Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Februaz 1966 Verwaltungsgemeinschaft. Auch zur Teilnahme an den Sitzungen sollen sie eingeladen werden. Kalkulationen aus der Probezeit haben ergeben, daß die ursprünglich festgesetzte Verbrennungs- gebühr des Inhaltes einer Mülltonne (90 kg) von 25 Schilling sich bei guter Frequenz auf 15-16 Schilling senken lasse. Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Julius R i c c a b o n a, Kufstein, sprach der Marktgemeinde St. Johann Dank und Anerkennung aus. Als Verwaltungschef sei er glücklich, daß endlich ein g e- setzlicher Zustand erreicht wur- de. Keine Nachsicht wird mehr gegen- über Betrieben geübt, welche weiterhin mit dem 1 n n liebäugeln wollen. Gemeindevorstandsmitglied Sebastian P e r t e r er wies auf das Beispiel der Verwertungsanlage in Regau 0. ö., hin. Dort wird den Fieischhauereibetrieben die Mülltonne gratis abgeholt und gra- tis verbrannt. Nur eine Miete für die Tonne wäre zu bezahlen. Amtstierarzt Dr. M u c h wies in die- sem Zusammenhang darauf hin, daß die kostenlose Abfuhr und Verbrennung Dem Gendarmerieposten Kirchberg gelang es nun, mit Unterstützung der tierfreundlichen Bevölkerung, einen schon länger-zurückliegenden brutalen Hundeabschuß aufzuklären. Am 4. Dezember 1965 nach Dienst- schluß vermißte der Bundesbahnange- stellte Josef Lapper seinen Hund, wel- cher ein bekannt folgsames Tier war. Er fand nach längerem Suchen den blutüberströmten Hund mit Schrot- munition erschossen direkt neben dem Wohnhaus Dorfwies. Nach den Blut- spuren zu schließen, hat sich das ver- wundete Tier im Umkreis von fünf Metern im Schnee herumgeschleppt, ehe es elend verendete. Nach Beratung mit dem Tierschutzverein erstattete Jo- sef Lapper die Anzeige beim Gendar- merieposten Kirchberg. Nach einiger Zeit verriet sich der Hilfsarbeiter An- dreas Fuchs aus Kirchberg im Wirts- haus, als er mit großer Genugtuung seine Tat erzählte. Auch seine Tochter erzählte offenbar stolz in der Schule von der Tat ihres Vaters. Nun schalteten sich die Beamten des Gendarmeriepostenkommandos Kirch- berg ein. Andreas Fuchs erkannte jetzt, daß die Tat, mit der er eben noch am Wirtshaustisch angegeben hatte, ein ernstes Nachspiel nach sich zog. In die Enge getrieben, versuchte er zu spät, mit dem geschädigten Hundebesitzer Josef Lapper zu einem Ausgleich zu kommen, Andreas Fuchs ist Jagd- berechtigter und gibt selbst zu, daß er den Hund am 4. Dezember 1965 um 18 Uhr, also bei völliger Dunkelheit, in Regau nur eine scheinbare sei. In Regau verpflichteten sich die Ge- meinden zur Leistung von Beiträgen, welche ebenfalls wieder auf die F1eis.h- hauereibetriebe abgewälzt werden. Reg- au ist mit St. Johann auch nicht zu vergleichen. Die Aasverwertung in Reg- au entwickelt Rauch und Gestank, die in St. Johann nicht. Regau übernimmt nur verwertbare Abfälle, St. Johann verbrennt auch den Mist. Bürgermeister Andreas 5 c h e r m e r, Brixen, sprach über die Wichtigkeit ei- ner organisierten Zufuhr der Abfälle nach St. Johann, da es auch Betriebe gibt, die über keine eigenen Fahrzeuge verfügen. Der Kufsteiner Amtstierarzt Veterinärrat Dr. P i t s c h pflichtete Schermer bei. Bürgermeister Oberleitner gab dar- aufhin bekannt, daß die Verwaltungs- gemeinschaft den Standpunkt vertrete, die Zufuhr vorläufig den Metzgern zu überlassen. Sollte jedoch die Einstel- lung eines Sammelwagens erwünscht bzw. erforderlich sein, dann wird dies auch geschehen. Man denkt auch an die Verpflichtung eines gewerblichen Auto- unternehmers. erschossen hat. Weiters gibt