Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 KitzbüheierAnzeiger Samstag, 1.7. Dezember 1966 Jahrzehnte als Kirchenchorleiter sowie als Gemeinderat. Nach ihm leitete die Stadtmusik kurze Zeit Carl Planer, welcher dann am 1. April 1937 den Di- rigentenstab Vater Kraus übergab. lVflt Musikdirektor Andreas Kraus, vor seinem Dienstantritt in Kitzbühel, Ka- pellmeister der Speckbachermusi.k in Hall, trat eine neue Persönlichkeit in Erscheinung. Als Militärmusiker brach- te er neuen Schwung in die Reihen der Stadtmusik. Er liebte besonders die österreichische Militärmusik und schuf selbst ein Potpourri. Er führte und di- rigierte die Stadtmusik bis 1960 und übergab sie in diesem Jahr seinem Schüler Sepp Gasteiger. Wie seiner- zeit Rothbacher besitzt Gasteiger ein natürliches Talent und die echte Liebe zur Musik Das Selbsterlernte genüg- te ihm bald nicht mehr und so zog er in das Mozarteum nach Salzburg und später ins Konservatorium der Stadt Innsbruck, wo er 1960 als erster aus den Reihen der Stadtmusik die Reifeprüfung mit Erfolg ablegte. Schon vorher bildete er Jungmusiker aus und seine musikpädagogischen Fähigkeiten hatten zur Folge, daß ihn der Gemein- derat auf Vorschlag von Vizebürger- meister Sieberer mit der Leitung der Musikschule beauftragte. Daß er, sozu- sagen nebenbei, seinen Bergbauernhof mustergültig betreibt, ist ebenfalls stau- nenswert. Ihm ist es gelungen, die Stadtmusik auf 51 aktive Musiker zu bringen. Die Stadtmusik wurde zu ei- nem Team, in welchem jeder das Beste gibt und ich glaube mit Recht sagen zu können, daß sie leistungsmäßig eine Höhe erreichen konnte, die kaum mehr zu überbieten sein wird. Alle Mitglie- der der Stadtmusik üben einen Beruf aus und müssen nach der täglichen Arbeit zur Probe; und zum heutigen Cäcilienkonzert waren täglich Proben angesetzt. Dieser Umstand ringt einem Hochachtung ab. Vor diesem Idealismus und dieser Opferbereitschaft muß sich jeder beugen. Daher haben aber alle Freude an der Stadtmusik. Wie beliebt unsere Stadtmusik, ist. geht schon aus den zahlreichen Besu- chen bei den sommerlichen Platzkon- zerten hervor, bei jeder Ausrückung, beim Maiblasen und heute beim Cä- cilienkonzert. Das schöne ist weiters, daß unsere Leute spielen, es sind alle Kitzbüheler Menschen und es ist jedem einzelnen zu danken, denn die Stadt- musik ist immer bereit, wenn die Stadt- gemeinde ruft. Dafür sage ich auch heute wieder als Bürgermeister meinen Dank. Zur Gründung der städtischen Mu- sikschule kam es durch jahrelanges Drängen von Vizebürgermeister Siebe- rer. Die Musikschule ist für die Stadt- musik von großer Bedeutung und wir brauchen uns um den Musikernach- wuchs nicht mehr sorgen. Einheimische Lehrkräfte wie Andrä Feiler und Josef Berger, mit der Reifeprüfung ausgestat- tet, konnten dabei an. den Ort gebun- den werden, die andernfalls zur Mili- tärmusik oder sonstwohin abgewan- dert wären. Gasteiger hat als Dirigent der Stadtmusik und als Leiter der Mu- sikschule hohe Qualitäten aufzuweisen. Diese werden noch durch seine Korn- positionen und Arrangements verstärkt. Der Gemeinderat der Stadt Kitzbühel steht treu zur Stadtmusik. Als Jubi- läumsgeschenk erfolgt in den kommen- den Wochen der Ausbau der Probeloka- le in der Volksschule und hiebei haben sich die beiden heimischen Geldinstitute. die Raiffeisen - Bezirkskasse Kitzbühel und die Sparkasse der Stadt Kitzbü- hel unterstützend zur Seite gestellt. Die Lokale sollen so ausgebaut werden, daß die Musikkameraden eine Freude daran haben. Mein ‚Geburtstagswunsch' wäre es, daß die Stadtmusik so blei- ben möge wie heute, daß alle von oben bis unten zusammenstehen, Obmann und Kapellmeister die Treue halten, zur