt. - ber in der Heimatstadt des Verstorbe- nen Baden bei Wien unter großer Be- teiligung stattfand, einen Kranz nieder. Dr. Eduard Widmoser zum Hauptmannbefördert Der Herr. Bundespräsident Franz Jo- n a s als oberster Befehlshaber unseres Bundesheeres beförderte mit Dekret vom 29. September 1968 den Oberleut- nant der Reserve Dr. Eduard W i d - m o ser zum Hauptmann der Reserve. Wir gratulieren! Die Uebergabe des Dekretes erfolgte am 21. Oktober 1966 durch den Militärkommandanten von Tirol Oberst Neu mayr. Hauptmann Dr. Widmoser wurde mit dem Kom- mando der Grenzschutzkompanie Wörgl betraut. Kitzbüheler Nationalsönger für Hochwassergeschüdigte
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