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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Februar 1966 Eingesendet: Am 2. Februar 1966 wurde über Einladung der Bezirks- hauptmannschaft Kitzbühel als Ver- kehrsbehörde unter Vorsitz des Ver- kehrsreferenten Franz Münster eine Verkehrsbesprechung im Rahmen ei- nes „Verkehrsforums" durch- geführt. An der Sitzung haben als Ver- treter der Stadtgemeinde Stadtbaumei- ster Ing. W. B e r n h o f e r, Landes- bauoberrevident Ing. F i s c h e r der Bundesstraßenverwaltung, Dipl.-Ing. Ri- chard H e r z als Verkehrssachverstän- diger, Zentralinspektor Z i m b e 1 u s und Bahnhof vorstand G e b e t s b e r- g er der ÖBB sowie als Vertreter der Gendarmerie und Polizei Gend.-Kon- trol].inspektor N a g i 11 e r u. a. teil- genommen. Herr Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Tr e n t i n a gl i a, der für die verkehrsrechtlichen Probleme un- seres Bezirks äußerst interessiert und aufgeschlossen ist, konnte aus dienst- lichen Gründen nicht anwesend sein. Im Mittelpunkt dieser Diskussion stand die Hornbahnkreuzung. Amtsrevident M ü n s t e r gui in seinem Referat eine ausführliche übersieht über die verkehrsrechtlichen Probleme dieses Knotenpunktes ab. Er führte u. a. aus, daß die Hornbahnkreuzung in seiner dzt. verkehrstechnischen Ge- staltung, im Zusammenhang mit der Verkehrsbelastung, der Fahrdynamik und geometrischen Form dieses Kno- tenpunktes den örtlichen Verkehrs- bedürfnissen nicht voll entspricht und keine flüssige Abwicklung des Verkehrs auf den einmündenden Straßen in die Umfahrungsstraße gewährleistet. Nach den allgemein gültigen Regeln soll ein Knotenpunkt, der zu den ge- fährlichsten Stellen eines Straßennetzes zählt, übersichtlich, flüssig befahrbar und für die Verkehrsteilnehmer leicht 'begreifbar sein, da jede Unklarheit die Straßenbenützer zu einem zögernden unsicheren Verhalten veranlaßt, was zu Unfällen führen kann. Eine Grund- form für den Ausbau einer Kreuzung kann nicht aufgestellt werden, da jeder Fall anders gelagert ist. Insbesondere die „Hornbahnkreuzung", in Anbetracht ihrer ungünstigen Lage im Bereich eines beschrankten schienengleichen 1 Eisenbahnüberganges nimmt eine Son- derstellung ein. Die bezeichnete Kreu- zung ist wohl verkehrsgerecht im Sin- ne der straßenverkehrsrechtlichen Be- stimmungen mit den erforderlichen Verkehrszeichen, einer modernen Ver- kehrsampel mit großstädtischer Pharen- schaltung, Verkehrsleiteinrichtungen, Schutzwegen, Bodenmarkierungen usw. zur Regelung und Sicherung des Ver- kehrs ausgestattet, jedoch wird der normale geregelte Verkehrsablauf durch die Sperrung der Hornhahnstraße bei Annäherung eines Zuges und Schlie- ßung der Schranken im erheblichen Maße gestört und führt zu Verkehrs- stauungen für den aus Richtung Fisch- lechnerplatz kommenden, in die Um- fahrungsstraße links einmündenden so- wie Richtung Hornbahn und Ladestraße (Bahnhof) führenden Verkehrsstrom. Andererseits stauen sich Fahrzeuge, die von der Hornbahn kommen, bei stär- kerem Verkehr der bevorrangten Um- fahrungsstraße bis über den mit Schranken versehenen bezeichneten Bahnübergang, und es kann zu Ein- schließung von Fahrzeugen kommen. Dem wurde dadurch entgegengetreten. daß dieser Verkehrsstrom im Interesse der allgemeinen Verkehrssicherheit und Schutzbestimmungen über die Lade- straße umgeleitet wurde. Dieser erior- derlichen verkehrsrechtlichen Maßnah- nie wird jedoch seitens der Kraftfah- rer wenig Verständnis entgegengebracht und in vielen Fällen in ihrer Bedeutung mißverstanden oder es wird der Ver- kehrsteilnehmer durch die dortige Am- pel in der optischen Verkehrsführing irritiert. Wie sich jedoch im Zuge der Ver- kehrsbesprechung gezeigt hat, ist auf Grund der verschiedenen Abhängig- keiten und Faktoren dieses Knoten- punktes selbst für Verkehrsexperten eine in jeder Hinsicht allgemein zu- friedenstellende Lösung ohne Ein- schränkung