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Betriebsleiter Hans E g g e r, der seit dem Spatenstich dabei war und alle technischen Feinheiten des neuen Betriebes kennt, wurde vom Konstruk- teur der Anlage Dipl.-Ing. Bayr der Firma Heinicke eingeschult. - Im Bild: der Beschickungsraum. Egger beim Einfüllen der Konfiskate in den Ofen. - Einfülivorrichtung Eigenkonstruktion von Meister Hans Poiger sen. und jun. Verbrennungs-Heizraum, vollautomatische Rauchgasverwertungsaniage. Die Rauchgase erhitzen das Boilerwasser der Mülltonnenwäscherei.; aber auch die Zentralheizung. Installiert durch die Fa. Ing. Luis Vigl, die regeltechnischen Ge- rde durch Ing. Wilhelm Muller. Vier Photos Richard Jochler, St Johann 1 T Samstag, 12. Februar 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 daß das Beispiel, das der Bezirk Kitz- bühel, insbesondere aber die Markt- gemeinde St. Johann mit der Errich- tung dieser Anlage gegeben habe, im ganzen Land Beachtung finden müsse. Die Aasverbrennungsanlage in St. Jo- hann wird nun von anderen Gemeinden und Städten besichtigt werden und wird Nachahmer finden. Bürgermeister Oberleitner und den Gemeinderat von St. Johann beglückwünschte der Bezirkshauptmann zu ihrer Tat und sprach ihnen im Namen des Bezirks den Dank aus. Nach Einweihung wurde die Anlage zur allgemeinen Besichtigung frei- gegeben. Anschließend fand im Gasthof „Gratt" eine Diskussion über noch schwebende Fragen statt. Oberbaurat Dipl.-Ing. B e y e r vorn Amt der Tiroler Landesregierung als Organ der Wasseraufsichtsbehörde sprach den bedeutungsvollen Satz: „Heute wurden die Akten über die Aasmißstände geschlossen; eine neue Aera beginnt und die Abfälle können niemanden mehr schaden. Es ist nun Pflicht der Betriebe, von der Anlage Gebrauch zu machen. Bürgermeister Franz K r ö 11, Mayr- hofen, beglückwünschte seinerseits den Bezirk Kitzhbühel, welcher mit der Anlage in St. Johann eine große Sorge losgeworden ist. St. Johann hat eine Pioniertat vollbracht, welche im Lande viele Nachahmungen finden wird. Er wünschte der Gemeinde St. Johann, die er als „Zierde im Kranz der Tiroler Gemeinden" bezeichnete, auch für die Zukunft alles Gute. Der Bezirksinnungsmeister des F1eis.h- hauerhandwerks T a 1 er, Kufstein, äu- ßerte seine Bedenken über das Problem der Anlieferung der Metzgereiabfälle. Er erwähnte auch, daß Gemeinden. welche sich nicht vertraglich zur Ab- lieferung verpflichten, auch keine Ko- sten zu bestreiten haben. Die Lasten sind also ungerecht verteilt. Bürger- meister 0 b e r 1 e i t n e r entgegnete darauf, daß in St. Johann die Vergra- bungskosten etwa 150.000 Schilling aus- machten. Die anteiligen Kosten bei Be- nützung der Verbrennungsanlaga kom- men niedriger zu stehen. Von einer un- gleichen Lastenverteilung kann also nicht gesprochen werden. Der Bez.-Innungsmeister Hans N o t h- eg g e r, St. Johann, wies darauf hin, daß von den Gemeinden des Bezirks Kitzbühel nur die Stadt Kitzbühel und die Gemeinde Brixen von den Fleisch- hauereibetrieben die volle Rückerstat- tung des geleisteten „verlorenen Bau- kostenzuschusses" gefordert haben. Er erblicke in dieser Beziehung eine un- gleiche Verteilung der Lasten. Bürger- meister Reisch berichtigte diese Fest- stellung mit dem Hinweis, daß der Baukostenzuschuß zu 60 o auf die Fleischhauereibetriebe abgewälzt wur- de. Diese Maßnahme wurde vom Ge- meinderat beschlossen. Der Marktgemeinde St. Johann stell- te Reisch ein gutes Zeugnis aus, daß sie für die Allgemeinheit ein Werk ge- schaffen habe, das sich segensreich aus- wirken wird. Bürgermeister Oberleit- ner sprach er auch im Nämen der Stadtgemeinde Kitzbühel den Dank aus. Bürgermeister Wa h r s t ä t t e r, Kuf- stein, meinte zu den Ausführungen sei- nes Kitzbüheler Kollegen, daß ihm die- se Maßnahme gut gefalle. Die Anlage in St. Johann bringt eine Umwälzung der Aasbeseitigung. Bisher konnten in extremen Fällen sogar Strafmandate die Verschmutzung des Inns nicht V( r- meiden. Diese Art der Beseitigung von Aas sollte sogar einschließlich der Stra- fen billiger gekommen sein als die ge- setzliche Vergrabungsmethode. Nun die Anlage in St. Johann endlich errich- tet ist - und St. Johann kann stolz sein soll sie auch benützt werden. Eine Kostensenkung könnten die Metz- ger selbst erreichen, wenn sie die An- lage fleißig benützen. Bürgermeister Oberleitner machte den Innungsmeistern das Zugeständnis der Bucheinsicht in die Gebahrung der
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