Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Dezember 1966 in Gladbeck, beim Oberinntaler Bezirks- schützenfest in Stams und beim Kuf- steiner Bezirksschützenfest in Branden- berg besonders hervorgehoben werden müssen. Die Ostergrabwache lag wieder in den gestrengen Händen des Obj. Toni E xenbe rge r. Stadtpfarrer Dr. Kreu- zer drückt sich über diese disziplinier- te Wachmannschaft sehr lobend aus und freut sich über diese Einrichtung. Der in kameradschaftlicher Verbun- denheit mit der Stadtmusikkapelle durchgeführte „Kitzbüheler Jahrmarkt" ist vom Programm der Schützenkom- panie Kitzbühel nicht mehr wegzuden- ken. Besonders aktiv waren in diesem Jahr die Jungschützen. Der stramme Jung- schützenzug in der heimatlichen Tracht ergänzte bei den Ausrückungen die Schützenkompanie. Die 30 frischen Bu- ben fielen besonders beim Nordtiroler Gelöbnistag in Stams und als einzige Jungschützengruppe beim Bezirksschüt- zenfest in Brandenberg sehr angenehm auf. Diese Brandenberger Fahrt wurde unter Leitung des Schuldirektors Peter Brandstätter mit einer heimatkundli- chen Exkursion der letztmalig durch- geführten Holztrift und der Geschichte vom Schloß Rattenberg sehr anschau- lich verbunden. Die Fahrt zum 1. Nationalfeiertag in Wien war für die fünf Kitzbüheler Jungschützen ein Erlebnis. Sie wurden in der Bundeshauptstadt fürsorglich be- treut. Schuldirektor Brandstätter hat bei mehreren Farbdias-Vorträgen den Jung- schützen das Brauchtum unserer Berg- heimat und die Bilder von den eigenen Ausrückungen und Fahrten gezeigt. Bei der Hilfsaktion „Kitzbühel hilft Hoch- wassergeschädigten Osttirols" haben sechs Jungschützen mit Erfolg mit- gewirkt. Das Schützenjahr der Kitzbüheler Tiroler Bauern, das fränkische Heer verließ und heimwärts zog, ohne daß ihn Pippin in seiner Bedrängnis daran hindern konnte. Tassilo machte sich damit in den Augen der Franken und nach germanischem Recht des Ver- brechens der Desertion, der „Herisliz" schuldig, wie es althochdeutsch hieß. Den Franken fehlte damals die Macht, gegen Tassilo vorzugehen, sie erkann- ten sogar Bayerns weitgehende Unab- hängigkeit stillschweigend an, jedoch bewirkte dieser Akt ohne Zweifel den späteren Untergang des Herzogs. Wir wollen hingegen in dieser „Heris- hz" nicht eine Treulosigkeit oder Feig- heit erblicken, sondern sind geneigt zu glauben, daß Tassilo deswegen die Be- kämpfung der rebellischen Aquitanier aufgab, um sein Stammesgebiet gegen die Uebergriffe der Slawen im Drau- und Pustertal und gegen die asiati- schen Awaren an der Enns zu schützen. Erst viele Jahre nach diesem Vorspiel Jungschützen wurde mit einem Preis- schießen am Bezirksschießstand und einer netten Preisverteilung in der Volksschule mit Fahnen und Gedenk- münzen sinnvoll abgeschlossen. Im feierlichen Mittelpunkt der Jah- reshauptversammlung stand dann zum Abschluß des Tätigkeitsberichts die Eh- rung verdienter Schützen und zwar: Der Feldstandschütze 1915-1917 Adam Pichler und der Obj. Toni Exen- b e r ge r wurden in Würdigung der Verdienste um das Tiroler Schützen- wesen mit der „Bronzenen Medaille" des Bundes der Tiroler Schützenkompa- nien ausgezeichnet. Hermann 5 c h a r - nigg und Peter Brandstätter wur- den in Anerkennung der Aufbauarbeit des Kitzbüheler Jungschützenzugs mit der seltenen Auszeichnung, dem „Sil- bernen Ehrenzeichen" des Tiroler Jung- schützenbundes, geehrt. Auf der Tagesordnung der Jahres- hauptversammlung stand auch die Neu- wahl des gesamten Kompanieausschus- Die sich alle zwei Jahre wiederholen- de „große" FPOe-Werbeaktion, die in diesem Jahr vom 15. September bis 30. November stattfand, ist abgeschlossen. Während der Bezirk Kitzbühel und die FPOe-Landesgruppe Tirol anläß- lich der Zwischenbilanz beim FPOe- Bundesparteitag