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Samstag, 12. November 1966 KitIüIae1er Anzeiger Säte 5 Von der Heimkehrerkameradschaft Kitzbu ""hel 90 Jahre Veteranenverein Kitzbühel Wünsche nach einem gemeinsamen Kriegerdenkmal Am Seelensonntag, 6. November 1966, feierten in alter Kameradschaft di ehemaligen Kriegsteilnehmer beider Weltkriege, die einerseits im Tiroler Kaiserjägerbund und andererseits in der Heimkehrerkameradschaft vereinigt sind, den Heldensonntag. Unter Vorantritt der Stadtmusik un- ter Stadtkapellmeister Sepp G ast ei g er marschierten die beiden Vereine, die Heimkehrerkameradschaft unter Obmann Gemeinderat Josef Ober - hauser ber- hauser und die Kaiserjägerkamerad- schaft unter Obmann Hans Mci k 1. durch die Straßen der Stadt zur Pfarr- kirche, wo Stadtpfarrer Dr. Joseph Kreuzer die hl. Messe feierte und die Predigt hielt. Die Stadtmusik führ- te die hil. Messe von Fucik auf. Nach dem Kirchgang fand beim Krieger- denkmal bei der großen Kirchenstiege das Libera statt, das ebenfalls von Stadtpfarrer Dr. Kreuzer gefeiert wur- de. Vizebürgermeister Gebhart H ä r- ting widmete den toten Kriegskame- raden beider Weltkriege ehrende Wor- te. Unter den Klängen des Liedes „Ich haft' einen Kameraden" legten Vize- bürgermeister Härting im Namen der Stadtgemeinde und Obmann Gemein- derat Josef Oberhauser im Namen aller Heimkehrer vor dem Denkmal einen Kranz nieder. Anschließend erfolgte der Ausmarsch beider Kameradschaften, die sich heuer besonders stark eingefunden hatten. Dl eser wiederum unter Vorantritt der Stadtmusik. Im Gasthof Neuwirt wurde sodann die Generalversammlung der Heimkeh- rerkameradschaft Kitzbühel abgehalten. Obmann Gemeinderat Josef Ober- hauser begrüßte auf dieser als Eh- rengäste die Abordnung der Kaiser- jgerkameradschaft und die drei Senio- ren Franz Banken, Ehrenobmann Se- Kinder- und Sportwagen 1 Kinderbotten, Gehschulen in moderner Ausführung L8.MPpr5cht, Kitzbühel,Jos..Pirchl.Str.38 hastian Huber und Hans Graswander. Bankeri war mit seinen 90 Jahren an diesem Heldensonntag der älteste „Mar- schierer". Weiters begrüßte Oberhauser alle Erschienenen, darunter den Ge- meinderat Toni Exenberger und Gemeinderat-Ersatzmann Hans Eg- gen, und gab die Tagesordnung be- kannt, welche einstimmig genehmigt wurde. Die Heimkehrerkameradschaft Kitz- bühel ging aus dem im Jahre 1876 ge- gründeten Veteranenverein Kitzbühel hervor, welcher unter der Patronanz von Karl Wenzel Reichsgraf von Lam- berg (t 10. 1. 1905) stand. Um die Grün- dung hatten sich vor 90 Jahren beson- ders Spenglermeister Johann P r e i s in- g er und der Beamte der Bezirkshaupt- mannschaft Anton Palm Verdienste er- worben. Genehmigt wurde weiters der Bericht des Obmannes, der Kassabericht von Kassier Egid K no 11 und der General- versammlungsbericht von Schriftführer Franz N e u b a c h er. Obmann Ober- hauser sprach vor der Versammlung dem Stadtpfarrer Dr. Joseph Kreuzer den Dank für die kirchliche Feier, ins-- besondere für die schöne Krieger- predigt, aus und gab dazu bekannt, daß der Herr Stadtpfarrer der Heimkehrer- kameradschaft als ordentliches Mitglied beigetreten ist. Weiters dankte Ober- hauser der Stadtmusik Kitzbühel mit Obmann Paul Hoch filz er und Stadt- kapellmeister Sepp G a s t ei g er für die in echter Kameradschaft erwiesene mu- sikalische Verschönerung des Tages, dem Kirchenchor und der Stadtgemein- de, insbesondere Vizebürgermeister Här- ting für die Ansprache. Sein Dank galt auch dem Ausschuß der Kamerad- schaft, besonders aber Kassier Egid Knoll und Schriftführer Franz Neu- bacher. Kassengebarung und Schrift- verkehr wurden das ganze Jahr über in bester Ordnung gehalten. Als Rech- nungsprüfer wirkten die Kameraden Hans Meikl und Martin