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Samstag, 26. November 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 importiert. Es gehört eine besondere Nase dazu, den richtigen Typ zur Erblinie zu finden. Tausend Mühen und Enttäuschun- gen liegen auf dem Weg der Züchterin, bis ihr der richtige stolze Wurf gelingt. Des- halb hängt jede seriöse Züchterin viel viel mehr an dem Junghund, den sie verkauft, als der Käufer zumeist glauben will. Deshalb ist sie oft eine energisch wir- kende Frauensperson, welche dem Käufer Schwüre abverlangt, ihre mitgegebenen Gebote der Haltung und Ernährung zu halten. ehe sie den Hund aushändigt. Die- se Gebote gibt der Hundezwinger zumeist fein säuberlich gedruckt dem neuen Hunde- besitzer mit. Im Prinzip ist das, wie schon erwähnt, vollkommen richtig. Der neue Besitzer soll Anweisung mitbekommen, wie er das Tier zu halten hat und wie er den Hund vor allem ernähren soll. Der Haken an der Geschichte ist nur, daß von Hundezwinger zu Hundezwinger genau konträre Ernährungsgebote mitgege- ben werden. Wobei jeder Züchter bedin- gungslos und kompromißlos seine Gebote als die allein richtigen vertritt. Da steht z. B. in der einen Anweisung, daß Kalbs- knochen für den Knochenaufbau unbedingt beizufüttern sind, während die andere An- weisung jeden Knochen strengstens ver- bietet. Da verlangt die eine Anweisung, daß nur rohes Fleisch verfüttert werden soll, während die andere rohes Fleisch strengstens verbietet. Dasselbe gilt für die Zahl der Mahlzeiten, die Beifütterung von Vitaminpräparaten und dgl. Was ist also richtig und was ist falsch? Die modernen Tierkliniken und Kleintier- ordinationen auf der ganzen Welt ver- treten heute allgemein den Grundsatz der Drittel-Mahlzeit. Und zwar, ein Drittel Fleisch, ein Drittel Gemüse und ein Drit- tel Zutaten von Reis, Polenta oder Teig- waren. Dieses Prinzip hat sich erfahrungs- gemäß als ideale Hunde-Hauptmahlzeit be- währt. Die gekochte Nahrung ist der rohen Ernährung vorzuziehen. Auch das gekochte Fleisch ist als besser aufgeschlossen und be- kömmlich dem rohen Fleisch vorzuziehen. Besonders bei kleineren Rassen. Knochen sind prinzipiell streng verboten! Der Kno- chen, besonders der Kalbsknochen, wird vom Hund mit den Zähnen wohl zer- mahlen, jedoch wird diesem Knochenbrei im Darm das Wasser entzogen, wodurch sich harte zementartige Darmpfropfen bil- den. Das arme Tier leidet dann an schmerzhaftem Stuhlgang, an hartnäckiger Verstopfung und kann unter Umständen lebensgefährlich erkranken. Es genügt, wenn der Hund einen Knochen findet und dadurch an so einer Komplikation er- krankt. - Einen Knochen aber ins Futter zu tun, ist einfach unverantwortlich. Am ehesten kann man einen ganzen Rinds- knochen mit Sehnen und Gelenksknorpeln gekocht zum Nagen geben, um dem Jung- hund neben der Spielerei einen natürlichen Reiz für die Zahnentwicklung zu geben. Verpönt sind Kalbsknochen und natürlich Hühnerknochen. Keinen besonderen Sinn hat die Eingabe von rohen Eiern. Die relativ hohe komprimierte Eiweißmenge wird zum größten Teil unverdaut wieder ausgeschieden. Die Mahlzeiten sollen beim erwachsenen Hund auf eine ausgiebige Hauptmahlzeit nach dem Drittelsystem zu Mittag und zwei Nebenmahlzeiten beschränkt bleiben. In der Früh gibt man der Milch mit Semmelstücken und dgl. den Vorzug. Milch hat einen hohen Kalziumgehalt und ent- hält alle wichtigen Vitamine und Aufbau- stoffe. Die Abendmahlzeit halte man kurz und einfach mit etwas Beifutter, Fleisch- stücken und dgl. Zur Beifütterung von Vitaminen ist fol- gendes zu sagen: Grundsätzlich benötigt er richtig ernährt wird. - Es ist sogar bedenklich, grundlos etwa Vitamin D 3, etwa Vigantol, beizufüttern. Wenn schon bedenklich grundlos, etwa Vitamen D3, etwa Vigantel, beizufüttern. Wenn schon eine Veranlassung zu bestehen scheint, hüte man sich vor allem vor zu langen Vita- mingaben. überflüssige plötzlich zugeführte Vitamine werden einfach ausgeschieden und können kaum einen körperlichen Scha- den anrichten. Zu lange Vitamingaben kön- nen aber zu unnatürlichem Knochenwachs- lum, zu Verkalkungen und Schädigungen führen. Ebenso gefährlich sind lange bei- gefütterte Kalktabletten, weil sie schwere Verkalkungsschäden schon im jugendlichen Körper anrichten können. So eine Über- sättigung mit Kalk kann zur