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Samstag, 24. Dezember 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Herzraum der KitzböhelerAlpen bedeutend erweitert Zusammenschluß der Skilifte Kirchbergs und Jochbergs mit der Kitzbüheler Bergbahn AG zu einem Generalabonnement In der Geschichte der wintersport- lichen Weiterentwicklung Kitzbühels bzw. des Kitzbüheler Skigebietes, das auf Grund des idealen geographischen Aufbaues und der guten Schneelage weltbekannt ist, muß das Jahr 1966 ge- nauso wie die Geburtsstunde Kitzbü- hels als Wintersportort - mit dem Eintreffen des ersten Paar Skier aus Norwegen 1892 - und der Eröffnung des Kitzbüheler Skizirkus im Jahr 1949, besonders erwähnt werden. Kitzbühel, das alte Knappenstädtchen in seiner stilistischen Einheit unerreich- bar, am Schnittpunkt der Verkehrs- linien Paris—Wien und Hamberg—Rom galegen, ist seit Anbeginn des Skisports initiativ gewesen und geblieben, was zwei Daten - nämlich die größte Ski- schule Oesterreichs mit zirka 250 Leh- rern und Führern und die Entwicklung des Habnenkammrennens zum einzi- gen FIS-A 1-Rennen Österreichs - be- weisen und in der Bewerbung für die alpinen Weltmeisterschaften 1970 gip- felt. Diese Initiativen strahlten von Kitzbühel aus und fielen auf frucht- baren Boden, denn die Kitzbüheler Al- pen sind heute ein wintersportlicher Begriff sowohl für Europa als auch für Uebersee. Die Entwicklung des alpinen Skilaufs vom Luxussport zum Massenvolks- und Gesundheitssport führte im Raum Kitz- bühel immer mehr zu einem Drang nach Ausdehnung. Dazu trugen auch d:e steigende Frequenz der Besuche und die Verbesserung des Leistungs- vermögens der Skiläufer bei. Ein guter Fahrer wünscht Abwechslung und vie- le Möglichkeiten, er wünscht best- präparierte Pisten und unberührte Pul- verschnee- und Firnhänge, all dem muß Rechnung getragen werden. Die Bergbahn AG Kitzbühel erkannte die- sen Trend und bemühte sich, ihre Pläne mit den kommenden Erfordernissen abzustimmen. Dies führte vorerst zu einer transporttechnischen Sanierung des eigentlichen Raumes Kitzbühel mit den tragenden Dominanten Hahnen- kamm, Horn und Bichlaim. Dann dehnte man sich nach Süden aus und öffnete das Gebiet um Jochberg. Im Spätherbst dieses Jahres kam die Fu- sion Kitzbühel Bergbahn AG und Kirch- berger Skilifte zustande, was nicht we- nger heißt, als daß drei bisher unab- hä.ngig voneinander operierende, aber stark tangierende Skiräume zu einem einzigen Großraum zusammenrücken und damit dem Skigast ein Gebiet an- geboten wird, das vom Gaisberg über den Pengelstein, Tristkogel, Wildsee- lcder, Stuckkogel zum Kitzbüheler Horn reicht. In Kitzbühel selbst hat man das P2o blem der Wartezeit energisch an- gegriffen und diese mit dem Bau der beiden Doppelsessellifte Streifalm 1 und II mit einer Stundenkapazität von je- weils 720 Personen auf ein Minimum reduzieren bzw. abbauen können. Für die Wedler steht am Horn seit eini- gen Wochen bereits der neue Dreiecks- lift mit einer stündlichen Förderkapa- zität von 800 Personen zur Verfügung. Aber nicht nur vier Seilbahnen und 24 Lifte stehen dem Skigast, in einem Abonnement zusammengefaßt, zur Ver- fügung, sondern durch die Ausweitung des Skigebietes vermehrten sich auch die vielen Kilometer von Tiefschnee- und Firnabfahrten beträchtlich. Hand in Hand mit dem Ausbau der Beförderungsmittel, die durch den Zu- sammenschluß ein Format von euro- päischer Größenordnung angenommen haben, wird selbstverständlich auch das bisher in Kitzbühel bereits mustergül- tig aufgezogene Bergrettungswesen auf das Dreieck Kitzbühel-Kirchberg-Joch- berg ausgedehnt bzw. zentral geleitet. Im Zusammenhang mit der Sicherheit des Skifahrers steht aber auch vor- nehmlich der Pistenausbau und die Pistenbetreuung. Diesem Komplex wur- de in den letzten