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Seite 4 Kltzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Dezember 1966 über sein letztes Wirken in Chile. Die- sem Bericht entnehmen wir Einzelhei- ten, die aber hinsichtlich der Welt- bedeutung des Skisports von öffent- lichem Interesse sind. Beznoska berichtet, daß Chile noch eines der wenigen Länder ist, das für den Skilauf - und das trotz der Welt- meisterschaften - noch nicht erschlos- sen ist. Das war auch mit ein Haupt- grund, daß sich Beznoska zum zweiten Male für eine Chile-Fahrt verpflichtete, auch unter der Annahme, daß die Ski- weltmeisterschaften in Portillo in der Lage wären, das Skiinteresse der chi- lenischen Öffentlichkeit zu steigern. Die chilenische Regierung hat in Verbin- dung mit den Weltmeisterschaften meh- rere Gesetze erlassen, welche den Im- port von Ski- und Wintersportartikeln erheblich erleichtern. Sofort aber ka- men die Franzosen, in Portillo die Ski- nation Nr. 1, auf den Plan und traten an die Liftbesitzer und an die Asso- ziation de Ski de Chile mit verlocken- den Angeboten heran. Es soll nicht der „Österreichische Skilauf", sondern der französische gelehrt werden und nicht österreichische Skilehrer ver- pflichtet, sondern natürlich französi- sche. Frankreich zahlt die teuren Flug- kosten für jede Menge Skilehrer und hofft, sich damit auch den Skiimport zu sichern und den chilenischen Win- tersportgast in französische Gefilde zu locken. Während der letzten Skisaison be- suchte Beznoska öfters Santiago und sammelte dort wertvolle Beziehungen mit dem chilenischen Skiverband, mit Skiklubs und Wintersportvereinigungen. In Vorträgen konnte er für den österreichischen Skiunterricht werben. Er konnte dabei die interessante Fest- stellung treffen, daß der österreichi- sche Skilauf, trotz des verhältnismäßig schlechten Abschneidens der Weitmei- sterschaftsteilnehmer (aber nur den Franzosen gegenüber - im allgemei- nen lag Österreich doch an zweiter Stelle), beliebt und geschätzt ist. Man ist den österreichischen Skilehrern freundlicher gesinnt als den französi- schen Kollegen. Österreich wäre in Chile immer noch Skination Nr. 1! Die- ser glückliche Umstand soll aber sei- tens der österreichischen Regierung ausgewertet werden. Für einen Österreicher sind nämlich die Aufenthaltsbedingungen auf Grund der bestehenden Devisengesetze viel schwieriger als für einen Franzosen. Das Honorar wird in chilenischer Wäh- rung ausbezahlt und in dieser sind die Reisekosten fast unerschwinglich. Die österreichische Botschaft in Santiago gab Beznoska den Rat, die österrei- chischen Stellen von der großen „Ski- Chile-Gelegenheit" zu unterrichten und gleichzeitig auf die schwierigen De- visenverhältnisse aufmerksam zu ma- chen. Ohne öffentliche Stützung, ins- besondere der Reisespesen, ist eine Skilehrertätigkeit, wirtschaftlich gese- hen, für den einzelnen uninteressant Beznoska erhielt bereits die staat- liche Erlaubnis, für die kommende chi- lenische Wintersaison die Organisation der Skischule von Farellones, dem Mit- telpunkt des größten chilenischen Ski- zentrums zu übernehmen. Auch freie Unterkunft und Verpflegung für sich und fünf österreichische Skilehrer Der Tiroler Kaiserjägerbund Kitzbü- hel und Umgebung, der diesen Sonntag seinen Jahreskirchgang und seine Ge- neralversammlung abhält, wurde 1930 vom leider so früh verstorbenen Stadt- amtsdirektor Josef Krimbacher, Ober- leutnant des 1. Tiroler Kaiserjägerregi- ments und Major des 2. Weltkriegs (-j 1959), gegründet. Am 8. März 1931 fand im Gasthof Harisch die zweite Jahreshauptversammlung des Bundes statt. Diese zweite Hauptversammlung war durch die Anwesenheit einer statt- lichen Anzahl von Mitgliedern ausge- zeichnet. Wir erinnern aus dem Ver- sammlungsprotokoll: Der Obmann Stadtverwalter Josef Krimbacher eröffnete die Versammlung und begrüßte alle erschienenen Kame- raden, dankte allen Funktionären für die rege Mitarbeit und erstattete den Tätigkeitsbericht. Die Kassenprüfer Ka- merad Hechenberger und Lanznaster überprüften die Kasse und beantragten. dem Kassier Jakob Oberhauser die Ent- lastung zu erteilen. Der Obmann dank- te dem entlasteten Kassier für seine rege Tätigkeit. Bei Punkt Neuwahlen lehnten die Kameraden Krimbacher und Holzner aus triftigen Gründen eine Wiederwahl ab. Als neue Ausschußmit- glieder wurden folgende Kameraden gewählt: Obmann: Franz Krismer, Gend.-Bez.- Insp. i. R.; Stellvertreter: Johann Da- xer, Gastwirt; Schriftführer: Karl Lar- eher, Gend.-Bez.-Insp.-Stv.; Stellvertre- ter: Anton Le i t ne r, Bundesbahnbeam- ter i. R.; Kassier: Jakob Oberhauser. Stadtförster; Stellvertreter: Anton Foidl, Amtsdiener. In den erweiterten Ausschuß wurden gewählt: Bürgermeister Kitzbühel-Stadt Carl Planer, Bürgermeister Kitzbühel- Land Nikolaus Gasteiger, Komm.-Rat Johann Hirnsberger, Durchlaucht Prinz Ludwig von Sachsen-Coburg und Gotha. Stadtverwalter Josef Krimbacher, Major a. D. Ernst Hugetz, Josef Rettenwan-. der, Amtssekretär Eduard Bartenstein. Säger Josef Opperer, Bergknappe 1. R. Peter Kogler und der Verwalter des E]-'1---'--'-1- T7 1111 r4 W 11 fi] wurde ihm zugesichert und zwar von der Universidad de Chile und der Uni- versidad Cathilica. Das Problem sind aber die hohen Reisespesen. Im Interesse des österreichischen Ski- laufs, der Skiindustrie und der Frem- denverkehrswerbung wäre es erforder- lich, dieses Neuland für die öster- reichische Skilehrertätigkeit zu gewin- nen. Beznoska, der nun schon in drei Erdteilen österreichisch wedelt, wäre der geeignete Ski-Repräsentant! übernahm der neue Obmann den Vor- sitz, dankte für das entgegengebrach- te Vertrauen, bat die Mitglieder des neuen Ausschusses um rege Mitarbeit und dankte mit herzlichen Worten dem scheidenden Obmann und den ausge- schiedenen Ausschußmitgliedern für ihre rege Arbeit. Anschließend gedach- te der Vorsitzende des am Samstag, 7. März 1931 heimgegangenen Kameraden Simon Zimmermann und zum Zeichen der Trauer erhoben sich alle von ihren Sitzen. Kamerad Simon Zimmermann, Reichs- straßenwirt in Kitzbühel, stand im 44. Lebensjahr. Er starb an den Folgen ei- nes Kriegsleidens, das er sich beim serbischen Rückzug geholt hatte. Er war ein reges Mitglied der Gastgewer- begenossenschaft, großdeutscher Ge- meinderat der Landgemeinde, Mitglied des Kaiserjägerbundes und Mitglied an- derer Vereine, insbesondere der Freiw. Feuerwehr. Unter den Teilnehmern am Begräbnis sah man eine starke Ab- ordnung der Freiw. Feuerwehr, die Bürgermusik Kitzbühel, eine starke Ab- ordnung des Kaiserjägerbundes, zahl- reiche Vertreter der Gastwirtegenos- senschaft von Kitzbühel und auswärts. Vertreter der Freiw. Rettungsgesell- schaft, die Vertretungen der Gemeinden von Kitzbühel Stadt und Land, die Be- zirks- und Ortsgruppen der großdeut- sehen Volkspartei und Vertreter des Gewerbebundes. Vor 35 Jahren, am 13. Dezember 1931. veranstaltete der Kaiserjägerbund im Hotel Tiefenbrunner ein großes Kaiser- jägerfest. Zur Verschönerung und mu- sikalischen Gestaltung konnten der Deutsche Männergesangverein und die Pallhubermusik gewonnen werden. - Mieterversammlung. Am Samstag, 10. Dezember 1966 findet im Saale der Arbeiterkammer die heurige Versamm- lung des Mieterbundes statt. Beginn 19 :Uhr. Es spricht Landesobmann M a r- t in. Interessenten sind herzlichst will- kommen! Dem Kaiserjägerkameraden Simon Zimmermann Le1s.Lt) W vI MUS cr> JLJ.1r Lzer. Nach der Durchführung der Wahlen 93CUII5I1I1)Ü1JT beAft?
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