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lag erscheinende Roman über Alban Berg (,‚Träume in zwölf Tönen") wäre ohne diese Zeit undenkbar. Für seine 36 Lebensjahre ist Dr. Schi- nagl ein ungemein erfolgreicher Schrift- steller, wie von ersten Experten wie Dr. Hermann Kupri'an und Raoul Hen- rik Strand in dieser Sendung bestätigt wurde. Im Verlag des Karlsruher Boten erscheint heuer der erste Lyrikband Shinagls „Fallendes Feuer". Schinagl bewährte sich auf Anhieb als Jugend- autor (,‚Judas in der Mühle" im Her- derverlag), seine Biographien sind packend und zeugen von einem tiefen Verhältnis und Verständnis zur mo- dernen Kunst (,‚Der blaue Kristall" - das Leben des Malers Franz Marc, Styria, 1966, und „Träume in zwölf Tönen" - Lebensroman des Musikers Alban Berg, Bundesverlag, 1967), als Dramatiker zeigte er große Ansätze, hat aber derzeit darin nicht die gleiche „Besessenheit", die neben Fleiß und unbehelligtem Arbeiten durch äußere Einflüsse in der „Provinz" sein übriges Schaffen auszeichnet. Schinagl ist einer der ganz wenigen unter den vielen und schöpferischen Talenten Tirols, der sich in allen drei Sparten, also in Epik, Lyrik und Dramatik, bereits durchzusetzen vermochte. Ein Beispiel von Schinagls nihili- alese spritzige und köstliche „Rand- bemerkung" aus einem Guß innerhalb weniger Stunden hingeworfen wurde. Es ist keine Uebertreibung, wenn man Schinagl als ein Volibluttalent bezeich- net; freilich plant und formt er, aber die Fülle und Vielfalt zeigt doch den Meister des Wortes, der von der Idee „überfallen" wird. Als einen immerwährenden Versuch der Selbstrechtfertigung des Daseins bezeichnete abschließend Dr. Helmut Schinagl sein Arbeiten. Der Erfolg rechtfertigt diesen Versuch wie kaum bei einem anderen bei Schinagl auch nach außen. Diese Sendung bot Ein- blick nicht nur in das offen vor uns liegende Buch des Erfolges - Schinagl ist der am öftesten ausgezeich- nete Teilnehmer der Jugendkultur- woche, zweimaliger Preisträger der Stadt Innsbruck, ebenso zwei- maliger Preisträger des Oesterreichi- schen Collegs und Vorstandsmitglied des Turmbundes, um nur einiges zu nennen -‚ sondern offenbarte auch sein tiefes Ringen auf diesem Weg, deren eine äußerliche Station in harter Kriegs- und Nachkriegszeit Kitzbühel bleibt. Kitzbühel ist stolz auf Dr. Helmut Schinagl. Wagnis und Erfolg für die Zukunft! h. w. Seite 4 KItzbtheler Anzeiger Samstag, 29. April 1967 kehr der Bezirksstadt Kitzbühel im vergangenen Sommer bis auf 22.000 Nächtigungen herangekommen ist. Der Fremdenverkehrsverband pflegt mit insgesamt 2118 Reisebüros in aller Welt Korrespondenz. Ein neues Winter- plakat ist in Arbeit. Im Tätigkeitsbericht des Obmanns wurde ein breiter Raum der Tätigkeit der Brauchtumsgruppen, der Schützen, der Sängerrunde und der Musikkapelle gewidmet. Als Höhepunkt wurde das Auftreten der Musikkapelle mit 40 Mann in Berlin-Steglitz bezeichnet so- wie die Konzerte der Militärmusik Ti- rol zur Hochsaison in St. Johann. Ein interessantes Referat hielt an- BAUERNECKE Die am weitesten verbreitete Kern- obstkrankheit ist der Schorf. Durch diese Pilzkrankheit werden auf der ganzen Welt große Qualitätsverminde- rungen verursacht. Im zeitigen Früh- jahr sind die Bäume grundsätzlich frei von Schorf. Lediglich bei Birnen über- wintert der Pilz an den Zweigen, wo er bisweilen eine rissige, blasige Rinde hervorruft. Nach dem Ausreifen der Wintersporen im abgefallenen Laub der vergangenen Vegetation werden zur Zeit des Mausohrstadiums beim ersten schließend Direktor D t t r ich vom Reisebüro Touropa, München. Nach seinen