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Samstag, 26. November 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 gelder größte Schwierigkeiten, da die allgemeine Kreditverknappung es er- schwert, Kredite zu annehmbaren Kon- ditionen ausfindig zu machen. Mit aller Energie wird die Inbetrieb- nahme der Straße mit Juni 1967 vor- bereitet. Sowohl die baulichen Maß- nahmen wie auch die Werbemaßnali,- men sind auf diesen Zeitpunkt ab- gestimmt. Aller Voraussicht nach wird es gelingen, diesen Termin zu halten. wobei betont werden muß, daß selbst- verständlich noch nicht alles fertig sein kann. Dies hat seinen Grund darin, daß die Rampen zu einem wesentlich spä- teren Zeitpunkt vergeben wurden als die Vergabe des Tunnels erfolgte und die normale Bauzeit für eine Straße im Gebirge nicht unter drei Jahren anzunehmen ist. An Werbemaßnahmen hat die Ge- sellschaft bereits in einer internatio- nalen Presseaussendung auf die vor der Fertigstellung stehende Felber- tauernstraße hingewiesen und nach Er- scheinen des Prospekts wird dieser zum weiteren Hinweis an die gleichen Adressen versendet werden. Im Fe- bruar und März 1967 sind Pressekonfe- renzen in Deutschland und Holland vorbereitet. Kurz vor der Reisezeit soll das breite Publikum in Deutschland und Holland auf die neue Nord-Süd- verbindung über den Felbertauern hin- gewiesen werden. Zum Baugeschehen selbst ist folgen- des auszuführen: Drei Hochwasser- katastrophen innerhalb von 14 Mona- ten, der Bau der Pipeline und im heu- rigen Sommer die nicht mehr endende Regenperiode haben das Baugeschehen auf der Felbertauernstraße stark beein- flußt. Unbeeinflußt blieben lediglich die Arbeiten im Tunnel, der auch vorzeitig baulich fertiggestellt ist. Die Elektro- montagen haben dort mit der Herstel- lung der Mittelbeleuchtung, die auf rd. 1,8 km fertig ist, begonnen. Trotz der schlechten Witterung und der Verkehrsbehinderung auf den Ram- pen sind die Lüfterstationen Süd und Nord noch vor Eintritt des Winters im Rohbau fertig geworden. Der Innen- ausbau wird bis Ende Februar 1967 soweit erstellt sein, daß die Elektro- einrichtungen montiert werden kön- nen. Die Kranbahnen für die Montage der Gebläse werden heuer noch ange- liefert, in der Lüfterstation Nord sind sie bereits montiert, während in den nächsten Tagen die Montage im Süden erfolgt. Die vorbeschriebenen Hochwasser- katastrophen haben auf der Nordrampe auch günstige Aspekte mit sich ge- bracht. Durch die Zerstörungen sind straßenbauliche Lösungen ermöglicht worden, die für die Baudurchführung und Trassenführung begrüßt werden müssen. So gelang es, die letzte von den sieben ursprünglich vorgesehenen Kehren durch eine natürliche, im Ge- lände liegende flache Schleife im Tal- boden zu ersetzen. Desgleichen wurden auf der Strecke zwischen Mittersill und dem Werk- schulheim sämtliche sechs Felberbach- brücken und eine über den gefähr- lichen Heubach dadurch eleminiert, daß die Straße nunmehr auf der ganzer Länge auf dem orographisch rechten Ufer des Felberbaches liegt und der Heubach dadurch nicht mehr überquert werden muß. Die Kosten für die Brücken wurden für die Regulierung mit Abstaffelungen des Felberbaches nutzbringend verwendet. Darüber hin- aus gelang es, durch fast völlige Aus- schaltung der bei Kunstbauten unver- meidlichen Handarbeit große Baufort- schritte zu erzielen. Derzeit ist bereits eine geschlossene Schwarzdecke vom Südportal des Tunnels bis zum Schie- derbach, das ist 2 km unterhalb des Werkschulheimes, auf einer Länge von 16 km vorhanden. Bis nach Mittersill fehlen lediglich zwei Seitenbachdurch- lässe und eine Wegunterführung, die bis zum Frühjahr 