er zu, daß er dem Hund pfiff, worauf dieser ste- henblieb. Trotzdem schoß er mitten im verbauten Wohngebiet den Hund kalt- blütig zusammen. Vom Gendarmeri- posten Kirchberg wurde Fuchs ?owohl der Bezirkshauptmannschaft wie dem Bezirksgericht Kitzbühel angezeigt. Gleichzeitig leistete sich Andreas Fuchs ein zweites Jagdstück. In einem Heustadel in Kirchberg seilte er ein Treteisen für Marder und Wiesel auf. Dieses Eisen hatte er aber nicht rich- tig verwahrt und kümmerte sich nicht mehr um diese Falle, wie es seine waidmännische Pflicht gewesen wäre. So geschah es, daß sich ein Fuchs in dem Eisen verfing und mit dem Ei- sen im Lauf klagend in Kirchberg her- umstrich, bis ihn ein anderer Jäger endlich davon erlöste. Die Bewohner, die das arme Tier sahen, empörten sich über diese Rohheit und erstatte- ten beim Gendarmerieposten in Kirch- berg Anzeige. Auch dieser Täterschaft konnten die Gendarmeriebeamten An- dreas Fuchs überführen. Den braven Beamten des Gendarme- riepostens Kirchberg, welche sich so vorbildlich um die hilflose Kreatur be- mühen, gestattet sich der Tierschutz- verein Kitzbühel seinen herzlichsten Dank öffentlich auszusprechen. Jeder Staatsbürger wird mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen, daß der Rechtsstaat kein leerer Begriff ist. Das Faustrecht, das sich einige unter uns mit der Schußwaffe anmaßen, ist eben kein Recht. Dr. 0. G. Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt...??? (Eine „lyrische" Episode vom Bäuerinnentag in Kitzbühel von einem Augenzeugen) In der Tenne tut man rar, auch wenn 's auf der Bäuerinnentagung war. Begeistert sind alle und sehr zufrieden mit dem schönen Mahl, das ihnen be- schieden. Doch es gibt auch solche Leut', die noch was Separates freut! So schafft man der Runde ein Schnapsl an, das man zum Schluß bleibt schuldig dann! Angeblich kennt man den Ober nicht mehr, welcher die Schnapsl brachte daher und macht sich stillschweigend davon in die Zelle zu dem Telephon. Dieselbe jedoch erweist sich als Falle. denn man benötigt die Kräfte alle, um aus derselben zu entweichen, da hilft kein Schreien, kein Stollen und angstvolles Keuchen. Bis endlich Hilfe ist zur Stelle und öffnet von außen die Tür der Zelle. Nach dieser und der Schnaps-Geschich- ten muß man ins Planerstüberl flüchten; dort schaut keine Rarität mehr heraus, die letzten fünf Groschen macht's Trinkgeld aus! An der Geschichte vor allem ist son- derbar, daß dieser Gast eine Wirtin war, deren Prinzip stets ist, daß jeder bleche und nicht durchbrenne mit der Zeche! Jetzt stellt sie sich wahrscheinlich als Ausrede vor: das zahlt der Raiffeisenkasse-Direitor!!! 0. B. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 13. Februar 1966 Kitzbühel: Dr. Osw. Benisehek, Tel. 24141 Kirchberg-Brixen: Dr. Willi Müller, Tel. (053D7) 223 Hopfgarten -Westeiorf: Dr. A. Staff- ner, Hopfgarten, Tel. 237 St.Johann Fieberbrunn Waidring Kirch- dorf: Dr. Neururer, Fieberbrunr, Tel. (05354) 214 Apothekenbereitschaftsdienst Kitzbühel: von Montag bis einschließlich Sonntag: Edeiweißapotheke, Tel. 2207. Besucht das Kitzbüheler Heimatmuseum Neben der Alfons-Walde-Galerie und dem Franz-Reisch-Gedächtniszimmer se- hen Sie eine große Anzahl von Kunst- gegenständen der alten und neuen Zeit, Werke Kitzbüheler Künstler, Erinnerungs- stücke prominenter Personen und hoch- interessante Gegenstände des „alten Man- nes" aus der prähistorischen Zeit des Bergbaues. Kirchberger Jäger schoß mutwillig einen Hund nieder
< Page 14 | Page 16 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen