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Samstag, 26. Februar 1966 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 des Hühnerstalls täglich zweimal Nach- schau hielten, die zwei kleinen Teller- eisen wurden nämlich jeden Morgen entspannt und abends wieder aufge- richtet. Es ist nicht die Absicht der Jäger- schaft, das unbefugte Handeln des F. gutzuheißen, als vielmehr durch Schil- derung des tatsächlichen Sachverhalts eine Verzerrung der Vorfälle zu ver- meiden. Der Vorwurf einer vorsätzli- chen, mutwilligen Tierquälerei erscheint nämlich unberechtigt und muß daher entschieden zurückgewiesen werden. Leider ist es hier nicht möglich, viele Photos von grausam zugerichteten Re- hen zu zeigen, die von Hunden ge- rissen wurden. Anton Flecksberger: 100 Jahre politische Gemeinde Kirchberg Im Jahre 1811 wurden die Werchate od. Viertel Gaisberg (Kleinseite), Uster- stett (Großseite), Brandseit und Sonn- berg zu einer Real- oder Ortsgemeinde Kirchberg zusammengelegt und Ste- phan W i d m a n n, Gruttbauer, zum er- sten Vorsteher der neuen Gemeinde gewählt. Bisher war Kirchberg nur eine Kreuztracht oder Pfarrmenig der Land- oder Gerichtsgemeinde Hopfgarten und der Ausschußmann von Kirchberg hatte den 2. Rang im Gerichtsausschuß inne. (Hopf garten hatte den 1., Westendorf den 3. und Brixen den 4. Rang oder Sitz inne). Der letzte Gerichtsausschufl war Stephan Widmann. Die Viertelmänner oder Viertelauf- sager (früher auch Anwälte oder Vier- teiler genannt) wurden aber erst mit Gemeinderatsbeschluß vom 14. Jänner 1852 abgeschafft. Der Ratsbeschluß trägt die Unterschriften von Johann Ascha- Religion ermöglicht. Jede Religion muß durch ihn das Recht auf Freiheit ha- ben. Es hat nämlich nicht die Wahr- heit ein Recht, sondern nur der Mensch. Das Recht auf Religionsfrei- heit muß daher entsprechend der Würde der menschlichen Person als Grundprinzip der menschlichen Ord- nung angesehen werden. Persönlich allerdings hat niemand das Recht, ei- nem erkannten Irrtum anzuhangen. Damit wird der Schlußstrich unter eine lange Vergangenheit gezogen: Es geht nicht mehr an, die Religion mit Mitteln staatlicher Gewalt zu verbrei- ten. Die Kirche will von allen äuße- ren Mächten unabhängig sein. Sie soll nur durch das Zeugnis für die Wahr- heit ihr Ziel anstreben, nicht aber durch Unterdrückung der Nichtgläu- bigen. Daraus ergibt sich jedoch die unbedingte Notwendigkeit, den einzel- nen Gläubigen zur Freiheit zu er- ziehen. ber („Kaiß"). Vorsteher, Josef Kurz („Schernstetter"), 1. Hat, und Anton Scherzer (,‚Kiendler"), 2. Rat Die letzten Viertelaufsager waren Josef Hirtl, ‚.TJntergaisberger", Matthäus Landmann, „Unterhirzinger", Josef Holz ast ne r. „Vorderwetzinger", und Peter Filz er, „Fragenstetter". Die Erhebung Kirchbergs zu einer politischen Gemeinde erfolgte 1866 in Durchführung des Gemeindegesetzes von 1862 (das Gemeindepatent von 1849 kam nicht zur Ausführung). Am 2.April 1866 wurde der Ausschuß und am 9. April 1866 die Vorstehung der neuen Gemeinde gewählt. Die ersten Ge- meindemänner waren: Vorsteher: Anton Flecksberger, Gauxer, 1. Rat: Christian L a im g r u- b e r, Haring, 2. Rat: Johann M ö 11 i n - g e r, Gatterer, Ausschußmänner: Chri- stian Kr , i m b a c h e r, Brandl, Kaspar Walch, Scherr, Stefan Krim bach er, Steidl, Nikolaus A s c h a b e r, Wotzen- thaler, Paul Landmann, Egger, Ru- pert Ri e d 1, Hagleitner, Johann S t e i- n e r, Rainkramer, Paul W a 1 c h, Ban- ker, Matthäus Ru p p rechter, Kirch- gaßkrarner. Ersatzmänner: Peter Fil- z e r, Filzen, Leonhard 5 c h r o 11, Schroiln, Josef Pöll, Rohrmoser, Anton Ra ff1, Pölimüller, Josef Holz ast- n e r, Vorderwetzinger, und Johann Schroll, Fritz. Die politische Gemeinde Kirchberg übernahm 1863 auch die Verwaltung des 1811 errichteten Gemeindearmenfonds Die Kirche ist zurückgetreten von ihrer früheren Anschauung, daß nur der wahren Religion ein Recht zukomme. Das Konzil hat es nicht gescheut zu- zugeben, daß die Kirche in der Ver- gangenheit in diesen Belangen nicht immer recht vorgegangen sei. (2) •Der Erzbischof kam sodann auf die Pastoral-Konstitution über die Kir- che in der Welt von heute (früher „Schema 13") zu sprechen und zitierte eine Forderung des damaligen Kardi- nals Montini und heutigen Papstes, das Hauptthema des Konzils müsse die Neubesinnung der Kirche auf sich selbst und die Überprüfung ihres Ver- hältnisses zur Welt sein. Hier wurde für die Theologen Neuland betreten. Denn die Vielfalt der weltlichen Ge- bilde wurde bisher noch zu wenig zur Kenntnis genommen. Im Konzilsdoku- ment wird im ersten Teil durch die phil.-naturrechtliche Begründung die Basis für einen Dialog mit der Welt und des 1852 geschaffenen Gemeinde- gutes von der alten Real- und Dorf- gemeinde. Der Gemeindearmenfonds besaß das im Jahre 1811 zugeeignete Bruder-oder Armenhaus im Werte von 452 Gulden, das im Jahre 1849 gekaufte Waisen- oder Gemeindehaus (das heutige Spital) im Werte von 1080 Gulden, Staats- schuldverschreibungen von 2000 Gulden und Privatschuldverschreibungen von 2034 Gulden. Verwalter des Gemeinde- armenfonds war Rupert Ri e d 1, Hag- leitner. Zum Gemeindegut gehörten die Ge- meindejagden (links der Ache: Klein- seite und Sonnseite) und Sperten (rechts der Ache: Großseite und Brand- seite) und die Gemeindewälder Schlir, Weichseibrand und Wasserfall ‚auf der Brandseite"; Altkaser, äußerer Brunn- graben, Brunnalp und innerer Brunn- graben „atif der Großseite; Federspiel oder Vorderspiß, Wildegg, Wasserwald. Lichtenegg, Harlaßanger, Brandstadl. Windegg und Tief ental „auf der Klein- seite". Untergseng, Kurzgraben, Rauher Kopf und Achwurz „auf der Sonnseite". Verwalter des Gemeindegutes war An- ton Flecksberger, Gauxer (als Ge- meindevorsteher). 1868 wurde Kaspar As c h a b e r, Gla- serer, Aufseher des Gemeindewaldes. Verwalter der Gemeindekasse, Steuer- einnehmer der Gemeindesteuern und Rechnungsleger der Gemeinderechnun- gen war Nikolaus As c h a b e r, Votzen- gegeben und dann aus dem Evange- lium zu wichtigen Einzelproblemen Stellung genommen. Der Referent führte die Themen- kreise an, hob vor allem die Erkennt- nis hervor, daß Welt und Kirche zwei eigenständige Größen bilden, die sich durch einen Distanzierungs-Prozeß im Laufe der Jahrhunderte gebildet ha- ben. Diese je eigene Größe erfordert jedoch die Haltung der Solidarität zwischen beiden. Die Kirche hat der Welt wesentliche Elemente anzubieten. sie ist verpflichtet, ihr ihre Dienste zu leisten, anderseits weiß sie jedoch auch, daß sie von der Welt sehr wesentliche Anregungen erhalten kann. Daraus er- gibt sich eine unbedingte Notwendig- keit der Zusammenarbeit. Schließlich kamen die Dekrete über die Missionstätigkeit der Kirche und über das priesterliche Wirken zur Sprache. Als elementarer Grundsatz wurde auf dem Konzil betont, die FPØ im Kreuzfeuer der Wdhler! Freiheitliche Großverunstaltung am Freitag, 4. März 1966, 20 Uhr, im Saale des Gasthofes Mauth In St. Johann i. T. Die Tiroler FM-Politiker Nationalrat Mahnert, NR-Kandidat Dr. Wend- ling, LAbg. Dr. Moder und der Innsbrucker Stadtparteiobmonn Dipl.- Ing. Dr. Riedl stehen Rede und Antwort. _
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