Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. April 1967 Kizbüheler Anzeiger Seite 21 schließen, war es also ursprünglich ein einziger Hof von bedeutendem Aus- maß. Im heutigen D o r f e R ei t h selbst aber nennt uns das Urbar von 1416 den „Probst in dem Rawt auf dem nidern Hof", der 24 Rinder, zwei Roß und zehn Schafe füttert, und den „obern Hof in dem Rawt", der ebenso- viel Rinder und Schafe, aber um ein Pferd mehr hält. Beide zusammen ver- fügen über eine Fläche von 18 Joch Acker und 24 Tagwerk Wiesmahd; auf beiden Höfen befand sich auch ein ‚hulzern Wagen", der für Kriegszwecke dienlich sein konnte, und auf dem obern Hof noch dazu „eine Armst" (Armbrust). Während also diese beiden Höfe gegenüber denen von Hallern- dorf mehr Rinder (48 gegenüber 37) fütterten und bedeutend mehr Wiese hatten (24 gegenüber 10 Tagwerk), be- saßen sie bloß 18 Joch Acker gegen- über 21 von Hallerndorf. Die Fläche von Hallerndorf scheint also etwas kleiner zu sein als diejenige des Kirch- ortes selbst. Beide würden aber un- gefähr gleich groß, wenn wir dem Ge- biete von Hallerndorf noch die fünf Hektar des Kirchfeldes dazuzählen. Das Stift Berchtesgaden hat demnach sein Interesse an der zu gründenden Seel- sorge Reith dadurch bewiesen, daß es der neuen Seelsorge eine Lebensmög- lichkeit auf der Basis von Grund und Boden gegeben hat, die es von seinen Eigengütern zu Hallerndorf wegnahm. Reith gehö:t zu jenen bäuerlichen ']emeir.- dei, in denen die Pferdezucht noch hoch im Ansehen sieht. Davon zeugen -.ri212 preis- gekrönte Haflinger und Noriker. Im Bild der Gb:etsDbrrann des Hailinger- zuchtverbardes Mrti Brandstätter, Se-- waldbauer, mit seiner Stute Ellia bei der Heuarbeit. Aufnahme Dir. Otto Schweißgut. Innsbruck, aus dem ahre 1963. Berchtesgaden ist durch Graf Beren-. gar von Sulzbach nach dem letzten Willen seiner Mutter Irmengard im er- sten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts gegründet worden. Irmengard war ei- ne Tochter des Grafen Kuno von Rott, dem die Gründung dieses Klosters und die Ausstattung desselben mit dem Be- sitz im Pillerseetal zugeschrieben wird. Die bei der Gründung Berchtes- gadens dort neu eingeführten Geist- lichen lebten als sogenannte reformierte Chorherren nach-der Regel der Au- gustiner. u- gustiner. In Bayern allein gab es seinerzeit 17 solcher Stifte, die zu- nächst untereinander und auch mit an- deren auswärtigen wenigstens in einer losen Verbindung standen. So ist es immerhin denkbar, daß durch die Chorherren von Berchtesgaden sogar aus dem Rheinland die in Frage ste- hende Emailplatte des Vortragskreuzes von Reith beschafft wurde, wenn sie nicht etwas als Handelsware ins Land gekommen war. Auf jeden Fall benö- tigte man beim Neubau einer Kirche und schon gar bei der Neuerrichtung einer Seelsorge neben Kelch, Meßbuch, Meßkleidern und anderem vor allem auch ein Kreuz. Die Seelsorgeangehö- rigen und Kirchleute mußten ja, wie schon vorher, auch nach Gründung ei- ner Tochterkirche an gewissen Fest- tagen sich zum Gottesdienst in der alten Mutterpfarre St. Johann einfin- den. Sie begaben sich dorthin aber nicht Tausendjähriges Reith Ganzjährig geöffnet! Gute Küche, gepflegte Getränke, geräumiger Auto- Parkplatz! Jagd- und Fischerei- möglichkeiten für Gäste! Qast4a ke&eiud Besitzer Josef JöchI Touropa-Reiseleitung Berliner-Bahnhof-Kundendienst-Reiseleitung u. a.
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