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Samstag, 26. Februar ioo_- Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Für die Fahrschüler in die Hauptschule rückfließenden Mittel des Gewerbe- zahlt die Gemeinde seit Jahren den steuerertrages soll man sich, keine über- Schulgeldbeitrag von jährlich zirka triebenen Hoffnungen machen. Die Auf- 20.000 Schilling. 1 teilung, die grundsätzlich nur 60 Pro- Erdölleitung: In der Grundablöse zent für die Gemeinden vorsieht, wird nahm Jochberg eine Sonderstellung ein, nach einem neuen Schlüssel erfolgen. Der Zusammenhalt der Bauern hat sich i In Reith und in Going sind die Ab- gelohnt. Mit einer Ausnahme konnte löseverhandlungen abgeschlossen. Die überall abgeschlossen werden. Die Ent- TAL war überall in der Gemeinde ein schädigungen belaufen sich auf rund kulanter Verhandlungspartner. 2,5 Mill. Schilling. Spätere Schäden sind Bürgermeister Auf schnaiter: darin nicht inbegriffen. Die Befürch- tungen hinsichtlich der Fremdarbeiter Erdölleitung: Ich bin froh, daß sie haben sich glücklicherweise nicht be- nicht durch Auracher Gebiet durch- geht. wahrheitet. Der Bärnbichi wird prak- - tisch erschlossen, denn im Frühjahr -- Nach der Beantwortung der vielen folgt die Asphaltdecke auf der im Vor- 1 Fragen, die auch in den brenzlichen jahr errichteten Straße. Die Grund- politischen Problemen sachlich und fair eigentümer können die landwirtschaft- erfolgte, schloß Jungbauernobm. Auf- lieh so notwendigen Rationalisierungen schnaiter nach dem Schlußwort von vornehmen. Die Gemeinde erhielt eine Nationalrat Dr. Leitner, der in ehren- Pauschalabfindung, obwohl eine Behin- den Worten den Mitarbeiter Paul derung nicht vorliegt. Die Schaden- Landmann als Nationalratskandidaten ersatzforderungen bleiben auf jeden der Volkspartei vorstellte, das Jugend- Fall gewahrt, es handelt sich nicht um Parlament, das mit Tanz und Unter- eine Giobalabfindung. Hinsichtlich der haltung ausklang. Winzerk 00 önigin Elf riede ll,. begeisterte Kitzbuhel Turf in Kitzbühel - eine glanzvolle Pferdesportveranstaltung Der I. Nordtiroler Trabrennverein Hotelier Guido Reisch, dem hierfür Kitzbühel unter Obmann Max Wer- er- der aufrichtigste Dank gebührt. ner jun. erbrachte mit der zweiten ner Der Höhepunkt im „alten" Vereins- Pferdesportveranstaltung „Turf in Kitz- leben war wohl das Jubiläumsjahr 1901, bühel" am Sonntag, 20. Februar 1966 in welchem Se. k. u. k. Hoheit E r z- die Bestätigung der Fortführung der her zog Eugen die Rennen in Kitz- großen Kitzbtiheler Pferdesport-Tradi- bühel besuchte und dem Verein als tion. Seit 85 Jahren besteht der Verein. G r ü n d e r beizutreten geruhte. Eine der bald nach seiner Gründung die er- für die damalige Zeit besonders hohe ste lizensierte Bahn zwischen Baden Auszeichnung. und Bregenz erhielt und seither be- Eine hohe und zeitgemäße Auszeich- deutende Rennen durchführen konnte. nung erfuhr der Trabrennverein Kitz- Am 23. und 24. Jänner 1881 wurden in bühel beim letzten Turf (engl. - sprich Kitzbühel über Veranlassung des Herrn „törf", der Rasen, die Rennbahn - Anton Grafen Wolkenstein-Trostburg internationaler Ausdruck für Pferde- die ersten sportlich organisierten Schlit- rennen) durch die Anwesenheit der tenrennen abgehalten. Dazu schrieb der Niederösterreichischen Winzerkönigin Chronist: E 1 f r i e d e II., die in Begleitung des „Wenngleich der finanzielle Erfolg Weinbaureferenten der Niederösterrei- der ersten Rennen kein besonders chischen Landeslandwirtschaftskammer nennenswerter war, so konnte doch Dipl.