Kitzbüheler Anzeiger

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Vollautomatische Schaltanlage der Spezialfirma H. R. Heinike Ges. m. b. H. Köln-Sülz, geliefert von der Firma „ae rotherm", Huber & Mariacher. St. Jo- hann. - Diese Anlage regelt den Ölbrenner, die Verbrauchsluftzufuhr, die Temperatur und • Rauchgasgeschwindig keit. den Unterdruck, das Saugzug- gebläse und die Rauchkanalabsperrung. Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Februar 1966 Anlage benötigen. Es wurde daher vom Gemeinderat der Marktgemeinde St. Johann der Bau dieser Anlage einstim- mig beschlossen. Der Bau wurde am 15. März 193 be- gonnen. Die Gemeinde Fieberbrunn als Nachbargemeinde hat sich sofort ent- schlossen. mitzumachen. Bei den näch- sten Bürgermeisterkonferenzen wurde über diese Anlage gesprochen und schließlich bekundeten die Bürgcrmei- ster des Bezirks Kitzbühel ihr Interesse, sich ebenfalls an dieser Anlage zu be- teiligen. Schließlich kam es zur Bil- dung der Verwaltungsgemeinsch aft. welcher die Gemeinden des Bezirks Kitzbühel beitraten. Nun ist es notwendig geworden, die Planung umzustellen, das Projekt zu vergrößern, um der Anlieferung des gesamten Bezirks gerecht zu werden. In der späteren Folge haben sich Gemein- den des Bezirks Kufstein ebenso mit lebhaftem Interesse für die Benützung der Anlage ausgesprochen und es wur- den dann mit zwölf Gemeinden des Bezirks Kufstein privatrechtliche \Ter- träge über die Benützung der Anlage abgeschlossen. Wiederum wurde es not- wendig, der gesteigerten Anlieferung Vorsorge zu treffen, damit war zwn.gs- läufig wieder eine Umplanung und Vergrößerung der Räumlichkeiten, ins- besondere eine Vergrößerung des Kühl- raumes und die Erstellung eines zwei- ten Verbrennungskessels notwendig. Der Kostenvoranschlag belief sich vorerst auf 1,2 Millionen Schilling. Als aber die Anlage für den ganzen Bezirk zu errichten war, auf 1,65 Millionen Schilling. Während der Bauzeit waren immer wieder Erweiterungen notwen- dig. Die endgültige Abrechnung liegt nicht vor, weil einige Firmen noch nicht endgültig abgerechnet haben. Je- denfalls steht fest, daß nunmehr die Anlage 1,9 Millionen Schilling kosten wird; also eine Kostenüberschreitung von zirka 15-20 o. Seit einiger Zeit wird ein Probe- betrieb durchgeführt und 18.000 kg Ab- fälle verbrannt. Der Probebetrieb ergab ein einwandfreies Funktionieren der Anlage und ich darf diesen erfreuli- chen Umstand zum Anlaß nehmen, al- len am Bau beteiligten Arbeitern, An- gestellten und Firmen den herzlichen Dank der Verwaltungsgemeinschaft aus- sprechen. Mein besonderer Dank gilt Herrn Ing. J a b 1 n g e r aus Innsbruck, welcher mir und dem Ausschuß immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Ebenso darf ich besonders Herrn Gemeinderat H u b e r der Firma Aerotherrn lobens- wert nennen. Herr Huber hat sich nicht nur als Lieferant der Anlage Verdienste erworben, sondern hauptsächlich des- halb, weil er durch persönlichen Ein- satz immer wieder die Fertigstellung der Anlage beschleunigte und auch sei- ne Erfahrung zur Verfügung stellte. Die Firma Heinicke als erfahrener Kenner hat uns wertvolle Unterstüt- zung angedeihen lassen. Ich freue mich, daß die Anlage der Benützung übergeben werden kann und bitte alle Metzgereibetriebe um 'Ver- ständnis dafür. wenn anfangs einige or- ganisatorische Schwierigkeiten in der Anlieferung herrschen. Wir hoffen. daß diese rasch beseitigt werden können und daß auch die Metzgereibetriebe Ver- ständnis für die Sorgen der Gemeinde haben und wirklich alle Tierkadaver. Konfiskate und Fleischabfälle der Ver- brennung zuführen. Ich darf mit Recht annehmen, daß mit der Inbetriebnahme dieser Anlage für den Bezirk Kitzbühel und den an- geschlossenen Gemeinden des Bezirks Kufstein ein großer Schritt vorwärts getan wurde und daß sich diese Anlage als erforderlich auszeichnen wird. Die Vielzahl der anwesenden Gäste und Fachleute bezeugt mir das rege Interesse an der Anlage und ich darf deshalb bitten, die Anlage zu besichti- gen und ich bitte hier Herrn Ing. Ja- hinger, Herrn Gemeinderat Huber so- wie die Herren der Firma Heinicke, sich beim Rundgang als Führer zur Verfügung zu stellen. Nach Besichtigung und Erklärung der Anlage ist im Gasthof „Gratt" eine Zusammenkunft aller Gäste vorgesehen und es soll dort über die Anlage selbst, über schwebende Probleme, insbeson- dere das Problem der Anlieferung, ge- sprochen und es sollen entsprechende Beschlüsse gefaßt werden. Darf ich nun, hochwürdiger Herr De- kan, um die Weihe der Anlage bitten. Über den technischen Teil der Anlage sprach der Wegbereiter und geistige Polier der Anlage Gemeinderat Isidor Huber. Huber sprach vorerst den Technikern der Firma II e i n i c k e sowie dem Pro- jektanten Ing. J a b i n g er, Innsbruck. den Dank für die erbrachten Leistun- gen aus. Insbesondere erwähnte er lo- bend die heimischen Handwerksmeister Hans Po i g e r, Elektromeister Ing. Wil- helm M ü 11 e r, Installationsmeister Ing. Luis V i g 1 sowie alle anderen am Bau beteiligten Firmen und Arbeiter, die in bester Zusammenarbeit eine saubere Leistung vollbracht hatten. Für die Er- stellung der Aasverbrennungsanlage in St. Johann gab es kein Vorbild. Daß trotzdem alle Arbeiten gut ausgefallen sind, beweist das hohe Leistungsniveau der heimischen Betriebe. Die Errichtung einer ersten Anlage im Land heißt Pionierarbeit verrichten. Durch den bereits mit Erfolg durch- geführten Probebetrieb ist erwiesen, daß die Anlage bestens entspricht. Es gibt keine Staubplage und keine Ge- ruchsplage. Durch die Inbetriebnahme b e i d e r Öfen ist die Anlage auch zu Stolizeilen in der Lage, ihre Aufgabe restlos zu erfüllen. Der Probebetrieb hat weiters gezeigt, daß die vorberech- nete Leistung von 400 kg/pro Stunde weit überboten werden konnte. Die Höchstleistung liegt schon bei 700 Kilo- gramm. Der Mittelpunkt der Anlage ist der .Komburant" nach dem System Volck- mann-Ludwig. Er entspricht dein Ge- setz zur Reinhaltung der Luft und der Ortshygiene. Auch die Hochbauplaflung durch Marktbaumeister Ing. Franz P 1 e t z e r ist vorbildlich. Durch den eingebauten Saugzug konnte auch auf einen Schlot verzichtet werden. Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia erwähnte mit Stolz,
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