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Seite 4 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Februar 1966 Zum ersten Male veranstaltete die Oesterr. Jugendbewegung in Aurach ein Jugendparlament, das umsichtig vorbereitet war - ein Verdienst von Ortsobmann Altbürgermeister Franz P 1 e t z e r, Jungbauernobmann Alois Au f s c h n a lt e r, Jungbauernobmann Anton L a n d m a n n und Bezirksaus- schußmitglied Walter N i n dl - und guten Besuch aufwies. Walter Nind] konnte auch Herrn Pfarrer Reitsamer begrüßen. Er stellte im Diskussions- leiter Paul L a n d m a n n einen an- erkannten jungen Funktionär vor, der die Veranstaltung schwungvoll und si- cher leitete. Am Rednerpult nahmen Platz: Nationalrat Dipl.-Ing. Dr. Alois L lt n e r, die Landtagsabgeordneten Oek.-Rat Leonhard M a n z 1 und KR. Christian H u b e r und die Bürgermei- ster Josef Auf schnaiter und Hans N e u p e r. In der Einleitung wies Nationalrat Dr. Leitner auf die durch die Sozial- gesetze der letzten Jahre erreichten Verbesserungen für die Kriegsopfer, die Rentner und Pensionisten und nicht zu- letzt für die Bauern (Krankenkasse) hin. Eine gesunde Wirtschaft sicherte die ständige Verbesserung der Renten bis zur Rentendynamik, die von Bun- deskanzler Dr. Klaus durchgefochten wurde. Eine gesunde Wirtschaft sichert die Pensionen auch in der Zukunft. Nur dann ist auch der Arbeitsplatz für jeden sicher und zwar der Arbeits- ganze Kirche als solche habe einen missionarischen Charakter. Von hier sei auch die künftige Methode der Mis- sion gegeben, nämlich die christolo- gische Begründung. Nachdem man er- kannt hat, daß jedem Menschen eine Heilsmöglichkeit gegeben sei, kann nicht mehr eine Einzelbekehrung aus- schließliches Ziel der Mission sein, sondern vielmehr die Sichtbarwerdung des Christentums in der Welt. Es ist wichtig, daß die eigentlichen Träger der Mission, die in den Missionen ent- standenen Einzelkirchen sind. Ihre Ak- tionen werden nicht mehr von Rom „ferngesteuert", sie müssen sich viel- mehr aus der Verwurzelung im Lande ergeben. Daraus kann ein neues Kir- chenbewußtsein entstehen, doch auch die Pflicht, sich den gegebenen Ver- hältnissen anzupassen. Notwendig sei auch, Mittel und Wege zur Zusammen- arbeit mit den anderen christlichen Missionen zu finden, damit der Erfolg der Arbeit nicht weiterhin durch die platz, der ihm zusagt. An den sehr sachlichen Ausführungen des National- rats entzündete sich eine auf hohem Niveau stehende Debatte über die ak- tuellen Fragen, aus denen wir heraus- greifen: Nationalrat Dr. Leitner: Staatsverschuldung: Der Abgang in diesem Jahr beträgt 2,5 Milliarden. Im Verhältnis zu anderen westeuropäi- schen Staaten und zu Amerika ist die Verschuldung gering. Neuntes Schuljahr: Ein Schul- programm für den ländlichen Raum wurde vom Bauernbund in Tirol er- arbeitet, das die gleichen Bildungs- voraussetzungen für alle sichern kann. Im Herbst kommt das neunte Schul- jahr auch in Tirol. Wirtschaft: Die Verbindung mit der Wirtschaftsgemeinschaft ist eine Le- bensfrage. Wir brauchen die volle Frei- zügigkeit der Ware und die Vorteile des großen Marktes. Der Vertrag kommt nicht mehr in diesem Jahr, die Ver- handlungen rollen und verlaufen für Österreich günstig. Weltmeisterschaften: Die Mandatare der Volkspartei waren gegen eine wirt- schaftlich und sportlich unvertretbare teure Olympiade in Wien, aber wir werden dafür Sorge tragen, daß das Geld für die Meisterschaften im al- pinen Skilauf, um die sich Kitzbühel Tatsache der Kirchenspaltung in Frage gestellt werde. Das Dekret über Dienst und Leben der Priester bildet eine Ergänzung zum Konzilsdokument über die