Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Dezember 1966 singen" wurde folgendes Programm Handschriftensammlung aus Hopf gar- geboten: ten, die im Sommer 1966 von Dr. Nor- Bläserquartett Feiler: Entrada (feier- bert Wailner aufgefunden wurde). liehe Kadenz von Maria Hofer, Ur- aufführung); „es kommt ein Schiff gefahren" (Bearbeitung von Maria Hofer, Uraufführung). Rosi Jöchl: Advent in der Familie (Le- sung). Chor der Hauptschule: „Wir sagen euch an den lieben Advent" und „Gegrüßt sei Maria" (von diesem Lied gibt es in den Alpenländern 25 schriftlich aufgezeichnete Melodien). Hausmusikgruppe Feiler: „Weihnachts- lied" von Christian Blattl, dem bekann- ten Volkssänger und Anführer in den Freiheitskämpfen von 1809, und „Arm und alt und schwach" (Anklöpfllied aus Jochberg). Chor der Haushaitungsschuie: „Maria geht übers Gebirge (burgenländisches Volkslied) und „Wie schön scheint der Mond" (Volkslied aus dem vorigen Jahr- hundert). Männergesangverein (Anklöpflerchor): „Heit is die Klöpfinacht" (Anklöpfllied aus Kitzbühel); „Juhe, iaz san's do a no Le*imermmo **bel Eine Freude fürs Leben! auf" (Anklöpfllied aus Kitzbühel, auf- gezeichnet im Volksliedarchiv in Inns- bruck; überliefert durch die Oberleiten- bäuerin an Chorleiter Konsul Josef Möl- unger, Hennieitner Handschrift, auf- gezeichnet 1910). „Hoit mi da Ptnggl" (aus dem 18. Jahrhundert, verbreitet im Pinzgau und Unterinntal; ebenfalls überliefert durch die Oberleitenmutter) und „Sagt's, habe Brüder, was soll dös bedeuten?" (aus dem Brixental, in einer lichkeit, zu sich ein und ließ Tassilo auffordern, im Hoflager zu erscheinen. Man begreift, daß Tassilo sich weiger- te, zu kommen. Wie hätte er auch der kategorischen Anweisung Folge leisten können, nicht allein dem König, son- dern auch dessen Söhnen und den Fran- ken überhaupt Gehorsam zu erweisen. Eine solche Unterwerfung würde die Selbständigkeit seines Hauses und Lan- des für immer vernichtet haben. Karl reagierte mit einer militärischen Demonstration ohnegleichen. Eine lan- gobardische Streitmacht zog über den Brenner ins bayerische Land; Franken, Thüringer und sächsische Einheiten marschierten von Norden an und Karl selbst führte einen gewaltigen Heer- bann vom Rhein her ins Feld. Wie es um die Sache Tassilos stand. war am besten aus dem berechnenden Verhalten seiner Untertanen zu ersehen. Allein jedem Verlierer vor und nach ihm widerfuhr dasselbe. Hausmusikgruppe Brandstätter: „Auf, auf, es kommt der Tag", „Dort oben am Berg", Hirtenkanon und Wiegenlied (alte heimische Weisen). Kolpingchor: „Ehre sei Gott in der Höhe" (aus dem Pustertal, Satz von Bert Breit), „0, lustig Buama, auf vom Schlaf" (Josef Gasser, aus Ziri). Anklöpfler des Kolpingehors: „Jetzt fangen wir zum Singen an" (aus der Sammlung von Toby Reiser), „0 lia- ber Hauswirt mein" (aus dem Piler- seegebiet, um 1880, aus dem Büchlein „Zur Mitternacht tuats tagn" von Dr. Norbert Waliner), „Frohlocket, ihr Men- schen" (aus Salzburg). Hausmusikgruppe Feiler: „0 himm- lischer Voda" (Hirtenlied), „Auf, auf, ihr Hirten" (Hirtenlied aus dem Unterinn- tal). Anklöpfler des Kolpingehors: „Jetzt ist die heilige Weihnachtszeit" (aus Ti- rol, Satz von W. J. Meindl); „Freu dich, Himmel" (alte Weise aus Deutschland. Satz von Oskar Kaiser), „Steahts ge- schwind auf zum Lösch'n, der Himmel. der brennt" (altes Tiroler Lied, Satz von Josef Pöll). Hausmusikgruppe Br;andstätter: „Hiatz is der rauhe Winter da", „Klöpfllied" und „Hirtenweisen". Anklöpfler des Kolpingehors: „Herbei o ihr Gläubigen (sehr altes Lied „adeste fidelis"), „Das ist die stillste Zeit im Jahr" (Text und Melodie von Norbert Waliner). Hausmusikgruppe Feiler: „Ich wachte im Tal" (Anklöpfllied), „Los, los, mei