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und iichtig geht's auf der Ebene noch flott dahin, bis man in der Steigung drin. Sepp tritt wohl fest aufs Gas, doch was hilft sein Wille, auf einmal steht der Wagen stille; im Motor ist zwar noch reichlich Leben, doch das Fahrgestell ist nicht mehr zu bewegen. Uli sitzt schuldbewußt ganz stille, sonst wird Sepp noch bös, sie weiß ja, wie diese Herrenfahrer gereizt sind und nervös, Sepp arbeitet auch schon gereizt, versucht und studiert und alle Fahrkünste werden ausprobiert; als alles zusammen aber nichts nützt, sagt Sepp zur Uli schon ziemlich erhitzt, „Ich weiß wohl, wo der Haken liegt an der Geschicht', wir haben hinten einfach zu wenig Gewicht; laß Du mich nun hier vorne allein und setz' dich hinten in den Kofferraum hinein; sollte auch dieser Maßnahme kein Erfolg beschieden sein, so gehen wir halt zu Fuß dann heim. Frau Uli, folgsam und bewußt sich ihrer Lasten, zwängt sich nun hinten in den Kasten, verbeißen muß sie dabei wohl einige Pein, Denn anscheinend ist doch der Raum zu klein. Dahinten hat man nun doch endlich seine Ruh', Leider geht aber der Deckel nicht mehr zu; aber dank TJliens Gewichte, kommt in Gang nun die Geschichte, dahin geht's zwar nicht fein und zart, es ist die reinste Höllenfahrt. Und Uli seufzt, „oh lieber Gott, nur gebe, daß diese Fahrt ich überlebe"; an und für sich man ja nicht schlecht läge, wenn dieser Deckel nicht immer auf und nieder flöge, und einem dieser Tropf, nicht immer schlüge auf den Kopf. Aber so wie es immer im Leben gibt eine Wende, so findet auch diese Fahrt noch ein gutes Ende; denn endlich ist man wieder vor seinem Haus und Uli schält sich aus ihrer Verpackung heraus. Den Vorfall hat zwar niemand gesehen, daß es nun doch offenkundig ist, wie ist das geschehen? Ja, Stilisein ist der Frauen Schwäche, und es gibt kein Geheimnis, über das man nicht gern spräche; und so hielt auch die gute Uli nicht ganz dichte und crzäolte einer ganz „Verschwiegenen" die Geschichte. till, die auch von jeder und jedem etwas weiß, muß nun in die Zeitung um jeden Preis; nützen muß man diese Chance zu einer kleinen Gegen-Revanche Samstag, 1. April 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Wir berichteten in unserer vorigen Ausgabe über den Erfolg der Dele- gation bei ihrer Vorsprache beim Herrn Landeshauptmann Oekonomie- rat Eduard W all n ö f e r und ergänzen nun unseren Bericht wie folgt: Am 17. März 1967 sprachen die Bri- xentaler Bürgermeister und Vertreter der Stadt Kitzbühel unter Führung von Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia in Straßenangelegen- heiten beim Landeshauptmann vor. In der Delegation befanden sich der Bür- germeister von Hopfgarten Landtags- abgeordneter Oekonomierat Leonhard Man z 1, die Bürgermeister Andrä Schermer, Brixen, Sebastian Treichl, Westendorf, und Ing. Herbert Pauf- 1 e r, Klrchberg, und aus Kitzbühel Straßenreferent Vizebürgermeister Pe- ter S i e b e r e r und Finanzreferent Satdtrat Walter Hirns berger. Vor- erst hatten die Herren Gelegenheit mit Hofrat Dipl.-Ing. F a ist zu sprechen, der sich in allen Belangen der Kitz- büheler Straßenverhältnisse bestens orientiert zeigte. Hofrat Dipl.-Ing. Faist erklärte jedoch, daß es technisch un- möglich wäre, so gewaltige Straßen- neubauten durchzuführen, ohne den Verkehr damit lahmzulegen. Geplant ist jedoch ein Sofortprogramm auf der alten Brixentaler Bundesstraße von Würgi bis Kitzbühel und auf der Paß- Thurn-Bundesstraße von St. Johann bis zur Landesgrenze. Diese Straßenzüge könnten mit einer 20 Zentimeter star- ken Kies-Bilumenschicht belegt und damit ehestens wieder befahrbar ge- macht werden. Dieses Sofortprogramm sieht für da Brixental drei und für die Paß-Thurn- Straße zwei Baulose vor. Wörgl—Hopfgarten: 10,6 km, Kosten- aufwand 5,7 Millionen. Hopfgarten—Lauterbach: 9 km, Ko- stenaufwand 6,5 Millionen. Lauterbach—Kitzbühel: 10,8 km, Ko- stenaufwand 8,7 Millionen. St. Johann—Kitzbühel—Paß Thumn mit einem Kostenaufwand von 37 Mil- lionen Schilling. Von Vizebürgermeister Sieberer wur- de vorgeschlagen, auch das Vorhaben auf der Paß-Thurn-Straße auf drei Baulose aufzuteilen, um die Arbeiten flüssiger gestalten zu können. Dieser Wunsch wurde im Einvernehmen mit dem Leiter des Bezirksbauamtes Kuf- stein Hofrat Dipl.-Ing. Graf E n z e n- berg erfüllt. Hofrat Dipl.-Ing. Faist wies darauf hin, daß nach den vorliegenden Pro- jektsunterlagen es ohne weiteres mög- lich wäre, diese Arbeiten unverzüglich auszuschreiben und schon Mitte April zu vergeben. Die Vergabe muß jedoch auf Grund der Rechtslage durch das Ministerium in Wien erfolgen und da- her muß damit gerechnet werden, daß wieder ein Baujahr verloren geht. Man müßte aber versuchen, den Herrn Lan- deshauptmann dazu zu bringen, daß er, ohne eine Erledigung von Wien ab- zuwarten, die Arbeiten vergibt. Er selbst würde dafür einstehen, daß die. Arbeiten, falls sie Mitte April begonnen werden können, bis zum Beginn der Hauptreisezeit am 1. Juli fertiggestellt sind. Von der Delegation wurde weiters darauf hingewiesen, daß die Fort- setzung des Neubaues der Brixentaler Bundesstraße nicht zurückbleiben dür- fe. Auch wurde der Wunsch vorgetra- gen, daß unverzüglich mit den Grund- ablösungen im Raum Kirchberg—Kitz- bühel begonnen wird. Im besonderen erklärten die Kitzbüheler Vertreter, dati auf der Bundesstraße, die durch die Innenstadt führt, seit 1928 keine Bau- maßnahmen erfolgten. Bürgermeister LA Leonhard l\'I a n z 1 stellte die Frage, warum mit dem Bau der Überführung der Bundesbahn bei Pinnersdorf noch nicht begonnen wurde. Hofrat Dipl.-Ing. Faist antwortete dar- auf, daß das Projekt in Wien liege. Es besteht jedoch die begründete Hoff- nung, daß die Bewilligung zum Bau so rechtzeitig eintreffe, daß die Brücke bis Herbst 1967 fertiggestellt werden kann. Wenn alles gut geht, kann die Teilstrecke der neuen Brixentaler Bun- desstraße von Söll-Leukental bis Hopf- garten heuer noch eröffnet werden. Die Grundschwierigkeiten für die Brücke bei Pinnersdorf sind beachtlich. Beim Herrn Landeshauptmann trug dann Bezirkshauptmann Hofrat Dr.
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