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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. März 1966 wendf brennen. Besonders zu er- wähnen Ware auch der Bau und die Aufstellung des Gipfelkreuzes am Mar- chant (Griesner Hochbrett) und des,en Einweihung durch den Pfarrei von Hochfilzen Geistl Rat H Thaler. Auch für Schulungen wurde die Frei- zeit verwendet In Kitzbühel' wurde ein Kurs für Skiveischraubungsbau durchgeführt und in Going eine tbung mit dem Bergseil. Gruppenübungen fanden in allen Ortsstellen statt; eben- o, jeden Monat eine Versammlung. Bei der Errichtung der Ortsstelle Going-El1.mau zeichneten: sich die Ge- meinden und, die Fremdenverkehrs- verbände: durch Hilfeleistungen aus. - Z-um 100 Todestag von F Am '2. März 1956 verschied in Fie- berbrunn Frau Margare the 1-1a b e r 1 Gastwirtin zur"',.,Nun Pot".' Plötz- lich und unfaßbar 'f ü' Familie und i\'Iitbürger' erlosch > di'ses' Leben, das so reich war-- an .'s'chicksaisveibundeiien Geschehnissen;. Arbeit und Würde. Im Jahre 182:.in.:Kirchbich1 .geborn. verlebte. sie, auch' dort ihre 'Kindheit 'als. Tochter: der einfachen. 'achtbaren' Eheleute H a i d ac'h'et. Ein.".fröhliches Mädchen, das mit ..seinnSchwestern, die. „Hansei.Dirndln genannt, imKir- chenchor sang «und." wie alle 'Mädchen ihres . Standes 'früh in. den 'Dienst tre- ten mußte. Margarethe: ärbeite.te im Gastgewerbe 1 Gend.-Postenkommandant B a d e r von Going sorgte für eine gute Ausbildung der Bergwächter seines Bereiches. Abschließend wird im Jahresbericht allen Gemeinden, den Bergbahnen, den Gend.-Postenkommandos, den Polizei- dienststellen, allen freiwilligen Feuer- wehren, insbesondere der freiw.Feuer- wehr der Stadt Kitzbühel für die Bei- stellung des Fahrzeuges bei Sonder- einsätzen mit der Hoffnung der Dank ausgesprochen, im kommenden Jahr wieder gut zusammenarbeiten zu kön- nen. Bezirksstellenleiter Harald Ritter dankte auch allen Ortsstellenleitern und überhaupt allen Bergwächtern und -Anwärtern. rau Margarethe Haben Stammkunden an ihr Haus zu ‚fes- seln. Sie wurde vom Turnverein Fie- berbrunn zur Fahnenpatin erkoren und man ernannte sie zur Präsidentin des Frauenbundes. Sie war eine große Gönnerin aller Fieberbrunner Vereine und eine wirkliche Wohltäterin armer Familien. Ihr Geburtstag und ihr Namenstag wurden von' der Turnerschaft unter dem damaligen Postmeister Scholl großartig gefeiert. In weißer Sport- kleidung huldigten ihr die Turner durch Darbietungen und ihre Verdienste wur- den durch Festansprachen der Stamm- gäste und Freunde des Hauses gewür- digt. unermüdliche Schaffenskraft konnte die Schwierigkeiten meistern. Als in den dreißiger Jahren die wirt- schaftliche Notzeit über Österreich her- einbrach, wurden auch die Eheleute Haberl nichtverschont und von schwe- ren Existenzkrisen bedroht.. Jahre voll Kampf und Bedrängnis folgten. Der zweite Weltkrieg nahm ihr die zwei ältesten Söhne und in den letzten Jah- ren des Krieges wurde der Gasthof ein Obdach für Flüchtlingsfamilien. Wieder sorgte das große gütige Herz dieser Frau für alle; sie gab, wo sie konnte. Der Gasthof „Neue Post" wurde nach Beendigung des Krieges von den ame- rikanischen und französischen Truppen beschlagnahmt. Nach den demütigen- den ‚Jahren der Besatzung mußte der Aufbau