Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. März 1966 Auch heuer wieder organisierte der Verein „Die Kitzpichler" am Faschings- sonntag einen Umzug. Vorbesprechun- gen fanden zu diesem Zweck mit Ver- tretern der Stadtmusik, des Trabrenn- vereins, des Turnvereins und mit den Stadtwerken statt. Die Spitze wurde heuer der in Kitz- bühel weilenden Landeswinzerkönigin von Niederösterreich Elfriede II. über- lassen, die im blumengeschmückten Haflingergespann, in welchem sich als Ehrengäste Bürgermeister Reisch, der Obmann des FVV Altnationalrat Wer- ne r und der Weinbaureferent der . Nie- derösterr. Landes- Landwirtschaftskam-mer Dipl.-Ing. Weiß befanden, den Zug eröffnete, welchem von vielen tausend Zuschauern, die entlang der Umzugsstrecke Spalier standen, Sym- pathie entgegengebracht und Beifall gespendet wurde. Die Stadtmusik war einheitlich maskiert und erfreute durch flotte Marschmusik das Publikum. Der Faschingsumzug wurde in der Hammerschmiedgasse zusammengestellt und über die Jochberger Straße—Bichl- straße—Vorderstadt—Hinterstadt —Vor- derstadt—Kirchherger Tor geführt und beim Hotel Reischhof aufgelöst. Fol- gende Gruppen nahmen an dem Um- zug teil: Stadtmusik, Freiw. Feuer- wehr, Trachtenverein, Trabrennverein. Turnverein, Kolpingverein, Fußballklub mit Willi Loferer, Stadtwerke, Rat- haus und die Firmen Höfinger, Mö- bel-Maier und Höck-Vittur-Eg- ge r sowie viele gut verkleidete Kitz- büheierinnen und Kitzbüheier. Da Prinz Kitzi X. und die Hauskapellen von ..Alt Wien" und der „Tenne" zu spät erschienen, konnten sie leider nicht. wie geplant, am Umzug teilnehmen. Dies war sehr zu bedauern, da gerade ein Faschingsumzug möglichst viele Musikkapellen aufweisen soll, um die erwünschte Schallkulisse zu erreichen. Bei einer Prämiierung, welche eine Jury sicherlich vor eine schwierige Aufgabe gestellt hätte, wäre die Gruppe „Vorläufige Umsiedlung Stadtspital" mit guten Noten bewertet worden. Viele köstliche Ideen waren bei dieser Gruppe zu sehen und auch die Spruch- tafeln ließen auf einen wortgewaltigen Urheber schließen. Da wurden fol- gende Inschrif ttaf ein mitgetragen: So leb denn wohl, du stilles Haus. Wir ziehn in Gips von dir hinaus. 0 Hermann gib uns bald das neue Haus, Wir wollen aus dem alten raus! Stoana schlepp'n, Ziagl trag'n, Da kann der Hermann nix mehr sag'n. Umsiedln is die größte Freud', Für g'sunde und für kranke Leut'. Wir alten Hausgäst sind bereit, Zum Umsiedln jederzeit! Der Bürgermeister sprach das Wort: „Drei Millei brauchat i vorn Ort". Sobald beendet unsre Qual, Gibts unsern Gips als Bausteinmaterial. Aber auch die anderen Gruppen zeig- ten lustige Ideen und erbrachten den Beweis, daß in Kitzbühel das Faschings- treiben Beliebtheit besitzt. Den Orga- nisatoren und den Mitwirkenden wur- de auf der gesamten Strecke viel Bei- fall entgegengebracht, als Dank und Auszeichnung für ihren Idealismus. Öffentlicher Dank. Der Verein „Die Kitzpichler" bedankt sich bei den Kitzbüheler Vereinen und Betrieben sowie bei allen Kitzbühele- rinnen und Kitzbühelern, die ihn bei der Durchführung des Faschingsum- zuges unterstützt haben. Dieser Dank gilt auch den Ordnungsorganen der Gendarmerie und der Stadtpolizei. Besonders gefreut haben wir uns über die Anwesenheit des Herrn Bür- germeisters Hermann Reisch und des- sen Gattin, der Winzerkönigin Elfriede II.. und des Obmanns des FVV Alt- nationalrat Max Werner. Unser Dank gilt auch den