-Ing. Johann Weiß dem Rennen aus der allgemeinen Betheiligung der beiwohnte und in Kitzbühel vor und Bevölkerung und dem geweckten In- nach dem Rennen bei zahlreichen öf- teresse für das Unternehmen selbst f entliehen Veranstaltungen auftreten an eine Wiederholung solcher Ren- und begeistern konnte. Der sportliche nen gedacht werden." Höhepunkt wurde durch die zahl- Den Veranstaltern erging es 1881 in reichen Nennungen und schließlich das bezug auf den gewünschten . ‚finanziel- starke Feld an Pferden erzielt. len" Erfolg gleich wie den gegenwärti- Nach den Nennungen sollten 42 Tra- gen. Dieser blieb aus, jedoch der ideelle bar in je zwei Rennen gestartet wer- Erfolg unter Einschluß der bedeuten- den; also insgesamt 84 Traber-Starts; den Subventionsträger, der Stadt- dazu 10 Haflinger und fünf Warmblut- gemeinde und dem Fremdenverkehrs- Pferde der Nonius- bzw. Trakehner- verband, erreichte, wie man aus beru- züchtungen, das sind insgesamt n e u n- fenem Munde hören konnte, einen er- u n d n e u n z i g Starts. Die Ausarbei- Ireulichen Höhepunkt. tung des Rennprogramms stellte die Zu den Subventionsträgern traten Rennleitung auch fachlich vor eine Gönner und Förderer, ohne die keine große Aufgabe. Pferderennen durchzuführen wären. An Für 57 Pferde in der Stadt einen Stall die Spitze der Gönner setzte sich bei organisieren! Diese Aufgabe stellte dieser Veranstaltung wiederum Herr Stallmeister Josef N o t h e g g e r vor ein neues Problem. Es wurde mit Hilfe von Kitzbüheler Turfiten aus bürger- lichen und bäuerlichen Kreisen gemei- stert und kein auswärtiges Pferd mußte einen warmen und gestreuten Stall missen. Bei der Fahrerbesprechung schmolz das ‚Programm" etwas zusammen. Pferde fielen wegen Verletzungen oder aus sonstigen Gründen aus: trotzdem blieb ein Feld von 57 Traber-Starts; zehn Starts in der Haflinger-Disziplin und vier Starts der Warmblutpferde; insgesamt waren also 71 Pferde zu starten. Hohe Funktionäre im österreichi- schen Pferdesport wurden zu Beginn des Rennens in die Rennleitung beru- fen: der Vorsitzende-Stellvertreter der Österr. Traberzuchtkornmission und de' Zentrale für Traber-Zucht und -Rennen in Österreich, gleichzeitig Vertreter der Bundesländer Niederösterreich (ohne Baden), Oberösterreich und Burgenland und Präsident des Trabrennvereins Linz a. d. D. Franz Richter, der Vorsit- zende-Stv. des Salzburger Traberzucht- und Rennvereins Kommerzialrat Leo- pold S c h r a m 1 und der Geschäfts- führer des Tiroler Norikerverbandes Josef Waldhart. Im letzten Augen- blick mußte auf Grund einer Entschei- dung von Präsident Richter das Renn- programm ergänzt werden, und zwar deshalb, weil einige Pferde in Wien und Wels in letzter Zeit noch zusätz- lich Geldpreise gewannen. Zum Zeit- punkt der Erstellung des Programms waren die neuen Propositionen nicht bekannt. Man schaute den Kitzbüheler Funktionären genau auf die Finger (so genau wie nirgends bisher). Wendig aber wurden die Entscheidungen der Zentrale akzeptiert und das Rennen erfolgreich und unfallfrei abgewickelt. Bella (Kirchberg-Alpenhof) verletzte sich, wurde aber von Bahnarzt Dr. Ga n s t e r unverzüglich versorgt. Das Renngeschehen geht aus der nachstehenden Siegerliste hervor. Die Tagesbestzeit wurde mit 3.46.0 von K a- j a k an der Hand von Johann Brand- stätter, Schwanenstadt, gelaufen, ob- wohl auch dieses Pferd auf Grund der Propositionsänderungen mit einer wei- teren Zulage von 20 Metern „bedacht" werden mußte. Schweren Herzens, je- doch zwangsläufig wegen Galoppierens, mußten im ersten Rennen Jambe d' Argent und im 4. Rennen Klary disqualifiziert werden. Wie gut die Bahn war, geht aus einem Vergleich mit der Tagesbestzeit vom Gasselfahren am 3. Jänner 1965 hervor. Die damalige Bestzeit von Nervillia (Josef Mayr, St. Johann im Pongau) im Pepi-Kohl- bacherfahren lag mit 3.49.0 um 3 Se- kunden hinter Kajak zurück. Fest- gestellt jedoch muß werden, daß die Leistungen der Fahrer jedes Jahr stei- gen. Beim Turf in Kitzbühel 1966 wur- den von den Fahrern ausgezeichnete
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