Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. November 1966 meindestube, versicherte Stadtrat Egger, sollen politische Gegensätze möglichst ver- mieden werden. Man weiß von uns frei- heitlichen Gemeinderäten wer wir sind, und wir bemühen uns, im Sinne freiheit- licher Sauberkeit dem Wohle unserer Hei- matstadt Kitzbühel zu dienen. Stadtrat Egger zeigte der Stammtischrunde einen Stimmzettel zur Gemeinderatswahl vom Jahre 1920, wo eine „freiheitliche Partei" damals schon kandidiert hat. Der Spitzen- kandidat war Hotelier Fritz Klausner und unter den angesehenen Bürgern dieser Li- ste war auch der Vater unseres Stadt- rates Egger. Daher, sagte Stadtrat Egger, ist unsere Partei also keine moderne Er- findung, sondern es gab immer schon frei- heitliche Kitzbüheler Bürger. Unsere der- zeitige freiheitliche Gemeinderatsfraktion unter Bürgermeister Hermann Reisch hat diese Kitzbüheler Tradition und das Erbe unserer Väter fortgeführt und erhalten. Fritz Tschurtschenthaler, Schrift- führer im Stadtparteiausschuß, stellte an Herrn Bürgermeister Reisch die Frage, ob die großen kommunalen Leistungen und die damit entstandene finanzpolitische Be- lastung der Stadtgemeinde einen späteren Gemeinderat nicht in eine unpopuläre Sparpolitik drängen könnte. Bürgermeister Hermann Reisch. Zu den aufgeworfenen sehr interessanten Fragen könne er beide Ausführungen, so- wohl die des Parteiobmannes als auch die des Stadtrates Egger unterstreichen. Freilich fällt in der sachlichen Gemeinde- politik das sonst übliche Wesen der Partei- politik weg. Trotzdem darf man deshalb nicht übersehen, daß die Parteien - in unserem Falle also die FPOe - für das demokratische Leben notwendig sind. Eine gut und sauber geführte Parteiorganisation sei die Quelle und das Reservoir künftiger Gemeindemandatare. Er stehe der Stadt- parteileitung mit den Herren der Fraktion gerne zu gemeinsamen Beratungen zur Verfügung. Zur Frage der Besorgnis, daß die Stadtgemeinde Kitzbühel womöglich ge- fährlich verschuldet sei, könne er ver- sichern, daß er als Bürgermeister mit be- stem Wissen und Gewissen keiner finan- ziellen Belastung zugestimmt hätte, wenn sie nicht notwendig gewesen wäre und wenn sie nicht vertretbar und zu verkraf- ten war. Bisher hatten alle Vorausberech- nungen gestimmt, die er als Bürgermeister getroffen habe. Einzig beim Krankenhaus sei der Abgang in diesem Jahre höher gewesen, als man gehofft habe. Man habe mit 1,5 Millionen im Jahr Gemeinde- zuschuß zum Krankenhaus gerechnet. Im ersten Jahr des Krankenhausbetriebes sei aber eine Überschreitung durchaus na- türlich und es sind alle Anzeichen dafür da, daß sich jetzt der Betrieb auf die vorgesehene Finanzebene einpendelt. Alle sonstigen Verpflichtungen sind ordentlich abgedeckt. Es besteht daher überhaupt kein Grund zu irgend einem Pessimismus. Auch könne er, meinte Bürgermeister Reisch humorvoll, einem zukünftigen Ge- meinderat versichern, daß ihm noch ge- nügend „populäre" Aufgaben zur Verfü- gung stehen werden. Er möchte aus der Erfahrung nur zu bedenken geben, daß bei den immer komplizierter werdenden An- sprüchen an die Gemeindeproblematik es sich als notwendig erweisen wird, Men- sahen für die Gemeindestube auszuwäh- len, welche über ein praktisches wirt- schaftliches Verständnis verfügen. Dr. W e n dli n g kam auf die Problema- tik der politischen Splittergruppen zurück und unterstrich die verständliche Haltung des FPOe-Stadtparteiausschusses. Es ge- höre mehr Mut dazu, sich offen zu einer Partei zu bekennen, als sich als unpolitisch auszugeben. Die freiheitliche Partei sei freizügig und großzügig, wenn es gilt, tüchtigen Mitbürgern die Chance einer echten Mitarbeit zu geben. Das beweise die Zusammensetzung des neuen Stadt- parteiausschusses. Die freiheitliche Politik, welche gegenwärtig in Kitzbühel sowohl von den freiheitlichen Gemeinderäten als auch von der freiheitlichen Parteileitung Seit der Hund eben nicht nur mehr ein Hund ist, sondern gewissermaßen eman- zipiertes Familienmitglied geworden ist, ist auch sein Futternapf irgendwie mensch- licher geworden. Die düsteren Zeiten, daß der Hund außer periodischer Verprügelung einen Haufen abgenagter Knochen bekam, sind vorbei. Gott sei Dank! So wie die menschliche Versklavung und Ausbeutung ist auch das Hundeelend nach und nach durch den fortschrittlichen Zeitgeist be- freit worden. Wer heute noch einen Hund so halten würde, wie es vor etwa 30 oder 50 Jahren Sitte war, würde nicht nur ge- sellschaftlich verachtet, sondern behördlich bestraft werden. Merkwürdigerweise ist diese gesellschaftliche Errungenschaft ge- wissen Kreisen ein Dorn im Auge. Das sind dieselben Moralisten, welche, wenn sie es noch vermöchten, den menschlichen sozialen Fortschritt