Jahren bereits große Aufmerksamkeit gewidmet. Nicht we- niger als 35.000 Quadratmeter Gelände wurden korrigiert oder eingeebnet, 12 Das volkstümliche Adventsingen, wie es sich in den letzten Jahren in ver- schiedenen Tiroler Landgemeinden ein- gebürgert hat, ist heute vom Tiroler Kulturleben nicht mehr wegzudenken. So war es hoch an der Zeit, auch in der Landeshauptstadt ein Adventsin- gen, getragen von Volkslied und Volks- musik, zu veranstalten. Die Anregung hiezu gaben die Kulturämter des Lan- des und der Stadt. Die Gesamtleitung wurde dem bekannten Volksliedforscher und -pfleger Dr. Norbert Wa 11 n e r übertragen und lag somit in besten Händen. Dr. Wailner hatte freilich eine schwierige Aufgabe zu lösen: Das Inns- brucker Adventsingen sollte kein Ab- klatsch des bereits weitum bekannten Salzburger Adventsingens werden, an- dererseits mußte die Aufführung als Ver- anstaltung des Landes hohes Niveau auf- weisen. Dr. Wallner wurde der ihm ge- stellten Aufgabe vollkommen gerecht. Das erste Innsbrucker Adventsingen am Freitag, 9. Dezember im Norberti- saal des Stifts Wilten war ein voller Erfolg. Die Vortragsfolge war von dem Grundgedanken „Tirol - ein Krippen- land" geleitet. Der verbindende Text. Kilometer neue Skiwege angelegt und 13.000 Quadratmeter Wald im Raum Kitzbühel geschlägert und gerodet. In diesem Zusammenhang wurden auch die Markierungen auf den Haupt- strecken auf den internationalen Stan- dard gebracht. Der Pistendienst wurde bedeutend verstärkt. Bei der Bean- spruchung der Standardabfahrten aber müßte händischer Einsatz allein unzu- reichend bleiben. Daher setzte man be- reits voriges Jahr zwei Pistenpräpara- rationsmaschinen ein und erhöhte diese für den Winter 1966-67 um zwei wei- tere, so daß nun sowohl der Hahnen- kamm als auch das Horn und die Bichl- alm, eine mechanische Pistenherrich- tung aufweisen. All diese Anstrengungen wären nicht möglich, wenn nicht großräumiges und großzügiges Denken bei allen verant- wortlichen Institutionen Kitzbühels zur Selbstverständlichkeit geworden wäre. In dieses weitsichtige Planen gehört auch die Kandidatur Kitzbühels für die Austragung der alpinen Weltmeister- schaften 1970. Allein 13.000 Betten ste- hen im Großraum Kitzbühel - Kirch- berg - Jochberg itzbühel - Kirch- berg - Jochberg dafür zur Verfügung, während im Umkreis von 15 Kilome- tern noch weitere 35.000 Betten bereit- stehen und zwar in allen gewünschten Kategorien vorn Luxushotel bis zum Privatquartier. All diese Anstrengungen gelten der Weiterentwicklung des Wintersportbe- triebes zum Wohl des Tiroler und österreichischen Fremdenverkehrs. verfaßt von Dr. Wailner selbst, war eine Art „Krippelehoangart" zwischen Großvater und Enkel und stellte die Krippe in echt tirolerischer Art in den Mittelpunkt des Adventsingens. Von da aus war es nicht schwer, die gewissen- haft ausgewählten altüberlieferten Lie- der von der Verkündigung Mariä bis zur Anbetung des Christkindes durch die Hirten wohlausgewogen einzuset- zen. Für die gewissenhafte Vorberei- tung gab der flüssige pausenlose Ab- lauf des Abends Zeugnis; dies darf deshalb erwähnt werden, weil wegen der weiten Entfernung der mitwirken- den Gruppen eine Generalprobe nicht möglich war. So war Dr. Waliner auch aus diesem Grund gezwungen, nur er- probt gute Gruppen zur Mitwirkung heranzuziehen. Es waren dies die Wil- tener Sängerknaben, der Amraser. Chor. der Innsbrucker Bläserkreis. die Ja- gerhäusl-Dirndln (Brixlegg), die Alp- bacher Sänger und Musikanten, die Stubenmusik Manfred Schuler (Inns- bruck) und der Sprecher Felix Wolf (Axarns) mit seinem Neffen. Alle vor- hin genannten Gruppen erschienen in der heimatlichen Tracht und boten be- Kitzbüheler Anklöpfler im Mittelpunkt des Innsbrucker Adventsingens
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