Freude Kitzbühels." Ehrentafel der Stadtmusik Kitzbühel im JublI&umsjahr 1966 Beim Cäcilienkonzert der Stadtmusik in der Tenne Guido Reisch am Sams- tag, 10. Dezember 1966 wurden folgende Musikkameraden mit einer „Ehren- tafel" in Form eines Holzschnitzwerks (eine Grödner Arbeit), das mit einer Metalltafel mit Inschrift versehen ist. ausgezeichnet. Die Uebergabe der schönen Tafeln erfolgte durch Bürgermeister Hermann Reisch. Ehrenmitglieder: Peter S i e b e r e r. Dr. Ekkehard K of 1 e r, Max Ober - 1 i ber- Ii n d b e r. Ausgeschiedene Mitglieder: Leopold Gasser, Georg Filzer. Aktive Mitglieder Toni Salier 47 Jahre Paul H o c hill z e 1 45 Jahre Sepp Sailer 45 Jahre Carl Planer 45 Jahre Christian Achhorner 45 Jahre (davon einige Jahre in Osttirol) Fritz Schweinester 40 Jahre Seppei Ob e r m o s er 40 Jahre Hans Hauser 38 Jahre Sepp Gasteiger 30 Jahre Hans Gasteiger 29 Jahre Lois Mühlbacher 22 Jahre Fritz Binder 19 Jahre Stefan H o f er 19 Jahre Gottfried Planer 19 Jahre Sepp Brunner 17 Jahre Willi Gasteiger 17 Jahre LoisSchweinester 16 Jahre Wasti Hirzinger 16 Jahre Franz Foidl 16 Jahre Dr. HansjSchweinester 13 Jahre Andrä Feiler 11 Jahre Hans Raß 11 Jahre Heiner Koch 10 Jahre Peter Koch 10 Jahre Walter M a der 10 Jahre Sepp Berger 10 Jahre Dank des Obmannes Nach der Uebergabe der kunstvoll ausgeführten Ehrentafeln sprach Ob- mann Paul H o c h f ii z e r Worte des Dankes. Er dankte dabei allen, die da- zu beigetragen hatten, den heutigen Abend zu gestalten. Insbesondere Bür- germeister Hermann Reisch für seine großartige Festrede sowie für sein Ver- ständnis, das er als Bürgermeister den Belangen der Stadtmusik entgegen- bringt. Weiters dankte der Obmann dem Gemeinderat der Stadt Kitzbühel für die Unterstützung bei der Neu- gestaltung des Probelokals sowie der Sparkasse der Stadt Kitzbühel und der Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel. Dem Haus Guido Reisch für die Bereitstel- lung der „Tenne", nicht nur für heute. sondern auch für die früheren Cäcilien- konzerte. dein Kapellmeister Sepp Ga- steiger a- steiger für die Komposition und Wid- mung des „Jubiläumsmarsches" aus An- laß des hundertjährigen Bestehens der Stadtmusik. Hochfilzer dankte auch allen Frauen und Müttern der Musikkameraden, die so viel Verständnis aufbringen und sich auch bei 130 Ausrückungen im Jahr nicht beklagen. Zum Schluß richtete er seinen Dank an die zahlreichen Gä- ste beim heutigen Festabend. Die Gastredner Zwei besondere Musikfreunde wurden noch auf das Podium gebeten. Als er- ster der Obmann des Fremdenverkehrs- verbandes Schladming Johann K a a - s e r e r. Dieser überbrachte die Grüße und die Einladung von Bürgermeister Direktor Harald Schaurich im nächsten Jahr nach Schladming zu kommen und zu konzertieren. Seit zehn Jahren. schon versäumt Kaaserer kein Cäci- lienkonzert der Stadtmusik Kitzbühel. Allen Kitzbüheiern rief er zu, stolz auf die musikalischen Leistungen der Stadt- musik zu sein. Kapellmeister Franz We s s i a k d. J. von Steinach bedankte sich für die Ein- ladung und bestätigte sich als glück- licher Zeuge über die musikalischen Leistungen der Stadtmusik. Er gratu- lierte dem Kapellmeister und dem Ob- mann und überbrachte die Grüße der Musikkapelle Steinach, welche sich noch. wie alle Steinacher, gerne an das Konzert in Steinach. wie aber auch an die Mitwirkung beim heurigen Jahr- markt erinnert. Als er selbst heuer belm Jahrrnarktkonzert von einem be- tagten Khzbüheler angesprochen wur- cie:.,Bist du fit an Griesbäckfranzei sei Bua?", freut er sich sehr, daß man sich seines Vaters, der beim heutigen „Schmidtbäck" im Gries seine Bäckerei
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >