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Samstag, 29. Jänner 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 .....-....---.--.---.--.---.--- . die am Sonntag, 30. Jänner (Beginn 13.30 Uhr) stattfindende Veranstaltung übernahm Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Tr e n t in a g ii a. Die Preisverteilung im Gasthof „Neuwirt" wird mit einer geselligen Veranstaltung verbunden. - - Gesellenprüfungen im Bezirk Kitz- bühel - Frühjahr 1966. Die Bezirks- stelle Kitzbühel der Tiroler Handels-- kammer veranstaltet im Frühjahr 1966 Gesellenprüfungen in folgenden Lehr- berufen: Herren-. und Damenkleider- macher, Tischler und Schlosser. An- m€ldungsberechtigt sind Lehrlinge, die ihren Lehrplatz im Bezirk Kitzbühel haben und deren Lehrzeit bis längstens 31. Juli 1966 endet. Anmeldevordrucke, aus welchen auch zu ersehen ist, welche Dokumente für die Anmeldung not- wendig sind, sind bei der Bezirksstelle Ki:zbühel der Tiroler Handelskammer, Ki:zbühel, Klostergasse 12, erhäitlich. Anmeldungsschluß ist am 28. Februar. ST. JOHANN FHegerbcfl im Caf6 Reiner Am Samstag, 29. Jänner 1966 findet im CaM Rainer der „Fliegerball" des Fliegerklubs St. Johann statt. Es wir- ken mit: Die „Chlochards", die „Paro- disteln" und Herr Fünkli aus Basel. Zum Besuch wird freundlichst einge- laden! Beginn 20.30 Uhr. Alle Besucher erhalten beim Eintritt ein Gratislos, mit dem sie an der Verlosung von 20 Flug- reisen und Alpenrundflügen teilnehmen können. - Juristenrennen am Samstag, 5. Fe- bruar, Abfahrtslauf um den „Güldenen Paragraphen" des Bezirksgerichtes Kitz- bühel. Start um 13 Uhr bei der Brücke unterhalb Bergstation - Ziel: Mittel- station. 1 iint Troppnialr-ltIöbeln L immer gut bedient! Gästefrequenz: 1966 1965 Jänner 1065 673 Jänner 1049 675 Jänner 939 682 Jänner 939 654 Jänner 1185 625 Jänner 1204 625 Jänner 1230 027 - Kinderfasching. Vorn Erholungs- zentrum wird am Sonntag, 6. Februar 1966 ein Kinderfasching auf dem Eis- laufplatz veranstaltet. Eintritt frei! Aus- kunft bei Platzwart M ä r k 1. --- Tapfere Schulklasse Am 24. Jänner 1966 unternahmen die beiden Hauptschulklassen a und c eine Skifahrt vom Harschbichl. Nach klag- loser tJberwindung des größten Teiles der Abfahrt befuhren die Schüler unter der Leitung der beiden Fachlehrer Hel- mut Walti und Alois Hirzinger den Jodlalmhang. Dort löste sich neben der Almhütte und neben der Piste ein klei- nes Schneebrett, wodurch Lehrer Walti und sechs Schüler zu Sturz kamen. Ein Bub und ein Mädel wurden im Schnee festgehalten. Während der Bub sofort von den beiden Fachlehrern und den Schulkameraden aus dem Schnee herausgearbeitet werden konnte, dauerte dies bei dem Mädchen, der 13jährigcn Annemarie Kienpointner aus Waidring, etwa acht Minuten, in welcher Zeit sie bereits bewußtlos war. Sie kam aber, kaum daß Zier Lehrer sie auf Klei- dungsstücke gebettet hatte, mit einem glücklichen „Schnaufer" wieder zu sich. Die sofortige Bergung durch die Berg- rettung St. Johann und die sofortige ärztliche Hilfe durch Dr. Werner Krainz ermöglichten es, daß dem Mädchen Die Hahnenkamm-Rennwoche war für Kitzbühel in mancher Beziehung so, als ob ein großer Zirkus gastieren würde - mit Nachmittags- und Abendvor- stcllung. Die Hauptakteure, bunt ge- kleidete Rennläufer aus 20 Staaten, mit unförmigen Sturzhelmen über den Kopf gestülpt und Skischuhen, die an den Füßen wie bleierne Taucherstiefel aus- sahen, stakten täglich zur Hahnen- kammbahn zum Training. Als Fuhrpark mit bunten Reklame- schriften übersäte Lieferwagen ver- schiedenster Skierzeuger, Pulloverfabri- kanten und Anorakhersteller. Diese fahrbaren Reklameflächen parkten über- all dort, wo möglichst viele Leute vor- beikamen und da war dann auch meist Parkverbot, um das sie sich aber wenig kümmerten. Zeitungskolporteure (Ex- prß, Kurier, Münchner Abendzeitung und Bild-Zeitung) priesen laut schreiend ihre Gazetten an. Rennfahrerbräute, Adabeis, Mannequins mit Reklamepul- lovern zu wandelnden Litfaßsäulen ver- kleidet und hektische Reporter runde- ten das Bild ab. Die große Schau konn- te beginnen. - - Als Abendvorstellung zeigte man da zum Beispiel in der Tenne eine Bademodenschau, bei der man zwar keine neuen Modelle, dafür aber viel Fleisch in wenig Bikini gehüllt be- schauen konnte. Vorwahl zur Miß Au- stria 1966 - mit einer hübschen Sie- gerin, der das Rückendekollet bis zur verlängerten Wirbelsäule reichte, und die auf die Frage „Was halten Sie für das Wahrzeichen von Wien?", „Die Kärntnerstraße" antwortete. Negersän- gerinnen, die mit ihren heißen Rhyth- men das Publikum aus der Reserve lockten. - - Doch halt! Man könnte bei all dem Trubel die weit seriösere Nachmittags- vorstellung vergessen! Für einen Augen- blick vergessen, daß in Kitzbühel der Welt größtes Skirennen durchgeführt wird. Ein Rennen, für das seit Monaten hart gearbeitet, organisiert und in tage- langer Arbeit Pisten präpariert wurden, auf denen nun waghalsige Sportler um gute Zeiten und Punkte kämpfen. Ob auf der Abiahrts- oder Slalom- piste, vom Start bis ins Ziel, sind diese durchtrainierten Sportler ganz auf sich gestellt und kämpfen nur gegen die Uhr. Sie vergessen all den Wirbel, der sie vielleicht im Ziel erwartet und kon- zentrieren sich ganz auf den Erfolg. Hat er sich eingestellt, so beginnt die zweite Schlacht, bei der sie allerdings die Hauptrolle teilen müssen. Im Ziel- raum spielt auch die Firmenmarke eine tragende Rolle. Der erfolgreiche Renn- fahrer muß seine Bretter überall mit- schleppen, damit sie ins rechte Licht - sprich Kameraobjektiv - gerückt wer- den. Karl Schranz erklomm sogar ert die Ehrentribüne des Herrn Bundes- Präsidenten, nachdem er lautstark nach seinen Brettln verlangt hatte. - Ob da der Reklamerummel doch nicht etwas zu weit gegangen ist? Einige Rennfahrer trugen ihre Ski im Zielraum verkehrt spazieren, also mit den Spitzen nach unten. Was glauben Sie warum? Nun, weil sie von einer Skibindungsfirma unterstützt werden und eine Bindung erst dann in photo- gene Höhe gelangt, wenn man die Ski auf die Spitzin stellt. Von denen, die über die Sieger und damit auch über die verschiedenen Ski- und Bindungs- marken in Wort und Bild berichten, also die Pressevertreter, ließen sich in diesem Jahr 235 im Pressecenter des KSC akkreditieren. (Ohne technischen Stab des österr. Fernsehens.) Fast alle kamen auch zum Presseempfang des Fremdenverkehrsverbandes ins Grand- hotel. Die Festredner hielten sich kurz. Jan Boon zeigte den neuen Film der Skischule - doch schien es, als würde fast alles nur auf das Startzeichen zum Sturm auf das Riesenbuffet warten. Die Köche des Grandhotels hatten, von ähnlichen Veranstaltungen gewarnt, vor- sorglicherweise für 300 Personen ange- tragen. Trotzdem waren nach etwa zehn Minuten die langen Tafeln leer- gefegt. Man möchte nicht glauben, welch eni'mes Hungergefühl das Wort ‚gratis" hervorrufen kann. Für die Presse gab es in diesen Ta- gen auch eine Welturaufführung. Willi Bogner zeigte im Filmtheater Kitzbü- hel erstmals seinen 200.000-DM-Farbfilm „Skifaszination". Ein hervorragend pho-
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