Kitzbüheler Anzeiger

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P. b. Ii Erscheinungsort und Verlagspostamt Kitzbühel Samstag, 26. November 1966 Preis 1.50 SchiLing, Jahresbezugsgebühr 70.— Schilling 17. Jahrgang, Nr. 47 Sa., 2€. Kon:ad So., 27. Günther Mo., 28. Gerhard Di., 29. Walter Ml., 30. Andreas Do., 1. Edmund Fr. 2. Herta Anläßlich der letzten „Stadtgesp:ä- rhe" berichtete der Referent einleitend für die Diskussion über die Entwick- lung des Kitzbüheler Seilbahnweseris. Wir geben die Ausführungen auszugs- weise wieder: Als um das Jahr 1924 Altbürgerrnei- ter Herold, Generaldirektor Dr. Bueb und ein kleiner Mitarbeiterkreis die Idee faßten, auf den Hahnenkamm eine Seilschwebebahn als Sportbahn nur für Skiläufer zu errichten,war dieser -e- danke revolut:onierend und für die da- malige Zeit geradezu verwegen. Es gab weder Vorbilder, noch Erfahrungen auf diesem Gebiet. Nach tlberwindung der örtlichen Schwierigkeiten und Wider- stände (die Sympathien eines Großteils der Bev51kerung waren für eine Seil- bahn auf das Kitzbüheler Horn ein- gestellt) fanden die Kommissionierung der Hahnenkammbahn bereits am 25. Juni 1925 und der erste Spatenstich im Mai 1926 statt. Nachdem die erste Probefahrt am 9. November 1927 gut vorüberging, zeigten sich am 30. No- vember 1927 die Folgen eines Ver- messungsfehlers, die zur Einstellung der Bahn führten. Die dadurch herbei- geführten finanziellen Schwierigkeiten brachten die Bergbahn AG (und au2h die Gemeinde) an den Rand des 1i- nanziellen Abgrundes. Nur durch das Zus animenwiren aller auf bauenden Kräfte in Kitzühe1 konnten die Schwie- rigkeiten gemeistert werden und der Betrieb der Hahnenkammbahn am 30. September 1928, wenn auch nur eh- gleisig, aufgenommen werden. Die stünd- liche Beförderungsleistung von rund 40 Personen ist heute kaum mehr vor- stellbar. Da das Jahr 1926 mit dem Beginn des modernen Personenseil- baimzeitalters gleichzusetzen ist, war es kein Wunder, daß in der Zeit, in der die Hahnenkammbahn um Sein oder Nichtsein kämpfte, eine Reihe an- derer Bergbahnen vor der Hahnen- kammbahn fertiggestellt wurden. Unter anderem die 3ax-, die Zugspitz-, die mir Pfänder-, d:e Feuerkogelbahn usw. Die Hahnenkammbahn kam erst als die zehnte österreichische Personenseilbahn nach der Nordkettenbahn an die Reihe. Der zweigleisige Betrieb wurde am N. Juni 192) mit einer Stundenleistung von 90 Pers:nen, auf die alle damaligen 3ediensteten sehr stolz waren, auf- genommen. Von dieser Zeit an zeigte sich durch eine steile Aufwärtsentwicklung der Beförderungsziffern, daß der Gedanke der Gründer. in Kitzbühel eine Sport- bahn zu bauen, richtig war und eine Pioniertat darstellte. Trotzdem die Gä- ste von damals noch nichts von Pisten wußten und in erster Linie den Tou- renskilauf ---etrieben, mußte die För- derleistung der Bahn laufend gesteigert werden. 1937 durch einen General- umbau mit Wagen für 27 Personen und einer Fahrgeschwindigkeit von 7 m/sec. auf eine Stundenleistung von 220 Per- sonen; 1949 auf eine solche von 300 Personen und beim letzten Umbau 1958 durch neue Wagen mit 50 Personen und die damals aufsehen- erregende Fahrgeschwindigkeit von 110 m/sec. auf eine Stundenleistung von 00 Personen. Die anfänglichen Beförderungsziffern stiegen von jährlich 30.000 bis zum Jahr 1965 auf rund 470.000. Bis 1938 war man mit der Ha.inenkammbahn, den gebo- tenen Tourenmöglichkeiten und den 54 Abfahrten Kitzbühels vollauf zufrieden. Die Verlängerung der Wintersaison war durch die Hahnenammbahn und das Hahnenkam:-nrennen, das in seinen An- fängen Ende März abgehalten wurde, von Februar bis anfangs April gelun- gen. Die Ausbreitung des Skisports und vor allem das Können der Skiläufer führten dazu, daß diese mit einfachen Abfahrten nicht mehr zufrieden waren, sondern danach verlangten, die schön- sten waldfreien Hinge auf der Höhe in beliebiger Folge befahren zu können. Das Zeital:er der Skilifte brach auch in Kitzbühel an. 1938 sollte der Gans- lernlift als Uebungslift auf der Ski- wiese errichtet werden. Durch die Kriegsereignisse kam es aber erst im Februar 1948 zu dessen Eröffnung. - Gleichzeitig wurde die Berg- und Ski- lift Geseilschaf: gegründet, die unter dem damaligen Bürgermeister Walter Hirnsberger sowie Altbürgermeister Hans Hechenberger mit der Planung des Skiliftnetzes am Hahnenkamm be- gann. Noch im Dezember 1948 wurden der Sessellift Ehrenbachhöhe und der Schlepplift Jufen in Betrieb genommen. Diese beiden Lifte erlangten durch die Bezeichnung „Kitzbüheler Skizirkus" und das wechselweise Zusammenspiel von Abfahrt und Rückfahrt Welt- berühmtheit. Der Traum der Gründerzeit von ..Hochkitzbühel" war mit der Entwick- lung der Bergbahnen und Skilifte aus- geträumt, denn die Gäste wollten zum Großteil in Kitzbühel bleiben und sich nicht mehr auf der Höhe ansiedeln cder einmieten. Das ist auch einer der Gründe dafür, weshalb die vom Tal auf die Höhe führenden Anlagen im- mer wieder zu :{lein werden. Mit dem Skiliftbetrieb mußten zwangsweise we- gen der bedeutenden Beförderungszif- fern die Bergrettung und der Pisten- dienst (in neues-,er Zeit mit maschinel- lem Einsatz) organisiert werden. Durch große Geländekorrekturen wurden die Abfahrten für den Winterbetrieb ver- bessert und ausgestaltet. Je mehr gebaut und verbessert wur- de, umso mehr Gäste strömten nach Kitzbühel und desto größere Warte- zeiten entstanden bei den Bergbahnen und Skiliften. Da die Wartezeiten we- der durch die Ausgabe von Platzkarten noch durch organisatorische Maßnah- men beseitigt werden können, mußten immer wieder neue Lifte und Bahnen errichtet werden: 1953 der Steinbergkogel-Sessellift 1955 die Kitzbüheler Hornbahn in zwei Teilstrecken 1956 der Trattalm-Sessellift 1959 der Wagstätt-Sessellift in Joch-
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