Kirche. Hier wird die fundamentale Gleichheit aller Gläubigen in den Vordergrundgestellt. Wohl gebe es die Verschiedenheit der Funktionen, diese seien jedoch in er- ster Linie als Dienst am anderen zu verstehen. Das Priestertum wird nicht mehr als höhere Würde, sondern als Sendung für die Gläubigen aufgefaßt. Da ja alle Christen zum Priestertum berufen seien, sei nicht mehr das prie- sterliche Opfer entscheidend, sondern der Dienst, den der Priester der Ge- meinde zu leisten hat. Deshalb muß auch seine Spiritualität von seinen Pflichten und Aufgaben her geprägt werden. Erzbischof Rohracher wies auf die drei großen Ereignisse dieser Konzils- sessionen hin, auf den Beginn der Ku- rienreform durch Umgestaltung des 111. bisher mit besten Aussichten bewirbt, vom Bund hergebracht wird, wie es auch nach Innsbruck kam, als die Olympiade in unserer bedeutendsten Sportsparte abgeführt wurde. Der Win- tersport ist in Tirol eine ungeheuer entwickelte Möglichkeit. Das Geld wird aufgebracht, die notwendigen Bauten auf die der Bezirk lange wartet, wer- den bestimmt raschest in Angriff ge- nommen, wenn Kitzbilhel 1967 zur Zug kommt. An den Tiroler Abgeordneten in Wien wird es nicht scheitern, wenn auch die Minderheit für die Sommer- olympiade eintrat. Was für Tirol gut und recht ist, werden wir weiter er- kämpfen. Landtagsabgeordneter Manzl: Erdölleitung: Land und Landwirt- schaftskammer haben sich bei den Ab- löseverhandlungen vorbildlich um die Grundbesitzer gekümmert. In Tirol wa- ren die ausbedungenen Summen teil- weise viel höher als in Deutschland, die Preise für das Servitut sind kaum nie- derer als für die Ablöse bei der Auto- bahn. In anderen Ländern war diVer- tretung der Bauern und das Land we- niger erfolgreich, die Einigkeit in Tirol hat sich gelohnt. Landtagsabgeordneter Huber: Wirtschaft: Der tirolische Fremden- verkehr bringt 40 Prozent des Devisen- ertrages. Die steuermäßige Beirstung ist bei uns höher als im europäischen Durchschnitt. Vor allem die Urasatz- steuer liegt in der Wirtschaftsgemein- schaft günstiger. Bürgermeister Neuper: Schulfragen: Für die im Herbst zu bezahlenden Kosten an die Stadt Kitz- bühel im Fall der Errichtung desPoly- technischen Jahrganges ist bisher kein Geld im Gemeindebudget vorgesehen. Offiziums in die Kongregation für die Glaubenslehre, auf den interkonessio- nellen ökumenischen Gottesdienst in St. Paul, ein unerhörtes Ereignis für Rom, und auf die Aufhebung der Bannflüche zwischen Rom und Kon- stantinopel. Papst Johannes hat dem Konzil drei Ziele gesteckt: Die Erneuerung der Kirche, die For- derung der Einheit unter den Chri- sten und den Beginn des Dialoges mit der Welt. Für alle drei Ziele ist einhoffnungs- voller Beginn gesetzt, der endgültige Erfolg wird sich jedoch erst in der nachkonziliaren Zeit durch Bemühen der Gesamtkirche einstellen können. Kein bisheriges Konzil war so wenig abgeschlossen wie dieses; es hat jedoch auch keines so vieles aufgeschlossen. wie das 2. Vatikanum, das gerade des- halb eine echte Hoffnung für die Zu- kunft bietet. Salzburg, 17. Feber 1966. thal, und Schreiber der Gemeindekanz- zugleich Gemeindestube und Gemeinde- lei Matthäus R p p r e c h t e r, Kirch- kanzlei! 1867 übernahm Schullehrer gaßkramer. Die Gemeindepolizeistelle Franz B u c h a u e r die Steuereinhebung hatte Peter Fi e c k s b e r g e r, Janes und die Gemeindeschreiberei und Post- (heute Neubau „Pension Janesen") inne, meister Johann S t e i n e r die Rech- Die Schulstube im Mesnerhaus war nungslegung. Jochberg: Geschlossenheit brachte Erfolg bei den Ablöseverhandlungen mit der TAL-Erdölleitung
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