in Klagenfurt noch hin- ter dem burgenländischen Bezirk Jen- nersdorf und der FPOe-Landesgruppe Wien an zweiter Stelle lagen, gelang es dem Bezirk Kitzbühel ab diesem Zeitpunkt das Heft in seine Hand zu nehmen und die Führungsposition nicht mehr abzugeben. Infolge des vorbild-. begann das eigentliche Drama. Tassilos hemmungsvolle und unentschlossene Art trug nicht unwesentlich zu seinem Sturz bei. Dem Herzog, dem der schnelle Er- folg der Christianisierung in den Alpen- tälern und eine überragende Leistung auf kolonisatorischem Gebiet zuzu- schreiben ist - allein mindestens 8 Klöster verdanken ihm nach kirchlicher Ueberlieferung auf bayuwarischem Ge- biet ihr Entstehen und ihre Ausstattung (Innichen, Kremsmünster, Scharnitz, Weltenburg, Schäftlarn, Schliersee, Gars und eben Frauenwörth) - ging jegli- cher Sinn für politische Ränke ab. Er nahm keinerlei Chancen wahr, die sich ihm im Lauf der Zeit boten. Versuchte er einmal Intrigen mit Intrigen zu be- antworten, so war er in seiner gerad- linigen Bayernart ungeschickt und zu wenig skrupellos, um aus einer Lage rücksichtslos Nutzen zu ziehen. Nach dem Tode Pippins machte es sich einer seiner beiden Söhne, Karl, ses. Nach lebhaften, aber sachlichen Be- ratungen und Diskussionen wurden in geheimen Stimmzettelwahlgängen nach altem Schützenbrauch folgende Funk- tionäre frei gewählt: Hauptmann: Adolf Nagiller, Oberlt: Hermann Schar- n 1 g g, Oberit.: Fahnenoffizier Dr. Otto Wendling, Leutnant: Ludwig Pfurt- s ehe 11er, dienstf. Obj. Toni Ex e n - berger, Fähnrich: Stefan Ritter, Kas- sier: Blasius 5 alvenmo s er, Schrift- führer: Sepp Mayr, Waffenmeister und Zeugwart: Hans M o 1 t e r e r und Peter B r u g g e r. Zu diesem Ausschuß wur- den noch sieben Beiräte bestellt. Die Versammlung wurde mit dem mahnenden Tenor abgeschlossen, die gemeinsame Arbeit auch im zeitlichen Schatten der Kritik mit umso größerem Idealismus und überzeugender Bekennt- nistreue fortzusetzen, die erforderlichen Kräfte für die weitere Orientierung im Schützenwesen zu suchen und zu fin- den, um der Nachwelt doch ein Stück Geschichte unserer Stadt zu erhalten. liehen Großeinsatzes des FPOe-Bezirks Kitzbühel wurde aber auch die FPOe- Landesgruppe Tirol, deren Organisa- tionsreferent der Kitzbüheler Bezirks- parteiobmann Rechtsanwalt Dr. Otto Wendung ist, Landesgruppensieger. Al- lerdings erst in letzter Stunde, nach- dem es der Landesgruppe Steiermark noch am Morgen des 30. November gelungen war, für einige Stunden die Führung innerhalb der Landesgruppen zu übernehmen. Der aber nun einset- zende Endspurt der Bezirksgruppe Kitz- bühel stellte gleich darauf den vorheri- gen Stand wieder her und stellte damit der spätere Karl der Große zur Auf- gabe, die durch die Reichsteilung ver- lorengegangene Einheit der Franken- lande wieder herzustellen und die von Pippin begründete Macht zu erneuern, auszuweiten und zu befestigen. Allein diesseits sowie jenseits der Alpen gab es noch unentschiedene Ver- hältnisse, welche den Grad der Reichs- angehörigkeit oder der Untertänigkeit überhaupt modifizierten. Eines der wich- tigsten staatsrechtlichen Probleme lag in der Existenz von Gewalten, die sich aus den früheren Jahrhunderten noch behaupteten. Noch gab es ein Lango- bardenreich und Herzöge, auch jene von Bayern, die eine provinziale Unabhän- gigkeit besaßen. In ihnen stellte sich die Stammesverschiedenheit und ihre besondere Berechtigung dar. Ihrer Na- tur nach widerstrebten sie der könig- lich-fränkischen Gewalt. Sollten diese neben einem Karl, der mächtiger war als je ein anderer König, fortan be- Bezirk Kitzbühel - Sieger der FPO-Bundeswerbeoktion 1966! Obermüller und Grubauer beste FPOe-Werber Oesterreichs.
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