1967, zusammen mit dem Anschluß bis zur Skifabrik Arn- steiner fertiggestellt werden. Die Her- stellung des restlichen Belags ist im Hinblick auf die große etwa 800 t/Tag betragende Kapazität der Mischanlage der Firma Montana kein Problem mehr. Das 360 m lange Lawinendach bei der Waageraim ist bereits soweit fertig. daß der Verkehr schon im kommenden Winter unter diesem Dach möglich ist. Wesentlich ungünstiger liegen die Ver- hältnisse auf der Südrampe. Der am 24. März 1966 niedergegangene Fels- sturz von fast 200.000 cbm in der Pro- seggklamm hat eindringlichst dargetan, daß die Herstellung der Straße nur durch Abtrag im Tauerntal nicht über- all möglich ist. Dies führte u. a. zum Entschluß, im Bereich des sogenann- ten Glodenwaldes anstelle des vor- gesehenen hohen Felsanschnittes eine rund 450 m lange Hangbrücke zu er- richten. Die Bauzeit hiefür wurde mit Prämie und Pönale bis zum 5. April 1968 festgelegt. Da bekanntlich der Ver- kehr bereits im kommenden Juni auf- genommen werden soll, ist es notwen- dig, diese Baustrecke über die beste- hende Tauerntalstraße zu umgehen. Zu diesem Zweck wird diese verbreitert und mit einer staubfreien Decke ver- sehen. Die Umfahrung ist 1,8 km lang. Bis heute sind auf der Südrampe rund 5 km Belag aufgebracht. Die rund 2 km lange Umfahrungsstraße von Ma- trei, die in dankenswerter Weise von der Bundesstraßenverwaltung gebaut wird, ist verläßlich auch bis zur Ver- kehrsaufnahme fertiggestellt und mit Belag versehen. Derzeit wird an der Petersbach- brücke, die bis Jahresende fertig sein wird, und an einigen kleinen Brücken gearbeitet. Die Lawinendächer zwischen Frög- riese und dem Daberbach sowie im Mutschental sind in Arbeit und werden soweit fertig, daß diese Anlagen be- reits in diesem Winter ihre Funktion erfüllen können. Insgesamt werden für diesen Winter schon 424 m auf der Nordrampe und 400 m auf der Süd- rampe, zusammen 824 m, Lawinen- dächer fertig und benützbar sein. Dies bedeutet, daß bereits im kommenden Winter die Bauarbeiten und der Ver- kehr auf der Felbertauernstraße ohne besondere Schutzmaßnahmen möglich sein werden. Ueber dem 160 m langen Tunnel im Plitzgraben liegt bereits eine mächtige Lawine. Auch das nur wenige Tage alte Schutzdach im Mutschental hat beim letzten Wettersturz die Feuer- probe bestanden. Nach dem derzeitigen Stand der Ar- beiten auf der Südrampe besteht be- rechtigte Hoffnung, daß die restlichen 8 km Straße bis zur Verkehrsaufnahme auf einer Schwarzdecke befahrbar sein werden. Seitens des Vorstandes sind durch Aussprachen mit den Argen Termin- pläne festgesetzt worden, die auf die Inbetriebnahme im Juni 1967 abgestellt sind. Es wurde daher mit größter Sorg- falt alles vorbereitet, was für die Ver- kehrsaufnahme förderlich ist. Der Vorstand hat Veranlassung, auf Grund der in letzter Zeit im Zu- sammenhang mit der Felbertauern- straße in der Presse erschienenen Ver- öffentlichungen darauf hinzuweisen, daß mit dieser Straße ein gänzlich neuer Nord-Südübergang entsteht, der im Vergleich mit anderen bereits ausge- führten oder in Ausführung begriffe- nen ähnlichen Projekten, die lediglich wintersichere Ausgestaltungen bestehen- der Straßenzüge sind, konkurrenzlos dasteht, besonders im Hinblick auf den Preis, die bauliche Gestaltung und die zeitliche Baudurchführung. Wir glauben und sind überzeugt, daß Oesterreich auf diesen neuen Nord-Südübergang stolz sein kann. 7 FPUmPolitiker im„Kreuzfeuer"der Bevölkerung ! Freiheitliche Veranstaltung am Samstag, 26. November, K 1 RCH B E RG, „Rößlwirt", Beginn 20 Uhr FPÖ-Anhänger und FPÖ-Gegner herzlichst eingeladen.
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