Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. April 1967 lieh. Auch andere Wohnbaugenossen- schaften, z. B. Gemeinnützige, die Wohnungseigentum. die Neue Heimat usw., bemühen sich immer wieder, Wohnraum zu schaffen. Bei der Ge- meinde ist derzeit in der Weitau ein Wohnhaus mit acht Wohnungen (260.000.— Schilling plus Grund) im Bau welches im Herbst beziehbar wird. Pachtvertrag mit der Kirche über einen neuen Friedhof; Ausbau der Friedhofsanlagen usw. Errichtung eines Schießstandes durch die Schützengilde St. Johann; Mithilfe der Gemeinde mit 100.000.— Schilling. Errichtung des Bau- hofes; hier wurden zwei Liegen- Bei der am letzten Wochenende ab- gehaltenen Jahreshauptversammlung der Oesterr. Volkspartei konnte der Bürgermeister und neugewählte OeVP- Obmann Michael Nothegger mit einem stolzen Bericht über die Lei- stungen seiner Gemeinde Kirchdorf aufwarten. Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945, als Oesterreich wiederum ein selbständiger Staat wurde und die nach den Menschenrechtsgesetzen demokra- tischen Grundlagen, also politische Par- teien wiederum ins Leben gerufen wurden, wurde auch in der Gemeinde Kirchdorf eine Ortsgruppe der Oesterr. Volkspartei gegründet. Die Ortsobmänner der OeVP-Orts- gruppe Kirchdorf waren: von 1945-48 Josef Lackner, Schu- sterbauer in Litzifelden; von 1948-53 Wolfgang Aigner, Ruder- bergerbauer, Erpfendorf; von 1953-56 Christian Eder, Alt- bürgermeister und Lamplbauer; von 1956-59 Josef Krepper, Altbür- germeister und Pechtlbauer; gewiesen auf Gold, die ersteren wahr- scheinlich. Trotz dieser scheinbar regen Tätig- keit entwickelte sich das Bergwesen in Kitzbühel nur langsam. Das mag dahin gedeutet werden, daß der Berg- bau damals in diesem Revier noch nicht jene technische und ökonomische Selbstständigkeit hatte wie z. B. in Schwaz und daß unter den Gewerken eine größere Anzahl unvermögender Leute waren, die, um größeren Kosten aus dem Wege zu gehen, sich auf den Abbau in alten, aufgelassenen Gruben beschränkten. Selbst nach der Ver- einigung der Herrschaften Kitzbühel, Rattenberg und Kufstein mit Tirol unter der bergfreudigen Hand Maxi- milian I. besserte sich dieser Zustand wenig. Um den Bergbau etwas hoch- zubringen, erließ Maximilian 1507 in einer eigens abgehaltenen Bergsynode den Kitzbüheler Gewerken auf 5 Jahre den Wechsel. (Der Wechsel war eine schaften, Ritzer und Vasflico, zu die- sem Zweck angekauft. Diese beiden Liegenschaften kosteten der Gemeinde zirka 1,200.000.— Schilling. Bau einer öffentlichen Bedürfnis- anstalt. Ausbau der Gasteiger Landes- straße (30 obiger Anteil der Gemeinde); Bericht über die Fieberbrunner Straße; Umfahrung St. Johann. Kanalprojekt St. Johann; Darlegung der Baukosten und der Finanzierung, Anstellung eines Technikers usw. Anfangsbericht durch Bürgermeister Oberleitner. Kurzreferat„, Wasser- und Kanalreferent M. Ritsch. Ausführlicher Bericht in unserer nächsten Ausgabe! von 1959-67 Stefan Sdhwaiger, Haf- nermeister; ab 1967 Michael Nothegger, Bürger- meister und Habachwirt. Im Jahre 1965 wurde in Erpfendorf eine eigene Fraktionsorganisation der OeVP ins Leben gerufen, um die Be- lange dieser Fraktion besser vertreten zu können, was sich bei der National- ratswahl 1966 bereits ganz deutlich aus- wirkte. Die Wahlergebnisse der Gemeinde Kirchdorf: ÖvP sPÖ FPÖ Nationalratswahl 1945 460 192 - Nationalratswahl 1949 449 162 182 Nationalratswahl 1953 522 197 103 Landtagswahl 1953 530 175 71 Nationalratswahl 1956 556 249 54 Landtagswahl 1957 562 206 69 Nationalratswahl 1959 565 266 54 Landtagswahl 1961 608 222 82 Nationalratswahl 1962 577 239 124 Landtagswahl 1965 637 248 106 Nationalratswahl 1966 695 228 118 Steuer, welche vom geschmolzenen Metall zu entrichten war, die zweite Abgabe, die Frohn, stellte eine Be- steuerung der erhauenen Erze dar. Meist gehörte jeder zehnte Kübel voll Erz dem Regalherren.) Tatsächlich hatte diese Maßnahme 275 Belehnungen an 33 Oertlichkeiten zur Folge und zwar 33 Neuschürfe, 108 Gruben und 134 alte verlegene Baue. Dieser erfreuliche Auf- schwung wurde aber durch das lässige Handeln des damaligen Bergrichters Heinrich Riegel gehemmt, der sich weder um die Gruben kümmerte, noch auf pünktliche Bezahlung der Arbeiter durch die Gewerken sah. Sein Nach- folger, Jörg Rebham, verfiel ins gegen- teilige Extrem und gefiel sich darin, die Knappschaft durch unmäßige Strenge unwillig zu machen, was im Jahre 1516 einen Knappenaufruhr zur Fölge hatte. Diese Umstände und der 1517 erfolgte Brand der Kapser Frohn- schmelzhütte waren nicht geeignet, den Einwohnerstand: 1395 im Jahre 1934 1594 im Jahre 1950 1769 im Jahre 1961 2101 im Jahre 1966 Kirchdorf hat eine Bevölkerungs- struktur von 50 oilo Arbeitnehmern 35 % Landwirtschaft 15 0/0 Selbständige Die Gemeinde Kirchdorf kann bis heute mit ansehnlichen Leistungen auf- warten: Bau des neuen Schulhauses in Kirchdorf 3,454.860.— Schulhaus Erpfendorf mit Umbau des Feuerwehrhauses 536.530.— Neubau der Schule in Gasteig 1,195.000.— Neubau des Gemeindehauses Kirchdorf 1,051.330.— Neubau des Feuerwehrhauses Kirchdorf 819.000.— Ankauf UNIMOG und Feuerwehr- auto in Erpfendorf 250.440.— Bau von Kriegerdenkmal und Musikpavillon 62.000.— Grundankäufe und Grund- zusammenlegung 79.600.— Beitrag Felbertauernstraße 81.000.— Beitr. Olymp. Spiele Innsbr. 61.500.— Brücken- und Güterwegbau 95.000.— Friedhof sgrundankauf 200.000.— Wasserleitungsbau 1,282.800.— Kanalbau 252.420.— Asphaltierung der Gasteiger Landesstraße 386.300.— Kirchenbauzuschuß Erpfend. 45.000.— Kirchdorf er Zufahrtsstraße 247.960.— Kauf männ. Berufsschule Kitzbühel 60.900.— Kirchplatz Erpfendorf 41.950.— Beitrag Krankenhaus St. Johann 154.000.— Dazu kommen jährliche Subventio- Bergbau sehr zu fördern und schädigte den ohnehin meist in Geldnöten schwe- benden Kaiser Maximilian nicht uner- heblich. Die folgenden Jahre lassen am Kitzbüheler Bergbau keine positiven Merkmale aufscheinen, die Gewerken kämpften tapfer und mit Ausdauer den Bergen weiter ihre Bodenschätze ab und führten mit beispielloser Energie die langsam unrentabel werdenden Gruben weiter. Es fehlten ihnen aber die Mittel, um, wie in Schwaz, zum Schachtbau überzugehen und damit unter Umständen neue Adern zu erreichen. Daß auch der Landesfürst keinen größeren Nutzen mehr aus diesen Betrieben hatte, zeigte die laufende Verlängerung der Frohn- und Wechselfreiheit bis zum Jahre 1539. Einen völligen Umschwung brachte das gleiche Jahr mit der Entdeckung der reichen Silber- und Kupfererzlager am Rö:hrerbühel, nordwestlich von Oberndorf bei Kitzbühel. Da gleich Stolzer Leistungsbericht der Gemeinde Kirchdorf
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