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Seite 30 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. April 1967 und der heutige Pöllhof die Bahnhof- restauration. Wieder griff der betrieb- same Pirchl ein und erreichte schließ- lich nach einer abermaligen Audienz beim Kaiser die Trassierung nach Kitz.- bühel und um die Stadt herum. 1875 wurde die Bahn in Betrieb genommen und nach der jüngsten Tochter des Kaisers „Giselabahn" getauft. Nicht wenig Erstaunen rief es Ende des vergangenen Jahrhunderts hervor, als Franz Reisch und Anton R o t h- bach er aus Kitzbühel auf ihren hals- brecherischen Hochrädern lachend die Fußgänger überholten. Kam aber eine größere Steigung, dann war das La- chen wieder auf der Seite der Fuß- gänger. Der erste Fahrradbesitzer von Reith dürfte der Reitherwirt Ägyd Jöchl gewesen sein (t am Dreikönig- tag 1950 im Alter von 84 Jahren). Bodnerau (Aus Posepny. Bergbaugeschichte.) Nach der erfolgten Auflassung des Röh- rerbühler Tiefbaues versuchte man in der Bodnerau, südlich der Schösser- brücke, einer schmalen Kluft mit schö- nen Erzspuren nachzugehen in der Ab- sicht, dadurch einen Unterbau-Stollen für den Röhrerbühel zu eröffnen. Al- lein in 23 Klafter der Stollenstrecke stieß man in den Diluvialschutt, er- reichte, wie man sich damals aus- drückte, „einen mit runden Steinen vermengten Stockletten". Um nun die ziemlich hoffnungsvolle Kluft dennoch untersuchen zu kön- nen, teufte man im Jahre 1791 einige Klafter von dem Anfahrungspunkte zu- rück einen Schacht auf 11 Klafter Tiefe und fuhr auf dieser Sohle im Streichen der Kluft weiter. Selbstver- ständlich hatte man hiebei wegen der Nähe des Schottergebirges mit großem Wasserzuflusse zu kämpfen und es trat schon damals die Idee auf, die Tiefe lieber mit Bohrlöchern zu untersuchen, welches Ansinnen aber der damalige Bergmeister S. Ob inge r unter Hin- weis auf die technischen Schwierig- keiten eines solchen Unternehmens zu- rückwies. Inzwischen hatte sich die Kluft im Sohilaufe des Bodnerstollens verzweigt und stark zusammengezogen, so daß der Bau 1793 aufgelassen wurde. A Reiter Hanai Iaz mecht i dilei fruatla Auf Reit aihö schaun, Ob's nid eppas geld -‚ Wa koan Toifö nix z'traun. A Dloggnagent Is a da Gegend darennt, Und drunt z' Münichau Hat a si Scharfözza d'nennt. An Wiascht z' Münichau Is iaz ja nimma z' oed, Seid a woaß, daß aft iaz A nois G'setz aussageht. Da Scharfözza had sagg: „Iaz g'heascht eh dlei all's Dei, Fü das gibst ma brav z'essn Und z'trink'n an Wei." Da Dioggnagent Is iaz Reit ummökrennt, Doscht macht ea a Hanai, Weil'n da Scherma guet kennt. Iaz zahm s', dö Klachl, Und dö Dloggn hamb's b'stöllt, Sö ham ma's an Reit unt Selba dazählt. „Aft pfüat dö God, Schafözza, Und kimm fei amal, Schick üns na dö Dloggn Und nid kad ean Hall." Oes Manda vo Reit, Seid's g'wiß g'scheidö Leut. Drum is's ma viel d'dumm, Daß auf'n Leim ganga seid. Adies meine Reita. Da hab's iaz an Kuß —; All's had an End, Und mei G'sangl an Schluß. (Von Sterntreiber-Loisei, Kirchberg, in den zwanziger Jahren gesungen. Es ist eine lustige Eigenart der ur- wüchsigen Reither Mundart, daß man nicht sagt, „dö G'loggn", sondern „D'loggn". Das war an Loisei seine Hetz und man konnte noch lange zwischen Kirchberg und Reith über diese lustigen Versei lachen.) Rabstollen Unter dem Namen Rabstollen ist ei- gentlich ein Stollen-Komplex in der Westfortsetzung der Röhrerbühler Erz- lagerstätten, am linken Ufer der Rei- ther Ache nächst der sogenannten Schösserbrücke zu verstehen, wovon der Rabstollen den tiefstgelegenen und längsten Einbau bildet. Ursprünglich mögen wohl diese Gruben zum Fug- g er b au gehört haben, später standen sie mit anderen Bauen in administrati- ver Verbindung und einige Male wurde die Gewältigung dieses Baues ein selb- ständiges Unternehmen. über die Gru- be existieren keine verläßlichen und eingehenderen Nachrichten. Was Po- sepny in den Karten vorfand, hat er zu einem Bilde vereinigt und in die Revierkarte einbezogen, wo auch die Position gegenüber diesen östlichen Bauen zu ersehen ist. Die älteste Karte von diesem „Rab- stollen" bestand aus einem Fragmente, an welchem aber mit einer Schrift, de- ren Charakter auf das Ende des 17. Jahrhunderts hinweist, bemerkt wird: „Glaublichen von 1685 Jahr." Es ist hier zugleich das weiteste Strecken- netz, wie in keiner späteren Karte, dargestellt worden. Am westlichsten Ende steht die fragmentarische Be- merkung: „Alda get der Rabstollen fort auf ... so man auch fit aufhöb wellicher noch biss daher ... verdruckt und bis dahero von Mundloch 25 Ok- tober ... 170 /2 Claft." Daraus dürfte hervorgehen, daß dieser Stollen schon damals in neuer Gewältigung begrif- fen war, und daß sein eigentlicher Feldort weiter nach Westen reichte. Nahe an dem Kreuzgestände war ein Durchschlag mit einem „Pau in Gie- ringer Stain, der umb 18 1/2 Claft. hö- her als der Rabstollen und zu dem Ente wedterhalben auf dem Rabstollen gemacht worden". Eine zweite, eben- falls im Kitzbüheler Stadtarchiv vor- gefundene Karte vom Jahre 1723 hat nebst dem Rabstollen, dessen Strecke, wie bereits erwähnt, nicht so weit reichte als in der älteren Karte, noch drei kleinere Stollen: Mitter-, Förder-. Tausendjahriges Reith Lebensmittelg roßhandel Kaffeerösterei und Import Biervertrieb Spatenbräu München Tel. 2348 PM4 Bau&e f e #(i &iuie
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