Worten liege St. Johann auch für den kommenden Sommer „gut im Rennen" wie überhaupt Tirol immer noch die Spitze der Nachfrage der Reisebürokunden darstellt. Um noch intensiver werben und noch besser ar- beiten zu können, haben sich die größ- ten deutschen Reisebürounternehmen und zwar Touropa, Scharnow und Hummel vereinigt und betreuen nun jährlich über eine Million Gäste. Bürgermeister Oberleitner sprach dem Obmann und seinen Mitarbeitern für ihre Tätigkeit den Dank aus; ebenfalls Direktor Dittrich. warmen Frühlingsregen diese Pilzspo- ren in unzähligen Mengen in die Luft geschleudert. Sie gelangen auf das jun- ge Laub. Dort entstehen sodann die Erst- oder Primärinfektionen, die sich später zu regelrechten Pilzrasen am älteren Blatt auswachsen. Diese Pilz- rasen am Laub und später auch an der Frucht tragen eine ungeheuere Zahl von Sommersporen. Die Zeit der Erst- infektion durch Wintersporen dauert grundsätzlich von April bis Juni. Sie überschneidet sich somit ab Juni mit den Infektionsquellen durch die Som- mersporen des Pilzes. Für die Schorf- bekämpfung ergibt sich daraus in lo- gischer Folgerung, daß das Obst in Beständen, die schon vor der Blüte vom Schorf infiziert wurden, im Som- mer nur mehr schwer sehorffrei ge- halten werden kann. Somit gilt es, die Schorfkrankheit durch Spritzungen be- reits vor der Blüte am jungen Blatt schon auszuschalten. Als praktische An- leitung zur Schorf bekämpf ang wird dringend empfohlen, sofort nach dem ersten warmen Frühjahrsregen die Schorf bekämpf ung aufzunehmen, vor allem dann, wenn die Blütenknospen bereits angeschwollen sind bzw. das Mausohrstadium erreicht haben. Die BOUTIQUE TYROL DIRNDLPARADIES neueren zur Schorf bekämpf ung an- erkannten Mittel haben eine beacht- liche Tiefenwirkung und teilweise so- gar heilende Wirkung bei bereits er- folgter Infektion. Bei den Spritzungen vor der Blüte sind auf jeden Fall die Präparate in voller Konzentration zu verwenden, um gegen den Pilz einen kräftigen Schutzblock zu bilden. Bei andauernden Regenfällen, spätestens aber im Rotknospenstadiurn ist die Schorffreies Obst durch Spritzung bereits vor der Blüte stisch angehauchter Prosa, die gerne Helmut Schinagl in der Reihe in Sarkasmus umschlägt, bot eine Das Tiroler Porträt" Glosse über ein Chanson-Festival in II Wien. Dabei muß man wissen, daß Die Sendereihe von Radio Tirol „Das Tiroler Porträt" war am 15. April 1967 erstmals einem Schriftsteller der jün- geren Generation gewidmet, dem aus Kitzbühel stammenden Dr. Helmut Schinagl. Sehr einprägsam wurde in der von Birgit Töpfer und Dr. Volk- mar Parscihalk gestalteten Sendung Werk, Wollen und Leben Schinagis vorgeführt. Seine Lyrik als ein Ver- such der Beschwörung durch das Wort leitete die Sendung ein. In einem Ge- spräch „gestand" Dr. Schinagl, daß er ein Feind des künstlerischen Spezia- listentums ist und verwies auf den Ein- fluß der Musik und der bildenden Kunst in seinem Werk. Bis zu seinem 20. Lebensjahr hat Schinagl mehr kom- poniert als geschrieben. Die ersten Gedichte entstanden erst in diesem Lebensabschnitt. Herzliche Dankes- worte widmete Schinagl seinen Leh- rern in Kitzbühel, am Realgyrnnasium in Innsbruck und in Kufstein. Während des Studiums, das er mit einer Disser- tation über den Tiroler Dichter Josef Leitgeb schloß, erhielt er Literatur- preise des Oesterreichischen Collegs und Stipendien für die Teilnahme an den Alpbacher Hochschulwochen. Dort wurde er durch die Konfrontation mit der modernen Kunst weitgehend ge- Fnrmt T)r nnh hii'r im 1irndpzvpr-
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