nicht so leicht zu finden. Die im Zuge des Verkehrsforums vor- gebrachten und diskutierten Lösungs- vorschläge bedürfen noch einer be- hördlichen rechtlichen tiberprüfung und es kann seitens der Kraftfahrer in nächster Zeit mit einer Änderung und flüssigeren Abwicklung des Verkehrs auf dieser Kreuzung gerechnet werden. Einen weiteren Punkt des Arbets- programms des Verkehrsforums bildete die Schaffung von Parkraum in Kitzbühel bzw. die Vergrößerung und Erweiterung der vorhandenen Park- plätze bei der Hornbahn und der Hah- nenkammbahn. Ebenso sprach man sich auch für die Anschaffung eines Gerätes für die örtliche Feuerwehr zur Ab- schleppung von v e rk e h r s b e h 1 - d e r n d e n Fahrzeugen im Stadtgebiet aus, was im Interesse der Flüssigkeit und des ständig zunehmenden V r- kehrs unserer Bezirksstadt zu begrüßen ist. Insbesondere wurde seitens des zu- ständigen Verkehrsreferenten Amts- revident M ü n s t e r der vordringliche Ausbau von Gehsteigen im Be- reich der Straßenabschnitte der B i c h 1- s t r a 11 e vom Haus Tscherer bis Hotel Holzner, auf der Josef-Pirchl-- S t r a ß e vom Haus Pirchl bis Hotel Tyrol, auf der St.-Johanner Stra- ße bis zur Siedlung Frieden und auf der Franz-Reisch-Straße vorn Haus \Veixlbaumer Richtung Eckin- ger Höhe sowie eine bauliche Verbesse- rung der Einmündung Florianigasse in die Jochberger Straße beim Hotel Holz- ner und der Ausbau der M a r c h f e 1 d- g a s s e beantragt. Die diesbezügliche Äußerung und Stellungnahme des Ver- treters der Stadtgemeinde Kitzbühel, Stadtbaumeister Ing. Bernhofer, wo- nach erhöhte Auslagen für bezeichnete .verkehrsrechtliche Zwecke im Budget leute Andreas und Anna Obernauer den Verträge vorgelegt werden. Das und das Ansuchen der Familien Sul- Bezirksgericht Kitzbühel ist mit dem zenbacher und Pravda auf den Erwerb li Tausch einverstanden, ebenfalls das bzw. den Tausch eines Grundstücks im Bundesministerium für Justiz. Das Be- Hausbergtal zum Zwecke der Errich- zirksgericht Kitzbühel erhält im Tausch- tung eines Wohnhauses durch die Fa- wege ein 5000 m2 großes Grundstück milie Sulzenbacher. beim Feuerwehrzeughaus und die Stadt- Der Bürgermeister informierte so- gemeinde übernimmt ein gleich großes dann den Gemeinderat über das Bau- Grundstück im Ruadlfeld, das dem Be- vorhaben der Molkereigenossenschaft zirksgericht gehört. Durch weiteren Kitzbühel. Mit einem Neubau auf dem 1 Grundzukauf im Ruadlfeld bekommt Rennfeld würde die alte Sennerei in die neue Schule den schönsten Bau- der Josef-Pirchl-Straße aufgelassen und grund, welcher in Kitzbühel noch zur damit ein lärmender Betrieb die Innen- Verfügung steht. stadt verlassen. Die Genossenschaft er- In diesem Zusammenhang verlas der hofft sich von der Stadtgemeinde eine Bürgermeister ein Schreiben von Staats- Erleichterung in bezug auf Gebühren- sekretär im Handelsministerium Eduard vorschreibung unter dem Titel .,Land- W e i k h a r t, das dieser an Vizebürger- wirtschaftsförderung". meister Gebhart H ä r t i n g gerichtet Behandelt wurde sodann ein Ansu- hatte. Aus diesem Schreiben geht her- ehen des Bezirksstellenleiters des Ro- vor, daß auch das Handelsministerium ten Kreuzes Magister Oswald Vo g 1 gegen den beabsichtigten Tausch keine auf Festsetzung einer jährlichen Kopf- Einwendungen erhebe. Es ist nun not- qüote. Nach kurzer Debatte wurde diese wendig, eine amtliche Schätzung der Angelegenheit dem Budgetausschuß beiden Grundstücke anzufordern und überwiesen. dem Finanzministerium zur Zustim- Zum Projekt „Hauptschulbau" berich- mung vorzulegen. Das Gesetz über den tete der Bürgermeister, daß nach Ver- Grundtausch selbst kann aber erst messung des Tauschgrundes den zu- durch den neuen Nationalrat beschlos- ständigen Ministerien die entsprechen- sen werden. Verkehrsforum in Kitzbühel Diskussion über verkehrsrechtliche Probleme unserer Bezirksstadt
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