Kitzbüheler Anzeiger

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Spezialitäten: Wir führen eine gutbürger- liche Küche und gepflegte Getränke. Unsere reichhaltige Speise- karte bringt für jeden etwas. Wenn Sie Ihre Freunde zu einem typischen österrei- chischen Essen einladen wollen, so rufen Sie uns bitte doch an. Wir beraten Sie gerne über die Aus- wahl und Zusammenstel- ng der Speisenfolge. Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. April 1967 Diese dürfte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gemacht worden sein. Sie ist als Deckplatte einer Kapsel durch rundherum angebrachte und um- gebogene Greifer festgehalten. Bei ihrer früheren Verwendung war sie, wie vier sich gegenüberstehende Lö- cher zeigen, in ganz anderer Weise be- festigt gewesen, möglicherweise auf einem anderen Kreuz oder auf einem Buchdeckel. Die Kapsel wählte man aus volkskundlich-religiösen Absichten. Sie enthält in zwei ganz feine Seiden- tüchlein gewickelte lehmartig zusam- mengebackene graue Erdklümpchen mit einem kleinen Knochensplitter und einem Benedictuspfennig. Die Farbe der Tüchlein glich einem alten grün- lich-bräunlichen Moos. Sie waren mit einer kaum fingerbreiten schwarzen Spitze eingefaßt. Man hat den Kapsel- inhalt jedenfalls als ein besonderes Heiligtum verehrt und als Schutz verwenden wollen. Vermutlich waren die Erdklümpchen Reste von Re - liquien, e- 1iquien, die vielleicht aus einem er- öffneten Altargrab stammten. Man hat das Kreuz in früherer Zeit zweifels- ohne bei Feldbittgängen vorangetragen. Die Benedictusmedaille war ein gepräg- tes, dünnes Messingplättchen in einer Form, wie sie anfangs des 17. Jahr- hunderts gebräuchlich war, nämlich un- regelmäßig achteckig. Die Vorderseite hatte das Bild des Ordensstifters auf- geprägt und trug die Beschriftung: Crux Sancti Beatris Benedicti. Die Rückseite jedoch zeigt die bekannten Buchstaben •dieses Segens. Zu der aus kunsthistorischen Erwä- gungen sich ergebenden Datierung der Emailplatte des Reither Vortragskreu- zes in das letzte Viertel des 12. Jahr- hunderts paßt auch ganz ausgezeich- net alles Uebrige, was wir über die kirchlichen Verhältnisse dieses Ortes in bezug auf die Entstehung der Seel- sorge daselbst wissen. Das Gebiet wird übrigens 976 schon als Ruite genannt. (Salzburger Urkun- denbuch 1, Seite 180.) Wenngleich es dann erst 1330 urkundlich als Filiale von St. Johann genannt wird, so hin- dert unter Beachtung geschichtlicher Umstände nichts daran, bereits für eine viel frühere Zeit das Bestehen einer Kirche in Reith anzunehmen. So berichtet die chiemseeisch:e Diöze- sanvisitation vom 12. Juni 1673, daß laut einer in der Kirche angebrachten Tafel diese am 5. Juni 1188 geweiht worden sei. („Ecclesia consecrata anno 1188 quinta Junii, attenstante tabula ibidern affixa".) (Siehe auch „Tiroler Anteil" Band V, Seiten 73 und 239, vom gleichen Verfasser.) Diese Nachricht ist wichtig und kennzeichnend auch für den Mangel an urkundlichen Erwäh- nungen aus früheren Zeiten. Obwohl uns im salzburgischen Ordinariatsar- chiv die Nachrichten von sieben dem Jahre 1673 vorausgehenden Diözesan- visitationen erhalten sind, bringt den- noch bloß diese letzte die für uns wichtige Angabe. Daß noch frühere alte Urkunden darüber fehlen, erscheint bei dem Mangel solcher aus der Zeit vor dem 14. Jahrhundert dagegen bei- nahe selbstverständlich. Den gefundenen kunst- und kirchen- geschichtlichen Ergebnissen über das Alter des Vortragskreuzes von Reith und einer ersten Kirche daselbst stellt sich dessen Patrozinium des hl. Aegydius passend zur Seite. Dieser Heilige scheint in unserem Gebiete noch vor der Verehrung des hl. Leon- hard bekanntgeworden zu sein. Den Kult des um 721 bis 725 in Südfrank- reich gestorbenen Heiligen unterstütz- ten bereits die Merowinger, und um 1100 verbreitete sich seine Verehrung auch nach Deutschland. In Bamberg, das im Tal von Jochberg und in dem Reith benachbarten Gebieten von Kitzbühel und des Büchlachs eine größere Anzahl von grundhörigen Bau- ernhöfen besaß, feierte man sein Fest seit den Tagen Bischof Ottos (t 1139). Kärnten und Steiermark haben ihn als alten Landespatron erwählt, und auch im übrigen bayrisch-österreichischen Raum ist Aegydius als Kirchenpatron bereits früher bezeugt. In den Salz- burger Kirchenkalendern wird sein Fest in den Jahren 1071-1099 einge- reiht. Die Orte St. Gilgen am Abersee, Tausendjähriges Reith „Bei HUtzi" Sau Reaiäeeuit Ziscldeewi st d Mitzi und Sepp Kerscher Zentralheizung, Bad Unser Telephon: 403116 (05356) Unsere Devise: „RGC4eK Ks4t !Iee2!"
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