erneut beginnen. Investitionen wurden durchgeführt, um das Haus den Ansprüchen des neu auflebenden Fremdenverkehrs anzugleichen. Auch für den Handel folgten Jahre der wirt- schaftlichen Konjunktur 'und der Vieh- kaufmann Gottfried Haberl zählte in seinem Gewerbe zu 'den ersten Fach- leuten des Landes. Ein schwerer Schag traf die Familie, als der Vater, dieser starke und vitale Mann, im Februar 1955 nach kurzer Krankheit starb. Der Gattin und Mut- ter war es nur mehr ein Jahr ver- gönnt, dazusein und teilzunehmen am Pulsschlag des Lebens. Als sich die Gastwirtin an jenem Abend des 1. März 1956 gegen Mitter- nacht von ihren Gästen' verabschiedete,. lag noch die Heiterkeit der vergange- nen Stunden auf ihren Lippen. Nie- mand konnte ahnen, daß es ein Ab- schied für immer sein würde. Gott nahm ihr Herz zu sich; es war wohl etwas müde geworden von dem nart gelebten Leben, der Sorge, den Fur- chen des Schicksals. Selbst der Tod konnte das Lächeln auf ihren Zügen nicht brechen. Es war ihr letzter Gruß an uns, die wir sie liebten und ver- ehrten. Uns bleibt nichts anderes, als im Gebet an sie zu denken, denn jeder Gedanke und jedes Gebet ist ein Licht- strahl in die Ewigkeit. E. W. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 6. März 1966 Kitzbühel: Dr. Helmut Seng, Tel. 25 90 Kirchberg-Brixen: Dr. Willi Müller, Tel. (0537) 223 Hopfgarten -Westendorf: Dr. E. Schnei- der,, Tel. (05335) 217 St Johann Fieberbrunn Waidring Kirch- dorf: Dr. Islitzer, Fieberbrunn, Tel. (05354) 253 Apothekenbereitschaftsdienst Kitzbühel: Stadtapotheke, Mag. Oswald Vogt, Vor- derstadt, Tel. 2415. Porträt einer Tiroler Gastwirtin und eignete sich in diesen oftmals bitteren Dienst- und Lehrjahren von Grund auf alle Kenntnisse an, die sie später bef'ähigten, einen eigenen Be- trieb vorbildlich zu führen. Im ersten \Veitkrieg lernte sie ihren ..F'riedl" kennen, einen feschen, schnei- cligen Kavallerie-Feldwebel, im zivi- leti Beruf der tüchtige Viehhändler Gottfried H a h e r 1 aus einem alten Tiroler Bauerngeschlecht in Jenbach. "lt heirateten und zogen Anfang. des .1 2 Jahres. 1920 nach :-Fieberbrunn, beihiunn o sie den Gasthof- Siclxiu übernahmen tfl Das Haus war durch häufigen Besitz- :‚ ‚ wechsel völlig verwahrlost undi es ko- 1 stete viel an Mut und-.Energie, dieses Gebäude zu einer. Heimstätte gepfleg- ter. Gastlichkeit auszubauen- ..Die jun- ge blonde Wirtin ging mit Ehrgeiz und Elan an ihre Aufgabe, während ihr Gatte als geschickter Handelsmann mit großen kaufmännischen Fähigkei- ten zumeist weite Belseü unternehmen : mußte. . Photo Mairinger, Kitzbühel Frau Haberl schaffte es in kurzer Zeit, daß in ihrem 1-laus bereits da- - ‚. - i Sieben Kndern schenkte sie das Le- mais, also in den Jahren 1920-1930, in ben, denen sie trotz ihres rastlosen denen sich Fieberbrunn zum begehrten Alltags eine verstandni.volle und für- Urlaubsort entwickelte, 150-200 Gäste sorgliche Mutter war. am Mittagtisc.h speisten. Sie selbst Es waren erfolgreiche, von Mühsal war eine hervorragende Köchin und und Arbeit überladene Jahre; der gro- verstand es durch den Charm ihrer ße landwirtschaftliche Betrieb erfor- Persönlichkeit, einen weiten Kreis von cierte zusätzliche Belastungen, und nur
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