Wörgötter, wel- che den Antrag auf Entlastung stellten, der auch einstimmig erfolgte. Besondere Grüße an die Versamm- lung entsandte Kamerad Major d. Res. Hans S o 11 er e d e r, der an der Teil- nahme verhindert war, jedoch der Ver- sammlung einen guten Verlauf wünsch- te. - Beschlossen wurde, dem öster- reichischen Kameradschaftsbund zum Zwecke des Baues eines Kinderdorf- Hauses 400 Schilling aus der Vereins- kasse zu überweisen. Einer Unterstüt- zung der Weihnachtsfeier in Bruneck wurde nicht nähergetreten, da niemand wußte, um was es sich eigentlich handle. Besonderen Dank sprach der Obmann auch dem Hornisten Hans E r b e r, dem Kirchensager" Konrad M o s e r und dem „Kanonier" Peter K 01 dl vulgo Kampenbeda für ihre das ganze Jahr über geleistete Tätigkeit aus. Eine eingehende Debatte entwickelte sich zur bevorstehenden „Uebersied- lung" des Freiheitskämpferdenkmales und über das Fehlen eines gemeinsa- men Kriegerdenkmales. Gemeinderat Toni E x e n b er g e r appellierte an die Generalversammlung, bei der Uebei-- stellung des Freiheitskämpferdenkmals Vorn Platz vor dem Grandhotel zum Spitalgarten auch an die Möglichkeit der Schaffung eines gemeinsamen Krie- gerdenkmales zu denken. Kamerad Hans Lack ne r schlug vor, die alte Spi- talskirche, die jetzt, wo im neuen Kran- kenhaus eine eigene Krankenhauskapel- le bestünde und die daher nur mehr selten zum Kirchendienst benützt wird zu einem Kriegerdenkmal auszustatten. Der Wunsch nach einem gemeinsamen Kriegerdenkmal, von den Freiheits- kämpfern 1809 über die Gefallenen von 1866 und der beiden Weltkriege, wurde auch von Obmann Oberhauser aus- gesprochen. Der Platz, wo heute der „Freiheitskämpf er" steht, wurde im Zug der modernen Entwicklung der Stra- ßen der Stadt zu unruhig und es wäre- ihm äre ihm sicherlich ein pietätvoller Platz zu gönnen, wofür der Spitaisgarten als geeignet angesehen werden muß. Er sprach sich jedoch dagegen aus, daß nun wegen dem Kriegerdenkmal ein „Krieg" entstehen könnte. Den bisher geschaffenen Denkmälern ist auch von der Gegenwart die entsprechende Ehre zu erweisen. Kamerad Egid Knoll beklagte sich mit Recht über das mangelnde Inter- esse der Teilnehmer des 2. Weltkriegs an der Kameradschaft und machte wei- ters den Vorschlag. zur Pflege der Ka- meradschaft einen „Heimkehrerball" zu veranstalten. Kamerad Franz Neu b a- cher sprach ebenfalls über das Thema der Ueberführung des Freiheitskmp- ferdenkmals vorn Grandhotel zum Spi- taigarten. Als beispielgebend stellte Neubacher die Schützenkompanie Ma- trei in Osttirol hin, welche bei der Heimkehrerwallfahrt „Jochbergwald" mit hundert Mann aufmarschiert ist; auch die „Mittersiller" sandten eine überaus starke Abordnung, wogegen die Kitzbüheler schon seit Jahren durch „kleine Mannschaften" glänzen! Nachdem sich noch Kamerad Toni 0 b e r a c h e r zum Wort gemeldet hatte, appellierte Obmann Oberhauser an alle Kameraden, am Heimkehrergottesdienst am Stefanitag, 26. Dezember teilzu- nehmen. Auch heuer wieder hat sich der Männergesangverein Kitzbühel un- ter Sepp Gasteiger in kameradschaft- licher Weise bereiterklärt, bei dieser ‚Kriegerweihnachtsm esse" mitzuwirken. Zur Teilnahme an dieser Meßfeier sind nicht nur alle Heimkehrer, sondern alle Angehörigen und alle Kriegsopfer freundlichst eingeladen. Die Heimkehrerkameradschaft Kitz- bühel zählt nun 203 Mitglieder. 18 wur- den im abgelaufenen Vereinsjahr neu aufgenommen; sieben sind gestorben. Die Toten des Jahres 1906 Ko g 1 er Josef 1- 20. 12. 1965 Mitterer Anton t 15. 4. 1966 R a t Jakob 14. 7. 1966 Dr. v. Bus ehm an Carnillo 27. 8.66 Lindebner Michael 1 10. 9. 1966 Lusser Auguste 1 21. 9. 1966 H a r i s eh Josef 1 7. 10. 1966
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