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Samstag, 29. April 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 wird von Tag zu Tag komplizierter, Das bäuerliche Problem ist heute auch ein gesellschaftliches. Und die gesell- schaftliche Stellung steigt mit der Bildungsmöglichkeit. Der Bauer von heute ist nicht mehr der Dumme. Zur Förderung der Bauern sind tau- sende von Höfen mit hunderten Kilo- metern Güterwegen erschlossen worden und haben so Anschluß an Gesellschaft und Wirtschaft gefunden. Aber es ist noch sehr viel auf diesem Gebiet zu tun. In den Realteilungsgebieten ist die Grundzusammenlegung von großer Bedeutung. Dazu kommt die Besitz- festigung, die Erhaltung der gefähr- deten Höfe. Daher ist es auch ein Hauptziel unserer Agrarpolitik, vom Verfall bedrohte Bauernhäuser zu er- neuern. Jedes Bauernhaus soll die Möglichkeit eines zusätzlichen Ver- dienstes durch unseren Fremdenver- kehr bekommen. Rationalisierung, Technisierung sind von besonderer Be- deutung und vor allem die Absatz- sicherung. Dazu können wir einiges vom Staat verlangen, einiges aber müssen wir selber tun. Von staatlicher Seite stehen voran die Bemühungen um den Eintritt in den europäischen Raum, in den Markt der EWG. Und hier bedarf es auch einmal einiger klärenden Worte. Die Russen sind nicht dagegen, daß wir den Zoll abbauen, nur dürfen dadurch keine Mauern gegen Drittstaaten ent- stehen, vor allem nicht gegenüber dem Osten. Und hier beginnt die Schwierig- keit mit der EWG, die Oesterreich nicht als Durchschleuseland für EWG- Waren in den Osten sehen will. Hier, in dieser Frage müssen wir uns etwas einfallen lassen. Vielleicht in Form von Ursprungszeugnissen. Wir wollen ja nur Gleichberechtigung mit dem euro- päischen Raum haben. Wir müssen also irgendwie beiden gerecht werden, den Russen und der EWG. Und auf diese Frage müssen wir unsere öster- reichischen Bemühungen hinzielen. Was wir vom Staat noch verlangen ist die Marktordnung. Und hier sind wir glücklich, die Marktordnungsgesetze für einige Zeit gesichert zu haben. Unser Milchpreis wird einmal euro- päisches Niveau bekommen, und hier liegen wir nicht schlecht. Es ist ein großer Gewinn für die Milchproduk- tion, daß für den Absatz zu stabilen Preisen vorgesorgt ist. Schwierigkeiten bereiten immer wieder die Viehtrans- porte: 16 o/o Zoll und eine Abschöpfung von 1000 Schilling pro Stück. Gerade hier wirkt sich die EWG-Kriminierung sehr hart aus. Der Viehpreiszerfall ist sehr schwer zu regeln, aber umso not- Im Gasthof „Bären" leitete Obmann Felix M a dl die Vollversammlung des Fremdenverkehrsverbandes St. Johann und konnte die umfangreiche Tages- ordnung in Rekordzeit von zwei Stun- den abwickeln. An der Versammlung nahmen auch Bürgermeister Georg O b e r 1 e i t n er, die Vizebürgermeister Hans R aß und Stefan D a g, die Ge- meinderäte Mariacher, Prterer. Meikl, Reiter und Stöckl sowie Postenkommandant K o m e t e r teil. Die Jahresrechnung wurde zustim- mend zur Kenntnis genommen. Ein- nahmen und Ausgaben erreichten den Betrag von 1,521.000 Schilling. Einstim- mig beschlossen wurde weiters der Haushaltsplan für 1967 mit einer Ein- nahmen- und Ausgabensun-ime von wendiger. Wir können unsere traditio- nellen Viehabsatzmärkte nicht auf- lassen, wir müssen sie uns reservieren, auch wenn es z. Zt. mit großen Schwie- rigkeiten verbunden ist. Für diese Zeit brauchen wir eine Ueberbrückungshilfe in Form von Exportprämien. Aber ich glaube, wir können für die Zukunft und die kommende wirtschaft- liche Entwicklung optimistisch sein. Es gibt keine Arbeitslosigkeit und darf auch keine mehr geben, denn sollte es noch einmal soweit kommen, so würde uns bald der Kommunismus kontrollie- ren und einstecken. Unsere Devise muß lauten: weiter arbeiten und sparen und etwas guten Willen haben. Ich wünschte. wir hätten manchesmal etwas von unseren Schweizer Nachbarn in punkto Heimatliebe und Selbsteinschätzung. 1,790.000 Schilling. Die Beschlußfassung umfaßte die Ermächtigung des Aus- schusses durch die Generalversamm- lung den Promillesatz in der Höhe zu beschließen, daß die veranschlagten Pflichtbeiträge von 550.000 Schilling ge- sichert sind. Die Aufenthaltsbeiträge, wurden für 1967 mit 950.000 Schilling festgesetzt. Aus dem Bericht des Obmannes geht hervor, daß die Winterfrequenz von 149.898 um 11.721 auf 161.609 Nächti- gungen gesteigert werden konnte. Er- freulich war die Zunahme von ameri- kanischen Gästen. In Zukunft wird auch dem Winterurlaube ohne Ski besonderes Augenmerk zugewendet. Zur Einführung des Ski wand er ns werden geräumte Spazierwege markiert. Auch an die Einführung einer Kur- karte wird gedacht. Der. Ausbau der Standseilbahn, den die Bergbahn KG in großzügiger Weise vornimmt, ist für St. Johann von aus- schlaggebender Bedeutung. Es wird eine neue „Mittelstation errichtet, es werden neue Seilbahnwägen angeschafft und ein Sessellift auf den Penzing gebaut. Mit diesen Maßnahmen wird die d o p e lt e Leistung erzielt und die Wartezeiten abgebaut. Die Bergrettung leistete vorbildlich Erste Hilfe, insgesamt wurden 160 Ber- gungen durchgeführt. Im August wurde mit 85.234 Nächti-. gungen eine Rekordfrequenz erzielt. Die Sommerfrequenz betrug 227.113 Nächtigungen und war um 14.262 höher als im Vorjahr. Mit diesem Ergebnis setzte sich St. Johann an die sechste Stelle in Tirol. Die Gesamtnächtigungs- zahlen betragen daher 391.876; Vorjahr 364.446. Mit besonderer Genugtuung wurde die Tatsache entgegengenommen, daß St. Johann im Ausländerfremdr- Das sind die drei Hauptvorteile der Privaten Krankenversicherung Freie Tarifwahl Wechsel und Austritt jeder- zeit möglich freie Arztwahl gehobene Verpflegsklasse im Krankenhaus Für alle gültig: Der neue Trend - Privatpatient Für Selbständige selbstverständlich PRIVATE KRANKENVERSICHERUNG Fremdenverkehr St. Johann an sechster Stelle Reisebürogesellschaften Touropa, Scharnow und Hummel vereint Von der Vollversammlung des Fremdenverkehrsverbandes St. Johann
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