frühzeitigen Wirbelsäulenentartung führen. Äußerst ge- fährlich ist auch die Verwendung von Lebertran. Er führt zu den ekelhaftesten Leberverfettungen und in der Folge zu einer frühzeitigen Schädigung des gesam- ten Körpers. Am Freitag, 17. November fand erst- mal ein Gemeindeparlament der. österr. Jugendbewegung in Going statt. Wie schon beim Start in Oberndorf im Frühsommer fand die Veranstaltung auch in Going großes Interesse, das sich im guten Besuch und in zahlrei- chen Anfragen zeigte. Das Gemeinde- parlament war von Orts:obmann Michi Hofer vorbereitet worden und wurde von Bezirksobmann Walter Nindi ge- leitet. Bürgermeister Alois Mitterer hielt ein sehr instruktives Einleitungsreferat, in dem er auf die Probleme und Leistun- gen der Gemeinde einging. Going hatte für 1965 einen Haushaltsrahmen von 2, Millionen Einnahmen und 1,8 Millio- nen Ausgaben. Die Steuereinnahmen beliefen sieh einschließlich der Ertrags- anteile auf rund dreiviertel Millionen Schilling, die größte Steuerpost ist die Getränkesteuer mit 321.000 Schilling. erst am zweiten Platz rangiert die Ge- werbesteuer mit 270.800 Schilling. Der Bürgermeister verwies auf die vielen laufenden Ausgaben, die unumgänglich notwendig sind, vor allem die Kran- kenhaus- und Schulbeiträge, die Für- sorge und die Gemeindeverwaltung. aber auch die Erhaltung der gemeinde- eigenen Anlagen, der Güterwegbau, die Skiabfahrten und die Zinsenstützung für den Fremdenverkehrsverband. Als, Hauptproblem bezeichnete Bür- germeister Mitterer den Schulhausbau. Er zwingt die Gemeinde dazu, Geld Alle diese zumeist streng aufgetragenen Patentmittel sind nach der Erfahrung zu- mindest überflüssig, wenn nicht gefähr- lich. Diese mitgekauften Pillen, Tabletten und Tropfen wirft man besser in den Mistkübel. Dasselbe gilt für Ohren- und Augentropfen, Pulver und Pasten, die für dies und das empfohlen werden. Bei der Ernährung bleibe man bei der Drittelkost und sorge für Frischmilch, dann wird der junge Liebling gesund auf- wachsen. Es müssen auch nicht die teuren Fleischsorten gekauft werden, sondern es sind Magen, Milz, Lunge und Schlund so- gar bekömmlicher. Selbstverständlich läßt sich auch der Hund so verwöhnen, daß er nur noch Leckerbissen annimmt. Aus- gesprochenes Gift sind für den Hund der Zucker und die Schokolade. Wer seinen Hund möglichst krank machen möchte, füttere ihn mit Zucker und Schokolade. Gift sind alle Soßen und Gewürze, be- sonders das Salz. Man koche für den Hund getrennt, einfach und salzlos. Des- halb sind Gasthofabfälle so bedenklich, weil sie durch ihren scharfen Gewürz- und Salzgehalt die empfindlichen Hunde- nieren auf die Dauer zerstören. So einfach die Ernährung unseres Hun- des sein soll, so verantwortlich ist sie dennoch. Denn der Hund soll nicht mehr bloß ein Hund sein, sondern unser lieber guter Freund in der Familie. Dr. Oskar Ganster aufzuleihen und das nicht wenig. Der gesamte Bau wird zwischen 6 und 7 Millionen Schilling kosten, davon müssen 3 bis 4 Millionen langfristig aufgenommen werden. Es muß zudem auf drei Bauabschnitte verteilt werden. Heute weiß die Gemeinde noch nicht. ob sie in der Lage ist, unmittelbar nach dem ersten den zweiten Bau- abschnitt folgen zu lassen. Der Gemeinderat hat darauf gedrängt, daß eine Unterführung unter der Bun- desstraße gebaut wird. Dazu muß auch die Gemeinde neue Wege und Verbin- dungen herstellen. Diese Unterführung ist ein dringendes Anliegen. Ein Geh- steig vom östlichen Dorfende bis zum Stangiwirt ist bereits errichtet und kann benützt werden. Schon vor Jahren wurde Siedlungs- grund angekauft, die Gemeinde geht im Jahr 1967 daran, ihn baureif zu ma- chen. Die Wege in die Prama wurden staubfrei gemacht, dazu trug die Ge- meinde einen Kostenvorschuß und lei- stete 70 Prozent Anteil. Die Friedhofserweiterung wurde vor- genommen, die Auf bahrungshalle ist ebenso errichtet. Am vordringlichsten wäre nun die Asphaltierung im Dorf und die Verschönerung des Dorfplatzes. Die Vermessung und Situierung wurde bereits vorgenommen. Der Bürgermeister berichtete dann vom Ankauf eines Grundes im Aus- maß von 13.000 Quadratmetern, der für ein Schwimmbad und weitere Sport- Erstes Gemeindeparlament in Going Bürgermeister Alois Mitterer beantwortete interessante Anfragen
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