genauso zurückdrehen würden. Denen jeder Schritt nach vorne eben prinzipiell ein Dorn im Auge ist. Sogar der gute Bissen in der Hundeschüs- sel. Und wenn sie kein anderes, glaub- würdiges Argument mehr finden, halten sie uns Hundefreunden die hungernden Negerkinder vor. Als ob es nicht tausend- mal richtiger wäre, den sogenannten unter- entwickelten Völkern am Beispiel vor- zuführen, daß mit fleißiger Arbeit nicht nur der Mensch, sondern auch das Tier reichlich zu essen hat. Diese einleitende Glosse hoffe ich als hiesiger Tierschutzobmann bei dieser sich bietenden Gelegenheit verpflichtend ge- braucht zu haben. In einer Demokratie ist es des Mitbürgers freie persönliche An- gelegenheit, seinen Hund meinetwegen täg- lich mit gegrillter Kalbsleber zu füttern. Nicht die scheinheilige Moral, sondern nur die Überlegung, ob dem Tier medizinisch- biologisch auch wirklich damit gedient wäre, hat darüber zu richten. Über den einigermaßen richtigen modernen Speise- zettel für den Hund gestatte ich mir auf Wunsch mancher Hundefreunde zu plau- dern. Tatsächlich gehen die Meinungen über eine richtige Hundefütterung auch unter den Hundeexperten manchmal weit auseinander. Bekanntlich habe ich mich bei meinen Rundfunksendungen in der Sendereihe „Du und das Tier" immer schon mit solchen aktuellen Fragen aus der Pra- xis befaßt und irgendwie versucht, aus dem scheinbaren Problem einen einfachen Weg zu zeigen. Diesem Gedanken möge auch mein bescheidener Beitrag zum Thema Hundefütterung dienen. Die gewisse Problematik: „wie füttere ich eigentlich meinen Hund", begann erst seit etwa zehn Jahren. Mit der Blüte der gemacht wird, gehöre zum Kitzbüheler Symbol. Als Bezirksobmann begrüße er so eine ausgezeichnete Stammtisch-Diskussion im kameradschaftlichen Klima und sei si- cher, daß die FPOe Kitzbühel auf dem richtigen Wege ist, das Vertrauen der Be- völkerung zu erhalten. Zwischen den Anwesenden kam es im Verlaufe der weiteren Diskussion zu äu- ßerst interessanten Wechselgesprächen. Zu- sammenfassend schloß Dr. Ganster den Abend als gelungenes offenes Diskussions- gespräch, welches der Vertiefung des ka- meradschaftlichen Geistes im freiheitlichen Lager Kitzbühel gedient habe. Nachkriegskonjunktur und mit dem Be- ginn eines für uns neuen Lebensstils der Wohnkultur, der Urlaubsreisen, der Moto- risierung usw. kam u. a. auch ein neuer Stil der Hundehaltung zu uns. Zumindest in die breite Masse. Bisher war der rein gezüchtete Hund, gleichgültig welcher Rasse, gewissermaßen das Privileg einer dünnen oberen Gesellschaftsschicht. Die breite Masse der Hundefreunde begnügte sich herzlich mit den ulkigsten Bastarden zwischen Schäferhund, Dackel und Spitz usw. Als Inbegriff des edlen Hundes galt in der Volksmeinung zumeist nur der Wolfhund. England, dem altwürdigen Vor- bild edler Zucht des Pferdes, des Rindes und des Hundes, war der Hund eigentlich immer schon auf breiter Basis eben ein Rassehund. Fast alle derzeit bei uns ge- haltenen und gezüchteten Hunderassen ha- ben ihre Urheimat im Züchterland Eng- land. Auch hier stoßen wir wieder auf die Erscheinung, daß die Tierhaltung ein Kulturspiegel seines Volkes ist. Die Eng- länder besitzen als altes Herrenvolk eben eine Hunderte Jahre alte Erfahrung und Begabung, Tiere vorbildlich zu halten und zu züchten. Als bei uns mit dem beginnenden Nach- kriegswohlstand die neue Welle der mög- lichst reinrassigen Hundehaltung begann, begannen auch die neuen Fütterungsproble- me des Hundes. Denn selbstverständlich ist das rassisch höher gezüchtete Material auch entsprechend qualitativ besser zu er- nähren. Man spreche deshalb nicht gleich von züchteris chen Degenerationserschei- nungen. Freilich ist der Bastard womög- lich härter im Nehmen von miserabler Ernährung und skandalöser Haltung. Tat- sächlich wirken sich aber Haltungs- und Ernährungsmängel beim edleren Zuchttier einfach sichtbar nachhaltiger aus, wogegen der angeboren einfachere Habitus einen breiteren Spielraum nach unten in der Schönheitsskala kulanter zuläßt. Mit der neuen Welle, sich möglichst einen Rassehund anzuschaffen, sprossen auch neue Hundezwinger aus dem Boden. Der Hundezüchter bzw. die Züchterin wur- de zum neuen gesellschaftl. Symbol in al- len prinzipiellen Fragen des Hundes und sei- ner Haltung. Besonders die Züchterinnen sind zumeist strenge und selbstbewußte Damen, wenn es um die Vorschriften der Hundehaltung geht. Im Prinzip haben sie auch recht. Eine gute Zuchtqualität, die die Züchterin aus der Hand gibt, ist das Produkt jahrelanger Investitionen und gro- ßen Fleißes. Auch heute werden noch bei den populärsten Hunderassen immer wie- der Vater- und Muttertiere aus England Wie ernahre ich meinen Hund?
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