Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 5. März 1966 Kitzbüheler Anzeiger - Seite ii Sauer. Kitzbühel, 1:35,22; 6. Michael Schvaiger, Kitzbühel, 1:36,48; 8. Her- bert Huber, Kitzbühel, 1:36,96; 15. Hel- mut Aschenwald, Westendorf, 1:40,27. - Damen: :40,27. - Damen: 4. Christi Haas. Am Aschermittwoch, 23. Februar 1966 veranstaltete die Oesterr. Jugendbewe- gung, junge Generation in der Volks- partei, das 20. Jugendparlament im Be- zirk Kitzbühel. Die Jubiläumsveran- staltung begegnete trotz des ungünsti- gen Termins großem Interesse, was vor allem darauf zurückgeführt wer- den konnte, daß zum zweitenmal bei einen Jugendparlament ein Bundes- minister Rede und Antwort stand. Als Finanzminister Dr. Wolfgang S c h m i t z den bis zum letzten Platz gefüllten Kolpingsaal betrat, wurde er von den Versammelten mit großem Beifall be- grüßt. Mädchen in Tracht brachten dem Minister mit einem herrlichen Blumenstrauß den Willkommensgruß. Bezirksobmann Frieciheim C a p e 11 a r i eröffnete das Jugendparlament. Bez.- Obmann-Stellvtr. Nationalratskandidat Paul Landmann übernahm die Dis- kussionsleitung und stellte außer dem Herrn Bundesminister Dr. Schmitz vor: Landesrat Komm.-Rat Robert La c k- n e r, die Landtagsabgeordneten Bür- germeister Oek.-Rat Leonhard M a n z 1 und Kammerrat Christian Huber so- wie Stadtrat ; Walter Hirnsberger und die Gemeinderäte Josef Ober- hauser ber- hauser und Hans Brettauer. Die Diskussion kam rasch in Fluß, nach- dem der Finanzminister in einem prä- zisen Einleitungsreferat die Situation aufgezeigt hatte. Schon die erste Antwort auf die Frage „Wie wird man so jung Finanz- minister?" zeigte, daß es sich bei dem erst 42jährigen Fachmann der Finanz- und Wirtschaftspolitik um einen engen und erprobten Mitarbeiter von Bundes- kanzler Dr. Josef Klaus handelt. Alle Antworten des Ministers waren über- aus sachlich und von hohem Verant- wortungsbewußtsein getragen, neben dem persönlich äußerst bescheidenen Auftreten des Finanzministers konnte seine Schlagfertigkeit und sein gesun- der Witz gefallen. Insgesamt wurden über zwei Dutzend Fragen bzw. Zu- satzfragen gestellt, die mit einer Aus- nahme sämtliche von Dr. Schmitz be- antwortet wurden. Es handelt sich durchwegs um allgemein interessierende Wirtschafts- und Finanzfragen wes- halb wir auszugsweise die Antworten des Finanzministers anfügen: Geldwertverlust: Die Masseneinkom- men steigen rascher als das Angebot an Waren. Dem ist mit Zollsenkungen teilweise beizukommen. Das Grund- konzept zur Förderung des Wirtschafts- Abfahrtslauf: Herren: 7. Herbert Hu- ber, 2:30,33; 8. Rudi Sauer, 2:30,92; ii. Michael Schwaiger, 2:35,61; 25. Helmut Aschenwald, 2:45,03. - Damen: 1. und österr. Meisterin Christi Haas. wachstums (Mehr erzeugen - billiger kaufen) erfordert die Verabschiedung der Wirtschaftswachstumsgesetze. Ich bin immer für eine langfristige Budget- politik eingetreten, die eine länger- fristige Planung ermöglicht und ein- gehalten werden kann, auch wenn die Finanzminister wechseln. Geldwert- verluste sind aber eine Erscheinung in ganz Europa und nicht die Schuld einer Partei, vor allem nicht einer Partei, die sich um das Wachstum der freien Wirtschaft immer bemüht hat. Koalition: Die besten Erkenntnisse der Budgetvorschau nützen nichts, wenn über Nacht Milliardenforderun- gen wie die nach den Olympischen Sommerspielen 1972 in Wien gestellt und nicht einmal mit konkreten Zah- len belegt werden können. So bietet die Koalition keine geeignete Basis für die Zusammenarbeit, weil sie zuviel Möglichkeit der Sabotage hat. Für das Alleinregieren braucht es eine Mindest- mehrheit, ich befürworte die Zusam- menarbeit in einer zeitgemäßen Form. Grunderfordernis ist, daß eine Partei stärker ist als die andere. Dazu zu entscheiden ist