zahlrei- chen Zuschauern und wir hoffen nur, daß nächstes Jahr auch von diesen ein kleiner Prozentsatz maskiert beim Fa- schingsumzug mitwirken wird. „Die Kitzpichier" Aufruf an die Skifahrer Mit einem Aufruf wenden sie'--i pro- minente österreichische Wintersport- ler, an der Spitze unser Toni Sailer, an die Skifahrer. Der Aufruf hat fol- genden Wortlaut: „Am 6. März sind wir dazu aufgerufen, unserer Wahl- pflicht nachzukommen. Wir wollen nicht versäumen, Euch, die Ihr diesen Sonntag auf den Bretteln verbringen werdet, doch ins Gedächtnis zu rufen, daß es von entscheidender Bedeutung sein wird, das demokratische Recht. an einer freien Wahl teilzunehmen, zu nützen. Daher bitten wir Euch, ehe Ihr an diesem Sonntag die Skihänge bevölkert, von Eurem Wahlrecht Ge- brauch zu machen und Eurer Wahl- pflicht nachzukommen." VatrkurI1ca ST. JOHANN - Gästefrequenz. 1966 1965 Februar 2856 2591 Februar 2844 2681 Februar 2791 2585 Februar 2594 2440 Februar 2594 2216 März 2780 2216 März 2766 2331 - Katholisches Bildungswerk: Sek- ten ek- ten und Sektierer - übe- dieses Thema spricht Redakteur Ludwig Strat- mann, Innsbruck, am Donnerstag, 10. März 1966 um 29 Uhr in der Haupt- schule. Die durch Papst Johannes XXIII eingeleitete weltweite Öffnung der Kirche den anderen chrstlichen Bekenntnissen und darüber hinaus den Anhängern aller religiösen Gemein- schaften, ja, selbst den Atheisten ge- genüber, kann die Sekten nicht aus- schließen, so sie sich nicht selbst ab- lehnend zur Seite stellen. Daß eine Annäherung der Bekenntnisse nicht 1 L.,imerm mo e i1 I die beste Wahl ohne Konzessionen von Glaubensge- meinschaften angebahnt werden kann. ist jedem Einsichtigen klar. Hier setzt nun die Verwirrung in manchen Köp- fen ein. Es ist völlig unmöglich, daß die Kirche dogmatisch festgelegtes Glaubensgut aufgeben kann. Darum hat sich aber im Laufe von fast zwei Jahrtausenden allerlei Rankwerk ge- bildet, von dem sich die Kirche durch die Entschlüsse des Konzils selbst zu befreien beginnt, um so allen, die sich in ernster Weise um eine moderne und tragbare Gotterkenntnis bemühen, den Blick auf das Wesentliche, auf die Substanz der katholischen Religion freizumachen, Um neuen Irrtümern zuschlag) zweckgebundene höhere Be- zierung, wenn sich die Kosten in der träge zu erreichen, durchaus glaubhaften angegebenen Höhe Skiweltmeisterschaften in Kitzbühel: bewegen. Die Mittel können aus den Die Olympischen Sommerspiele 1972 in Budgetmittein für Fremdenverkehrs- Wien könnten niemals aus den laufen- förderung und Sportfördarung genorn- den Einnahmen des Bundes getragen men werden. Die Vorbereitungen in werden, außerdem würden wieder alle Kitzbühel sind wesentlich ernster als Sportanlagen (z. B. 16 Boxhallen) nur in Wien betrieben worden. in Wien erstellt. Als verantwortungsbe- Nach zweistündiger Debatte konnte wußter Finanzminister mußte ich ab- der Finanzminister das Schlußwort lehnen. ich konnte heute das Pla- sprechen, wobei er auch dabei keiner- nungscenter für die Weltmeisterschafts- lei Versprechungen machte und seine bewerbung Kitzbühels im Jahr 1970 Zuhörer aufforderte, dafür zu sorgen, besichtigen, die angegebenen Zahlen daß für die Zukunft grünes Licht und halte ich für plausibel und sehe daher freie Fahrt in eine steile Aufwärts- keine Schwierigkeiten für die Finan- entwicklung gegeben werden kann. Vom Kitzbüheler Faschingsumzug
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