Woferl". Schlußchor (Chor der Haushaltungs- schule und Chor der Hauptschule): „Bald wird große Freud' verkündet". Auf dem Treffpunkt des königlichen Aufgebots, dem Lechfelde, strömten schon die Rückversicherer und Oppor- tunisten, bayerische Standesherrn, von allen Seiten herbei, um dem Franken- könig zu huldigen und ihren Herzog zu denunzieren. Als Tassilo sich von seinen „Getreuen" so schnöde verlassen sah, auch vom hohen Klerus, dem er jede nur erdenkliche Förderung hatte zu- teil werden lassen, mußte er verzwei- feln, seine Macht ferner zu behaupten. Zutiefst verletzt überlieferte er sich und sein Land am 3. September 787 dem größeren und klügeren Vetter, ver- zichtete auf sein Herzogtum und - empfing es wieder als Lehen. Mit die- ser Zeremonie wurde Tassilo zum Ge- folgsmann des Königs erniedrigt. Zur Sicherung seines Gelöbnisses hatte er zugleich 13 Geiseln, darunter seinen Sohn Theodo zu stellen. Trotz dieser Demütigung konnte sich der Bayer des Selbstbewußtseins gegenüber der könig- Das Programm war sehr vielfältig und abwechslungsreich und trotz die- ser Tatsachen liturgisch gut gegliedert. Einige der auftretenden Gruppen wa- ren längst bekannt, ihr solides Können zu beschreiben erübrigt sich. Das gilt für die Hausmusikgruppen Brandstät- ter und Feiler, die Bläsergruppe Feiler, den Kolpingchor und seine Anklöpfler und besonders für den Anklöpflerchor des Männergesangvereins, die sich zur Veranstaltung freimachten, obwohl an diesem Tag ein weiter Weg als An- klöpfler noch bevorstand. Gefehlt ha- ben in diesem Ensemble der vorweih- nachtlichen Sänger die „Kitzbüheler Na- tionalsänger" Toni Praxmairs. Diese konnten angesichts ihres umfangreichen eigenen Programms, das sie in fast alle Gemeinden des Bezirks führt, diesmal der Einladung durch die Kolpingfami- lie nicht Folge leisten. Das ‚Kitzbüheler Adventsingen' brach- te das erste Auftreten zweier Schul- chöre. Sowohl der Chor der Haupt- schule als auch der Chor der Haushal- tungsschule bestand die „Feuerprobe" bestens. Besonders gefallen konnten bei- de Chöre durch die saubere Intonation und die spürbare Freude am Singen. Die Chorleiter Lehrer Günther Kaiser und Kindergärtnerin Rosi Jöchl ver- dienen aufrichtigen Dank für die Mühe und die Schülerinnen und Schüler volle Anerkennung ihres Einsatzes. Angesichts der großen Not in den vom Hochwasser mehrmals betroffe- nen Gebieten Osttirols hatte sich die Kolpingfamilie Kitzbühel entschlossen, die Besucher um eine Spende zu bitten, die über die Deckung der Unkosten der Veranstaltung hinausgeht - alle Mitwirkenden verzichteten auf eine Entschädigung -‚ um einen beschei- denen Beitrag der Nachbar-Kolping- familie Lienz überweisen zu können. Diese wird den Geldbetrag einer vom lichen Macht noch immer nicht ent- schlagen. Wohl erschien er bei der nächsten Reichsversammlung im Jahre 788 in Ingelheim, um seiner Vasallen- pflicht zu genügen, allein er vermoch- te nicht zu verbergen, wie viel ihm dies kostete. Mehrere nicht gerade kluge Äußerungen Tassilos gaben Karl, dem meisterhaften Regieführer, den Vor- wand, zum letzten und vernichtenden Schlag auszuholen. Er ließ seinen Ge- genspieler kurzerhand festnehmen und gegen ihn einen Schauprozeß einleiten, dem alle Mängel einer Siegerjustiz an- hafteten. Selbstredend, daß seine heftig- sten Ankläger die Bayern selbst waren. Man beschuldigte ihn, er habe ein Komplott mit den blutdürstigen heid- nischen Awaren geschmiedet, sie auf- gefordert, ins Land zu fallen und die Franken zu vertreiben. Man klagte ihn weiters an, er hätte sich aus Neid zum frankenfreundlichen Bischof Arbeo viele Kirchen im Bistum Freising angeeig-
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