Aufgabe der Wähler am 6. März. Einsparungen: Ich versuchte, eine „Bagatellsteuer" die vom Zentral- finanzamt in Wien eingehoben wird, abzuschaffen, um die Finanzbeamten an anderer Stelle, wo sie dringend ge- braucht werden, einzusetzen. Dies war unmöglich. Eine gerechtere Entlohnung des öffentlichen Dienstes ist solange fast unmöglich, solange es eine so große Zahl von Beamten gibt. Ein ein- ziges Prozent Gehalterhöhung kostet dem Staat 220 Millionen. Ich bin be- müht, mitzuhelfen, daß die Beamten am besten Platz eingesetzt werden und bin mit allen Mitteln bestrebt, nicht neue Beamtensessel hervorzubringen, wie mein neuer Stil in der Finanzpoli- tik im Urteil der unabhängigen Presse Anklang gefunden hat. Volksbegehren: Ich gehörte zu de- nen, die aus Überzeugung unterschrie- ben. Deswegen habe ich mich über den schleppenden Verhandlungsgang und das schiießliche Scheitern ebenso verärgert wie viele von ihnen. Aber fÜr eines bin ich immer: für das Hal- ten von Verträgen. Die Volkspartei hätte das Gesetz über die Reform von Rundfunk und Fernsehen nur durch einen Bruch des Koalitionsabkommens erreichen können. Ich bin froh, daß sie es nicht tat. Nun hat der Wähler das Wort. Altbundeskanzler Dr. Gorbach als Ehrenobmann der Volkspartei ver- sicherte, daß sofort nach Zusammen- tritt des neuen Parlaments der Antrag neu eingebracht wird. Aussicht hat e1 ,- nur r nur dann, wenn die Volkspartei die entsprechende Mehrheit besitzt. Renten und Pensionen: Mit der Ren- tendynamik gelang die gesetzliche Si- cherung nach den Plänen von Bundes- kanzler Dr. Klaus. Noch nicht mög- lich war die Dynamik etwa bei den Kriegsopfer-Renten, doch konnte hier Jahr für Jahr eine Besserstellung er- reicht werden. Die Dynamik ist auch für die Kriegsopfer-Rente vorgesehen. Steuersenkung: Von einem erarbei- teten Schilling nahm der Staat vor 10 Jahren 30 g, heute nimmt er be- reits 35 g. Ohne die Steuersenkungen wären es bereits 40 g. In der nächsten Gesetzgebungsperiode ist neuerdings eine Steuersenkung (Lohn- und Ein- kommenssteuer) vorgesehen. Steuerfreiheit: Ich trat dafür ein. Spenden an Wissenschaft und For- schung steuerfrei zu machen, um durch einen breiteren Spendenstrom die Bud- getmittel zu entlasten. Der Koalitions- partner verlangte dafür die Einset- zung eines Forschungsrates. Straßenbau: Überall wird mehr Geld für den Straßenbau gefordert. Ich verspreche auch in Wahlzeiten nichts. aber ich verweise darauf, daß in Tirol für die Brennerautobahn und für die Felbertauernstraße Sondermittel er- reicht wurden. Tirol ist nicht vernach- läßigt worden, leider ist der Nachhol- bedarf sehr groß und die Mittel des Bundes sind nicht hoch genug, um rasch zu bauen. Ich könnte mir daher vorstellen, daß eines Tages doch der Plan realisiert werden kann, mit Hilfe der Autofahrer selbst (Mineralölsteuer- Finanzminister Dr. S c h ni i t z: Keine finanziellen Schwierigkeiten für Ski-WM in Kitzbühel Anerkennung der ernsten Vorarbeiten ZUBRINGERDIENST zur Naflon&ratswabl am 6. März! Um jedem Wähler: besonders den Kranken und Gehbehinderten den Wahlgang zu er- möglichen, hat die Osterreichische Volkspartei einen Zubringerdienst eingerichtet. Für die Stadt Kitzbühel sind persönliche oder telefonische Meldungen mit der genauen Anschrift und der gewünschten Abholzeit an das ÖVP-Sekretariat, Klostergasse 12 (Han- delskammergebäude), Telefon 2303 zu richten. In den übrigen Bezirksorten des Bezirkes Kitzbühel sind die entsprechenden Meldungen an den ÖVP-Ortsobmann oder an eine Vertrauensperson zu richten. Wir bitten um genaue Beachtung der Wohlzeit, die in den einzelnen Bezirksorten verschieden und an den öffentlichen Anschlagtafeln ersichtlich ist. Wahlzeit in der Stadt Kitzbühel von 7 bis 16 Uhr.
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