Kitzbüheler Anzeiger

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Sarristag, 17. Dezember 1966 II Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 Brixenteler promoviert sub auspic iis Honoratioren mit der Bundesmusikkapelle Brixen in Innsbruck Dr. Sebastian Posch im Zentrum der hohen akademischen Feier gerrneister Alois Ritter. Das Jubel- hochzeitsständchen sowie die Grüße und Wünsche der Honoratioren der Gemein- de haben bei beiden Familien Freude ausgelöst. Auch wir gratulieren! OBERNDORF Preis-Eisschießen. Am Sonntag, 18. Dezember veranstaltet der Eisschützen- klub Oberndorf auf der Eisbahn beim Neuwirt ein Preis-Eisschießen mit Lo- sen für Vierermannschaften. Nennungs- schluß 11 Uhr. Lospreis 120 Schilling. Oberndorf hofft auf zahlreiche BeteiW- gung. - Stock Heil! - Feuerwebr-Christbaumversteige- rung. Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Oberndorf gibt hiermit be- kannt, daß am Stefanitag, 26. Dezem- ber 1966 beim Neuwirt eine Christ- baumversteigerung stattfindet. Höhe- punkt der Versteigerung ist die Aus- rufung des alten Feuerwehrautos mit 3000 Schilling. Vorherige Besichtigung im Feuerwehrzeughaus möglich. An- schließend Feuerwehrkränzchen. Be- ginn 20 Uhr. Die Bevölkerung aus fern und nah ist zum Besuche freundlichst eingeladen! Hochwasserspende der Gemeinde Oberndorf Der Gemeinderat von Oberndorf unter dem Vorsitz von Bürgermeister Franz II ö c k hat in seiner Sitzung vom 24. November 1966 auf Antrag von Vizebürgermeister Hans G ol s e r einstimmig beschlossen, für die Hoch- wassergeschädigten in Osttirol 10.000 Schilling zu spenden. Dieser Betrag ist für die am schwersten geschädigten Gemeinden gewidmet. Die Ermittlung wurde in die Hände von Bezirkshaupt- mann Oberregierungsrat D o b 1 a n d e r gelegt. KIRCHBERG Förderung der Tierzucht Die Gemeinde Kirchberg fördert seit Jahren die Tierzucht durch Gewährung von Ankaufsbeihilfen - in früheren Jahren auch von Haltebeihilfen - an die Vereins- und Rayonsstierhalter, überläßt aber die Aufteilung der För- derungsmittel dem Ortsbauernrat. Diese Förderungsmittel kommen aber nur jenen Ztichtern zugute, die ihre Tiere bei ihrem Vereins- oder Rayons- stierhalter belegen lassen, nicht aber jenen Züchtern., die ihre Tiere künst- lich besamen lassen. Um die Tierzuchtförderungsmittel all e n Züchtern zugute kommen zu las- sen, wäre die Gewährung eines Gang- bzw. Kilometergeldes an die Tierärzte zweckmäßig. Anton Flecksberger Wie bereits berichtet, wurde am 2, Dezemter 1966 im Kaiser-Leopold-Saal der Alten Universität zu Innsbruck in Anwesenheit von Bundespräsident Franz J c n a s die feierliche Promotion sub auspiciis praesidentis rei publicae von cand. phil. Sebastian Posch aus Brixen im Thale vollzogen. Dr. Sebastian Posch wurde am 27. Juli 1936 in Angath als Sohn des heu- tigen Gemeindearbeiters in Brixen Se- bastian Posch d. Ae. und der Gattin, Anna geb. Wahrstättter, geboren. Bald zogen die Eltern nach Brixen, so daß er dort die Schule besuchen und wie ein Brixentaler aufwachsen konnte. Bis in die heutige Zeit blieb er seinem Heimatort Brixen treu, war dort Mit- glied der Musikkapelle und Mitglied und Dirigent des Kirchenchores. Am 3. August 1964 schloß Dr. Sebastian Posch mit der Lateinprofessorin Ger- trud Sewald, einer Beamtenstochter aus Kufstein, den Bund der Ehe. Nun ist er gefeierter Doktor, Ehegatte und Vater, denn am 31. August wurde dem jungen Paar eine Susanne geboren. Sebastian ein Borromaist (Rupertusbiatt vom 4. Dezember 1966) Sebastian Posch aus Brixen im Thale studierte am Knabenseminar Borromäum und hatte von der ersten bis zur achten Klasse ein Jahreszeug- nis mit lauter Einsern. Der talentierte junge Student stammt aus einer tüch- tigen Arbeiterfamilie, die heute noch dem Kollegium Borromäum unserer Diözese dankbar ist für die Grundle- gung seines Wissens und seines Cha- rakters. Das Kollegium aber freut sich ehrlich, daß Sebastian Posch nun schon der zweite Schüler des Privat-Gym- nasiums ist, der mit der höchsten Aus- zeichnung an der Universität ein Dok- torat erlangen konnte. Wir freuen uns aber auch deshalb, weil unser Sebasti- an Posch nicht nur ein talentierter, strebsamer Student war, sondern sich in der Gemeinschaft unserer Seminar- familie allzeit als Kapellmeister der Blasmusik. als Schauspieler unserer Se- minarbühne, als hilfsbereiter Kamerad seiner Mitschüler und als höflicher Mensch seiner ehemaligen Vorgesetzten gegenüber erwiesen hat. Wir freuen uns über seine Leistung auch deshalb, weil er in seiner Pfarrgemeinde Brixen als Universitätsstudent den Kirchen- chor geleitet hat und trotz aller Ge- lehrsamkeit nie die Verbindung mit den einfachen Menschen, aus deren Kreis er hervorgegangen ist, verloren hat. Und das ist ja selten in unserer Zeit. Wenn unser Sebastian aus der Hand des Bundespräsidenten den Doktorring sub auspiciis angesteckt bekommt, dann wissen wir im Kollegium Borromäum, daß er auch unserer Gemeinschaft ge- denkt, die, ohne viel Aufhebens zu ma- chen, immer wieder den einfachsten Kindern unserer Diözese die Wege für das Leben bereitet. Wir aber gratulie- ren ihm und wünschen ihm, daß er in Gesundheit und voller Schaffens- kraft sein Talent immer zum Wohle von Staat und Kirche einsetzen möge. Und wir hoffen, daß er seine Lehrer im Borromäum nicht vergißt." Als Gratulant stellte sich auch die- Gemeinde ie Gemeinde Brixen im Thale ein. Bei der Promotion in Innsbruck waren an- wesend Bürgermeister Andreas 5 c h e r- m e r mit dem gesamten Gemeinderat, die Bundesmusikkapelle Brixen mit Kapellmeister Franz Thum, der Ge- sangverein Brixen mit Chorregent Di- rektor Josef Hain (und in diesen Reihen auch Vater Sebastian Posch). die Eltern, die Gattin und die nahen Verwandten sowie Freunde und Be- kannte und der Gemeindesekretär. Sie wurden Zeuge der hohen akademischen Feier. Zum Festakt hatten sich zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Le- bens eingefunden. An der Spitze Lan- deshauptmann Eduard W a 11 n ö f e r mit seinen Stellvertretern Prof. Dr. Fritz Prior und Dr. Karl Kunst, der Innsbrucker Bischof Dr. Paulus R u s ch, Landtagspräsident Dr. Alois Lug g e r und Mitglieder der Landes- regierung. Nach der Begrüßung durch Seine Magnifizenz, den Rektor Universitäts- professor Dr. Erich H a y e k würdigte der Promotor Universitätsprofessor Dr. Robert Muth die Bedeutung des Er- eignisses. Dr. Posch hatte sich mit be- sonderem Fleiß dem Studium der klas- sischen Sprache gewidmet, so daß er schon vor vier Jahren wissenschaft- liche Hilfskraft und nach Ablegung der Lehramtsprüfung wissenschaftlicher As- sistent an der Universität wurde. Mit seiner Doktorarbeit „Beobachtungen zur Theokrit-Nachwirkung bei Vergil" hat der junge Wissenschaftler einen bemer- kenswerten Beitrag zur Vergilforschung geleistet. Die Ergebnisse seiner wissen- schaftlichen issen- schaltliehen Forschung waren über- raschend. Besondere Freude äußerte Promotor Prof. Dr. Muth über die Tat- sache, daß Dr. Posch die wissenschaft- liche Laufbahn nicht verlassen werde und die Habilitation anstrebe. Dr. Posch wird persönlicher Assistent bei Prof. Muth. Nach der vollzogenen Promotion steckte Bundespräsident Franz Jonas dem Piomovenden den Ehrenring an.
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